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    Mittwoch, 12. Juli 2023, 16:31

    Über die Geschichte der James Bond- Filme

    Erstaunlich ist, daß es in diesem Forum zwar einen Nachruf auf Sean Connery gibt, aber sich bisher keiner der werten Foristen mit dem Thema der frühen James Bond- Verfilmungen auseinandergesetzt hat. Zeit also, dies zu ändern.
    In den 60er Jahren startete eine Filmreihe, die zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten weltweit wurde: die James Bond- Filme. Die Spielfilmreihe wurde von Eon Productions hergestellt und basierte auf den Agentenromanen von Ian Fleming. Der erste Film "James Bond jagt Dr. No" kam 1962 in die Kinos und löste einen Hype aus, der unter Schwankungen bis heute anhält.
    "James Bond jagt Dr. No" wurde von Terence Young inszeniert und entwickelte sich zu einem weltweiten Erfolg an den Kinokassen. Der Agenten- Action- Thriller präsentierte Sean Connery als James Bond, den charmanten und toughen Geheimagenten des britischen Geheimdienstes MI 6. Der Film begleitet Bond auf seiner Mission, den Finsterling Dr. No (Joseph Wiseman) zu besiegen, der Zugang zu einer Atomwaffe besitzt. "Dr. No" entwickelte sich zu einem perfekten Einstieg in die Agentenreihe, da der Film bereits alle Elemente besaß, die die späteren Bond- Filme auszeichnen sollten: Action, Abenteuer, Romantik und Intrigen.
    Sein Nachfolger "Liebesgrüße aus Moskau" gelangte im Jahre 1963 in die Kinos und wurde wieder von Terence Young inszeniert. Auch dieser Film kam bei der zeitgenössichen Medienkritik überwiegend gut an und wurde ein weiterer kommerzieller Erfolg. Diesmal geht es um eine Mission, bei der Bond die sowjetische Agentin Tatiana Romanova (Daniela Bianchi) beschützen muß, während er sich gleichzeitig bemüht, eine sowjetische Dechiffriermaschine namens "Lektor" zu stehlen.
    Im Jahre 1964 erblickte "Goldfinger" das Licht der Kinoleinwand, diesmal inszeniert von Guy Hamilton. Die Produktion gilt bis heute als eine der besten der ganzen Reihe und wurde ein gigantischer Markterfolg, nicht zuletzt durch den legendär gewordenen Bösewicht Auric Goldfinger (Gert Fröbe), der versucht, Fort Knox auszurauben. Der Agenten Thriller enthält auch einige der bekanntesten Elemente der Reihe wie den Aston Martin DB 5 von James Bond sowie das Bond Girl, in diesem Fall war es Pussy Galore (Honor Blackman).
    Mit "Feuerball" ging die Produktion der James Bond- Reihe im Jahre 1965 zügig weiter, die Produktion wurde in diesem Jahr wieder von Terence Young inszeniert. Bond versucht im Rahmen dieser Mission, einen Atomangriff auf Großbritannien zu verhindern. "Feuerball" führte auch Bonds Gegenspieler Emilio Largo (Adolfo Celi) und das Bond- Girl Domina (Claudine Auger) ein.
    Im Jahre 1967 wurde "Man lebt nur zweimal" veröffentlicht, der von Gilbert Lewis inszeniert wurde. Der Film wurde zum kreativen Erfolg und stellte einige neue Elemente vor, darunter auch eine umfangreichere Präsentation der japanischen Kultur und eine bedeutendere Rolle für Bonds Gegenspieler Stavro Blofeld (Donald Pleasence).
    In "Im Geheimdienst ihrer Majestät" aus dem Jahre 1969 wurde Sean Connery erstmals durch den australischen Dressman George Lazenby ersetzt, der die Hauptrolle des Topagenten übernahm. Da dieser von großen Teilen des Kinopublikums jedoch nicht akzeptiert wurde, kehrte Sean Connery im Jahre 1971 mit "Diamantenfieber" wieder zurück auf die Leinwand als "007". Der Film wurde wieder zu einem großen kommerziellen Erfolg, jedoch waren die Medienkritiken eher gemischt. Bemängelt wurde, daß "Diamantenfieber" nicht ganz an seine Vorgänger heranreiche und sich mehr auf reine Actionszenen als auf die Entwicklung der Charaktere konzentriere.
    Die Produzenten nahmen die Kritik zur Kenntnis, wagten den Neuanfang und ersetzten 1972 Sean Connery in "Leben und sterben lassen" durch Roger Moore. Dieser brachte eine neue Note von Humor und Ironie in die Hauptrolle des "007", was beim zeitgenössichen Publikum überwiegend gut ankam. Der Plot setzte nun verstärkt auf eine Mischung von Action und Entwicklung der Charaktere und wurde dafür insbesondere von der Medienkritik gelobt.
    Im Jahre 1974 folgte "Der Mann mit dem goldenen Colt", der erneut auf Roger Moore in der Rolle des Protagonisten setzte. Diese Produktion erhielt erneut sehr gemischte Medienkritiken, da er sich wieder einmal zu sehr auf Actionszenen kapriziert hätte und der Plot darüber in den Hintergrund getreten wäre, der zu einfach und zu vorhersehbar sei.
    Die James Bond- Filme der 60er und frühen 70er Jahre waren nicht nur kommerziell äußerst erfolgreich, sondern auch stilbildend für die internationale Filmindustrie dieser Zeit. Innovative Action- Szenen mit zahlreichen "Gimmicks", aufwendig gestaltete Sets und Kostüme sowie der Charme und die "Coolness" des Protagonisten James Bond machten für viele Zuschauer den Reiz dieser Agentenfilme aus. Ein weiterer wichtiger Aspekt waren die Bond- Girls, angefangen mit Ursula Andress. Meist waren diese weiblichen Charaktere ganz im innovativen Zeitgeist der 60er Jahre nicht nur bildhübsch, sondern auch starke und unabhängige Persönlichkeiten, die Bond oft in seinen Missionen unterstützten. Darüber hinaus waren die Agentenfilme auch für ihre ganz speziellen Soundtracks bekannt, darunter das "James Bond- Theme", das von Monty Norman komponiert und von John Barry arrangiert wurde. Die Filmmusiken der James Bond- Filme wurden zum integralen Bestandteil dieser Produktionen und trugen zu ihrer Unverwechselbarkeit bei.

    www.youtube.com/watch?v=PV7h55ha52E
    www.youtube.com/watch?v=RNLLPbMThGM
    www.youtube.com/watch?v=M1o2QU4e2XU

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    Mittwoch, 12. Juli 2023, 17:52

    Schoen, dass Du Dich der Bond Serie angenommen hast, Uwe.
    Ich hatte das Glueck, sie alle als Teenager in Braunschweig zu sehen, als sie nochmal in die Kinos kamen.
    James Bond mag ich heute noch, egal ob es Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan oder Daniel Craig ist (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen).
    Schade fand ich allerdings den Schluss des letzten Bond Films, denn theoretisch ist er ja nun tot, oder?

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    Mittwoch, 12. Juli 2023, 18:28

    Kein großer James Bond- Enthusiast

    Natürlich habe ich mir die meisten 007- Filme der 60er und 70er Jahre mit dem entsprechenden zeitlichen Abstand auch im öffentlich- rechtlichen Fernsehen angeschaut. Der ganz große Fan des Formats bin ich jedoch nie gewesen, mir waren die Plots inklusive der technischen "Gimmicks" immer ein wenig "too much".
    Das wird auch der Grund gewesen sein, warum ich mich bis heute vor einem entsprechenden Blog gedrückt habe. Nichtsdestotrotz waren diese Produktionen ein enorm wichtiger Bestandteil der Unterhaltungsindustrie der 60er und 70er Jahre und sind schon allein deshalb der Vorstellung wert. Der erste allgemeine Beitrag zu diesem Thema soll auch lediglich als Plattform dienen, denen etwas speziellere Blogs, von welcher Seite auch immer, gerne folgen können. ;)

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    Donnerstag, 13. Juli 2023, 16:22

    James Bond 007 jagt Dr. No / Dr. No (GB 1962)

