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Es war im Jahre 1999, als die Polararchäologin Patricia Sutherland seltsame Schnüre untersuchte, die aus einer verlassenen Siedlung an der Nordspitze der kanadischen Baffin Island stammen. Ein katholischer Missionar fand sie in den 60er Jahren in den Ruinen, zusammen mit hunderten weiterer Artefakte. Besonders erstaunt war Sutherland über die Zusammensetzung der Bänder, da die Ureinwohner dieser Region weder spinnen noch weben konnten, sondern ihre Kleidung aus Tierhäuten und Fellen zusammennähten. Bei diesen Fäden handelte es sich jedoch zweifelsohne um gesponnene Wolle. Einige Jahre zuvor war die Archäologin an Ausgrabungen eines Wikinger- Bauernhofs in Grönland beteiligt und fand dort ganz ähnliche Reste von Bändern.
Die Entdeckung wirft entscheidende Fragen auf. War eine Gruppe nordischer Seefahrer an der kanadischen Inselküste gelandet, und sind die Schnüre, die den auf Grönland gefundenen gleichen, der Schlüssel zu einem kaum bekannten Kapitel der frühen Besiedlung Amerikas ?
Bereits im Mittelalter galten die Wikinger als die besten zur See fahrenden Entdecker. Auf ihren Drachenbooten stachen die Nordmänner von ihrer skandinavischen Heimat aus in See. Im 8. Jahrhundert erreichten sie bereits England, Schottland und Irland. Viele Wikinger trieben Handel mit fernen Regionen, und im 9. Jahrhundert wagten sich ihre Kaufleute bereits bis zum Schwarzen Meer. An den wichtigen eurasischen Handelswegen gründeten sie Niederlassungen und tauschten begehrte Güter wie Glas aus dem Rheintal, Silber aus dem Nahen Osten, Muschelschalen aus dem Roten Meer und selbst Seide aus China.
Die Wagemutigsten segelten über den rauhen Nordatlantik weit gen Westen. Auf Island und Grönland gründeten sie bäuerlich geprägte Kolonien und füllten ihre Lagerhäuser mit Luxusgütern wie Walroß- und Narwalzähnen für die europäischen Märkte. Einige ihrer Seefahrer manövrierten zwischen Eisbergen hindurch bis nach Amerika.
Irgendwann zwischen 990 und 1020 landeten Wikingerschiffe an der Küste von Neufundland. Mehrere Dutzend Männer und Frauen errichteten drei Gemeinschaftshäuser und einige Grassodenhäuser, die unter anderem als Weberei, Schmiede und als Werkstatt dienten.
Vor etwa 50 Jahren entdeckten der norwegische Forscher Helge Ingstad und seine Frau Anne- Stine die überwucherten Ruinen dieses Lagers in L´Anse aux Meadows und begannen mit Ausgrabungen. Später fanden kanadische Archäologen eiserne Schiffsnägel und weitere Gegenstände, die vermutlich von einem untergegangenen Wikingerschiff stammten. Die Wikinger nannten diese Gegend "Helluland", das heißt Steinplattenland.
Patricia Sutherland fand weitere gesponnene Fasern aus den vier wichtigen Fundstätten Nunguvik, Tanfield Valley, Willows Island und den Avayalik Islands. Sie liegen alle an der 2000 Kilometer langen Küstenlinie zwischen Baffin Island und dem nördlichen Labrador. Auch hatte man überall Holzstücke gefunden, obwohl die Landschaft nur aus baumloser Tundra besteht. Sutherland identifizierte außerdem Überreste von Rechenstäben, auf denen die Wikinger offensichtlich Geschäftsabschlüsse festgehalten hatten, darüber hinaus fand man Wollspindeln und Holzteile mit eckigen Nagellöchern und Flecken, die wahrscheinlich von Eisen herrührten. Eines der Holzteile stammt aus dem 14. Jahrhundert wie eine C 14- Datierung ergab, als sich die Zeit der Nordmänner in Amerika bereits dem Ende zuneigte.
