Revell-Modelle

Seit 1947 fertigte Revell in den USA Automodelle aus Plastik. Ab 1951 wurden diese Modelle dann auch in Einzelteilen als Bausatz angeboten. Diese Bausätze wurden ein großer Verkaufserfolg. In Deutschland ging die Revell-Niederlassung unter dem Namen "Revell Plastics GmbH" 1956 in Betrieb und verwendete für ihre Produktion zunächst ausschließlich die in den USA gefertigten Spritzgussformen. Als Vorlage für die Plastik-Modelle dienten inzwischen nicht nur Autos, sondern auch Schiffe und Flugzeuge.
Die Modelle waren den historischen Originalen recht genau nachempfunden und erschienen in festen Maßstäben. Das Basteln dieser Modelle war eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Jungen nicht nur in den 60er-Jahren. 1969 im Jahr der ersten Mondlandung war das komplette Apollo-Saturn-Programm als Bausatz zu bekommen. Den Höhepunkt der Popularität erreichte der Plastik-Modellbau in den frühen 70er-Jahren. Zu dieser Zeit hatte Revell in Deutschland über 400 Modelle im Angebot, inzwischen auch eigene Bausatzentwicklungen. Der erste eigene Bausatz, ein BMW-Motorrad R75/5 im Maßstab 1:8, kam 1971 in die Kaufläden. Erfolgreichstes Modell, mit bis heute über zwei Millionen verkaufter Exemplare, ist ein Dampfschiff, das auf den Weltmeeren nur kurz im Einsatz war - die Titanic (Diesen Bausatz gab es allerdings in den 60ern soweit ich mich erinnern kann noch nicht).

Meine Favoriten unter den Bausätzen waren Kampfflugzeuge im Maßstab 1:72. Diese kosteten damals zwischen 3 DM und 4 DM. In den 60ern und frühen 70ern bastelte ich an vielen dieser Modelle, angefangen von einer Fokker Dr. 1 des "Roten Baron", über Messerschmidt- und Spitfire-Modellen bis hin zum legendären Düsenjäger der 60er, dem Lockheed F-104 Starfighter. Kompliziertere Modelle, deren Einzelteile vorsichtig aufgeraut und nach dem Zusammenbau mit spezieller Revell-Farbe bemalt, bevor nach dem Trocknen, die in Wasser abgelösten Abziehbilder aufgebracht wurden, nahmen oft mehrere Stunden konzentriertes Arbeiten in Anspruch, bis endlich das fertige Modell auf seinem Ständer thronte. Viele der Modelle aus den 60ern sind heute noch zu bekommen, wenn auch der Modellbau als Freizeitbeschäftigung der Jungen von heute kaum noch von Bedeutung ist.



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Abbildungen (von oben nach unten):
1: Revell-Katalog 1965, Seite 2, Revell Plastics GmbH, Bünde/Westf.
2: Revell-Katalog 1967, Seite 5, Revell Plastics GmbH, Bünde/Westf.
3: Revell-Katalog 1965, Seite 9, Revell Plastics GmbH, Bünde/Westf.
4: Revell-Katalog 1967, Seite 16, Revell Plastics GmbH, Bünde/Westf.


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