    "Dr No", so sein englischer Originaltitel, bildete den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Serien der Filmgeschichte. Nachdem ursprünglich nur eine Fernsehserie geplant war, stimmte United Artists schließlich der Finanzierung von sechs Spielfilmen der James Bond- Reihe zu. "Dr. No" entwickelte sich auf Anhieb zum Kassenschlager, so daß die Produzenten beschlossen, die Budgets der Folgeproduktionen deutlich zu erhöhen. "Dr. No" hatte eine knappe Million Dollar an Produktionskosten aufzuweisen und spielte damals allein in den Vereinigten Staaten rund sechzehn Millionen Dollar ein.
    Der erste Agenthriller der James Bond- Reihe besticht nicht zuletzt durch sein internationales Flair. James Bond reist in das sonnige Jamaica, das fast ausschließlich von schönen Frauen und dunkelhäutigen Fischern bevölkert scheint. Production Designer Ken Adam bekam grünes Licht, aus dem Vollen zu schöpfen, und baute dem Bösewicht dieser Produktion eine schon fast absurd erscheinende überdimensionierte Festung, die schließlich zum Prototyp vieler weiterer Behausungen von Bond- Schurken wurde. Die schloßartige Atomanlage Dr. Nos unterstrich dabei den durchaus stilvollen Charakter ihres Besitzers. In dieser Einrichtung regiert nicht das Böse per se, sondern Intellektuelle, die die Weltherrschaft anstreben und die durchaus bereit sind, mit dem "Agenten ihrer Majestät" beim Candlelight- Dinner ausgiebig über ihre Intentionen zu diskutieren. Natürlich vor dem spannungsgeladenen Hintergrund, ihn anschließend umzubringen, denn wichtig ist allein das allem anderen übergeordnete Ziel des Projekts. Auf diese Art und Weise erhält "Dr. No" das Flair von etwas überirdisch Phantastischem in einem Plot, in dem wirklich alles passieren konnte, z.B. daß eine hervorragend aussehende blonde Muschelsucherin im Bikini (Ursula Andress) am Strand der verbotenen Insel auftaucht und James Bond den Kopf verdreht.
    Worum ging es bei "Dr No" ? Der Inhalt des Films dürfte vielen Lesern bekannt sein, von daher beschränke ich mich auf den Ansatz einer Inhaltsbeschreibung. James Bond (Sean Connery) arbeitet als Agent beim britischen Secret Service und trägt die Code- Nr. 007. Die Doppel- Null symbolisiert seine Lizenz, im Rahmen seiner Verpflichtungen auch töten zu dürfen. James Bond wird nach Jamaica beordert und soll dort herausfinden, warum eine Reihe US- amerikanischer Raketenversuche stets damit enden, daß die Projektile vom Kurs abkommen und spurlos verschwinden. Schließlich findet 007 heraus, daß ein gewisser Dr. No (Joseph Wiseman) dahintersteckt, der ein geheimes Labor auf der Insel Crab Key unterhält. Und er stellt darüber hinaus fest, daß die Insel Jamaica viele schöne Töchter zu bieten hat...
    Hauptdarsteller Sean Connery wurde 1930 im schottischen Edinburgh geboren und stammte aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Bereits mit fünfzehn verließ er die Schule, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch und gelangte über anfängliche Nebenrollen über die Hauptrolle des James Bond schließlich zu Weltruhm.
    Regisseur Terence Young wurde als Sohn britischer Eltern 1915 in Shanghai geboren, das damals über eine weitläufige britische Konzession verfügte. Bereits seit 1936 arbeitete er an Filmdrehbüchern mit, inszenierte später Dokumentationen über den Zweiten Weltkrieg und arbeitete als Regieassistent bei Brian Desmond Hurst. Sein erster Spielfilm entstand 1948, und in "Operation Tiger" arbeitete er 1957 erstmals mit Sean Connery zusammen. Ein Jahr zuvor hatte Young für die Produktionsgesellschaft Warwick bereits den Film "Zarak Khan" inszeniert, der ihm dann den Regieauftrag für "Dr. No" einbrachte.

    www.youtube.com/watch?v=pw61uyA0F8A

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    Freitag, 14. Juli 2023, 16:30

    James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau / From Russia With Love (GB 1963)

    "From Russia With Love" war mit einem Produktionsbudget von zwei Millionen Dollar der vor dem Szenario des Kalten Krieges mit Abstand realistischste Film der James Bond- Reihe und gilt sowohl bei Fans als auch in der Medienkritik als einer der besten Produktionen dieser Reihe. Erstmals in der langen Geschichte des Formats erhielten technische "Gimmicks" eine größere Bedeutung, da James Bond mit einem Diplomatenkoffer auf Achse war, der mit einem Wurfmesser, zehn Goldmünzen und einer Gaspatrone bestückt wurde, die beim unsachgemäßen Öffnen des Koffers hochging. Etwas konstruiert wirkte allerdings die Verschwörung der Geheimorganisation "SPECTRE", die James Bond benötigte und ihm daher eine Falle stellte. "Was macht sie so sicher, daß M, der Chef des britischen Geheimdienstes, Ihnen den Gefallen tun wird, bei ihrem Plan mitzumachen ?", fragte z.B. Blofeld. "Aus dem einfachen Grund, weil es eine so offensichtliche Falle ist. Für die britische Mentalität ist eine Falle scheinbar eine Herausforderung. Und sie würden keine noch so kleine Chance verpassen, den Lektor- Dekodierer in ihre Hände zu bekommen", antwortete darauf Kronsteen. An diese Aussagen mußte der geneigte Zuschauer schon glauben, da ansonsten weder der Plot des Films noch die darin thematisierte Verschwörung funktioniert hätte.
    Beachtenswert war das Tempo, in dem "From Russia With Love" fertiggestellt wurde, denn er startete in den Kinos bereits ein knappes Jahr nach dem Start von "Dr. No". Peter Hunt schnitt alle Szenen Grants, in denen dieser Dialoge zu führen hatte, bis zum ersten Treffen mit James Bond heraus und baute durch den "stummen Killer" ein ganz besonderes Bedrohungsszenario auf. Die Schlägerei im Zugabteil zwischen ihm und 007 gilt auch nach sechzig Jahren immer noch als meisterhafte Inszenierung.
    Worum ging es ? James Bond (Sean Connery) wird von der schönen Sowjetrussin Tatjana "Tanja" Romanowa (Daniela Bianchi) nach Istanbul gerufen. Wenn er ihr helfen würde, das Land zu verlassen, würde sie dem britischen Geheimdienst die sowjetische Dechiffrier- Maschine "Lector" in die Hände spielen. James Bond, der schönen Frauen sonst alles andere als abgeneigt ist, wittert eine Falle. Was er allerdings nicht ahnt, ist, daß neben den Russen auch die Organisation "SPECTRE" bei dieser Affäre ihre schmutzigen Finger im Spiel hat...
    Terence Youngs zweite Regiearbeit für die James Bond- Reihe etablierte ihn nachhaltig als Action- Regisseur. Danach inszenierte er außer Komödien wie "Die amourösen Abenteuer der Moll Flanders" den sehenswerten Krimi von 1967 mit Audrey Hepburn "Warte, bis es dunkel wird" sowie einige mehr oder weniger erfolgreiche Abneteuerfilme der verschiedensten Genres.
    Der 1927 geborene Robert Shaw in der Rolle des Donald "Red" Grant war nicht nur Schauspieler, sondern schrieb auch einige Romane und Bühnenstücke. Er begann als Darsteller am Shakespeare Memorial Theatre und ergatterte in den 70er Jahren eine Reihe hochdotierter Rollen in Blockbustern wie "Der weiße Hai" oder "Die Tiefe". Er starb bereits 1978 an einem Herzanfall.
    Lotte Lenya in der Rolle der Rosa Klebb war die Lebensgefährtin Kurt Weills und gleichzeitig beste Interpretin seiner Lieder, wirkte allerdings nur in wenigen Filmen mit, u.a. in der filmischen Umsetzung der "Dreigroschenoper" von 1931, in Sidney Lumets "Ein Hauch von Sinnlichkeit" von 1969 oder in "Zwei ausgebuffte Profis" von 1977. Sie starb im Jahre 1977 im Alter von 76 Jahren.

    www.youtube.com/watch?v=t9AeIdMQqR8

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    Samstag, 15. Juli 2023, 16:30

    James Bond 007 - Goldfinger / Goldfinger (GB 1964)

    "Goldfinger" gilt in der Rückschau als Schlüsselfilm der James Bond- Serie, obwohl er, wie einige andere dieses Formats, einige inhaltliche Ungereimtheiten aufweist. So versprüht die Kunstflugstaffel von Pussy Galore ein wenig Gas in der Luft, so daß alle Menschen im Umkreis von Kilometern umfallen wie die Fliegen. "Goldfinger" verließ sich auf einige weitere dieser merkwürdigen Zufälle und funktionierte dennoch bestens, woran vor allem Bösewicht Gert Fröbe einen überragenden Anteil hatte, der darstellerisch und von seiner Rollenbesetzung Sean Connery um einiges überflügelte. Der Film führte unter der Regie von Guy Hamilton zum endgültigen internationalen Durchbruch der James Bond- Reihe, animierte eine Reihe weiterer Produzenten zu mehr oder weniger ähnlichen Produktionen und zog unzählige Merchandising- Artikel (007- Pistolen, Modellautos etc.) nach sich, die heute von Spezialsammlern heiß begehrt sind. Die Produktion war beim Publikum so populär, daß sie nach nur drei Wochen bereits wieder ihre Herstellungskosten eingespielt hatte und insgesamt über 120 Millionen Dollar erwirtschaftete. Darüber hinaus konnte sich der Titelsong, gesungen von Shirley Bassey, in den Top Ten der Charts plazieren und erhielt eine Goldene Schallplatte. In Fankreisen gilt "Goldfinger" bis heute als "bester Film und unerreichter Höhepunkt der James Bond- Serie".
    Neben Gert Fröbe war der zweite sensationelle Hauptdarsteller ein speziell ausgerüsteter silberner Aston Martin DB 5 mit "Gimmicks" wie Reifenaufschlitzern, einem Schleudersitz, einem Ölsprüher, zwei Maschinengewehren, einer kugelsicheren Rückwand, Nebelwerfern sowie einem Radarschirm. Ein großer Teil dieser technischen Neuerungen funktionierte in der Realität jedoch überhaupt nicht oder nur sehr begrenzt.
    Worum ging es ? James Bond alias 007 soll einem gewissen Auric Goldfinger (Gert Fröbe) das Handwerk legen, einem millionenschweren Industriellen, der sich anschickt, das "Verbrechen des Jahrtausends" zu begehen. Er will die US- amerikanischen Goldreserven in Fort Knox (die es damals noch tatsächlich gab) radioaktiv verseuchen, die westliche Welt dadurch in ein finanzielles Chaos stürzen und selber dadurch Milliarden scheffeln. Im Verlauf seiner Ermittlungen findet sich James Bond unversehens unter einem Laser festgeschnallt. "Möchten Sie, daß ich rede ?" so der Agent zu Mr. Goldfinger. "Nein, Mr. Bond, ich möchte, daß sie sterben !"...
    Gert Fröbe war der Bond- Widersacher, der zeitgenössischen Medienkritikern und auch dem Publikum am besten gefiel. Geboren 1913 in Planitz bei Zwickau, begann er zunächst "ganz unten" als Violinespieler und Kulissenbauer am Theater. Sein Filmdebut gab er im Jahre 1948 in der "Berliner Ballade". Sein Auftritt als Kindermörder in "Es geschah am hellichten Tag" gefiel den Bond- Produzenten Broccoli und Saltzman so sehr, daß sie ihn für die Rolle des "Mr. Goldfinger" engagierten. Sein komisches Talent bewies Fröbe in vielen weiteren Filmen der 60er Jahre wie "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" oder "Tschitti Tschitti Bäng Bäng". Auf deutschen Bühnen gastierte er gelegentlich mit gespielten Memoiren unter dem Titel "Durch Zufall frei". Ursprünglich war Orson Welles für die Rolle des "Mr. Goldfinger" vorgesehen, doch durch dessen zu hohe Gagenforderungen verfiel man schließlich auf Gert Fröbe, der im englischen Original von Michael Collins synchronisiert wurde.
    Honor Blackman in der Rolle der Pussy Galore wurde 1926 geboren und war Diana Riggs Vorgängerin in der TV- Serie "Mit Schirm, Charme und Melone". Die 1937 geborene Shirley Eaton spielte in "Goldfinger" als vergoldetes Bond- Girl ihre berühmteste Rolle und war in dieser Form auch auf einem der Kinoplakate zu sehen. 1964 genoß sie in Großbritannien bereits einige Popularität, u.a. durch einige Komödien der "Doktor"- Serie mit Dirk Bogarde sowie durch mehrere Episoden der "Ist ja irre"- Serie.
    Guy Hamilton ersetzte in dieser Produktion seinen Vorgänger Terence Young als Regisseur, nachdem sich dieser mit seiner Forderung, prozentual am Einspielergebnis beteiligt zu werden, bei den Produzenten nicht durchsetzen konnte.

