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Für mich wie über Nacht war sie plötzlich da: eine Musik, die ich so noch nicht gehört hatte. "She loves you, yeah, yeah, yeah" . Namen von Bands, die sich lasen wie Wesen aus einer fremden Zivilisation. The Who, Stones, Kinks, Swinging BlueJeans, Searchers, Dave Clark Five, und natürlich immer wieder die Beatles. Stand von denen eine neuer Titel an, so wurde schon Tage vorher auf BFBS der erste Sendezeitpunkt vorgeheizt. Und dann saß ich mit dem MIcro vom Tonband am Kofferradio, freute oder wunderte mich über TopTwenty-Einsteiger, und ärgerte mich, wenn der Sprecher vor- oder nachher zu lange oder zu früh in den Hit reinquatschte.
Mein erstes Live-Konzert war eine Schulband, die die Aula eines anderen Gymnasiums rockte. Die erste Profiband war Sam the Sham & the Pharaohs, "Wolly Bully" kennt man vielleicht noch. Im Vorprogramm die deutsche Band Yankees, deren Titel "Halbstark" 1965 ziemlich erfolgreich war.
1964: Der Film "A Hard Day`s Night", an einem Sonntag fuhr mich mein Vater zu dem Kino in Köln-Mülheim, vor dem schon eine Schlange schnatternder Jugendlicher stand. Ich weiß nicht mehr, mit welcher Clique ich in dem Kino war, meine Erinnerung hat nur die sagenhafte Wirkung der Songs in Verbindung mit der eigentlich nebensächlichen Handlung gespeichert. So abgedriftet durch Musik bin ich eigentlich nur noch bei "Srgt. Pepper" und Pink Floyds Atom Heart Mother". Aber das war um einiges später.
Um den Vater beneide ich dich. Ich lag mit meinem in einem ständigen Clinch, besonders als der "Beat-Club" samstags uhrzeitmäßig öfter mit der Sportschau kollidierte. Er liebte bayerische Volksmusik, das Hamburger Hafenkonzert und Operetten. Meine Mutter stand auf Operetten und Opern, nicht Wagner, sondern mehr die heiteren. "Barbier von Sevilla" u.ä. Ein Schlagerchen ab und zu, Gerhard Wendland, Peter Alexander und Arien von Mario Lanza waren ihre Favouriten.
Von einem Lottogewinn der Eltern fiel für mich ein Tonbandgerät - Marke Telefunken - ab. Wie ich schon schilderte, lieferte mir der BFBS, aber auch Radio Luxemburg meine Musik, die ich nun mit dem Mikro einfing.
Eine Brieffreundin in Liverpool - unser Englischlehrer hatte uns schreibwillige Schüler aus England vermittelt - schickte mir die ersten Poster von Bands, die vogelwild aussahen. Ich war geflasht; meine Mutter auch, als ich die an die Wand klebte. Ich erfuhr zum ersten Mal von den Rolling Stones, hatte doch gerade erst die Beatles kennengelernt; den Pretty Things (alles andere als pretty), und erhielt ein Riesenposter von Donovan. In Jeans von Kopf bis Fuß, Hose, Jacke und Mütze. Das wollte ich auch. Bekam aber nur die Hose, die mein Vater prompt als Arbeiterhose abtat. Eine erste LP von eben jenem Donovan What’s Bin Did and What’s Bin Hid erwarb ich 1965. Mit "Josie" konnte sogar meine Mutter leben.
Ganz schlimm wurde die Konfrontation mit dem Vater, als ich nicht mehr zum Frisör wollte. Einmal brachte er mich persönlich dorthin. Ich empfand das als demütigend. Heute sehe ich das gelassener, weiß, wie enttäuscht er über meine Schulleistungen war, wie sehr seine Geschwister ihn wegen meines Outfits und frühen Mädchenbekanntschaften drangsalierten, und wie sehr er den fehlenden Zugang zu seinem Sohn vermisst hat. Er war in seinem Leben stets strebsam, sparsam und pflichtbewußt, korrekt und liebevoll zu meiner Mutter. Erst in seinen letzten Lebensjahren - er starb mit 71 Jahren - entwickelte sich eine harmonischere Beziehung zwischen uns.
Hallo Herbert,
herzlich willkommen.
Musiksendungen wie Beat Club und Vaters Sportsendungen unter einen Hut zu bekommen war unser aller Problem.
