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    Freitag, 10. Januar 2020, 16:50

    ZDF - Matinee

    Das im Sonntagvormittagsprogramm des ZDF erstmals am 6. April 1975 ausgestrahlte Format war eine meiner Lieblingssendungen der 70er Jahre, da es zahlreichende kulturelle Highlights wie frühe Stummfilme von Rang ("Der Student von Prag", "Metropolis", "Nosferatu" usf.) vorführte, die in den 70ern eher für ein Nischenpublikum geeignet waren und deren Ausstrahlung in eine Zeit fiel, als die ÖR- Sender noch nicht vorwiegend auf Einschaltquoten schielten und v.a. ihrem Bildungsauftrag nachkamen. Daß das Format ab Mitte der 80er Jahre nach dem Aufkommen der Privatsender letztendlich durch den "ZDF- Fernsehgarten" abgelöst wurde, ist in diesem Zusammenhang mehr als bezeichnend :thumbdown: .
    Die "ZDF- Matinee" war ein 90- Minutenformat, das zwischen 1975 und 1984 über beachtliche 494 Folgen fast immer an Sonntagvormittagen meist zwischen 10:30 und 12:00 Uhr ausgestrahlt wurde. Das 2015 verstorbene ZDF- Urgestein Hugo Schedlich schuf ab April ´75 mit der "Matinee" ein völlig neues Kulturformat, das mit der ausgefallenen Titelmusik "Tedesca" von Giorgio Mainerios aus dem Jahre 1578 eingeleitet wurde:
    www.youtube.com/watch?v=hU7tfeqbe7U
    Die Aufgabe der "Matinee"- Redakteure bestand darin, zunächst einmal aus dem reichhaltigen Fundus bereits produzierter ZDF- Sendungen mit kulturellem Anspruch eine passende Kompilation zu erstellen. In den frühen achtziger Jahren wurden dann bis zur Einstellung des Formats 1984 zunehmend neue Eigenproduktionen gesendet, nachdem sich der Bestand an geeignetem Archivmaterial weitgehend erschöpft hatte.
    Einschaltquoten spielten aus der damaligen Sicht des Hauses eine absolut untergeordnete Rolle, da man am Mainzer Lärchenberg die "Matinee" als kulturelles Spitzenformat betrachtete, mit dem man auch im internationalen Maßstab renommieren konnte.
    Nach dem Aufkommen der Privatsender wurde die "Matinee" ab Oktober 1984 durch "Die Stadtschreiber" abgelöst, die zumindest über die Sommermonate ab Juni 1986 durch den "ZDF- Fernsehgarten" ersetzt wurden, der bis heute ausgestrahlt wird.
    Die insgesamt 494 Folgen des Formats boten ein breites Spektrum aus Sendungen über bildende Kunst, Museumsführungen, Beiträge über Politik, Geschichte, Literatur, Wissenschaft, Film und Theater. Wie bereits erwähnt, wurden auch zahlreiche frühe Filmproduktionen wie "Der Student von Prag" sowie zahlreiche frühere Beiträge aus der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" ausgestrahlt. Neben vielen Highlights waren auch eine Reihe von Produktionen darunter, die mich damals weniger interessierten, was der Sache aber keinen Abbruch tat.
    Unter dem Strich bot die "Matinee" aber ein überaus breit gefächertes, viele Themenbereiche ansprechendes Kulturprogramm, das es so zumindest bei den ÖR- Sendern auf absehbare Zeit nicht mehr geben dürfte.