    www.youtube.com/watch?v=MA65V-oLKa8
    www.youtube.com/watch?v=oJIDk5s1jlg

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    Sonntag, 16. Juli 2023, 15:52

    James Bond 007 - Feuerball / Thunderball (GB 1965)

    Kennzeichnend für "Thunderball" war vor allem die starke Dominanz der Technik über den Plot, die u.a. dazu dienen sollte, sich von den zahlreichen Nachahmern des Formats deutlich abzuheben. So ermöglichte eine "Ein-Mann- Rakete" die schnelle Flucht über ein Schloß, ein raketenbestücktes Motorrad schoß einen PKW in Brand, auch war Bonds Unterwasserausrüstung mit allerlei technischem Schnick- Schnack gespickt. Der Höhepunkt des "Technikwahns" ganz im Stil der 60er Jahre war eine Kamera mit integriertem Geigerzähler, Atemstäbchen und Harpunen mit Explosionssprengköpfen. Der Lohn für derart viel technischen Aufwand blieb nicht aus: Special Effects- Mann John Stears erhielt für die Umsetzung dieser innovativen Ideen in späterer Zeit einen Oscar.
    Ein großer Teil von "Thunderball" spielte unter Wasser und wurde im dafür idealen seichten Wasser der Bahamas gedreht. Leiter der Unterwasseraufnahmen war Ricou Browning, der bereits in den 50er Jahren als Kiemenmann in dem Film "Schrecken vom Amazonas" durch Hollywoods Feuchtgebiete geschwommen war.
    Mittlerweile hatte es sich eingebürgert, daß bei den Dreharbeiten für neue James Bond- Produktionen hunderte von Journalisten die Aufnahmen verfolgten. Zwar kehrte Terence Young nach seinem Aussetzer bei "Goldfinger" für "Thunderball" als Regisseur zurück, gab aber dennoch in späteren Interviews bekannt: "Ich hasse James Bond- Filme !" Dies wohl vor allem deshalb, weil die laufenden Dreharbeiten laufend von Fotografen und Journalisten beobachtet wurden.
    "Thunderball" galt inflationsbereinigt bis zum Jahre 2012 als der finanziell erfolgreichste Film der James Bond- Reihe und spielte weltweit 141 Millionen Dollar ein.
    "Thunderball" erlebte im Jahre 1983 noch einmal eine spektakuläre Neuverfilmung. Wegen eines komplizierten Vertragswerks, das noch aus der Zeit von "Dr. No" stammte, war es einem Produzenten gelungen, ebenfalls einen James Bond- Film zu drehen, der parallel zu "Octopussy" unter dem Titel "Sag niemals Nie" in die Kinos kam.
    Worum ging es ? James Bonds neuer Auftrag führt ihn diesmal auf die Bahamas. Hier soll er Emilio Largo (Adolfo Celi) dingfest machen, der im Auftrag der Organisation "SPECTRE" zwei Atomraketen gestohlen hat und damit die Regierungen der westlichen Welt erpreßt. Bond arbeitet gegen die Zeit, denn Largos Ultimatum zur Zahlung von hundert Millionen Pfund läuft bereits. Der Geheimagent macht sich an die Geliebte Largos heran, deren Bruder Largo beim Diebstahl der Raketen geholfen hat und der anschließend von dessen Schergen umgebracht wurde. Bond muß sie allerdings erst von diesem Sachverhalt überzeugen, um die junge Frau zur Hilfe bewegen zu können...

    www.youtube.com/watch?v=7JowkFmI1Fo

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    Montag, 17. Juli 2023, 16:08

    James Bond 007 - Man lebt nur zweimal / You Only Live Twice (GB 1967)

    "You Only Live Twice" gehörte zu der ersten Produktion dieses Formats, die vermehrt Gegenstand der Medienkritik war. Hintergrund war, daß durch den Schauplatz Japan der immer wichtiger werdende ostasiatische Absatzmarkt erschlossen werden sollte. Auch wurden die Kulissen noch gigantischer als bei den vorangegangenen Produktionen gestaltet, gleichzeitig wurde die Rolle des James Bond immer technischer und die Prügeleien gerieten zu einem Festival asiatischer Kampfkunst. Hinzu kam, daß sich das Hauptquartier des britischen Secret Service in einem gekenterten Schiff befand, dessen schiefe Wände eine bizarre Kulisse bildeten.
    Das alles wäre dem Film duchaus nicht abträglich gewesen, wäre über den zahllosen technischen "Gimmicks" nicht der Plot ein wenig ins Hintertreffen geraten. Tatsächlich schienen die Produzenten während der fünften Umsetzung der James Bond- Reihe der Meinung gewesen zu sein, daß die Masse der Zuschauer in erster Linie wegen der Stunts und der technischen Finessen in die Kinos kommen würde. Daß die mittlerweile altbekannte Organisation "SPECTRE" zum wiederholten Mal die Welt erobern, erpressen oder zerstören wollte, geriet zur bloßen Kulisse für einen abenteuerlustigen Agenten im Smoking, dem in "You Only Live Twice" auch ein wenig die schauspielerische Motivation abhanden gekommen zu sein schien, was daran gelegen haben mag, daß Connery´s Vertrag mit Eon Productions im Jahre 1967 auslief und in den Folgejahren neue Agenten das Ruder übernehmen sollten.
    Technische Hauptdarsteller von "You Only Live Twice" waren vor allem der Ein- Mann- Hubschrauber "Little Nellie" und ein von Ken Adam geschaffener Krater als Kulisse für den Film. Der Helikopter wurde während der Dreharbeiten von seinem Konstrukteuer H. Wallis geflogen und war mit Luftminen, Maschinengewehren, Raketen mit Wärmeleitsteuerung und mit Flammenwerfern bestückt. In Japan selbst starteten führende Elektronikhersteller noch einen Toyota 2000 GT mit allerlei technischen Finessen wie Farbfernsehkameras, Videorekorder, Tonband und Monitor aus. Während der Luftaufnahmen verletzte sich ein Kameramann so schwer, daß ihm später ein Bein abgenommen werden mußte. Während der Dreharbeiten in Japan wurde die Filmcrew und insbesondere Sean Connery ständig von der japanischen Presse belagert, so daß dieser äußerte, aufgrund dieser Ereignisse keinen weiteren Bond- Film mehr drehen zu wollen. Ein Versprechen, das er bis 1971 einhielt.
    Regie führte diesmal Lewis Gilbert. Zwar basierte das von Roald Dahl verfaßte Drehbuch auf dem gleichnamigen Roman von Ian Fleming, wich jedoch als erster Bond- Film erheblich von der literarischen Vorlage ab. Der Titelsong "You Only Live Twice" wurde von Nancy Sinatra interpretiert und erreichte Platz elf der britischen Charts. Trotz der Medienkritik wurde auch "You Only Live Twice" wieder zu einem großen finanziellen Erfolg, bildete gleichzeitig den Höhepunkt der 007- Welle in den 60er Jahren und erzielte bei Produktionskosen von 9,5 Millionen Dollar ein Einspielergebnis von 111 Millionen Dollar.
    Worum ging es ? James Bond wird nach Japan entsandt, wo er das Verschwinden einer Gemini- Raumkapsel (wir befinden uns zwei Jahre vor der ersten Mondlandung) klären soll, die während eines Raumfluges gekapert wurde. Zunächst verdächtigen die Amerikaner ihre sowjetischen Konkurrenten, die mit ähnlichen Beschuldigungen reagieren, bis eine ihrer Raumkapseln plötzlich ebenfalls verschwindet. Die Situation zwischen den beiden Supermächten verschärft sich derart, daß ein Dritter Weltkrieg droht. Bis James Bond im Zuge seiner Recherchen herausfindet, daß wieder einmal die Organisation "SPECTRE" ihre schmutzigen Finger in diesem Spiel hat...
    Der im Jahre 1919 geborene Donald Pleasance galt in der Rolle des Blofeld als Notbesetzung, da ursprünglich der Tscheche Jan Werich verpflichtet worden war, der dann aber nach offizieller Lesart während der Dreharbeiten erkrankte. Pleasance war zu dieser Zeit bereits ein gefragter britischer Charakterschauspieler und wirkte seit den 50er Jahren in verschiedenen Spielfilmen mit, so in "Gesprengte Ketten" (1963), "Die phantastische Reise" (1966), und in "Die Nacht des Grauens" (1978 ). Häufig besetzte er die Rolle des satanischen Bösewichts oder verkörperte besonders skurrile Typen.

