Die Welt, in der wir aufwuchsen, die 60er Jahre, war eine analoge Welt. Inzwischen leben wir in dem digitalen Zeitalter und obwohl wir Handys, Smartphones oder DVD-Player ganz selbstverständlich benutzen haben wir das oft noch gar nicht richtig erfasst. Das was wir auch schon in den 60ern taten, tun wir auch heute noch, aber in einer anderen Art und Weise. Einige Beispiele dazu in diesem Thema (oder Thread auf neudeutsch).
Von Anfang an kommunizierten die Menschen miteinander. Bis in die 60er war das zumeist noch "Auge in Auge", d.h. man traf sich persönlich, z.B. bei Spaziergängen, beim Einkaufen, auf der Arbeit oder Abends in der Kneipe. Viele meiner Freundschaften sind eingeschlafen, weil der Kontakt abgebrochen, man sich aus den Augen verloren hatte. Nicht umsonst gab es das Sprichwort "Aus den Augen, aus dem Sinn". Eine Zeit lang hielt der Kontakt noch über Briefe und Postkarten. Aber Briefe schreiben kostete Zeit und bis sie dann zur Post gebracht und beim Empfänger ankamen vergingen Tage und bis zur Antwort dann noch einmal viele Tage oder Wochen.
Das Telefon verbreitete sich zwar langsam, aber als Junggeselle hatte ich so etwas in meiner Bude noch nicht und mit Kleingeld zur Telefonzelle laufen, hoffen das sie frei war, der Gesprächspartner dann auch erreichbar war und während des Gesprächs ständig Groschen nachwerfen war nicht so mein Ding.
Heute kann man praktisch zu jeder Tageszeit und von jedem Ort mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren. Man diskutiert über lohnende Urlaubsziele, die Erziehung von Hunden, gibt Ratschläge zu Fitnessübungen oder tauscht, wie in diesem Forum, Erinnerungen aus der Kindheit aus. Die "Gesprächspartner" sind meistens nicht persönlich bekannt und meistens lernt man sich auch nie persönlich kennen. Über email, SMS und soziale Netzwerke ist man praktisch jederzeit über alle Aktivitäten seiner Freunde und Bekannten informiert. In einer digitalen Welt wäre der Kontakt zu einigen meiner Freunde wohl nicht so schnell eingeschlafen und hätte vielleicht heute noch Bestand.