Gut wenn man einen Freund hatte, deren Vater um diese Uhrzeit nicht zu Hause war.
Kann mich noch erinnern, wie wir seiner Mutter erzählen, das die Rolling Stones kommen würden und sie meinte " nur immer rein ins Wohnzimmer".???
Und das aufnehmen auf Tonband mit Mikro der Schlagerbörse am Donnerstag um 18 Uhr mit Hanns Verres.
Der Wellensittich wurde sicherheitshalber abgedeckt um jegliche Geräusche zu vermeiden.
Wenn Hanns Verres bei der Aufnahme mal nicht reinquatschte, war es meine Mutter die zum Essen rief.
Mit bestimmten Titel der 60er und 70er verbinde ich bestimmte Geschehnisse. Höre ich einen solchen, fällt mir gleich eine Geschichte dazu ein. " I should have known better" ( Beatles), auf dem Autoscooter einer kleinen Kirmes in unserem Vorort. Mit einem reizenden Mädchen - ihren besonderen Duft werde ich nie vergessen - im Scooter, Knie an Knie, bei Zusammenstößen auch mal Händchen gehalten. War eine schöne Zeit mit ihr, bis ihr Vater mich zur Rede stellte, seine Tochter sei viel zu jung usw. Wie sich später herausstellte, war der auch noch ein Arbeitskollege meines Vaters.
"When the music is over" (Doors), ich war da schon 17 oder 18, hänge vor dem Musikschrank der Eltern ab, und drehe auf, umso mehr, als Jim Morrison sein "Yeah" schmettert. Wurde aber übertönt vom Aufschrei meiner Mutter.
"Nights in white satin" (Moody Blues), Tanz mit meiner ersten Frau in einer Regensburger Disco.
"Whole lotta love" (Led Zeppelin), durfte ich in Roding/Oberpfalz an einem Nachmittag in einem Tanzcafe auflegen, auf Bitten der Inhaberin "nicht zu laut, bitte schön".
"Gimme shelter" auf der LP Let it bleed (Stones), mit tragbarem Plattenspieler in einem Park in Regensburg, im Nu umgeben von begeisterten Zuhörern und Schmauchpfeifchen.
"Bridge over troubled water" (Simon + Garfunkel), mit zwei Freunden in einer Ente in München. An einer Kreuzung knallte uns ein Käfer rein mit zwei Studentinnen. Da alles noch fahrtauglich war, begleiteten wir sie ins Studentenheim. Bei genanntem Titel war der Blechschaden schnell vergessen.
"Atom heart mother, Fat old sun" (Pink Floyd), das war in Köln im Studentenviertel. Spät abends nach gemeinsamem Spaghetti-Essen und Erdbeerbowle mit Zusätzen musste ich Babsis Bude für einen Toilettengang kurz verlassen. Das Klo in dem Altbau befand sich ein Stockwerk tiefer im Treppenhaus. Als ich wieder nach oben wollte, erfasste mich die fette alte Sonne und ich schwebte irgendwie die Stufen rauf.
Meine Güte, könnte ich hier ins Träumen kommen. Deshalb erst mal Stopp!
Mit bestimmten Titel der 60er und 70er verbinde ich bestimmte Geschehnisse. Höre ich einen solchen, fällt mir gleich eine Geschichte dazu ein.
Da ich schon lange keinen Plattenspieler mehr besitze, wird dies eine meiner ersten Anschaffungen nach dem Umzug. Ich freue mich schon aufs sanfte Knistern.
Michel Polnareff und Francoise Hardy drückte ich während einer Tramptour durch Frankreich in der Musikbox eines Cafes in Lyon. Von Hardy habe ich sogar noch eine meiner ersten LPs . 1963 erschien diese einfach nur mit ihrem Namen drauf. Die Stimme hat´s mir heute noch angetan.
Da wir gerade bei den Franzosen sind, wer kennt noch Georges Moustaki ? Zwar in Ägypten geboren verbrachte er den größten Teil seines Lebens in Frankreich. Er schrieb den Text zu Edith Piafs "Mylord" und gelangte später, besonders durch "le meteque", selbst zur Berühmtheit.
Aber es ist irgendwie lustig, wenn mich der Hannes Wader vom Cover anschaut während ich das hier schreibe :D
Meine Helden waren
Hendrix (mit Abstand)
Deep Purple
Pink FLoyd
Free
Jethro Tull
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