Der bei uns in Deutschland zu Unrecht weniger bekannte Frankobelgier Alix erlebt nun schon seit über siebzig Jahren seine Abenteuer als "Gesandter Cäsars", der mit seinem treuen Freund Enak durch die damals bekannte antike Welt zieht. Im Jahre 1948 ersann der Elsässer Jacques Martin (1921- 2010) das erste Abenteuer eines Jungen aus einem gallischen Stamm, der sein Leben zunächst als römischer Sklave begann, dann jedoch von einem Römer adoptiert wurde. Seinen Freund Enak traf er erst in seinem zweiten Abenteuer, das den Titel "Die goldene Sphinx" trug. Eigentlich plante der Urheber nicht, den Ägypter weitergehend in seinen Geschichten einzusetzen. Enak kam jedoch bei den Lesern des Comic- Magazins "Tintin", in dem "Alix" ursprünglich erschien, so gut an, daß er die Figur fest in die Serie einbaute. Seitdem sind Alix und Enak beste Freunde, und womöglich sogar mehr. Denn Jacques Martin hat im Verlauf der Geschichten genügend geschrieben und gezeichnet, das, vorsichtig ausgedrückt, "vieldeutig" interpretierbar ist, obwohl der Zeichner dabei zeitentprechend äußerst subtil vorgegangen ist.
Die Reihe erschien zwischen 1948 und 1980 in der belgischen und zwischen 1948 und 1985 in der französischen Ausgabe von "TinTin". Der Verlag Le Lombard begann bereits im Jahre 1956 mit der Edition entsprechender Alben, die ab 1965 von Casterman weitergeführt wurden. Einen Teil der Alben veröffentlichten Carlsen und Feest in deutscher Sprache. Seit 2017 erscheint bei Egmont Ehapa eine Gesamtausgabe der Reihe.
Von "Alix" wurden seit 1956 bereits mehr als sieben Millionen Alben verkauft, und die Serie gilt als eines der wenigen Formate aus den frühen Nachkriegsjahren, das bis heute fortgesetzt wird. Die zeitgenössische Medienkritik überschlug sich in den vergangenen Jahrzehnte geradezu mit lobenden Rezensionen. So gilt die Serie trotz ihrer Textlastigkeit als "Meilenstein belgisch- französischer Comic- Geschichte". Dem Autor sei es nicht nur hervorragend gelungen, die politischen und militärischen Gegebenheiten der römischen Antike zu schildern, sondern er gäbe auch das Alltagsleben jener Zeit sehr detailliert und anschaulich wieder.
Wer nun sind die Protagonisten dieser hochgelobten Serie ? Alix Graccus ist der Sohn eines gallischen Häuptlings, der als Sklave über den Orient nach Rom gelangt ist, wo er aufgrund seiner überragenden Tapferkeit von Honorus Galla Graccus adoptiert wird. In der Gunst von Cäsar stehend, wird er für Missionen auserwählt, die ihn bis an die Grenzen der damals bekannten antiken Welt führen. Auf seinen Reisen wird er von dem jungen Ägypter Enak begleitet. Im Verlauf der vielschichtigen Handlung bekämpft er u.a. die Intrigen des verschlagenen Arbaces und seines Bruder Adrocles.
Nachstehend noch die vollständige Auflistung der Alix- Geschichten mit den Jahren ihrer Ersterscheinung in Belgien und Frankreich , die einen genaueren Eindruck von der Handlung vermitteln.
1. Alix der Kühne (1948/49)
2. Die goldene Sphinx (1949/51)
3. Die verfluchte Insel (1951/52)
4. Die Tiara des Oribal (1955/56)
5. Die schwarze Kralle (1957/59)
6. Die verlorenen Legionen (1962/63)
7. Der letzte Spartaner (1966/67)
8. Das Etruskergrab (1967/68 )
9. Der zornige Gott (1969)
10. Iorix der Grosse (1971/72)
11. Der Prinz vom Nil (1973)
12. Der Sohn von Spartacus (1974/75)
13. Der Geist von Karthago (1976/77)
14. Im Rachen des Vulkans (1977/78 )
15. Der Griechenjunge (1979/80)
16. Der Turm zu Babel (1981)
17. Der Kaiser von China (1982/83)
18. Vercingetorix (1985)
19. Das trojanische Pferd (1988 )
20. O Alexandria (1996)
21. Die Barbaren (1998 )
22. Der Fall des Ikarus (2001)
23. Der Jadefluss (2003)
24. Roma, Roma...(2005)
25. Es war in Khorsabad (2006)
26. Der Iberer (2007)
27. Le Démon du Pharos (2008 )
28. La Cité engloutie (2009)
29. Le Testament de César (2010)
30. La Conjuration de Baal (2011)
31. L´Ombre de Sarapis (2012)
32. La Dernière Conquète (2013)
33. Britannia (2014)
34. Par- delà le Styx (2015)
35. L´Or de Saturne (2016)
36. Le Serment du Gladiateur (2017)
37. Veni Vidi Vici (2018 )
38. Les Helvètes (2019)
39. Le Dieu sans nom (2020)
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Samstag, 27. April 2024, 07:35
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