    www.youtube.com/watch?v=-gGiYrS2Y1k

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    Dienstag, 18. Juli 2023, 16:50

    James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät - On Her Majesty´s Secret Service (GB 1969)

    Im Jahre 1967 lief der Vertrag zwischen Sean Connery und Eon Productions aus und wurde auch von dem Schauspieler nicht erneuert. Die Produzenten des Agententhrillers suchten ausgiebig und meinten schließlich den passenden Ersatz für 007 in dem australischen Dressman George Lazenby gefunden zu haben, der ebenfalls wie Connery eine maskuline Ausstrahlung besaß und diesem ähnelte. Gleich zu Beginn des neuen "Bond" gab es eine nette Reminiszenz an seinen Vorgänger, als dieser den Selbstmord einer jungen Frau (Diana Rigg) verhinderte und sich prompt einiger Angreifer erwehren mußte. Daraufhin nutzte die aus "Mit Schirm, Charme und mit Melone" sehr bekannte Darstellerin prompt die Gelegenheit, das Weite zu suchen, worauf George Lazenby lakonisch meinte: "Das wäre dem anderen nie passiert !"
    "On Her Majesty´s Service" brauchte für einen 007- Thriller ungewöhnlich lange, bis allmählich klar wurde, wohin die Handlung sich eigentlich entwickeln sollte. Dem "Neuen" sollte damit nach offizieller Lesart Zeit gegeben werden, um das Publikum an sich zu gewöhnen. Doch George Lazenby "funktionierte nicht"; er galt als Darsteller ohne Eigenschaften und schauspielerische Erfahrung und entwickelte keinen persönlichen, unverwechselbaren Stil. Dabei hatte er in privater Hinsicht eine ganze Menge zu tun, z.B. das Arrangement seiner eigenen Hochzeit.
    Während die Actionszenen durchaus wieder die Erwartungen der zahllosen Bond- Fans dieser Jahre erfüllten, geriet der Film als solcher mit 142 Minuten Laufzeit viel zu lang.
    "On Her Majesty´s Service" zehrte noch vom Ruhm bisheriger Bond- Filme und wurde daher auch nicht zum geschäftlichen Flop, brachte allerdings seinen Produzenten auch viel weniger Gewinn als die bisherigen Einspielungen.
    Skiabfahrtsläufer und -filmer Willy Bogner inszenierte die Jagd im Berner Hochland, indem er teilweise rückwärts auf einem Ski den Berg herabfuhr. "On Her Majesty´s Service" verzichtete diesmal weitgehend auf technische Spielereien und setzte stattdessen Bonds Heirat, den tragischen Tod seiner Frau und das Gefühlsleben des Agenten in Szene. Nicht zuletzt deswegen steht George Lazenby bei heutigen Fans des Formats sehr weit oben auf der Beliebtheitsskala. 1969 nutzte dies aber alles nichts, denn nach nur einer filmischen Umsetzung war für George Lazenby bereits wieder Schluß.
    Regie führte diesmal Peter R. Hunt, der in den 50er Jahren als Filmcutter begonnen hatte und der bereits alle bisherigen Bond- Verfilmungen geschnitten hatte.
    Worum ging es ? James Bond quittiert den Dienst, da der Secret Service dem Top- Agenten die Jagd auf seinen Erzfeind Blofeld (Telly Savalas) verbietet. Also ermittelt 007 auf eigene Faust, diesmal jedoch ohne die Lizenz zum Töten. Er findet Blofeld in den Schweizer Alpen, wo dieser sich in einer Bergfestung verschanzt hat und mit gefährlichen Killerviren experimentiert. Darüber hinaus verliebt sich James Bond in die smarte Tracy und beabsichtigt, diese zu heiraten...
    Wer war die "Bond- Eintagsfliege" George Lazenby ? Geboren wurde er 1939 in Australien und begann seine berufliche Karriere als Autoverkäufer und Fotomodell. Nach seinem persönlichen Mißerfolg in "On Her Majesty´s Service" mieden ihn in den Folgejahren viele Produzenten, so daß er sich nur noch mit kleineren Nebenrollen, Low Budget- Filmen und Kurzauftritten in diversen Werbespots über Wasser halten konnte. Im Jahre 2003 nahm George Lazenby Abschied von der Schauspielerei.

    www.youtube.com/watch?v=dOLq5Rg9N-c

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    Dienstag, 18. Juli 2023, 21:44

    Wie schade. Ich fand George Lazenby damals (und heute immer noch) sehr sympathisch.

    Mir gefiel er besser als der arrogante Roger Moore.

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    Dienstag, 18. Juli 2023, 22:45

    Lazenby´s vorzeitiges Ausscheiden

    EON- Productions soll Lazenby einen Vertrag über die Produktion von fünf oder sechs Bond- Filmen angeboten haben, den dieser aber nicht akzeptierte. Angeblich gab es Probleme beim Aushandeln von Vertragsklauseln, auch soll Lazenby die Reihe als nicht mehr besonders zukunftsträchtig angesehen haben; ein fataler Trugschluß. Wie auch immer: in der Gunst heutiger 007- Fans rangiert er durchaus weit vorne, da er eine emotionale Komponente in die Serie brachte, die seinem Vorgänger Sean Connery weitgehend abging.

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    Mittwoch, 19. Juli 2023, 16:12

    James Bond 007 - Diamantenfieber / Diamonds Are Forever (GB 1971)

    Mit "Diamonds Are Forever" kehrten die Produzenten wieder zu ihrem klassischen James Bond- Genre mit phantastisch choreographierten Actionszenen, schönen Frauen, schicken Drehorten und nicht zuletzt zu Sean Connery zurück. Letzterem schien die Auszeit zischen 1967 und 1970 gutgetan zu haben, denn er spielte motiviert und frisch und ließ darüber hinaus seine bisweilen etwas arrogante Attitüde hinter der Kamera liegen. Hintergrund war, daß sich Connery für die damals sagenhafte Gage von 1,25 Millionen Dollar zuzüglich 12,5 Prozent vom Einspielergebnis überreden ließ, an den Set zurückzukehren. Darüber hinaus sagte ihm United Artists zu, mit ihm zwei Filme seiner Wahl zu produzieren. Zusätzlich enthielt der Produktionsvertrag eine Extra- Gage von zehntausend Dollar pro Woche für den Fall, daß die festgelegte Drehzeit überschritten würde, was jedoch bei "Diamonds Are Forever" nicht eintrat. Mit diesem Vertrag wurde Sean Connery zum bis dahin bestbezahlten Schauspieler seiner Zeit. Jedenfalls war nach dieser Produktion für den Schauspieler vorläufig wieder Schluß mit seiner Rolle in 007. Dabei war Connery in seinen weiteren Rollen dieser Jahre durchaus oft alles andere als sonderlich erfolgreich. Lediglich "Ein Haufen toller Hunde" von 1965 erhielt ausgezeichnete Kritiken und mehrere Auszeichnungen.
    Das Produktionsbudget betrug rund 7,2 Millionen Dollar, und "Diamonds Are Forever" entwickelte sich wieder einmal zu einem großen Erfolg, der weltweit über 116 Millionen Dollar einspielte. In der zeitgenössischen Medienkritik wurde der Plot als "eher durchschnittlich" eingestuft, während die Rückkehr Sean Connerys als großer Erfolg der Produzenten gewertet wurde.
    Auch "Diamonds Are Forever" konnte sich dem Zeitgeist der frühen 70er Jahre nicht entziehen und zeigte erstmals Ansätze von alberner Komik in diesem Format sowie die Tendenz, sich selbst zu parodieren. Ein Katz- und - Maus Spiel mit Polizeifahrzeugen in Las Vegas, aber auch die teilweise abgefahrene deutsche Synchronisation, in der einer der Helfershelfer Sächsisch (!) sprach, trugen dazu bei. Darüber hinaus trat in dieser Produktion ein offensichtlich schwules Killer- Pärchen auf, gekennzeichnet durch besonders sanfte Stimmen, umwerfende Mordmethoden und herrlich geringe Skrupel.
    Das von Richard Maibaum entwicelte Drehbuch wies, ähnlich wie sein Vorgänger, nur noch wenig Ähnlichkeit mit der literarischen Vorlage von Ian Fleming auf. Regie führte Guy Hamilton.
    Shirley Bassey sang zum zweiten Mal nach "Goldfinger" den zum Evergreen gewordenen Titelsong "Diamonds Are Forever". Im Jahre 1972 sang Tanja Berg eine deutsche Version dieses Titels unter dem Titel "Diamanten sind für immer".
    Worum ging es ? James Bond (Sean Connery) glaubt, seinen Erzfeind Blofeld endgültig erledigt zu haben. Gestärkt in dieser Zuversicht, nimmt er einen neuen Auftrag an, bei dem er einen internationalen Diamantenschmugglerring zerschlagen soll. Dabei trifft der Agent des Secret Service auf Tiffany Case (Jill St. John), die eine Art Verbindungsrolle einnimmt. Das Geschehen verlagert sich nach Las Vegas, wo James Bond in arge Schwierigkeiten gerät, dort aber auch ein geheimes Forschngslabor entdeckt und erkennt, daß es in diesem Fall nicht nur um schnöde Diamanten geht, sondern um wesentlich mehr, und daß hinter allem wieder einmal der bereits totgeglaubte Widersacher Blofeld (Charles Gray) steckt...

    www.youtube.com/watch?v=9yOamj4mlnE

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    Donnerstag, 20. Juli 2023, 15:52