Je weiter Sutherland in die alten Dorset- Sammlungen vordrang, desto mehr Belege fand sie dafür, daß Wikinger an dieser Küste gelandet waren. So entdeckte sie fast dreißig nordische Wetzsteine, die zur Standardausrüstung der Wikinger gehörten, sowie Schnitzereien mit europäisch wirkenden Gesichtern. Gefunden wurde auch ein Fundament aus großen Steinen, daß offenbar nordischer Steinmetzkunst entstammte. Die Größe des Gebäudes, die Art der Wände und eine mit Steinen ausgelegte Abflußrinne entsprachen der Ausstattung grönländischer Wikingerbauten.
Bleibt die Frage, warum sich die Wikinger auf diesem windumtosten Zipfel von "Helluland" über einen längeren Zeitraum aufhielten, indem sie wetterfeste Gebäude errichteten ? Offenbar deshalb, weil sie dort wertvolle Handelsgüter vorfanden. Bereits gegen Ende des 9. Jahrhunderts besuchte ein Wikingerkaufmann den Hof Alfreds des Großen in England und schenkte dem König u.a. Walroß- Stoßzähne, aus denen damals wertvolle Schachfiguren und andere Kleinodien geschnitzt wurden. Jedes Jahr im Frühling zogen damals Wikinger aus den Siedlungen Grönlands in das ergiebige Jagdgebiet Nordsetur und stellten Walrossen und anderen Tieren nach. Sie beluden ihre Boote mit Tierhäuten, Pelzen, Elfenbein und sogar mit lebenden Eisbärjungen, mit denen sie handelten. Doch nur zwei oder drei Tagesreisen weiter westlich lagen noch ergiebigere Jagdgründe. Zwar waren die gletscherbedeckten Berge von "Helluland" alles andere als einladend, aber in den dortigen Gewässern tummelten sich zahlreiche Walrosse und Narwale, und an Land wimmelte es von Karibus und kleinen Pelztieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit suchten einige der Wikinger, die vor tausend Jahren die nordamerikanische Küste erkundeten, nach Handelspartnern. In "Vinland", einer Region im heutigen Neufundland, begegnete man ihnen zwar feindselig, jedoch in "Helluland" erkannten die dort ansässigen Dorset- Jagdnomaden ihre Chance und hießen die Fremden willkommen. Die Nordmänner verfügten über zwei ausgesprochen attraktive Güter zum Tausch für die Pelze: Holzscheite zum Schnitzen sowie kleine Metallteile, aus denen man Messer fertigen konnte.
Für die Archäologin Patricia Sutherland gibt es auf dem Gebiet der frühen Wikingerniederlassungen noch viel zu tun, denn bisher ist erst ein kleines Gebiet des Tanfield Valley erforscht. Die neuen Belege der Archäologin für eine friedliche Kooperation zwischen den Seefahren und den nordamerikanischen Ureinwohnern sowie die Entdeckung des wohl frühesten Pelzhandels von Europäern in Amerika haben in Fachkreisen eine intensive Diskussion ausgelöst.
www.youtube.com/watch?v=-BfN5WpA9ww
Anm.: Die Miniserie "Dream West" von 1986, die das Leben von Frémont beschreibt, ist zwar aktuell bei youtube eingestellt. Ich erspare mir jedoch eine Verlinkung aufgrund der sehr schlechten Wiedergabequalität.
Erstmals im Jahre 1939 ging es mit Flugbooten dann auch über den Atlantik, bevor der Krieg einer regelmäßigem Aufnahme des Flugverkehrs vorläufig ein Ende setzte.
Bereits 1947 startete Pan Am ihren ersten Liniendienst mit der Lockheed Constellation rund um die Welt, und schon ab 1948 gab es an Bord die Economyclass, die einen großen Schritt hin auf das gewünschte Ziel eines "Luftverkehrs für alle" bedeutete.
Die Figur des Johnny Appleseed habe ich erstmals über eine amerikanische Sonderbriefmarke aus dem Jahre 1966 kennengelernt, in der er in der Reihe "Amerikanische Folklore" auftauchte.
Wer aber war nun dieser Johnny Appleseed, dessen Andenken tatsächlich in einigen US- Bundesstaaten jährlich gefeiert wird ?!
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