•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Samstag, 29. April 2023, 16:23

    Siw Malmkvist - Liebeskummer lohnt sich nicht

    Der polyglotten und sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Norwegisch, Dänisch, Italienisch und natürlich Schwedisch) sprechenden Schwedin gelang im Jahre 1964 mit ihrem Hit "Liebeskummer lohnt sich nicht" der endgültige Durchbruch in Deutschland. Bei uns stand diese Einspielung aus der Feder von Christian Bruhn und Georg Buschor drei Monate lang auf Platz eins der deutschen Charts und wurde zum Verkaufsschlager.
    Doch beginnen wir von vorn. Geboren wurde die aparte Schwedin am 31.12. 1936 in Landskrona. Ihre allmähliche Gesangskarriere begann bereits im Jahre 1955, als Siw Malmkvist unbedingt den Volkspark in ihrem Geburtsort besuchen wollte. Da sie aber kein Geld für den Eintritt hatte, nahm sie an einem Gesangswettbewerb teil und gewann diesen auf Anhieb. Belohnt wurde der Teenager mit einem Schallplattenvertrag und einer Gesangstournee durch Schweden; ein Karriereauftakt, der sich gut anließ, jedoch zunächst nicht zu weiteren Erfolgen führte, da sie für die große Liebe ihre soeben erst begonnene Karriere wieder an den Nagel hängen wollte. Ihre Vertragsfirma erkannte jedoch das große Talent von Siw Malmkvist und konnte sie mit einem Versprechen zur Rückkehr überreden: sollten mindestens zehntausend Vinylplatten ihrer neuesten Einspielung verkauft werden, sollte sie zusätzlich zu ihrem Honorar auch einen kleinen Pudel erhalten. So kam es dann auch, und ihr nächster Karriereschritt führte die attraktive Schwedin dann bereits 1959 auf den wesentlich umsatzträchtigeren deutschen Plattenmarkt.
    Um in der Bundesrepublik Fuß fassen zu können, wurde von ihr lediglich erwartet, ihre erfolgreichen schwedischen Hits in deutscher Sprache zu singen. Dies war jedoch leichter gesagt als getan, da die junge Schwedin kein einziges Wort Deutsch beherrschte. Erst als eigene deutsche Titel für Siv Malmkvist geschrieben wurden, stellten sich die ersten Erfolge ein. Im Jahre 1962 landete sie bei den Deutschen Schlagerfestspielen in Baden- Baden mit ihrem Titel "Die Wege der Liebe" auf einem beachtlichen zweiten Platz, und bereits zwei Jahre später gelang ihr dort mit "Liebeskummer lohnt sich nicht" ihr endgültiger Karrieredurchbruch, der sie für einige Zeit zum neuen deutschen Schlageridol emporkatapultierte und ihr ihre erste Goldene Schallplatte bescherte.
    Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Siw Malkvist zur höchstbezahltesten internationalen Schlagersängerinn, spielte Aufnahmen in acht Sprachen ein und hatte Auftritte in zahlreichen Ländern. So spielte sie z.B. in Finnland die Hauptrolle in dem Musical "Irma la Douce" und trat zusammen mit Josephine Baker und Henri Salvador im Pariser Olympia auf. In Anlehnung an den Chansonnier Gilbert Bécaud betitelte sie das französische Publikum aufgrund ihres überbordenden Temperaments mit dem Namen "Mademoiselle 100.000 Volt".
    Im Jahre 1969 schrieb Erfolgskomponist Hans Blum für Siw Malmkvist den Titel "Primaballerina", mit dem sie im gleichen Jahr Deutschland beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson" in Madrid vertrat und auf einem eher enttäuschenden neunten Platz landete, wobei sie aus ihrem Heimatland Schweden keinen einzigen Punkt erhielt. Trotz zahlreicher Neueinspielungen wie "Liebe wie im Rosengarten" oder "Zigeunerhochzeit" schaffte es die Schwedin in den Folgejahren nicht mehr in die Top Ten der deutschen Charts, so daß sie sich in den 70er Jahren zunehmend auf die Schauspielerei verlegte. Ihren größten Erfolg feierte sie 1980 in Stockholm mit dem Musical "Pippi", das auf den Büchern von Astrid Lindgren beruhte und in dem sie die Hauptrolle übernahm. Darüber hinaus beeinflußte "Pippi" seit 1972 auch ihr Privatleben, nachdem sie in diesem Jahr den Schauspieler Frederik Ohlsson geheiratet hatte, der auch bei uns als Vater von "Tommy und Annika" aus den "Pippi Langstrumpf"- Filmen bekannt wurde.
    Bei uns in Deutschland sah man Siw Malmkvist nach Jahren der Abstinenz zuletzt mit der Erfolgsshow "Gitte Wencke Siw" auf der Bühne, mit der sie zwischen 2004 und 2007 sehr erfolgreich mit ihren Kolleginnen Gitte Haenning und Wencke Myhre auf Tournee ging. Hierfür wurde sie mit dem Platin- Sonderpreis der "Goldenen Stimmgabel" ausgezeichnet. Anläßlich des vierzigjährigen Jubliäums der Deutschen Krebshilfe hatte sie nochmals einen Auftritt im deutschen Fernsehen und sang ihren größten Hit "Liebeskummer lohnt sich nicht".
    Die ehemalige Schlagersängerin aus Schweden gilt bis heute als sehr vielseitig, spielte viel Theater, so im Musical "Flashdance", und wurde im Jahre 2016 in die schwedische "Music Hall of Fame" aufgenommen. Noch 2017 ging sie in Schweden gemeinsam mit ihren Kolleginnen Lill Babs und Ann- Louise Hanson unter dem Motto "183 Jahre auf der Bühne" auf Tournee. Bis heute liebt es die mittlerweile hochbetagte Sängerin und Schauspielerin Siw Malmkvist, noch gelegentlich auf der Bühne zu stehen.

    www.youtube.com/watch?v=mUUJxMiznfc
    www.youtube.com/watch?v=3FSu9e1OTec