    James Bond 007 - Leben und Sterben lassen / Live and Let Die (GB 1973)

    Für Roger Moore in der für ihn neuen Rolle des James Bond wurde insbesondere bei den Action- Sequenzen sehr viel Wert auf neue Ideen gelegt. Die Motorbootfahrt in den Sümpfen von Louisiana, die Amokfahrt der Sportmaschine auf einem Flughafen, der Doppeldeckerbus, der Motorradfahrer abschüttelt sowie die Flucht über den Rücken von Alligatoren waren nur einige der Höhepunkte. Dennoch war "Live and Let Die" geschäftlich nicht ganz so erfolgreich wie sein Vorgänger "Diamonds are Forever". Das mag an dem zunächst etwas gewöhnungsbedürftigen Roger Moore gelegen haben, aber auch an der Rolle eines farbigen Gangsters, der viele Schwarze davon abgehalten haben soll, sich den Film anzusehen.
    Nach Sean Connery´s Absage an weitere Bond- Einspielungen nach "Diamantenfieber" hatten sich zunächst einige illustre Kandidaten wie Burt Reynolds oder Tony Curtis um die Nachfolge beworben. Der 1927 geborene Roger Moore begann ironischerweise als Trickfilmzeichner in London und absolvierte dort auch die "Royal Academy of Dramatic Art". Zunächst spielte er in Hollywood einige Nebenrollen meist als eleganter Liebhaber, bevor ihn Fernsehserien einem breiteren Publikum bekannt machten. Vor allem "The Saint / Simon Templar" konnte nahezu global vermarktet werden, aber auch Serien wie "Maverick", "The Alaskans" und "Ivanhoe" steigerten seinen Ruhm als TV- Darsteller. Zwar sollte Roger Moore bereits zu einem früheren Zeitpunkt Sean Connery in der Rolle des James Bond ablösen, doch seine Serienverpflichtungen hielten ihn zunächst davon ab. Kurz vor der Entstehung von "Live and Let Die" wirkte Roger Moore neben Tony Curtis noch in der amerikanischen Fernsehserie "The Pursuaders / Die Zwei" mit, die in Großbritannien und den USA nicht sonderlich erfolgreich war, aber sich bei uns in Deutschland aufgrund der "sehr speziellen" Synchronisation zum kleinen Straßenfeger entwickelte. Im August 1972 unterschrieb der Brite einen Vertrag mit Eon Productions über zunächst drei James Bond- Filme.
    Regie führte wieder Guy Hamilton. Der Titelsong "Live and Let Die" wurde von Paul und Linda McCartney geschrieben und von deren Band "Paul McCartney and Wings" eingespielt. In den britischen Charts gelangte der Titel auf Platz neun, in den USA schaffte er es bis auf Platz zwei. Der Song war das erste James Bond- Titellied, das für einen Oscar als bester Filmsong nominiert wurde.
    Wie bereits erwähnt, wurde "Live and Let Die" zwar wieder zu einem finanziellen Erfolg, blieb jedoch hinter den Einnahmen seines Vorgängers zurück. Mit lediglich zwanzig Millionen Kinobesuchern in den USA erreichte dieser Film nicht mehr die hohe Besucherfrequenz wie noch bei den Bond- Filmen der 60er Jahre. Auch die zeitgenössische Medienkritik gab sich eher zugeknöpft. Bemängelt wurde vor allem, daß Roger Moore nicht an das Vermächtnis Sean Connery´s heranreiche und daß es der neuen Produktion an einem ausgesprochenem Bösewicht mangele. Dennoch läutete "Live and Let Die" eine neue Bond- Ära ein, in der Roger Moore nach seinem Debut noch sechsmal den Geheimagenten spielen sollte. Der Brite spielte die Rolle mit deutlich mehr Selbstironie und Humor als seine beiden Vorgänger, was vom zeitgenössischen Publikum durchaus unterschiedlich aufgenommen wurde.
    Worum ging es ? In den USA und auf der Karbikinsel San Monique werden drei britische Geheimdienstagenten ermordet. James Bond (Roger Moore) soll die Morde so schnell und unauffällig wie möglich aufklären. Schon bald findet er heraus, daß ein gewisser "Mr. Big" seine Finger im Spiel hat. Als sich die beiden erstmals begegnen, will Mr. Big den Agenten umbringen lassen. Der kann jedoch entkommen und macht sich an Mr. Bigs Gespielin heran, die Kartenleserin Solitaire (Jane Seymour) . Bond provoziert darüber hinaus Voodoo- Zauber und muß sich mit dem geheimnisvollen Tehee (Julius W. Harris) herumschlagen...

    www.youtube.com/watch?v=KTzsm9-XWQo

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    Freitag, 21. Juli 2023, 16:18

    James Bond 007 - Der Mann mit dem Goldenen Colt / The Man with the Golden Gun (GB 1974)

    Nach "Man lebt nur zweimal" war "Der Mann mit dem Goldenen Colt" die zweite in Asien spielende James Bond- Verfilmung mit neonleuchtenden Schauplätzen der sich allmählich zu wirtschaftlichen "Tigerstaaten" entwickelnden Schauplätze in Thailand (Bangkok), Hongkong und Macao. Auch die Schlägereien waren dementsprechende Auseinandersetzungen unter Anwendung asiatischer Kampfsportarten, die in den 70er Jahren in Europa und in den USA sehr in Mode kamen. Eines der technischen Highlights in dieser Produktion war ein Spiralsprung mit einer 360 Grad- Drehung in einem Auto über einen Fluß. Da dieser Stunt von einem Computer in der New Yorker Cornell University vorausberechnet wurde, klappte der Sprung gleich beim ersten Mal. Desweiteren gab es eine Motorbootjagd auf den Klongs von Bangkok (die heute bereits teilweise zugeschüttet sind) sowie ein Auto, das sich in ein Flugzeug verwandeln konnte. In der harten Produktionsrealität konnte das Vehikel jedoch eher nur leichte Sprünge mit einer Reichweite von etwa fünfhundert Metern ausführen.
    Trotz des wieder einmal gigantischen Werbeaufwands blieb der kommerzielle Erfolg von "The Man with the Golden Gun" deutlich hinter den Erwartungen zurück, vielleicht auch deshalb, weil die Produktion noch ganz im Stil der frühen 70er Jahre eine Reihe von Albernheiten enthielt und im Auge vieler Kritiker und Zuschauer keine überbordende Spannung aufkommen wollte, da das für typische Bond- Filme gewaltige Bedrohungszenario diesmal weitgehend ausfiel. Denn daß Bösewicht Scaramanga Übles mit seinem Laser vorhatte, konnte hartgesottene Bond- Fans nicht mehr wirklich vom Stuhl hauen. Allgemein beklagte die zeitgenössische Medienkritik einen Mangel an origineller Aktion und eine fehlende Spannung. Zwar waren die ersten Einspielergebnisse noch einigermaßen beeindruckend, doch ließen die Zuschauerzahlen dann sehr schnell nach, so daß z.B. in den USA nur noch rund zehn Millionen Kinobesucher den "neuen Bond" sahen, so wenig wie in keinem anderen Film zuvor. Auch spätere Kritiken bemängelten "The Man with The Golden Gun" als große Enttäuschung innerhalb der Reihe, nicht zuletzt hervorgerufen durch einen "mickrigen Plot".
    Vor diesem Hintergrund entwickelte sich "The Man with the Golden Gun" eher zu einer Art Kammerspiel, denn es ging diesmal lediglich um die ausgesprochene Drohung, Bond umzubringen. Herausragend war dagegen der finale Showdown, bei dem sich Scaramanga und Bond in einem Spiegelkabinett umschlichen, wie es sie auch auf größeren Rummelplätzen gibt.
    Als Gegenspieler in Roger Moore´s zweitem Bond- Abenteuer wurde diesmal Christopher Lee verpflichtet. Erste Wahl wäre zunächst Jack Palance gewesen, doch Regisseur Guy Hamilton legte sich auf Lee fest, der durch diese Rolle von seinem Image als Darsteller in Horrorfilmen herunterkommen wollte. Das Titellied "The Man with the Golden Gun" wurde von John Barry komponiert und von Lulu eingesungen.
    Worum ging es ? Ein gewisser Francisco Scaramanga (Christopher Lee) sendet Secret Service- Agent James Bond (Roger Moore) eine goldene Kugel, die die Botschaft "Ich werde Dich töten !" verkörpern soll. Scaramanga selbst gilt als Top- Profikiller, den seine Auftraggeber für eine Million Dollar per Exekution anheuern können. Im Verlauf seiner Gegenmaßnahmen trifft James Bond auf Andrea (Maud Adams), die Geliebte Scaramangas, die dem Agenten die ominöse goldene Kugel zusandte. Die Ereignisse überschlagen sich, bis es schließlich im Schatten einer gestohlenen Solarenergie- Anlage zum entscheidenden Duell zwischen 007 und dem Mann mit dem Goldenen Colt kommt...

    www.youtube.com/watch?v=gF5fr3Zhi7E

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    Samstag, 22. Juli 2023, 16:04

    James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte /The Spy Who Loved Me (GB 1977)

