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    Freitag, 21. April 2023, 16:14

    Lale Andersen - Ein Schiff wird kommen

    Eigentlich gehörte Lale Andersen bereits zu den "Oldies" der Schlagerszene der 60er Jahre, dennoch gelang ihr in den ersten Nachkriegsjahrzehnten mit ihren Seemannsliedern eine nochmalige fulminante Karriere.
    Geboren wurde sie am 23. März 1905 unter ihrem bürgerlichen Namen Lieselotte Helene Berta Brunnenberg im Bremerhavener Stadtteil Lehe als Tochter eines Schiffsstuards. Bereits im zarten Alter von siebzehn (andere Quellen sprechen von neunzehn) Jahren heiratete sie den fast zehn Jahre älteren Maler Paul Ernst Wilke und begann nach der Geburt ihrer drei Kinder Schauspiel- und Gesangsunterricht zu nehmen. Von dem Wunsch erfüllt, auf der Bühne zu stehen, ging sie im Jahre 1931 nach Berlin, während ihre Kinder von der Großmutter betreut wurden. Noch im gleichen Jahr trat Lieselotte Wilke erstmals am Deutschen Künstlertheater auf, gefolgt von weiteren Engagements an verschiedenen Berliner Bühnen. Erst in den Folgejahren gelang Lale Andersen, wie sie sich nun nannte, der Durchbruch zur populären Künstlerin und Sängerin.
    1933 erhielt sie ein Engagement am Züricher Schauspielhaus und lernte dort Rolf Liebermann kennen, für den sie zwischen 1933 und 1937 in kleineren Rollen auf der Bühne stand. Im Anschluß wechselte sie zum Berliner "Kabarett der Komiker", wo sie bis 1942 auftrat. International berühmt wurde sie in den Kriegsjahren mit ihrem Soldatenlied "Lili Marleen", wofür sie die erste Goldene Schallplatte erhielt, die überhaupt in Deutschland vergeben wurde. Lale Andersen selbst wurde von diesem Erfolg völlig überrascht, da die Einspielung nicht nur bei den deutschen Soldaten, sondern auch bei den Kriegsgegnern zum Gassenhauer wurde. Reichspropagandaminister Josef Goebbels gefiel der Titel nicht, da dieser seiner Ansicht nach zu Heimweh bei den Angehörigen der Fronttrupe führe, und untersagte der Künstlerin entsprechende Aufführungen. Aufgrund der nun ungeheuren Popularität von Lale Andersen mußte dieses Verbot jedoch bereits 1943 wieder aufgehoben werden. Für die amerikanischen Soldaten wurde "Lili Marleen" ab 1944 in englischer Übersetzung von Marlene Dietrich eingespielt und soll bis heute in 48 Sprachen übersetzt worden sein.
    Nach Kriegsende wurde es zunächst stiller um Lale Andersen, doch ab Mitte der 50er Jahre konnte sie allmählich wieder an ihre alte Popularität anknüpfen. Bereits 1949 hatte sie den Schweizer Komponisten Artur Beul geheiratet, der über zwanzig Erfolgstitel für seine Frau schrieb, darunter "He, hast du Feuer, Seemann", "Liselott aus Bremerhaven", "Die Fischer von Langeoog" oder "Mit zwei Augen wie den deinen". In der von Paul Verhoeven gedrehten Liebesromanze "...Wie einst, Lili Marleen" von 1956 mit Adrian Hoven und Marianne Hold sang Lale Andersen natürlich auch ihren einstigen Erfolgshit. Im Jahre 1960 nahm sie die deutsche Version von "Never on Sunday" auf, der gleichzeitig die Titelmelodie des 1959 gedrehten gleichnamigen Films mit Melina Mercouri war. Der eingedeutschte Titel "Ein Schiff wird kommen" wurde in Windeseile zum Verkaufsrenner und erreichte Platz eins der deutschen Charts.
    Im Jahre 1961 vertrat Lale Andersen Deutschland beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson" mit ihrem Lied "Einmal sehen wir uns wieder", das Platz dreizehn der Gesamtwertung erreichte. Die attraktive und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz junge Sängerin war in den frühen 60er Jahren durchaus ein gefragter Plattenstar, blieb aber verhältnismäßig einseitig auf Seemannslieder festgelegt. Mit Aufnahmen wie "Unter der roten Laterne von St. Pauli" oder "Blaue Nacht am Hafen" errang sie weitere Goldene Schallplatten. Titel wie "Blaues Meer" (1961), "In Hamburg sind die Nächte lang" (1964) oder "Der Rummelplatz am Hafen" (1963) konnten millionenfach verkauft werden. In ihren letzten Lebensjahren wandte sich Lale Andersen dann verstärkt dem niederdeutschen Volkslied zu, ging auf zahlreiche Konzertreisen, trat in Fernsehshows wie der "Haifischbar" auf und übernahm auch gelegentlich Aufgaben als Schauspielerin, so in Jürgen Rolands Krimi "Einer fehlt beim Kurkonzert" (1968 ), wo sie die mutmaßliche Täterin verkörperte. Darüber hinaus verfaßte sie auch Bücher, so "Wie werde ich Haifisch- Ein heiterer Ratgeber für alle, die Schlager singen, texten oder komponieren wollen" (1969). Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1972 stellte sie ihren autobiographischen Lebensroman "Der Himmel hat viele Farben- Leben mit einem Lied" der Öffentlichkeit vor, der wochenlang in der Spiegel- Bestsellerliste geführt wurde.
    Die in ihrer Zeit äußerst populäre und unvergessene Schauspielerin und Sängerin Lale Andersen starb am 29. August 1972 im Alter von 67 Jahren in einer Wiener Privatklinik an den Folgen einer Leberkrebserkrankung und wurde auf ihren eigenen Wunsch auf dem Dünenfriedhof der Nordseeinsel Langeoog beigesetzt.
    Im Jahre 1991 erschien bei Ullstein die Biografie "Lale Andersen, die Lili Marleen" mit Auszügen aus ihren bisher unveröffentlichten Tagebüchern. 2002 erschien eine weitere Lebensbeschreibung von Gisela Lehrke unter dem Titel "Wie einst Lili Marleen. Das Leben der Lale Andersen".

