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    Sonntag, 10. März 2024, 16:31

    Gin und Fizz / Harry und Platte / Tif et Tondu

    Der frankobelgische Klassiker ist in seinem Ursprungsland überaus bekannt, während bei uns in Deutschland gelegentliche Verwirrung bei der korrekten Zuordnung der Serie auftritt, was der unterschiedlichen Namensgebung geschuldet ist. Darüber aber weiter unten mehr.
    Die von Fernand Dineur im Jahre 1938 aus der Taufe gehobene Reihe war bereits in der ersten Ausgabe des "Journal de Spirou" vom 21. April dieses Jahres vertreten. Zunächst agierte Titelheld "Tif" noch allein, doch bereits nach wenigen Seiten stieß er auf einer einsamen Insel auf den dort gestrandeten "Tondu", der fortan treu an seiner Seite blieb. Unter Zeichner Dineur wurden die Figuren zunächst noch sehr schematisch skizziert, da der Urheber nur so sein hohes Arbeitstempo durchhalten konnte. Auch waren die frühen Geschichten noch eher einfach gestrickt und entbehrten der zunehmenden Komplexität späterer Plots. Da Dineur 1948 zum Konkurrenzmagazin "Tintin" wechselte, sah sich der Verlag zu Verhandlungen gezwungen, da der Zeichner sämtliche Rechte an "Tif et Tondu" besaß. Schließlich übernahm Zeichner Will (Willy Maltaite) das Format und blieb bis 1990 dabei, wobei sich die Reihe unter seiner Feder zu dem klassischen Vertreter einer humorvollen Detektivserie entwickelte, als die sie heute noch vielen Sammlern und Fans bekannt ist. Interessant ist, das Will lediglich für die Zeichnungen zuständig war, während zunächst kein fester Texter für die Serie verantwortlich zeichnete. Eher zufällig wurde Maurice Rosy im Jahre 1955 zum festen Texter von "Tif et Tondu", und fantastische und rätselhafte Elemente traten nun verstärkt in den Vordergrund der Reihe, wodurch diese deutlich vielschichtiger wurde. Rosy war klargeworden, daß die beiden Protagonisten einen festen Gegenspieler benötigten und schuf die Figur des "Schock", die sich äußerlich an "Fantomas" anlehnte.
    Im Jahre 1968 gab Rosy aufgrund vielfältiger anderer Aufgaben die Mitarbeit an der Serie schließlich wieder auf. Neuer Texter wurde wurde Maurice Tillieux, unter dem sich die Reihe wieder stärker in die Richtung einer semiklassischen Detektivserie entwickelte. Nach seinem plötzlichen Unfalltod im Jahre 1978 wurde in diesem Jahr Stephen Desberg der neue Texter, und die Reihe widmete sich nun auch stärker politischen Themen wie Faschismus, politischer Agitation und organisierter Kriminalität.
    Im Jahre 1990 zog sich der langjährige Zeichner von "Tif et Tondu", Will, zusammen mit Texter Desberg aus dem Format zurück. Zwar erschienen danach noch weitere sechs Alben, aber die Popularität der Serie sank nach dem Abgang der beiden Koryphäen derart, daß sie nach einer Laufzeit von knapp 60 Jahren im Jahre 1997 eingestellt wurde.
    Bei uns in Deutschland sind die Abenteuer von "Tif et Tondu" bereits seit den 60er Jahren unter dem Titel "Gin und Fizz" in verschiedenen Kauka- Publikationen bekannt. In den Jahren 1982/83 erschienen sechs der Abenteuer ebenfalls unter "Gin und Fizz" beim Semic Verlag, bevor Carlsen zwischen 1988 und 1994 17 Alben der klassischen Serie von Will veröffentlichte. Dabei wurde der in Deutschland etablierte Name in "Harry und Platte" geändert. Ab 2001 wurde die klassische Serie bei Salleck- Publications fortgesetzt. Dort erschien auch ab 2011 eine deutsche Übersetzung der französischen Gesamtausgabe, wobei neu übersetzt wurde, um dadurch inhaltlich näher an das Original zu gelangen.

    www.youtube.com/watch?v=vbOq6RrE-MU