Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Die seit den 90er Jahren auch über deutsche Privatsender ausgestrahlte Serie (m.W. wurden nur die Farbfolgen der Jahre 1966 bis 1969 gesendet) war DIE essentielle und erfolgreichste amerikanische Seifenoper der 60er Jahre. Gleichzeitig läßt sich an ihr beispielhaft der Aufstieg und Fall einer beliebten TV- Serie mit den dafür vorliegenden Ursachen dokumentieren. "The rise and decline of a soap opera called Peyton Place".
Da die Fernsehserie bei uns in Deutschland ganz im Gegensatz zu den USA vergleichsweise unbekannt ist, sei sie an dieser Stelle kurz in ihren grundlegenden Zügen skizziert, ohne allzu intensiv auf die opulente Handlung eingehen zu wollen, die in den entsprechenden Fanforen ausreichend dokumentiert ist.
"Peyton Place" lief in den USA zwischen September 1964 und Juni 1969 als Halbstundenformat (inkl. Werbeeinblendungen) zur "Prime Time" auf ABC Network. Gesendet wurden beachtliche 514 Episoden in fünf Staffeln. Die Serie lehnte sich an den gleichnamigen Roman von Grace Metalions aus dem Jahre 1956 an, dem bereits 1957 die Umsetzung als Spielfilm folgte. Die 514 Einzelepisoden wurden bis 1966 in s/w und zwischen 1966 und 1969 in Farbe ausgestrahlt. Auf dem Gipfel ihrer Popularität wurden von der von 20th Century Fox produzierten Reihe drei Episoden pro Woche gesendet.
Die Hauptrollen besetzten teils prominente amerikanische Schauspieler dieser Jahre wie Dorothy Malone, Warner Anderson, Ed Nelson und Mia Farrow. Letztere haderte jedoch von Anfang an mit dem Format und maß ihm auch keine großen Erfolgschancen zu, eine fatale Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte. Darüber hinaus traten über zweihundert weitere Akteure in diversen Haupt- und Nebenrollen auf, darunter Berühmtheiten wie Dan Duryea, Susan Oliver, Leslie Nielsen, Gena Rowlands oder Lee Grant. Für Darsteller wie Mia Farrow, Ryan O´Neal, Barbara Parkins, David Canary oder Lana Wood diente die Reihe als Sprungbrett für ihre weiteren schauspielerischen Karrieren.
Die frühen Episoden wurden der Einfachheit halber aus dem Buch von 1956 und dem Spielfilm von 1957 übernommen, wobei einige Hintergrundgeschichten und auch Namen geändert oder einzelne Akteure auch gänzlich eliminiert wurden. Den zeitlichen Handlungsrahmen verlegte man für die TV- Umsetzung von den 40ern in die damals zeitaktuellen 60er Jahre. In Episode vier begann man, den Ort der Handlung als in Massachusetts befindlich festzulegen.
Einige Tabuthemen der damaligen Zeit aus dem Roman, wie z.B. inzestuöse Beziehungen, wurden durch weniger kontroverse Themen wie z.B. Teenagerschwangerschaften ersetzt. Dennoch wurde die Reihe recht bald für ihre sexuellen Themenstellungen bekannt und auch kritisiert, mit denen sie sich u.a. auseinandersetzte. Nicht zuletzt durch die Themenwahl wurde "Peyton Place" zu einem sehr erfolgreichen Unterhaltungsformat, das der amerikanischen Gesellschaft der 60er Jahre einen Spiegel vorhielt und nicht zuletzt durch diesen Umstand zahlreiche Anhänger auf der ganzen Welt hatte. Aus diesem Grund wurde die Zahl der ausgestrahlten Episoden ab Juni 1965 in den USA auf drei pro Woche erhöht.
