Märklin Modelleisenbahn
Eine elektrische Modelleisenbahn war der Traum vieler Jungen in den 60er-Jahren. Einige blieben diesem Hobby ein Leben
lang treu und haben sich im Laufe der Zeit große Gleisanlagen und reiche Sammlungen von Lokomotiven und Eisenbahnwagen
angelegt. Für die meisten war es jedoch einfach nur ein tolles Spielzeug mit dem sie sich einige Jahre beschäftigten,
bevor es dann endgültig verschwand. Der Zauber und die Faszination jener Modelleisenbahn aus der Kindheit hat sich jedoch
ein Leben lang in das Gedächtnis eingeprägt.
Modelleisenbahnen wurden in den 60ern von Märklin, Fleischmann, Trix und Arnold hergestellt. Vermutlich gab es noch
andere Hersteller, die Eisenbahnen in meinem Freundeskreis beschränkten sich jedoch auf Märklin und Fleischmann.
Die bekanntesten und verbreitesten Modelleisenbahnen waren die von Märklin. Märklin hatte sich in der
150jährigen Unternehmensgeschichte von einer kleinen Fabrik für Blechspielwaren zu einem weltweit bekannten Produzenten
von hochwertigem Metallspielzeug und zum Marktführer für alle bedeutenden Spurweiten des Modellbahnmarktes
entwickelt. Die Märklin-Eisenbahnmodelle waren originalgetreue Abbildungen im Maßstab 1:87 mit der
Spurweite H0. Die Spur H0 ist heute auch weltweit noch am weitesten verbreitet. Das Angebot von Märklin umfasste in dieser
Spurweite ein großes Sortiment aus Lokomotiven, Personen- und Güterwagen, Gleisen, elektrischen Steuerungen,
einem Oberleitungssystem sowie weiteren Zubehörteilen.
Angefangen habe ich mit einer Zusammenstellung, die aus einer Dampflokomotive (ohne Dampf), zwei Personenwagen, einem
Transformator mit Steuerung für Vor- und Rückwärtsfahrt und mehreren Gleisstücken bestand, die
zusammengesteckt ein einfaches Oval ergaben. Diese Anlage fand ich auf einem Brett fertigmontiert als Weihnachtsgeschenk
vor. Der Personenzug fuhr mal schneller mal langsamer immer nur im Kreis herum, sowohl vor- als auch zurück. Wegen des
Platzbedarfes verschwand die Anlage nach ein paar Wochen im Keller. Zum nächsten Weihnachtsfest tauchte sie wieder auf,
diesmal jedoch mit einem zusätzlichen Innenkreis, auf den der Zug über ein handbetriebenes Weichenpaar gelenkt
werden konnte und noch ein Weihnachten später befand sich innerhalb des Innenkreises (die Holzplatte, auf der die Anlage
montiert war, musste inzwischen vergrößert werden und auch die Eisenbahnovale waren etwas länger) eine
ebenfalls oval förmige Faller-Autobahn, auf der ein beige-grauer VW-Käfer seine Runden drehte. Auf den freien
Flächen des Montagebrettes standen ein Bahnhof, ein Haus, ein Tunnel (alles Modelle von Faller) sowie etliche
Plastikfiguren, die Menschen und Tiere darstellten. Diese Modelleisenbahn war für viele Wochen während
der Winterzeiten (von Weihnachten bis Fasching) meiner Kindheit ein schöner Zeitvertreib. Die tollen Modelle von
Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Gleisanlagen in den Märklin-Katalogen blieben jedoch nur ein Traum.
Modelleisenbahnen und -zubehör, in den 60ern stets auf den Topplätzen der Weihnachtswunschzettel von Jungen
zu finden, wurden inzwischen von Gameboys und anderen elektronischen Schnickschnack verdrängt und sind heute
nur noch selten unter den Weihnachtsgeschenken zu finden.
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