•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    41

    Gestern, 16:25

    Asterix: Die weiße Iris / L´Iris blanc (2023)

    Band vierzig der Asterix- Saga wurde wieder einmal von Didier Conrad kongenial gezeichnet, der Texter war allerdings diesmal Fabrice Caro (Fabcaro). Der Titel des Albums "Die weiße Iris" spielt auf die Schwertlilie als antikes Symbol für Weisheit, Treue und auch Tapferkeit an und konnte selbst eine Geliebte verkörpern. Die Pflanze galt weithin als spirituelles Symbol, das in der antiken Welt dem entsprach, was in der späteren Zeit der Romantik zum Beispiel die "Blaue Blume" verkörperte. Das Album griff darüber hinaus an verschiedenen Stellen Handlungsabschnitte früherer Ausgaben auf, so z.B. Passagen aus "Asterix und der Kupferkessel" oder aus "Die Lorbeeren des Cäsar". Auch erhielt Homöopatix, der Bruder von Gutemine, seinen zweiten Auftritt seit "Die Lorbeeren des Cäsar". Darüber hinaus gab es wieder eine Reihe von Seitenhieben gegen die aktuellen Auswüchse der Jetztzeitgesellschaft, so als unsere beiden Helden in Lutetia eintreffen und prompt in einen Verkehrsstau geraten, da sich "vorne einer festgeleimt habe, um gegen die Abholzung des Karnutenwalds zu protestieren".
    "Die weiße Iris" erschien europaweit am 26. Oktober 2023 in zwanzig Sprachen und Dialekten in einer Gesamtauflage von ca. fünf Millionen Exemplaren, davon 1,7 Millionen in der deutschen Übersetzung von Klaus Jöken bei Egmont Ehapa Media.
    Band vierzig der Asterix- Saga wurde vielfach von der zeitgenössischen Medienkritik gelobt. Das Album sei diesmal sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich voll gelungen und knüpfe stilistisch an die frühen Asterix- Bände von Goscinny und Uderzo an. Positiv hervorgehoben wurde unter anderem, daß Texter Fabcaro sein Augenmerk wieder mehr auf das gallische Dorf gerichtet habe, statt die Helden in immer entferntere Gebiete zu entsenden.
    Worum geht es in "Die weiße Iris" ? Wieder einmal unternimmt Gaius Julius Caesar einen neuen Versuch, die unbeugsamen Gallier unter seine Fuchtel zu bringen. Diesen soll durch den römischen Arzt Visusversus beigebracht werden, positiver zu denken, sich in "Achtsamkeit" zu üben und sich nachhaltiger und gesünder zu ernähren. Als "kleiner Nebeneffekt" sollen diese Maßnahmen dazu führen, daß die Gallier jeglicher Gewalt und damit auch dem Kampf gegen die römischen Legionen abschwören bzw. nicht mehr dazu in der Lage sind. Parallel dazu sollen die in dem Lager Babaorum stationierten Legionäre wieder stärker für den Kampf gegen die Gallier ertüchtigt werden.
    Zunächst scheint dieser perfide Plan der Römer aufzugehen, nachdem Visusversus mit den Dorfbewohnern Kontakt aufgenommen hat, auf ihrem Markt einkauft und sie in freundliche Gespräche verwickelt. Der übliche Streit unter den Galliern findet daraufhin ein Ende, und viele von ihnen ändern ihr Sozialverhalten. So bietet Fischhändler Verleihnix keinen Gammelfisch mehr an, sondern angelt die Tiere selbst und vermarktet sie fangfrisch, während Schmied Automatix mit Hammer und Amboß "positive vibes" erzeugt. Dabei dient die "Weiße Iris", die Visusversus bei sich führt, als Symbol für seinen ganzheitlichen Ansatz, den er praktisch als Coach propagiert. Als Folge davon fühlt sich Gutemine von ihrem Mann nicht mehr ausreichend gewürdigt und verläßt, von Visusversus dazu ermutigt, das Dorf und reist nach Lutetia, um dort ihren Bruder zu besuchen. Insgeheim plant Visusversus jedoch, Gutemine als Geisel an Julius Caesar auszuliefern, damit dieser die Unterwerfung der Gallier umso einfacher in Szene setzen kann. Majestix leidet durch die Trennung von seiner Gutemine zuächst an Depressionen, reist aber dennoch mit Asterix und Obelix nach Lutetia, um seine Gattin ausfindig zu machen. Durch eine Reihe von Zufällen findet das Trio Gutemine im Publikum einer Theatervorstellung, zu der Visusversus die Gallierin eingeladen hat, um sie kulturell ihrem eigenen Volk zu entfremden. Schließlich finden sich Majestix und Gutemine wieder, und unter den wachsamen Augen Caesars, der soeben in Lutetia eingetroffen ist, kann die Gallierin dennoch wieder befreit werden.
    Als Asterix, Obelix, Majestix und Gutemine wieder ihr Dorf erreichen, müssen sie feststellen, daß ihre Mitbewohner, nachdem sie dem Einfluß von Visusversus entgangen sind, wieder zu den ewigen alten Raufbolden geworden sind, die sie stets waren.

    www.youtube.com/watch?v=HzAUobLhFXw
    www.youtube.com/watch?v=yxvEhQtGQrw