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    Dienstag, 27. Februar 2024, 15:16

    Globi - Von der Werbefigur zur Schweizer Comic- Ikone

    Im Jahre 1965 heiratete mein jüngster Onkel , und anläßlich dieses Ereignisses durfte ich, gekleidet in "Frack und Zylinder", eine kernige Rede halten oder besser ablesen, die wohl mein Vater verfaßt hatte. Das Ergebnis waren ca. 40,- DM "Honorar", für mich achtjährigen Pimpf damals eine Menge Geld. Gekauft habe ich mir davon eine Reihe von Kinderbüchern, darunter u.a auch eines der "Globi"- Bücher.
    Wie entstand dieser Schweizer Kult- Comic mit dem Papagei- Menschen, der heute zu den erfolgreichsten Kinderbuch- Charakteren aus dem Land der Eidgenossen gehört ? Anläßlich seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens suchte im Jahre 1933 das Schweizer Warenhausunternehmen "Globus" eine Werbefigur für Kinder. Aus dem damaligen Vorkommnis eines entlaufenen Pantherweibchens in Zürich entwickelte sich eine Geschichte, die unter dem Titel "Globi auf Pantherjagd" als sechsteilige Serie in der NZZ und anderen Züricher Tageszeitungen erschien und auch als Sonderdruck verschenkt wurde. Zwei Jahre später erschien dann mit "Globis Weltreise" das erste richtige Globi- Buch mit Zeichnungen von Robert Lips und Texten von Alfred Bruggmann. Das Besondere an den Globi- Geschichten war stets die Vertextung in Form von Paarreimen, ähnlich wie dies bei dem DDR- Format "Fix und Fax" Jahrzehnte später geschah.
    Seit 1944 wird "Globi" aufgrund des durchschlagenden Erfolgs vor allem bei der Schweizer Leserschaft von der Globi Verlag AG herausgegeben, die bereits 1948 das millionste Buch verkaufen konnte. Im Jahre 1950 wurde "Globi" in verschiedenen Sprachen übersetzt, und die Bücher erschienen auch in Holland, Belgien und Brasilien, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Auch der Verkaufserfolg bei uns in Deutschland hielt sich in relativ engen Grenzen.
    Ab 1975 wurde der Globi- Verlag auch zum Herausgeber der Bildergeschichten von "Papa Moll". Im gleichen Jahr starb Zeichner Robert Lips, woraufhin die Folgebände im Wesentlichen aus Zusammenfassungen oder Neuvertextungen alter Bände bestanden. 1980 übernahm Peter Heinzer die Aufgabe, neue Globi- Geschichten zu entwickeln. Unter seiner Ägide reiste Globi in den Wilden Westen, wurde Feuerwehrmann, Helikopterpilot oder Postangestellter und erlebte sogar die Geschichte Wilhelm Tells am eigenen Leib mit. Die Bücher von Heinzer unterschieden sich von den Arbeiten von Lips dadurch, daß die Geschichten epischer wurden und nicht nur aus Globis einzelnen Episoden oder Streichen bestanden. Im Jahre 2003 erschien mit "Globi für alle Fälle" der letzte Band mit Zeichnungen von Heinzer. Seither übernimmt ein Team von Autoren und Illustratoren die Aufgabe, jedes Jahr mindestens einen neuen Globi- Band herauszubringen. Darüber hinaus werden auch alte Ausgaben laufend neu aufgelegt.
    Seit dem 1. Januar 2007 gehört die Globi Verlag AG zum Orell Füssli Verlag, und bis Mitte 2023 wurden 97 Globi- Bildbände veröffentlicht, die über mehrere Generationen hinweg regelmäßig auf den Schweizer Bestseller- Listen erschienen. 2005 kam der Film "Globi und die Schattenräuber" in die Kinos, der jedoch aufgrund seines Zeichenstils und der für dieses Format untypischen Handlung stark kritisiert wurde.

    www.youtube.com/watch?v=bhh-QNjSKfY