Geboren wurde sie am 17. April 1925 als Rita Maria Gracher in Trier. Sie stammte aus einer musikalischen Familie; bereits ihr Urgroßonkel Johann Nepomuk Ris war nichts weniger als der Klavierlehrer von Ludwig van Beethoven. Schon früh zeigte sich ihr musikalisches Talent, denn bereits als Schülerin hatte die junge Rita den Wunsch, einmal auf der Bühne stehen zu können. Zunächst wollte sie Ballettänzerin werden und begann ein entsprechendes Studium am Theater ihrer Geburtsstadt Trier, doch dann wandte sie sich im Alter von siebzehn Jahren dem Gesang zu. Ihre schöne Naturstimme ließ sie unter anderem von der legendären Opernsängerin Maria Ivogün im Koloratursopran ausbilden, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann dann ihre allmähliche Karriere als Sängerin. Unter ihrem Künstlernamen "Gitta Lind" avancierte sie in den 50er und frühen 60er Jahren zu einer beliebten Interpretin populärer Schlager dieser Jahre.
Angefangen hatte Gitta Lind bereits 1944 beim Reichssender Luxemburg, es folgte ein Engagement als Rundfunksängerin beim damaligen NWDR in Hamburg unter der Leitung des Orchesterchefs Kurt Wege. Im Jahre 1948 unterzeichnete sie bereits ihren ersten Plattenvertrag bei Telefunken, ein Jahr später wurde sie vom Orchesterchef Herbert Beckh für den Bayerischen Rundfunk engagiert.
Ihren ersten Hit konnte Gitta Lind in den frühen Fünzigern mit ihrem Titel "Blumen für die Dame" generieren, dessen Text von ihrem zeitweiligen Ehemann, dem Schauspieler Joachim Fuchsberger, stammte. Im Jahre 1956 folgte mit der Einspielung "Weißer Holunder" ein weiterer Riesenerfolg, für den Gitta Lind eine Goldene Schallplatte erhielt. 1957 kamen ihre Hits "Ich sage dir adieu", "Cindy, oh Cindy" sowie "Fahre mit mir in die Ferne" auf den Markt. Weitere Highlights ihrer Karriere waren Lieder wie "Lied der Einsamkeit" (1960), "Jimmy Martinez" (1961) und "Ein kleines Haus" (1961), die von ihrem Produzenten, dem Orchesterchef Werner Müller, arrangiert waren. Auch gemeinsam mit der Sängerin Christa Williams hatte Gitta Lind viele Erfolge mit Coverversionen internationaler Hits, so unter anderm mit "Vaya con dios", "My Happiness" oder mit "Blueberry Hill".
Doch nicht nur mit eingängigen Schlagern machte sich Gitta Lind einen Namen, auch in vielen Operetten dieser Jahre wie "Schwarzwaldmädel", "Maske in blau", "Viktoria und Husar", "Meine Schwester und ich" oder als Partnerin von Johannes Heesters in "Hochzeitsnacht im Paradies" konnte sie ihre stimmliche Bandbreite unter Beweis stellen.
Auch in einigen Musikfilmen der 50er Jahre war Gitta Lind auf der Leinwand zu hören und zu sehen, so als Sängerin in "Südliche Nächte" (1953), "Hochstaplerin der Liebe" (1954), sowie in "Musik im Blut" (1955). Auch an der Seite von Joachim Fuchsberger spielte sie eine kleine Rolle in "0815 - Teil zwei".
Ab Mitte der 50er Jahre hatte Gitta Lind unter ihrem geänderten Künstlernamen "Issy Pat" versucht, auch international als Sängerin Fuß zu fassen, was ihr jedoch nicht gelang, da ihr gesangliches Image zu sehr auf romantische Schnulzen wie "Weißer Holunder" festgelegt war. Als auch ihr Erfolg in Deutschland aufgrund des sich allmählich wandelnden Musikgeschmacks nachließ, arbeitete Gitta Lind ab 1965 als Diriektorin der "Show- Schule" in München, die von Fred Bertelmann gegründet worden war und junge Talente fördern sollte. Darüber hinaus war sie noch als Songschreiberin tätig.
Ihren letzten Fernsehauftritt hatte der einstige Schlagerstar im Jahre 1973 unter anderem neben Zarah Leander in der von Peter Frankenfeld moderierten ZDF- Gala "Der Wind hat mir ein Lied erzählt". Nur wenige Monate später erlag Gitta Lind am 9. November 1974 im Alter von nur 49 Jahren einem Brustkrebsleiden. Sie fand ihre letzte Ruhestätte in der Grabstätte der Familie Gracher in Trier.
Wie bereits erwähnt, hatte Gitta Lind nach dem Tod ihres ersten Ehemannes Anfang 1951 den Schauspieler Joachim Fuchsberger geheiratet; die Ehe wurde 1954 wieder geschieden. Insgesamt war die Künstlerin vier Mal verheiratet, zuletzt mit dem amerikanischen Pädagogen Stanley Brown. Aus dieser Verbindung ging die gemeinsame Tochter und spätere amerikanische Schauspielerin Carolin Brown hervor.
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