    Nach Roger Moores zweitem Auftritt als James Bond gönnten sich die Produzenten der Reihe eine außergewöhnlich lange schöpferische Pause von zweieinhalb Jahren. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, daß die Abenteuer des smarten britischen Geheimagenten bisher fast im Jahrestakt in den Kinos erschienen. Hintergrund war, daß man sich ein ausgedehntes Brainstorming verordnet hatte, nachdem "Der Mann mit dem goldenen Colt" zwar wieder eine Reihe spektakulärer Gimmicks und Stunts aufzuweisen hatte, aber inhaltlich viele Kinogänger nicht zu fesseln wußte.
    In "The Spy Who Loved Me" besann man sich daher wieder auf die Ursprünge der Agentenreihe. Oberschurke Stromberg, für dessen Rolle man Curd Jürgens gewinnen konnte, wollte die Welt verändern, indem er die beiden Supermächte USA und UdSSR gegeneinander ausspielte. Curd Jürgens gab in dieser Rolle mit brummendem Baß und rollendem "R" einen diabolisch arroganten Stromberg und wurde so zum genauen Gegenteil seines deutschen Vorgängers Gerd Fröbe.
    Von Ian Fleming stammte diesmal im Wesentlichen nur der Titel des Films, da dieser unzufrieden mit der Drehbuchumsetzung seines Romans war. Nachdem sich verschiedene Autoren an einem passenden Skript abgearbeitet hatten, war es schließlich der Bond- erfahrene Richard Maibaum, der ein Drehbuch kreierte, das sich um eine Gruppe Terroristen drehte, die durch die Absetzung Blofelds und die Übernahme der Organisation "SPECTRE" eine neue Weltordnung erschaffen wollten. Produzent Albert Brokkoli lehnte diese Version jedoch als zu politisch ab, so daß die endgültige Fassung des Films von Christopher Wood entwickelt wurde.
    "The Spy Who Loved Me" festigte Roger Moore endgültig in der Rolle des James Bond, da die Filme immer mehr auf ihn zugeschnitten wurden. Nie zuvor standen die Gimmicks derart im Vordergrund wie in diesem Film. Allein der Spruch auf den deutschen Kinoplakaten war Programm: "1.000 neue Gags - 10.000 PS Tempo - 100.000 Volt Spannung ". Roger Moore´s dritter Bond hatte von der Story her gewisse Ähnlichkeiten mit "Man lebt nur zweimal", hinzu kamen jedoch eine Fülle neuer Ideen und die Intention, die alten Produktionen noch um einiges zu übertreffen. So war die Hacienda des Oberschurken größer und bizarrer als je zuvor, und der Plot basierte auf dem Wahnsinn eines Superreichen, der die Welt "verbessern" will, eine recht milde Umschreibung für "beherrschen". Aber dieser Schurke wollte tatsächlich selbst über Fische, Wale und Muscheln herrschen, und dieser Größenwahn lieferte eine willkommene Vorlage für 007 Franchise- Produkte.
    Zeitgeschichtlich interessant war ebenfalls, daß auf dem Höhepunkt der politischen Entspannung zwischen Ost und West in den 70er Jahren zwei Agenten des KGB und des Secret Service zusammenarbeiteten. Die technische Sensation dieser Produktion war jedoch der tauchfähige Lotus Esprit, der sowohl auf der Straße als auch unter Wasser seine Gegner bekämpfen konnte. Inklusive Ölsprüher, Wasserbomben, Explosivharpunen und Periskop. Sechs Autos sowie zwei Modellversionen waren in "The Spy Who Loved Me" im Einsatz.
    Der Titelsong "Nobody Does It Better" wurde von Martin Hamlisch komponiert, von Carly Simon eingesungen und wurde zu einem großen Erfolg. Gleiches galt für die Vermarktung des Films, der rund 185 Millionen Dollar einspielte, davon allein 47 Millionen in den USA.
    Worum ging es ? Ein britisches U- Boot der Polaris- Flotte ist spurlos verschwunden und alle taktischen Atomwaffen an Bord mit ihm. Die Spur dieser halsbrecherischen Aktion führt James Bond (Roger Moore) nach Kairo und nach Sardinien. Doch anders als sonst bereiten ihm nicht nur die Schurken Probleme. Vielmehr sieht sich 007 erstmalig einer Konkurrenzsituation gegenüber, da er sich mit einem sowjetrussischen, weiblichen und sehr attraktiven Agenten (Barbara Bach) messen muß. Als erschwerendes Hindernis zwischen den beiden steht die Tatsache, daß Bond bei einem früheren Einsatz den Geliebten seiner sowjetischen Partnerin getötet hat und diese nun schwört, Bond nach Abschluß ihrer gemeinsamen Mission ebenfalls zu töten.
    Die Spur ihres gemeinsamen Einsatzes führt das Team zu dem größenwahnsinnigen Schiffsmagnaten Stromberg (Curd Jürgens), der die Menschheit weitgehend ausrotten und gleichzeitig dazu zwingen will, unter Wasser neu anzufangen. Und er hat mächtige Helfer, allen voran "Beißer" (Richard Kiel), einen riesigen Killer mit Stahlgebiß...

    www.youtube.com/watch?v=UBxG_TJvYTg

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    Sonntag, 23. Juli 2023, 16:06

    James Bond 007 - Moonraker - Streng geheim / Moonraker (GB/F 1979)

    Nachdem "Der Spion, der mich liebte" sowohl beim Publikum als auch bei Medienkritikern gut ankam, wurde Lewis Gilbert zum dritten Mal mit der Regieführung eines neuen Bond beauftragt. "Moonraker" begann sogleich mit einer furiosen Eröffnungssequenz, in der sich James Bond und "Beißer" in der Luft um einen Fallschirm prügelten. Der Rest des Films wirkte dann insbesondere für hartgesottene Fans der Reihe weit weniger spektakulär, denn eine venezianische Gondel, die sich in ein Luftkissenboot verwandelte oder eine Motorbootjagd in Brasilien hatten die Zuschauer z.B. in "Leben und Sterben lassen" bereits einmal spektakulärer gesehen. Horrorfigur "Beißer" tauchte aufgrund seiner großen Beliebtheit in der vorausgegangenen Produktion in "Moonraker" zum wiederholten Mal auf, diesmal jedoch überwiegend in eher komischen Situationen.
    Ken Adams verfügte über die finanziellen Mittel, in Paris eine gigantische Raumstation zu errichten, doch hatte man bisweilen den Eindruck, daß der originelle Plot und die zündenden Ideen weitgehend in diesen Kulissen verschwanden. Positiv hingegen stach die Schlägerei James Bonds mit einem Kendo- Schwertkämpfer in einem Ausstellungsraum für hochwertige Murano- Glasvasen hervor, bei der die Stuntmen eine diebische Freude an der Zerstörung dieser Preziosen aus Glas gehabt haben müssen.
    Das Problem von "Moonraker" lag darin, daß SF- Produktionen wie "Krieg der Sterne", "Star Trek", "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" sowie "Alien" in den ausgehenden 70er Jahren neue Standards des Unterhaltungskinos gesetzt hatten. So gelangten auch die Bond- Produzenten zu der Auffassung, auf dem Feld der Science Fiction mithalten zu müssen und setzten keck auf das Filmplakat von "Moonraker" den Werbespruch "Ab sofort gehört der Weltraum 007". Dabei orientierte sich die Grundstruktur des Drehbuchs etwas zu sehr an seinem erfolgreichen Vorgänger "Der Spion, der mich liebte". Wieder einmal war der Oberschurke jemand, der die Menschheit abgrundtief haßte und die Welt nach seinen Vorstellungen verändern wollte. Immerhin machte "Moonraker" Product- Placement in neuen Filmproduktionen allmählich salonfähig; so wurde z.B. James Bonds Seiko- Armbanduhr gefällig in die Kamera gehalten, auch rutschte ein Auto in eine große Marlboro- Plakatwand.
    Der gleichnamige Titelsong von "Moonraker" wurde wieder einmal von John Barry komponiert, von Shirley Bassey interpretiert und erreichte diesmal lediglich Platz 139 in den amerikanischen Charts.
    Trotz einiger Schwächen und durchwachsener Kritiken war "Moonraker" mit einem Einspielergebnis von über 210 Millionen Dollar beim Publikum sehr erfolgreich und wurde zum profitabelsten Spielfilm des Jahres 1979.
    Während die amerikanische Medienkritik sich überwiegend positiv über den Film ausließ, kam negative Kritik diesmal vorwiegend aus Deutschland. So meinte man deutliche Abnutzungserscheinungen an der stets ähnlich aufgebauten Bond- Reihe zu erkennen. Während Roger Moore in der Rolle des Protagonisten "den Sex- Appeal eines Edeka- Filialleiters verströme", sei Produktionsdesigner Ken Adams mit seinen teils gigantischen und ausgefallenen Kulissen der eigentliche Star des Films. Interessant bleibt, daß im Jahre 2012 und damit über dreißig Jahre nach seiner Uraufführung die Besucher der James Bond- Fanseite "MI6-HQ.com" den Film "Moonraker" bei einer Abstimmung über die besten James Bond- Filme auf den letzten Platz verbannten.
    Worum ging es ? Ein Raumtransporter des Typs "Moonraker" ist verschwunden. James Bond (Roger Moore) findet heraus, daß der größenwahnsinnige Raumfahrt- Industrielle Hugo Drax (Michael Lonsdale) hinter der Entführung steckt. Dieser will aus dem All heraus die Menschheit vernichten, um anschließend eine neue Rasse zu züchten. Dabei läßt Drax nichts unversucht, um 007 den Garaus zu machen. Schließlich findet der finale Showdown zwischen den beiden auf einer Raumstation im Orbit statt...

    www.youtube.com/watch?v=KFOOjYU16KE
    www.youtube.com/watch?v=rC-4bNvOVhw

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    Montag, 24. Juli 2023, 14:55

    James Bond 007 - In tödlicher Mission / For Your Eyes Only (GB 1981)