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    Samstag, 11. Januar 2020, 00:27

    RE: ZDF - Matinee

    Interessanter Beitrag, vielen Dank dafuer.
    Bei ZDF muss ich immer an den sympathischen Dieter Zimmer denken, dessen Dreiteiler "Kalifornisches Quartett" (1995) mit Susanne Uhlen ich mir vorgestern und gestern mal wieder anschaute (leider gibt es den IMMER NOCH NICHT auf kommerziellen DVD Sets).
    Ich frage mich oft, wie es ihm heute geht?
    Google.de research brachte mich leider nicht weiter.
    Das im Sonntagvormittagsprogramm des ZDF erstmals am 6. April 1975 ausgestrahlte Format war eine meiner Lieblingssendungen der 70er Jahre, da es zahlreichende kulturelle Highlights wie frühe Stummfilme von Rang ("Der Student von Prag", "Metropolis", "Nosferatu" usf.) vorführte, die in den 70ern eher für ein Nischenpublikum geeignet waren und deren Ausstrahlung in eine Zeit fiel, als die ÖR- Sender noch nicht vorwiegend auf Einschaltquoten schielten und v.a. ihrem Bildungsauftrag nachkamen. Daß das Format ab Mitte der 80er Jahre nach dem Aufkommen der Privatsender letztendlich durch den "ZDF- Fernsehgarten" abgelöst wurde, ist in diesem Zusammenhang mehr als bezeichnend :thumbdown: .
    Die "ZDF- Matinee" war ein 90- Minutenformat, das zwischen 1975 und 1984 über beachtliche 494 Folgen fast immer an Sonntagvormittagen meist zwischen 10:30 und 12:00 Uhr ausgestrahlt wurde. Das 2015 verstorbene ZDF- Urgestein Hugo Schedlich schuf ab April ´75 mit der "Matinee" ein völlig neues Kulturformat, das mit der ausgefallenen Titelmusik "Tedesca" von Giorgio Mainerios aus dem Jahre 1578 eingeleitet wurde:
    www.youtube.com/watch?v=hU7tfeqbe7U
    Die Aufgabe der "Matinee"- Redakteure bestand darin, zunächst einmal aus dem reichhaltigen Fundus bereits produzierter ZDF- Sendungen mit kulturellem Anspruch eine passende Kompilation zuerstellen. In den frühen achtziger Jahren wurden dann bis zur Einstellung des Formats 1984 zunehmend neue Eigenproduktionen erstellt, nachdem sich der Bestand an geeignetem Archivmaterial weitgehend erschöpft hatte.
    Einschaltquoten spielten aus der damaligen Sicht des Hauses eine absolut untergeordnete Rolle, da man am Mainzer Lärchenberg die "Matinee" als kulturelles Spitzenformat betrachtete, mit dem man auch im internationalen Maßstab renommieren konnte.
    Nach dem Aufkommen der Privatsender wurde die "Matinee" ab Oktober 1984 durch "Die Stadtschreiber" abgelöst, die zumindest über die Sommermonate ab Juni 1986 durch den "ZDF- Fernsehgarten" ersetzt wurden, der bis heute ausgestrahlt wird.
    Die insgesamt 494 Folgen des Formats boten ein breites Spektrum aus Sendungen über bildende Kunst, Museumsführungen, Beiträge über Politik, Geschichte, Literatur, Wissenschaft, Film und Theater. Wie bereits erwähnt, wurden auch zahlreiche frühe Filmproduktionen wie "Der Student von Prag" sowie zahlreiche frühere Beiträge aus der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" ausgestrahlt. Neben vielen Highlights waren auch eine Reihe von Produktionen darunter, die mich damals weniger interessierten, was der Sache aber keinen Abbruch tat.
    Unter dem Strich bot die "Matinee" aber ein überaus breit gefächertes, viele Themenbereiche ansprechendes Kulturprogramm, das es so zumindest bei den ÖR- Sendern auf absehbare Zeit nicht mehr geben dürfte.

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    Samstag, 11. Januar 2020, 16:12

