Was mich an der Bertelsmann- Mitgliedschaft immer gestört hat, war die "Zwangsbeglückung" mit den quartalsweise zugesandten Auswahlbänden, sofern man nichts bestellt hatte. Dazu gehörten wohl auch die im Buchbestand meiner Eltern befindlichen Bände der 50er Jahre, die zweifelsohne in dieser Zeit zu den Bestsellern gehörten. Das Kernproblem bestand halt darin, daß beide Eltern eigentlich keine "Bücherwürmer" waren und sich die vorhandenen Werke, abgesehen von "Das praktische neue Kochbuch" und dem "Bertelsmann Volkslexikon", in ungelesenem Zustand befanden.
Nach der Kündigung wiederholte sich das Spiel noch einmal Ende der 60er Jahre, als ein "Drückerpärchen" doch kackfrech an der Haustür behauptete, daß Bertelsmann auch Schulbücher anbieten würde. Was, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, eine dreiste Lüge war. Aus dieser Zeit erhalten hat sich lediglich "Das Abenteuer der Mondlandung" von Werner Büdeler aus dem Jahre 1969, vermutlich weil meine Mutter die Mitgliedschaft sehr schnell wieder kündigte, nachdem sich herausstellte, das der Katalog keine Schulbücher erhielt.
Etwas anderes ist es natürlich bei "Bücherwürmern" wie Dir und mir, bei denen eine Mitgliedschaft durchaus Sinn machen würde. Zur Zeit lese ich aus dem Bestand meiner Eltern Louis Bromfields "Der große Regen" in der Bertelsmann- Erstauflage von 1954 mit einer Druckauflage von gigantischen 350.000 Stück. Man merkt, daß wir uns noch in der "Vor- Fernsehzeit" befinden.
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