    Nach seinem Ausflug in die bemannte Weltraumfahrt im Jahre 1979 und den darauffolgenden sehr gemischten Kritiken kehrte James Bond zwei Jahre später zurück zum Realismus der 60er Jahre. In "For Your Eyes Only" hatten insbesondere die Stuntmen alle Hände voll zu tun, darüber hinaus half eine 54 PS starke Citroen 2 CV "Ente" Bond und Melina auf der Flucht vor ihren Verfolgern und überstand selbst größere Sprünge. Das Standardfahrzeug von 007 blieb dagegen der Lotus Esprit Turbo. Willy Bogner inszenierte wieder einmal eine schicke Jagd auf Skiern in Cortina d´Ampezzo und ließ das Bond- Double Wolfgang Junginger im Eiskanal einen Bobschlitten verfolgen, da er selbst von einem Motorradfahrer gejagt wurde. Selbst Rick Sylvester, der in "Der Spion, der mich liebte" einen halsbrecherischen Skisprung von einem Gletscher gewagt hatte, war wieder mit von der Partie, allerdings kletterte er diesmal an den Felsen von Meteora in Griechenland entlang.
    John Glen, bereits seit "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" Cutter sowie Regisseur des Action- Teams, erhielt für "For Your Eyes Only" erstmals die Gesamtregie. Glen begann als Cutter von "Der Dritte Mann" in den Londoner Shepperton Studios und sammelte erste Regieerfahrungen bei der Fernsehserie "Geheimauftrag für John Drake" aus den 60er Jahren. "For You Eyes Only" war die erste filmische Umsetzung der Bond- Reihe, für die kein Originalroman von Ian Fleming als Grundlage zur Verfügung stand. Nicht zuletzt deshalb holte man für das Drehbuch wieder den Bond- Veteran Richard Maibaum zurück an Bord. Zwar hatte Roger Moore im Sommer 1980 anläßlich einer Pressekonferenz angekündigt, die Rolle des 007 nicht noch einmal übernehmen zu wollen, jedoch konnten die Produzenten ihn wenige Monate später davon überzeugen, doch die Hauptrolle von "In tödlicher Mission" zu übernehmen. Als "Bond Girl" in der Rolle der Melina Havelock konnte die äußerst attraktive Carole Bouquet gewonnen werden, die jedoch nicht tauchen konnte, weshalb alle Unterwasserszenen über Wasser abgedreht werden mußten. Der Titelsong "For Your Eyes Only" wurde von Sheena Easton eingesungen.
    "In tödlicher Mission" wurde bei Produktionskosten von 28 Millionen Dollar wieder einmal zu einem großen kommerziellen Erfolg, der weltweit rund 195 Millionen Dollar einspielte und damit den zweiten Platz der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres 1981 einnahm. Auch die zeitgenössischen Filmkritiken äußerten sich überwiegend positiv, wobei anerkennend hervorgehoben wurde, daß die Produktion sich wieder verstärkt dem ursprünglichen Stil der Bond- Produktionen aus den 60er Jahren angenähert habe.
    Worum ging es ? Im Ionischen Meer läuft ein britisches Überwachungsschiff auf eine Treibmine. Mit an Bord war das neue ATAC- System, ein Sender zum Einsatz von Raketen. Zwar soll das griechische Archäologenpaar Havelock ATAC für den britischen Secret Service retten, doch werden beide umgebracht. So wird James Bond (Roger Moore) kurzerhand nach Griechenland geschickt, nimmt Kontakt zu Untergrundkämpfern auf und verfolgt die Spur von ATAC bis zu einem einflußreichen Waffenhändler. Wobei ihm Melina (Carole Bouquet) in die Quere kommt, die Tochter der Havelocks, die den heimtückischen Mord an ihren Eltern im Alleingang, nur mit einer Armbrust bewaffnet, rächen will...

    www.youtube.com/watch?v=e0iF8TCk4Fw
    www.youtube.com/watch?v=RkZf-Hfqx_A

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    Dienstag, 25. Juli 2023, 16:15

    James Bond 007 - Octopussy / Octopussy (GB/USA 1983)

    "Octopussy" war die erste Bond- Produktion unter der Ägide von MGM, die im Jahre 1982 mit der ursprünglich für diese Reihe verantwortliche Produktionsgesellschaft United Artists fusioniert hatte. Ideengeber für das Drehbuch des "neuen Bond" von 1983 waren die Kurzgeschichten "Octopussy" sowie "The Property of a Lady", diesmal wieder aus der Feder von Ian Fleming. Für seinen dreizehnten Fim sparte Produzent Albert R. Broccoli wieder einmal weder mit materiellem Aufwand noch mit exotischen Schauplätzen. Und dennoch wirkte "Octopussy" in den Augen vieler Bond- Fans "unausgeglichen", und dies aus einem ganz bestimmten Grund. Denn zugleich mit der Produktion von "Octopussy" gab es die zweite Produktion eines "Bond". Aufgrund eines komplizierten Vertragswerks aus der Zeit vor "Dr. No" war es Produzent Jack Schwartzman nämlich gelungen, ebenfalls einen James Bond- Film zu drehen, der parallel zu "Octopussy" unter dem Titel "Sag niemals Nie" mit niemand Geringerem als Sean Connery höchstpersönlich in die Kinos gelangte.
    In den Augen vieler Bond- Fans gewann Connery dieses "Duell der Giganten", da Roger Moore laut Drehbuch wieder einmal gezwungen war, einige Albernheiten in dem Film unterzubringen; so sollte ihn eine Plastikente auf seinem Kopf als Taucher tarnen, und im Dschungel mußte er allen Ernstes einen wilden Tiger mit den Worten "Husch, husch, ins Körbchen" vertreiben. Unterstellt wurde den Drehbuchautoren, daß sie noch zu sehr dem übermütigen Humor der frühen 70er Jahre verhaftet geblieben waren, was sowohl dem Plot als auch dem Hauptdarsteller im Jahre 1983 nicht sonderlich gut bekam. Auch Bonds Counterpart, Prinz Kamal Khan, besaß zwar durchaus fernöstlich- öliges Charisma, wirkte in dieser Rolle jedoch nicht übermäßig bedrohlich.
    Roger Moore hatte zwischenzeitlich immer wieder den Wunsch geäußert, 007 nicht mehr spielen zu wollen, so daß neue Protagonisten wie Timothy Dalton oder James Brolin gehandelt wurden. Letztendlich konnte Roger Moore mit einem fürstlichen Honorar von vier Millionen Dollar sowie einer prozentualen Beteiligung am Einspielergebnis doch noch umgestimmt werden.
    Zum zweitenmal besetzte Maud Adams nach "Der Mann mit dem Goldenen Colt" die Rolle des Bond- Girls. Zwar war ursprünglich Faye Dunaway für diese Rolle vorgesehen, die jedoch absagte, so daß auf besonderen Wunsch Roger Moores Maud Adams verpflichtet werden konnte.
    Der Titelsong "All Time High" wurde wieder einmal von John Barry komponiert, von Rita Coolidge eingesungen und erreichte lediglich Platz 137 in den amerikanischen Charts.
    "Octopussy" hatte Produktionskosten von 27,5 Millionen Dollar, kam beim Publikum gut an und spielte weltweit ca. 187,5 Millionen Dollar ein, womit er das Konkurrenzprodukt "Sag niemals nie" übertraf, der weltweit ca. 160 Millionen Dollar einspielte. Gleichzeitig wurde die Produktion damit zum zweiterfolgreichsten Kinofilm des Jahres 1983. Beim Erscheinen des Films war die Medienkritik überwiegend "vorsichtig positiv", wobei H.-C. Blumenberg in dem Wochenmagazin "Zeit" schrieb, daß der schlaffe Lebemann Roger Moore als Protagonist des Films in einem Dauer- Feuerwerk der Sensationen völlig untergegangen sei. Auch Kritiken aus späterer Zeit betrachteten den Film innerhalb der James Bond- Reihe überwiegend als eher mittelmäßig.
    Worum ging es ? Das kostbare Fabergé- Ei der russischen Zarin in der Hand des toten britischen Geheimagenten 009 bringt den Secret Service auf die Spur eines internationalen Schmugglerrings, in dessen Zentrum die Zirkusdirektorin Octopussy (Maud Adams) steht. James Bond (Roger Moore) wird auf sie angesetzt und findet heraus, daß es zwei Hintermänner gibt, von denen Prinz Kamal Khan (Louis Jourdan) der offensichtlichere, jedoch der andere dafür umso gefährlicher ist. Denn ein sowjetischer Oberst benutzt den Zirkus als eine Art trojanisches Pferd, um eine Atombombe zu transportieren, die auf einer amerikanischen Militärbasis in Westdeutschland hochgehen soll. Wieviel über diese dunkle Machenschaften weiß die schöne, undurchsichtige Octopussy...

    www.youtube.com/watch?v=q1hLWZzgZvU
    www.youtube.com/watch?v=nn4TA-CBT4Y

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    Mittwoch, 26. Juli 2023, 16:12

    James Bond 007 - Im Angesicht des Todes / A View to a Kill (GB/ USA 1985)