    Dieter Zimmer

    Hi Chrissie,
    danke für die Blumen. Übrigens ist ein Bezug der "ZDF- Matinee" zu den 60er Jahren durchaus gegeben, da ein Großteil der zumindest in den ersten Jahren verwendeten Beiträge noch aus dieser Zeit stammten.
    Der von dir angesprochene, im Dezember 1939 in Leipzig geborene Dieter Zimmer war auch für mich ein bekanntes Fernsehgesicht der 70er/ 80er Jahre und lebt als mittlerweile 80jähriger heute noch.
    Ihn prägte ein typisches Schicksal der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit: Vater 1942 unter ungeklärten Umständen in Norwegen gestorben, mit der Mutter 1953 "in den Westen gemacht", Abitur am Goethegymnasium in Hannover (noch heute eine der besseren Einrichtungen dieser Schulform), Studium.
    Ab 1968 zunächst beim SWF als Hospitant, Fernsehreporter und Moderator.
    Seit 1972 Tätigkeit beim ZDF: zunächst als Moderator der "Drehscheibe", zwischen 1973 und 1978 Studioredakteur der "Heute"- Nachrichten. 1978 Wechsel in die Hauptredaktion Innenpolitik mit Filmreportagen über die deutsche Zeitgeschichte mit Schwerpunkt DDR.
    Zwischen 1981 und 1999 Präsentation von Hochrechnungen und Analysen im ZDF- Wahlstudio, zwischen 1984 und 1989 Moderator des "Sonntagsgesprächs". 1989 schwerer Schlaganfall, eine Lebenserfahrung, über die er auch ein Buch geschrieben hat.
    Ab 1980 auch Betätigung als Roman- und Sachbuchautor: "Für´n Groschen Brause" (1983 verfilmt), "Kalifornisches Quartett" (1994/95 als Dreiteiler filmisch umgesetzt), daneben u.a. auch Sachbücher über Leipzig.
    Auszeichnung 1984 mit dem Jakob Kaiser- Preis für die filmische Umsetzung von "Für´n Groschen Brause", 1988 mit dem Adolf Grimme- Preis in Gold für "Phantom Fieber".
    Diese Infos nur für den Fall, daß du es noch nicht wußtest ;) .

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    Sonntag, 19. Januar 2020, 16:15

    RE: Dieter Zimmer

    Hi Uwe,
    da weisst Du mehr als ich. Toll!

    Ich erinnere mich noch, Dieter Zimmer regelmaessig bei den Wahlen im deutschen TV zu sehen.
    Ehe ich auswanderte, setzte er sich sehr fuer den Wiederaufbau der Frauenkirche (hiess sie so?) in Dresden ein und war mit dabei, als der komplette Wiederaufbau (sagt man das so auf deutsch?) angemessen gefeiert und gewuerdigt wurde.
    Ich las fast alle seine Buecher (das schwaechste war LEIDER "Mit 33 auf der Route 66") und kann Dir die korrekte Reihenfolge seiner autobiographischen Buecher auflisten:
    1. Das Hochzeitsfoto (darin lernen sich seine Eltern kennen)
    2. Fuer'n Groschen Brause (unglaublich witzige geschrieben)
    3. Alles in Butter (handelt teilweise in Hannover und erwaehnt die Milchbar Guese)
    4. Bitte rechts ranfahren (das Leben in der DDR)
    5. Kalifornisches Quartett (erste USA Reise nach der Wende)
    6. Die gelbe Karte (darin arbeitet er seinen Schlaganfall auf)
    Zu Hannover hatte ich auch jahrelang eine Verbindung, kenne die Innenstadt recht gut.
    Da meine Grosseltern vaeterlicherseits in der Naehe von Leipzig lebten, konnte ich mich gut in Zimmer's autobiographische Romane hineinversetzen, und lese sie alle paar Jahre wieder mit grossem Vergnuegen.
    "Fuer'n Groschen Brause" wurde fuers Fernsehen verfilmt, aber es spiegelt den unglaublichen Wortwitz des Buches nicht annaehernd wieder.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Zimmer_(Journalist)
    Hi Chrissie,
    danke für die Blumen. Übrigens ist ein Bezug der "ZDF- Matinee" zu den 60er Jahren durchaus gegeben, da ein Großteil der zumindest in den ersten Jahren verwendeten Beiträge noch aus dieser Zeit stammten.
    Der von dir angesprochene, im Dezember 1939 in Leipzig geborene Dieter Zimmer war auch für mich ein bekanntes Fernsehgesicht der 70er/ 80er Jahre und lebt als mittlerweile 80jähriger heute noch.
    Ihn prägte ein typisches Schicksal der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit: Vater 1942 unter ungeklärten Umständen in Norwegen gestorben, mit der Mutter 1953 "in den Westen gemacht", Abitur am Goethegymnasium in Hannover (noch heute eine der besseren Einrichtungen dieser Schulform), Studium.
    Ab 1968 zunächst beim SWF als Hospitant, Fernsehreporter und Moderator.
    Seit 1972 Tätigkeit beim ZDF: zunächst als Moderator der "Drehscheibe", zwischen 1973 und 1978 Studioredakteur der "Heute"- Nachrichten. 1978 Wechsel in die Hauptredaktion Innenpolitik mit Filmreportagen über die deutsche Zeitgeschichte mit Schwerpunkt DDR.
    Zwischen 1981 und 1999 Präsentation von Hochrechnungen und Analysen im ZDF- Wahlstudio, zwischen 1984 und 1989 Moderator des "Sonntagsgesprächs". 1989 schwerer Schlaganfall, eine Lebenserfahrung, über die er auch ein Buch geschrieben hat.
    Ab 1980 auch Betätigung als Roman- und Sachbuchautor: "Für´n Groschen Brause" (1983 verfilmt), "Kalifornisches Quartett" (1994/95 als Dreiteiler filmisch umgesetzt), daneben u.a. auch Sachbücher über Leipzig.
    Auszeichnung 1984 mit dem Jakob Kaiser- Preis für die filmische Umsetzung von "Für´n Groschen Brause", 1988 mit dem Adolf Grimme- Preis in Gold für "Phantom Fieber".
    Diese Infos nur für den Fall, daß du es noch nicht wußtest ;) .