Der allmähliche Niedergang von "Peyton Place" begann im September 1966 nach dem Ausstieg von Mia Farrow, die recht früh Bemühungen erkennen ließ, sich von ihren vertraglichen Bindungen zu lösen, was ihr mit Hilfe ihres damaligen Ehemanns Frank Sinatra im Sommer 1966 auch gelang. Leigh Taylor- Young kam in der Rolle der Rachel Welles jedoch nicht in gleicher Weise beim Publikum an, so daß die Einschaltquoten sukzessive fielen und die Serie wieder auf die ursprünglichen zwei Episoden pro Woche reduziert wurde. Bis 1968 waren die meisten Protagonisten der Anfangszeit aus der Reihe herausgeschrieben worden, oft auf eigenen Wunsch der Darsteller. Viele Kritiker dieser Zeit mokierten sich (wir schreiben das Jahr 1968 ) über einen "gesellschaftlich veralteten" Plot sowie über zunehmend verwirrende Handlungen, die vorwiegend durch die überstürzte Hereinnahme neuer Charaktere verursacht worden war. Daraufhin versprachen die Drehbuchautoren Besserung, die Hinzufügung aktueller Themenbereiche wie die Hinterfragung des Kriegs in Vietnam, die soziale Bürgerrechtsbewegung, aktuelle Musiktrends und das sich wandelnde Verhältnis vieler junger Amerikaner zur überlieferten Religion. Trotz der zusätzlichen Hereinnahme von neuen, namhaften Schauspielern, die frischen Wind in das Format bringen sollten, war unverkennbar, daß sich der Zeitgeist im Wandel befand und die durchgeführten Veränderungen "Peyton Place" auch nicht mehr auf die Beine helfen konnten, so daß das Format am 2. Juni 1969 sang- und klanglos eingestellt wurde.
Worum ging es ? "Peyton Place" beginnt mit der Aufnahme eines Kirchturms, und die Worte "Peyton Place" überlagern sich mit dem Läuten von Kirchenglocken. Die Szenerie wechselt zu Bildern des Stadtplatzes, zu einem sanft dahinfließenden Bach und zu einem Panoramablick auf den Ort.
Dr. Michael Rossi (Ed Nelson) kommt aus New York, um sich als Mediziner in der kleinen Stadt niederzulassen, und ist erstaunt, als ihn Zeitungsredakteur Matthew Swain (Warner Anderson) unverblümt mitteilt, daß viele Bewohner eher versuchen würden, diesen Ort zu verlassen...
Matthew´s Cousine Allison MacKenzie (Mia Farrow) hat sich unsterblich in Rodney Harrington (Ryan O`Neal) verliebt, mit dem sie ihren ersten Kuß austauscht. Zum Schluß von Episode No. 1 macht Allison´s Mutter Constance (Dorothy Malone) ihrer Tochter deutlich, daß sie diese Beziehung äußerst mißbilligt...
Wie bereits angerissen, war "Peyton Place" als Soap Opera mit sehr umfangreichen Handlungssträngen eine der ersten TV- Serien, die offen die Themen Sex und Untreue ansprach und damit beim Publikum den Nerv der Zeit traf. Daher wurde das Format zunächst nur um 21.30 Uhr Ost-/ Pazifikzeit ausgestrahlt, da die Programmverantwortlichen davon ausgingen, daß um diese Zeit die meisten Minderjährigen bereits im Bett liegen würden. Nach dem Rückgang der Einschaltquoten ab 1966 wurde die Serie dann auf 20.30 Uhr vorverlegt, um verstärkt auch Jugendliche als neue Zielgruppe erreichen zukönnen.
Zwischen April 1972 und Januar 1974 wurde das Format dann als Tagesserie (Daily Soap) unter dem Titel "Return to Peyton Place" wiederbelebt, jedoch mit deutlich geringerem Erfolg als sein Vorgänger. In den Jahren 1977 und 1985 folgten noch zwei Fernsehfilme: "Der Mord am Peyton Place" sowie: "Peyton Place: Die nächste Generation", die jedoch keine Neuauflage der einstmals beliebten TV- Serie nach sich zogen.
Shout!Factory veröffentlichte zwischen 2009 und 2018 fünf DVD- Editionen mit jeweils 31 resp. 33 Episoden, so daß zu hoffen bleibt, daß die Serie in absehbarer Zeit als Komplettedition erworben werden kann.
2005 veröffentlichte Ardis Cameron ein Werk über die Fernsehserie: Unbuttoning America: A Biography of Peyton Place. ISBN 9780801456091. Ein Buch, das auch online verfügbar ist und auch als Hörbuch bestellt werden kann.
"Peyton Place" war die erste Soap Opera des amerikanischen Fernsehens, die zumindest in den ersten Jahren sehr erfolgreich im Hauptabendprogramm lief. In den Staaten betrachtet man sie deshalb heute unter fernsehhistorischen Aspekten als frühes Vorläuferformat von 80er- Jahre Erfolgsserien wie "Dallas" oder "Dynasty" (Der Denver- Clan).
