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    Montag, 17. Februar 2014, 09:13

    Abendliche Besuche

    Beim schauen einer Folge Hafenpolizei fiel mir plötzlich wieder ein, das in den 60ern öfters abends jemand klingelte und Beiträge kassieren wollte.


    Am lebhaftesten ist mir der Kassierer der Gewerkschaftsbeiträge in Erinnerung geblieben. Da wurde ein schmuckes Beitragsmarkenheft mit vielen bunten Markenbögen ausgepackt, der Höhe des Beitrages entsprechend die Marken abgetrennt, eingeklebt ins Mitgliedsbuch und abgestempelt. Für mich damals als Kind sehr beeindruckend..


    So wurde auch das Zeitungsgeld und das Milchgeld, für die über die Woche vor die Tür gelegten Waren, alle 4 Wochen bar kassiert

    2

    Montag, 17. Februar 2014, 19:44

    Abendlicher, unerwarteter Besuch

    An einen abendlichen Besuch im Jahre 1971 kann ich mich noch gut erinnern, nämlich den unseres evangelischen Pastors.
    Meine Konfirmation stand damals kurz bevor. Sinnigerweise hatte mein Vater einige Wochen vorher seinen Kirchenaustritt erklärt, als dies Anfang der 70er allgemein begann, Mode zu werden.
    Da mein Vater an diesem Abend nicht anwesend war, nahm Pastor P. kurzerhand meine Mutter ins Gebet und drohte, daß ich angesichts dieser Konstellation nicht konfirmiert werden könnte.
    Erst Jahre später erfuhr ich, daß dies kirchenrechtlicher Unsinn und diese Androhung eine reine Luftnummer war.
    Das Ende vom Lied war, daß ich trotz alledem konfirmiert wurde und es bei dem Kirchenaustritt von Vaters Seite blieb.

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    Dienstag, 18. Februar 2014, 08:57

    Noch mehr abendliche Besucher

    Da bei vielen Familien beide Elternteile berufstätig waren, gehörte auch der Kohlenmann zu den abendlichen Besuchern


    Die Hausfrauen.berieten sich schon Wochen vorher, was an Winterbrand benötigt werde.

    Da wurden Briketts, Eierkohle Brennholz und Anmachholz geordert.


    Wenn der Kohlemann, mit seinem schwarz von Kohlestaub verfärbten Gesicht dann die bestellte Ware lieferte und in den Keller schüttete, mussten wir Kinder am nächsten Tag alles sortieren.

    Briketts ordentlich stapeln, für die kalten Nächte einzelne Briketts mit alten Zeitungen umwickeln um das durchbrennen für die ganze Nacht zu ermöglichen. Da nur die wenigsten Familien Tageszeitungen zur Verfügung hatten, mussten diese vorher von uns beim Lumpensammler (Altpapierhändler) mit einem Ziehwagen oder alten Kinderwagen geholt werden. Dort entdeckten wir oft etwas Kurioses für unser Bandenlager (ausgestopfte Eule ohne Augen, eine alte Schaufensterpuppe ohne Arme, auch mal ein altes Möbelstück. Alles Sachen die man prima gebrauchen konnte.

    Nun zurück zum sortieren im Keller. Die Älteren von uns durften mit einem Messer Holz spalten und somit für Späne als Feueranmachholz sorgen.


    Nachher waren auch wir nun schwarz von Kopf bis Fuß, aber ein riesen Spaß.

    Eine der Töchter der Hausfrau, die in dieser Woche Treppenputzdienst hatte, musste nun die restlichen
    Spuren von Kohlenstaub im Treppenhaus und auf der Kellertreppe beseitigen

    Heute nicht mehr vorstellbar.



    Wir baten letztes Jahr bei einem Straßenfest, ein paar Mädels aus der Nachbarschaft doch beim abräumen der Tische zu helfen. Das wurde verneint, denn sie könnten sich ja die Nägel abbrechen war die Antwort.


    So ändern sich die Zeiten.

    4

    Sonntag, 28. September 2014, 14:25

    Bei den Versicherungen war früher auch Hausinkasso üblich, da kam dann abends der Versicherungsmann zu uns nach Hause. Er kassierte nicht nur die Beiträge zu den schon vorhandenen Versicherungen, manchmal versuchte er auch, einem noch weitere Verträge aufzuschwatzen. Und die Miete mussten wir jeden Monat am Ersten abends bei unserem Vermieter abliefern. Wir hatten dafür ein Mietsbuch, da wurde die Miete dann jedes Mal drin quittiert.

    5

    Montag, 29. September 2014, 13:05

    Zitat

    Erst Jahre später erfuhr ich, daß dies kirchenrechtlicher Unsinn und diese Androhung eine reine Lufnummer war.
    Das ist es definitiv. Ich bin schon mehrere Jahre vor der Geburt meiner Kinder aus steuerlichen Gründen aus der Kirche ausgetreten. Trotzdem habe ich meine drei Kinder taufen und mit zur Kommunion gehen lassen, der Pfaffe hat es nicht beanstandet.

    6

    Montag, 29. September 2014, 17:28

    Zitat

    Erst Jahre später erfuhr ich, daß dies kirchenrechtlicher Unsinn und diese Androhung eine reine Lufnummer war.
    Das ist es definitiv. Ich bin schon mehrere Jahre vor der Geburt meiner Kinder aus steuerlichen Gründen aus der Kirche ausgetreten. Trotzdem habe ich meine drei Kinder taufen und mit zur Kommunion gehen lassen, der Pfaffe hat es nicht beanstandet.


    Leider hat uns der o.g. Pastor den christlichen Glauben im Katechumenen- und Konfirmandenunterricht zwischen 1969 und 1971 nicht wirklich näher gebracht. Pastor P. gehörte zur Frontkämpfergeneration und erzählte im o.g. Unterricht gerne Geschichten aus seiner Dienstzeit. Was uns damals auch nicht störte. Kritisch reflektiert habe ich das erst Jahre später. Für mich war P. einer der zahlreichen Kirchenfunktionäre, die nach dem Krieg neu entstandene Gemeindepfarreien (unsere Erlöserkirche wurde erst 1958 gebaut) besetzt haben und nicht unbedingt felsenfest hinter dem christlichen Glauben standen.
    Ausgetreten bin ich erst 1993, als massive Steuernachzahlungen im Raum standen und ich sah, welche Sümmchen davon an die Kirche abflossen. Erst dann meldete sich der Pastor meines damaligen Großstadtwohnortes erstmalig bei mir.. Ein Schelm, der Böses dabei denkt ;) .