Rollschuhe

gehörten in den 60ern zur Grundausstattung der bescheidenen Spielzeugausrüstung eines Kindes. Die Rollschuhe aus den 60ern bestanden eigentlich nur aus den Rollen, d.h. insgesamt 4 Gummirollen, die unter einem Metallchassis angebracht waren. Dieses Konstrukt wurde mit Lederriemen an die Schuhe angeschnallt. Rollschuhe, bei denen das Chassis und der Schuh fest miteinander verbunden sind, gab es nicht. Zumindest habe ich so etwas damals nie gesehen. Der Unterschied von Rollschuhen zu den heutigen Inlineskates ist die Breite. Bei den Rollschuhen sind die Rollen breiter und nicht hintereinander, sondern paarweise nebeneinander angeordnet. Dadurch konnte man besser darauf stehen und knickte nicht so schnell zur Seite. Rollschuhe sind wendiger, aber nicht so schnell wie Inlineskates. Deshalb hatten wir uns als Abfahrten immer Straßen mit genügend Gefälle ausgesucht, um ein ordentliches Tempo zu bekommen. Allerdings musste man dazu vorher erst mühsam die Steigung hinauf. Irgendwelche Schützer für Knie, Handgelenke und Ellbogen oder gar Helme hatten wir damals nicht. Trotzdem ist uns auf den oft waghalsigen Abfahrten außer Abschürfwunden nur wenig passiert. Man konnte natürlich auch auf ebenen Straßen fahren und in den Städten gab es auch Rollschuhplätze.
Ebenfalls als Fortbewegungsmittel gebräuchlich, aber wesentlich seltener, waren Schlittschuhe. Das lag vor allem in unserer Gegend an den klimatischen Voraussetzungen. Geeignete Eisflächen gab es nur wenige und Hallen zum Schlittschuhlaufen gab es weit und breit nicht. Im Winter fuhren die Kinder bei uns fast ausschließlich Schlitten (die festen Holzschlitten, nicht die modernen Plastikschlitten).
In den 70ern kamen dann die Skateboards so langsam in Mode und in den 90ern die Inlineskates.




Abbildung:
Rollschuh von Hudora aus den 60er-Jahren


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