www.youtube.com/watch?v=BURIj2ycuGY
www.youtube.com/watch?v=6d9NLRykjFc
Leigh Taylor- Young kam in der Rolle der Rachel Welles jedoch nicht in gleicher Weise beim Publikum an, so daß die Einschaltquoten sukzessive fielen und die Serie wieder auf die ursprünglichen zwei Episoden pro Woche reduziert wurde. Bis 1968 waren die meisten Protagonisten der Anfangszeit aus der Reihe herausgeschrieben worden, oft auf eigenen Wunsch der Darsteller. Viele Kritiker dieser Zeit mokierten sich (wir schreiben das Jahr 1968 ) über einen "gesellschaftlich veralteten" Plot sowie über zunehmend verwirrende Handlungen, die vorwiegend durch die überstürzte Hereinnahme neuer Charaktere verursacht worden war. Daraufhin versprachen die Drehbuchautoren Besserung, die Hinzufügung aktueller Themenbereiche wie die Hinterfragung des Kriegs in Vietnam, die soziale Bürgerrechtsbewegung, aktuelle Musiktrends und das sich wandelnde Verhältnis vieler junger Amerikaner zur überlieferten Religion. Trotz der zusätzlichen Hereinnahme von neuen, namhaften Schauspielern, die frischen Wind in das Format bringen sollten, war unverkennbar, daß sich der Zeitgeist im Wandel befand und die durchgeführten Veränderungen "Peyton Place" auch nicht mehr auf die Beine helfen konnten, so daß das Format am 2. Juni 1969 sang- und klanglos eingestellt wurde.
Zwischen April 1972 und Januar 1974 wurde das Format dann als Tagesserie (Daily Soap) unter dem Titel "Return to Peyton Place" wiederbelebt, jedoch mit deutlich geringerem Erfolg als sein Vorgänger. In den Jahren 1977 und 1985 folgten noch zwei Fernsehfilme: "Der Mord am Peyton Place" sowie: "Peyton Place: Die nächste Generation", die jedoch keine Neuauflage der einstmals beliebten TV- Serie nach sich zogen.
Shout!Factory veröffentlichte zwischen 2009 und 2018 fünf DVD- Editionen mit jeweils 31 resp. 33 Episoden, so daß zu hoffen bleibt, daß die Serie in absehbarer Zeit als Komplettedition erworben werden kann.
2005 veröffentlichte Ardis Cameron ein Werk über die Fernsehserie: Unbuttoning America: A Biography of Peyton Place. ISBN 9780801456091. Ein Buch, das auch online verfügbar ist und auch als Hörbuch bestellt werden kann.
"Peyton Place" war die erste Soap Opera des amerikanischen Fernsehens, die zumindest in den ersten Jahren sehr erfolgreich im Hauptabendprogramm lief. In den Staaten betrachtet man sie deshalb heute unter fernsehhistorischen Aspekten als frühes Vorläuferformat von 80er- Jahre Erfolgsserien wie "Dallas" oder "Dynasty" (Der Denver- Clan).
www.youtube.com/watch?v=BURIj2ycuGY
www.youtube.com/watch?v=6d9NLRykjFc
Hi Chrissie,
Anna Ludlow aus dem Vereinigten Königreich hat bereits 2012 sehr ansprechende Fanseiten angelegt:
https://jannaludlow.co.uk/Television/Peyton_Place.html
Darüber hinaus habe ich während meiner Recherchen auch sehr gute Inhaltsangaben für die einzelnen Folgen gefunden. Da müßte ich bei passender Gelegenheit noch einmal nachschauen.
Wow, daß Heidi Brühl bereits derart früh verstorben ist, wußte ich noch gar nicht ! Es scheint so, als ob sie noch nicht einmal fünfzig geworden ist.
In Erinnerung blieb sie mir durch ihren Hit "Wir wollen niemals auseinandergehen", den meine Mutter in den frühen 60ern oft bei der Hausarbeit nachgesungen hat. Auch wußte ich, daß sie später in die USA ging und dort ihre Karriere fortgesetzt hat.
Inhaltsangaben zu "Peyton Place" habe ich auf die Schnelle nur im englischen Wikipedia gefunden. Dort ging es um die inhaltliche Zusammenfassung der einzelnen Staffeln, dies dann allerdings in epischer Breite .
Erstmalig habe ich die Filme als Kind irgendwann in den 60ern im öffentlich- rechtlichen Fernsehen geschaut und war von den Möglichkeiten des Immenhofs restlos begeistert. Daß es sich bei dem blonden Mädchen um Heidi Bruehl handelte, habe ich damals gar nicht realisiert. Dieses Mädchen interessierte mich weniger. Dagegen "stand" ich sehr auf die brünette Angelika Meissner, die mittlerweile leider auch schon von uns gegangen ist.