    www.youtube.com/watch?v=zFXdbV-69EU
    www.youtube.com/watch?v=4OJzTdkCm7k

    2

    Freitag, 21. April 2023, 20:41

    RE: Lale Andersen - Ein Schiff wird kommen

    Ueber diesen Beitrag habe ich mich ganz besonders gefreut, Uwe.
    Herzlichen Dank!
    Ich glaubte immer, Lale Andersen sei Schwedin und habe sie vor allem mit dem Lied "Lili Marleen" in Verbindung gebrcaht.
    Schoen, dass es einige Buecher ueber sie gibt, da werde ich 2024 zugreifen.
    Wenn es nur endlich eine Biographie ueber Margot Schlueter gaebe!!!
    Eigentlich gehörte Lale Andersen bereits zu den "Oldies" der Schlagerszene der 60er Jahre, der dennoch in den ersten Nachkriegsjahrzehnten mit ihren Seemannsliedern eine nochmalige fulminante Karriere gelang.
    Geboren wurde sie am 23. März 1905 unter ihrem bürgerlichen Namen Lieselotte Helene Berta Brunnenberg im Bremerhavener Stadtteil Lehe als Tochter eines Schiffsstuards. Bereits im zarten Alter von siebzehn (andere Quellen sprechen von neunzehn) Jahren heiratete sie den fast zehn Jahre älteren Maler Paul Ernst Wilke und begann nach der Geburt ihrer drei Kinder Schauspiel- und Gesangsunterricht zu nehmen. Von dem Wunsch erfüllt, auf der Bühne zu stehen, ging sie im Jahre 1931 nach Berlin, während ihre Kinder von der Großmutter betreut wurden. Noch im gleichen Jahr trat Lieselotte Wilke erstmals am Deutschen Künstlertheater auf, gefolgt von weiteren Engagements an verschiedenen Berliner Bühnen. Erst in den Folgejahren gelang Lale Andersen, wie sie sich nun nannte, der Durchbruch zur populären Künstlerin und Sängerin.
    1933 erhielt sie ein Engagement am Züricher Schauspielhaus und lernte dort Rolf Liebermann kennen, für den sie zwischen 1933 und 1937 in kleineren Rollen auf der Bühne stand. Im Anschluß wechselte sie zum Berliner "Kabarett der Komiker", wo sie bis 1942 auftrat. International berühmt wurde sie in den Kriegsjahren mit ihrem Soldatenlied "Lili Marleen", wofür sie die erste Goldene Schallplatte erhielt, die überhaupt in Deutschland vergeben wurde. Lale Andersen selbst wurde von diesem Erfolg völlig überrascht, da die Einspielung nicht nur bei den deutschen Soldaten, sondern auch bei den Kriegsgegnern zum Gassenhauer wurde. Reichspropagandaminister Josef Goebbels gefiel der Titel nicht, da dieser seiner Ansicht nach zu Heimweh bei den Angehörigen der Fronttrupe führe, und untersagte der Künstlerin entsprechende Aufführungen. Aufgrund der nun ungeheuren Popularität von Lale Andersen mußte dieses Verbot jedoch bereits 1943 wieder aufgehoben werden. Für die amerikanischen Soldaten wurde "Lili Marleen" ab 1944 in englischer Übersetzung vom Marlene Dietrich eingespielt und soll bis heute in 48 Sprachen übersetzt worden sein.
    Nach Kriegsende wurde es zunächst stiller um Lale Andersen, doch ab Mitte der 50er Jahre konnte sie allmählich wieder an ihre alte Popularität anknüpfen. Bereits 1949 hatte sie den Schweizer Komponisten Artur Beul geheiratet, der über zwanzig Erfolgstitel für seine Frau schrieb, darunter "He, hast du Feuer, Seemann", "Liselott aus Bremerhaven", "Die Fischer von Langeoog" oder "Mit zwei Augen wie den deinen". In der von Paul Verhoeven gedrehten Liebesromanze "...Wie einst, Lili Marleen" von 1956 mit Arian Hoven und Marianne Hold sang Lale Andersen natürlich auch ihren einstigen Erfolgshit. Im Jahre 1960 nahm sie die deutsche Version von "Never on Sunday" auf, der gleichzeitig die Titelmelodie des 1959 gedrehten gleichnamigen Films mit Melina Mercouri war. Der eingedeutschte Titel "Ein Schiff wird kommen" wurde in Windeseile zum Verkaufsrenner und erreichte Platz eins der deutschen Charts.