    Im Gedächtnis vieler damaliger Zuschauer ist diese Produktion weniger durch die Abschiedsvorstellung des in die Jahre gekommenen Roger Moore in der Rolle des 007, sondern durch die besonders extravagant auftretende Grace Jones mit ihrer "kantigen" Frisur geblieben. Darüber hinaus begann "A View to a Kill" wieder einmal mit einer furiosen Skijagd, inszeniert von dem bewährten Willy Bogner, während der das Double John Eaves in Gletscherspalten sprang und zeitweise auf nur einer Kufe seines Bobschlittens seine Verfolger zum Besten hielt. Außerdem gab es in Paris einen Sprung vom Eiffelturm, eine verrückte Autojagd mit einem halbierten Taxi und eine Reihe von wilden Actionsequenzen in San Francisco. Die damalige Bürgermeisterin dieser Metropole, Dianne Feinstein, sagte dem Bond- Aufnahmeteam ihre vollste Unterstützung zu, so daß Buslinien umgeleitet wurden und die Golden Gate Bridge gesperrt werden konnte. Im Auge mancher Kritiker half all dies jedoch nichts, da diese Schreiberlinge sich tatsächlich erdreisteten, "Im Angesicht des Todes" als Recycling- Produkt aus diversen vorangegangenen Bond- Klassikern abzukanzeln. Sicher war das Format mittlerweile in die Jahre gekommen, jedoch hatte insbesondere Protagonist Roger Moore mit damals 57 Jahren deutlich die Altergrenze für einen Actionhelden überschritten. So gab es in dem Film eine Saunaszene, in der auch der beste Maskenbildner Moores Alter nicht mehr überschminken konnte.
    Regie führte zum dritten Mal John Glen, das Drehbuch schrieb wieder einmal Richard Maibaum nach der Kurzgeschichte "From a View to a Kill" von Ian Fleming.
    Seit den beginnenden 80er Jahren war die Computertechnologie immer stärker in das Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt, daher entschloß man sich, den Plot um die geplante Zerstörung des Silicon Valley kreisen zu lassen. Wie bereits erwähnt, wurde "Im Angesicht des Todes" zu Roger Moores letztem Bond- Film, nachdem dieser sich mit Produzent Albert Broccoli darauf verständigt hatte, für weitere 007- Produktionen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das neue Bond- Girl Stacey Hutton wurde von der aus der Serie "Drei Engel für Charlie" bekannten Tanya Roberts verkörpert.
    Die Filmmusik wurde wieder einmal von dem bewährten John Barry komponiert, der den Titelsong gemeinsam mit der britischen Popgruppe "Duran Duran" entwickelte, die ihn auch interpretierte.
    "A View to a Kill" war die erste Bond- Produktion, die ihre Premiere nicht in Großbritannien, sondern im kalifornischen San Francisco feierte. Das Produktionsbudget betrug rund dreißig Millionen Dollar, und "Im Angesicht des Todes" wurde zwar einerseits wieder zu einem kommerziellen Erfolg, der weltweit 152 Millionen Dollar einspielte, der aber dennoch hinter den Ergebnissen anderer Bond- Filme zurückblieb.
    Bereits zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung erhielt die Bond- Produktion von 1985 durchweg negative Medienkritiken, die sich vorwiegend auf das fortgeschrittene Alter von Roger Moore kaprizierten. Auch wurde in späteren Jahren den sieben mit Moore produzierten 007- Filmen unterstellt, daß das Format sich durch ihn zumindest teilweise zur "Agentenkomödie" gewandelt hätte. Nicht von der Hand zu weisen ist, daß Roger Moore in seinem letzten Bond- Film bereits von achtzehn (!) Stuntmen gedoubelt werden mußte. Rückblickend gilt "A View to a Kill" in Fankreisen als eher unterdurchschnittlicher Beitrag der James Bond- Reihe, was auch die diversen Plazierungen in den Ranglisten der letzten Jahrzehnte widerspiegeln. Gelobt wurde lediglich übereinstimmend die gute Besetzung dieser Produktion z.B. mit der herausragenden Grace Jones.
    Worum ging es ? Ein in Frankreich entwickelter neuartiger Mikrochip fällt in die Hände des KGB. Es stellt sich heraus, daß der Großindustrielle Max Zorin (Christopher Walken) offensichtlich die Sowjets mit den neuesten Informationen über die westliche Computerchip- Forschung versorgt. James Bond (Roger Moore) wird ausgesandt, um dem Industriellen endgültig das Handwerk zu legen. Aber das erste Aufeinandertreffen von Bond mit Zorin bezahlt 007 beinahe mit seinem Leben. Im weiteren Verlauf der Handlung reist Zorin nach San Francisco, wo er noch wesentlich umfassendere Pläne als einfache Industriespionage verfolgt. Schließlich treffen sich Bond und Zorin zum finalen Showdown auf dem Nordpfeiler der Golden Gate Bridge...

    www.youtube.com/watch?v=pxQS8iAlr9w
    www.youtube.com/watch?v=HTj8EoVNqhw

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    Donnerstag, 27. Juli 2023, 15:56

    James Bond 007 - Der Hauch des Todes / The Living Daylights (GB 1987)

    Nachdem Roger Moore konstatiert hatte, nach "Im Angesicht des Todes" (1985) nicht mehr für weitere Bond- Produktionen zur Verfügung stehen zu wollen, begann seitens der Produzenten die emsige Suche nach einem Nachfolger. So soll United Artists Mel Gibson für diese Rolle vorgeschlagen haben, was Produzent Broccoli jedoch ablehnte. Ein weiterer Kandidat war der neuseeländische Schauspieler Sam Neill, der bei den Londoner Buchmachern auf Platz eins rangierte und der auch bereits entsprechende Probeaufnahmen absolviert hatte. Letztlich kristallisierten sich jedoch aus der Vielzahl der Kandidaten Timothy Dalton und Pierce Brosnan heraus. Als Albert Broccoli jedoch deutliches Interesse an Brosnan signalisierte, verlängerte NBC kurzfristig die TV- Serie "Remington Steel" um eine Staffel, so daß Brosnan als neuer James Bond mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stand. Stattdessen wurde im August 1986 bekanntgegeben, daß Timothy Dalton der neue 007 werden sollte. Dieser war bis zu diesem Zeitpunkt vor allem als Theaterschauspieler und für seine Auftritte in Shakespeare- Inszenierungen bekannt.
    "The Living Daylights" basierte auf einer Kurzgeschichte von Ian Fleming und wurde mit über fünfunddreißig Millionen Dollar Produktionskosten der mit Abstand teuerste Film der James Bond- Reihe. Mit Timothy Dalton entfernten sich die Produzenten wieder zunehmend von den selbstironischen Sequenzen der Ära Roger Moores und richteten ihr Augenmerk wieder mehr auf Härte und Realismus: weniger Bond Girls, mehr Härte und politischer Hintergrund. Der Bond von 1987 zog seine Zuschauer mitten hinein in den russisch- afghanischen Krieg, den die Sowjets, wie uns "The Living Daylights" vermittelt, aufgrund der tapferen und aufopferungswilligen Mudschaheddin nicht für sich entscheiden konnten.
    Regisseur John Glen inszenierte wieder einmal packendes Action- Kino mit hohem Unterhaltungswert, nur mit dem neuen Protagonisten hatten sowohl die zeitgenössische Medienkritik als auch viele der Zuschauer ihre lieben Probleme. Timothy Dalton sollte ab 1987 einen Gegenpol zum teilweisen Klamauk der Moore- Ära liefern und sich wieder stärker der Romanfigur Ian Flemings annähern, war jedoch in dieser Funktion von Anfang an sehr umstritten. Letztendlich schlüpfte er zwei Jahre später noch einmal für "Lizenz zum Töten" in die Rolle des James Bond, bevor er diese endgültig aufgab.
    Immerhin gehörten zu den technischen Neuheiten des neuen 007 selbstregulierende Schneereifen des Aston Martin DB 5 und ein in der Radnabe eingebauter Laser. Die Rolle des Bond- Girls Kara Milovy erhielt Maryam d`Abo, die ursprünglich als Partnerin für Pierce Brosnan vorgesehen war. Der Soundtrack zu "The Living Daylights" wurde wie bei den vorherigen Produktionen wieder von John Barry komponiert und von der norwegischen Popgruppe "A- ha" eingespielt. Ursprünglich waren dafür die "Pet Shop Boys" vorgesehen, die jedoch nicht den kompletten Titelsong komponieren durften und sich deshalb aus diesem Projekt zurückzogen.
    Auch bei "Der Hauch des Todes" waren die Zuschauerzahlen, wie bereits bei den Bond- Produktionen der Vorjahre, tendenziell weiter rückläufig. Während in den USA rund vierzehn Millionen Kinotickets verkauft wurden, sahen sich in Deutschland nur noch ca. drei Millionen Zuschauer den Film im Kino an. Die zeitgenössischen Kritiken fielen dagegen äußerst unterschiedlich aus. Bemängelt wurde vor allem der Auftritt von Timothy Dalton, der weder die natürliche Autorität von Sean Connery noch den natürlichen Charme eines Roger Moore habe. Auch spätere Kritiken sowie Rangabstimmungen lieferten sehr unterschiedliche Ergebnisse.
    Worum ging es ? "Smiert Spionem !" (Tod den Spionen) verrät KGB- General Koskov (Jeroen Krabbé), ein sowjetischer Überläufer, dem britschen Secret Service. Es handelt sich um ein KGB- Programm, nach dem viele westliche Spione ausgeschaltet werden sollen. Eigentlich handelt es sich dabei um ein längst überholtes Programm, das der neue Leiter der sowjetischen Spionageabteilung, General Leonid Pushkin (John Rhys-Davies), jedoch zu neuem Leben erweckt hat. Verräter Koskov verfügt jedoch nicht nur über dieses Programm, sondern darüber hinaus auch über eine Liste der Agenten, die getötet werden sollen. Ziel des diabolischen Planes sei es, die beiden Großmächte UdSSR und USA gegeneinander auszuspielen und so letztendlich einen Krieg zu provozieren.
    Bei seinen Ermittlungen stellt James Bond (Timothy Dalton) jedoch Unstimmigkeiten zwischen den Angaben Koskovs und den Realitäten fest. Daraufhin reist er nach Wien und nimmt Kontakt zu Koskovs Freundin, der Cellistin Kara Milovy (Maryam D´Abo), auf. Im Zuge dieser Ermittlungen erfährt 007, daß Koskov offensichtlich mit dem in Tanger lebenden Waffenhändler Brad Whitaker (Joe Don Baker) zusammenarbeitet, um mit KGB- Geldern Opium zu kaufen. Der Drahzieher für diese Geschäfte sitzt mitten im KGB, ohne daß dessen Führung davon Kenntnis hat. Und so kommt es zu der seltenen Fügung, daß die Sowjets und James Bond sich zu einer Zusammenarbeit bereitfinden...

    www.youtube.com/watch?v=IXAVKJTIM1E
    www.youtube.com/watch?v=hR2OwmariWk