Wir hatten zwar in unserem nahegelegenen Wald auch eine kleine Ponyzucht, die mit dem Immenhof aber in keinster Weise vergleichbar war und auch keine Übernachtungen anbot. Eines Tages (muß ca. um 1965/67 gewesen sein) stahl Nachbarskumpel Sigi aus der Haushaltskasse seiner Mutter hundert Mark und wollte damit ein Pony kaufen, wurde prompt zurückgeschickt ("da mußte nochmal mit deinen Eltern wiederkommen") und bezog von seinen Eltern, die den Diebstahl inzwischen bemerkt hatten, prompt eine ordentliche Tracht Prügel. Andere Zeiten, andere Sitten...
In dem von Dir velinkten Forum müßte ich mich anmelden, was ich im Laufe des Abends noch tun werde .
Angelika Meissner soll m.W. ihre schauspielerische Karriere bereits in frühen Jahren recht abrupt beendet haben. Angeblich hatte sich ihre Mutter massiv verschuldet, um ihrer Tochter diese Möglichkeiten bieten zu können, und auch entsprechenden Druck auf ihr Kind ausgeübt. Diesem Druck soll die Tochter irgendwann nicht mehr gewachsen gewesen sein. Später ging sie wohl nach Kanada und arbeitete dort zeitweise als Architektin.
2018 ist die gebürtige Berlinerin dann mit 78 Jahren in einem Berliner Pflegeheim verstorben.
Angaben laut Gedächtnisprotokoll, bei Unstimmigkeiten bitte um Korrekturen und Ergänzungen, Chrissie !
PN´s sind alle angekommen ?
Gut Rothensande am Kellersee bei Malente-Gremsmuehlen aka Immenhof muesste inzwischen zum Hotel umgebaut sein (ich e-mailte mit der Managerin).
Hier ist ein link ueber Angelika Meissner-Voelker's Tod (ich mochte sie auch besonders gern und sah mir noch etliche andere Filme mit ihr an):
https://www.immenhof-forum.de/ucp.php?i=…150c563e02c15cd
Habe mir Chrissie´s Rezension gerade noch einmal zu Gemüte geführt und muß sagen, daß sich hier ein wirklicher Fan des Formats geäußert hat. Sich vierzehn Episoden (macht roundabout sieben Stunden Sendezeit) am Stück anzuschauen, dazu bedarf es schon höchster Motivation.
Daß die "Programmgewaltigen" von ARD und ZDF sich damals auf die Aussage einließen, das "alle erfolgreichen amerkanischen Serien auch ins deutsche Programm übernommen würden", halte ich für einigermaßen unqualifiziert. Die Amerikaner haben in den 50er/ 60er Jahren TV- Serien fast wie am Fließband produziert, und zur Ausstrahlung aller halbwegs erfolgreichen Formate hätten die Programmkapazitäten der beiden öffentlich- rechtlichen Sender überhaupt nicht ausgereicht.
Für die Nichtaufnahme von "Peyton Place" sehe ich einen anderen Grund. Intendanten wie Prof. Holzamer hatten damals noch ein sehr wertkonservatives Weltbild, und "PP" beschäftigte sich u.a. mit Themen wie Sexualität, Seitensprüngen usf., so daß die deutschen Entscheidungsträger sich entschlossen haben könnten, aufgrund dieser besonderen Umstände die Serie nicht zu übernehmen. Selbst einzelne Episoden der Erfolgsserie "Bonanza", die sexuelle Anspielungen enthielten, wurden aus diesem Grund in den späten 60ern nicht übernommen. Erst mit dem Aufkommen der Privatsender in den 80er Jahren änderte sich das.
Hi Chrissie,
was Deine Sehgewohnheiten in Bezug auf Peyton Place angeht: ich persönlich mag Hobby- Fanatiker sehr gerne, letztendlich bin ich ja auch einer. Allerdings nicht bei alten TV- Serien, da neige ich eher zum geruhsamen Genießen... .
Bei den damals in Deutschland nicht gesendeten Bonanza- Episoden denke ich vor allem an eine Folge . Ein etwas ungeschlachter und geistig leicht minderbemittelter Hüne kommt u.a. in Kontakt mit einer attraktiven Barfrau in Virginia City. Auf der Staße mustert ihn die Frau eingehend und streicht dabei eingehend über einen dicken hölzernen Zaunpfosten, auf dem sich eine Kugel befindet... . Ich müßte in meinen DVD- Boxen nachsehen, um welche Episode resp. Staffel es sich handelt. Diese Folge wurde damals nicht synchronisiert und somit auch nicht bei uns in Deutschland gesendet. Auf DVD erscheint sie im englischen Original mit deutschen Untertiteln. Wie gesagt, sofern Interesse besteht, schaue ich gerne mal nach.
Forensoftware: Burning Board® Lite 2.1.1, entwickelt von WoltLab® GmbH