    Im Jahre 1961 vertrat Lale Andersen Deutschland beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson" mit ihrem Lied "Einmal sehen wir uns wieder", das Platz dreizehn der Gesamtwertung erreichte. Die attraktive und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz junge Sängerin war in den frühen 60er Jahren durchaus ein gefragter Plattenstar, blieb aber verhältnismäßig einseitig auf Seemannslieder festgelegt. Mit Aufnahmen wie "Unter der roten Laterne von St. Pauli" oder "Blaue Nacht am Hafen" errang sie weitere Goldene Schallplatten. Titel wie "Blaues Meer" (1961), "In Hamburg sind die Nächte lang" (1964) oder "Der Rummelplatz am Hafen" (1963) konnten millionenfach verkauft werden. In ihren letzten Lebensjahren wandte sich Lale Andersen dann verstärkt dem niederdeutschen Volkslied zu, ging auf zahlreiche Konzertreisen, trat in Fernsehshows wie der "Haifischbar" auf und übernahm auch gelegentlich Aufgaben als Schauspielerin, so in Jürgen Rolands Krimi "Einer fehlt beim Kurkonzert" (1968 ), wo sie die mutmaßliche Täterin verkörperte. Darüber hinaus verfaßte sie auch Bücher, so "Wie werde ich Haifisch- Ein heiterer Ratgeber für alle, die Schlager singen, texten oder komponieren wollen" (1969). Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1972 stellte sie ihren autobiographischen Lebensroman "Der Himmel hat viele Farben- Leben mit einem Lied" der Öffentlichkeit vor, der wochenlang in der Spiegel- Bestsellerliste geführt wurde.
    Die in ihrer Zeit äußerst populäre und unvergessene Schauspielerin und Sängerin Lale Andersen starb am 29. August 1972 im Alter von 67 Jahren in einer Wiener Privatklinik an den Folgen einer Leberkrebserkrankung und wurde auf ihren eigenen Wunsch auf dem Dünenfriedhof der Nordseeinsel Langeoog beigesetzt.
    Im Jahre 1991 erschien bei Ullstein die Biografie "Lale Andersen, die Lili Marleen" mit Auszügen aus ihren bisher unveröffentlichten Tagebüchern. 2002 erschien eine weitere Lebensbeschreibung von Gisela Lehrke unter dem Titel "Wie einst Lili Marleen. Das Leben der Lale Andersen".

    www.youtube.com/watch?v=zFXdbV-69EU
    www.youtube.com/watch?v=4OJzTdkCm7k

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    Freitag, 21. April 2023, 21:46

    Lale Andersen und Zarah Leander

    Vielleicht verwechselst du Lale Andersen mit Zarah Leander, die schwedische Staatsbürgerin war und sich rechtzeitig wieder in ihre Heimat abgesetzt hatte, nachdem sie gemerkt hatte, wohin in Deutschland die Reise ging.
    Margot Schlüter ? Nie von ihr gehört. Vielleicht meintest du "Quasselstrippe" Gisela Schlüter.

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    Sonntag, 23. April 2023, 00:32

    RE: Lale Andersen und Zarah Leander

    Nein, Zarah Leander habe ich nicht mit ihr verwechselt.
    Aufgrund des Namens dachte ich, sie sei Schwedin.
    Ich meinte Margot Hielscher (Hallo, Fraeulein):
    https://www.imdb.com/name/nm0383164/bio?ref_=nm_ov_bio_sm
    Vielleicht verwechselst du Lale Andersen mit Zarah Leander, die schwedische Staatsbürgerin war und sich rechtzeitig wieder in ihre Heimat abgesetzt hatte, nachdem sie gemerkt hatte, wohin in Deutschland die Reise ging.
    Margot Schlüter ? Nie von ihr gehört. Vielleicht meintest du "Quasselstrippe" Gisela Schlüter.