Das waren noch Zeiten!

Aus der Taufe gehoben wurde diese thematisch sehr interessante Reihe von dem frankobelgischen Zeichner und Texter Pierre Seron, von der im Ursprungsland letztendlich mehr als fünfzig Alben erschienen sind. Die Erstveröffentlichung erfolgte im Jahre 1967 im Comic- Magazin "Spirou". Plot und Stil von Pierre Seron wurden insbesondere in den frühen Geschichten noch deutlich von André Franquin und seinem Klassiker "Spirou und Fantasio" (siehe hierzu den entsprechenden Blog in diesem Forum) beeinflußt. Im Jahre 1974 erschien in Frankobelgien das erste Album, das die Enstehungsgeschichte der "Minimenschen" erzählt .
Bei uns in Deutschland erschien die Serie zwischen 1970 (FF 31/1970) und 1978 (FF Extra 45) zunächst in lockerer Folge im Kauka- Flaggschiff "Fix und Foxi" unter dem Titel "Die Minis". In "FF Spass" waren die Minis mit drei eigenen Bänden vertreten. Anfang der 80er Jahre brachte Bastei eine nur kurzlebige Ausgabe unter dem Titel "Herbie Huppser und die Mikronauten" heraus, bevor im Jahre 1987 der Feest Verlag gleich eine Doppeledition startete. Unter dem Titel "Minis Classics" erschienen in fünf Bänden die frühen Kurzgeschichten aus den 60er Jahren, und unter dem Titel "Die Minimenschen" beachtliche einundzwanzig Bände der laufenden Serie. Seit Band zweiundzwanzig übernahm der Salleck- Verlag die fortlaufenden Editionen, von denen bisher die Bände zweiundzwanzig bis vierundvierzig veröffentlicht wurden. Ab Herbst 2008 erschien eine chronologische Gesamtausgabe in umfangreichen Sammelbänden bei Ehapa, die sammlerischen Ansprüchen am weitesten entgegenkommen sollte. Bis September 2013 erschienen insgesamt fünfzehn dieser Sammelbände.
Worum geht es in dieser Serie ? Bei den Minimenschen handelt es sich um die Einwohner eines völlig durchschnittlichen französischen Provinznestes namens Rajevols (bei Kauka: Breitenstein), die eines Tages durch den Kontakt mit einem Meteoriten in ca. zehn bis fünfzehn Zentimeter große "petits hommes" verwandelt werden. Da sich ihre neue Situation zunächst so darstellt, daß alle Menschen, mit denen die "Minis" in körperlichen Kontakt treten, ebenfalls schrumpfen, beschließen sie letztendlich, ihr ganzes Dorf in nicht mehr benutzte Zisternen unter ein Schloß zu verlegen. Im weiteren Verlauf der Story werden die Zisternen durch einen Unfall überflutet, und die Minimenschen ziehen nun in die Höhlen einer Steilwand am Meer, wo sie ein utopisch- idyllisches Leben führen. Der eigentliche Held der Serie ist Régis Renaud, ein Mirage- Pilot, der durch die Erfindungen des genialen Professors Hundsecker mit sehr weit fortgeschrittener Technologie aufregende Abenteuer besteht. Ihm zur Seite stehen, wie bei vielen Frankobelgiern üblich, eine Reihe mehr oder weniger skurriler Nebenfiguren und auch eine Anzahl von immer wiederkehrenden Widersachern.

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