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    Sonntag, 19. Januar 2020, 16:39

    Dieter Zimmer die Zwote und Anmerkungen zu Hannover

    Hi Chrissie,
    siehst Du, was die Bücher von Dieter Zimmer angeht, bist Du mir wieder um einiges voraus :thumbup: ! Gekannt habe ich eigentlich nur "Für´n Groschen Brause", das ich damals in den Auslagen der Buchhandlungen gesehen habe und das recht erfolgreich gewesen sein muß.
    Während seiner Studentenzeit hat Dieter Zimmer u.a. auch bei dem Reifenhersteller Conti in Hannover gearbeitet, dies nur als kleine Ergänzung. Zu meiner Zeit (80er Jahre) hat m.W. Conti keine Studenten eingestellt, ich war stattdessen zwischen 1983 und 1986 über einen relativ langen Zeitraum als Werkstudent bei VW in Stöcken beschäftigt. War zwar nicht zuletzt durch die Wechselschichten ein Knochenjob, wurde aber inkl. der Schichtzuschläge sehr gut bezahlt (um 1985 um die 17,- DM/Std., während der "normale" Studententarif für Aushilfsarbeiten bei 10,-/ 12,- DM lag).
    Trüffel Güse ist leider, wie viele andere inhabergeführte Einzelhandelsunternehmen auch (z.B. Göbelhoff, Photo Dose etc.), bereits vor Jahren aus der Innenstadt von Hannover verschwunden. Immerhin gibt es aber noch die "Holländische Kakaostube", die auch gerne von Touristen aufgesucht wird.

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    Sonntag, 19. Januar 2020, 17:30

    RE: Dieter Zimmer die Zwote und Anmerkungen zu Hannover

    Hi Uwe,
    bei Guese hatte ich bis ca. 1979 mehrmals einen ausgezeichneten milk shake, und zwar richtiger milk shake, nicht dieses gequirlte Speiseeis, das es hier in den USA als milk shake gibt und das man nur loeffeln kann, weil es nicht durch den Strohhalm passt.
    Dann schloss Guese leider, obwohl es darin nie leer gewesen ist.
    In Hamburg gab es am Dammtor/Planten & Blomen in einem alten Turm eine zeitlang eine Milchbar in den 90er Jahren, aber ob die noch existiert, kann ich nicht sagen.
    Den besten milk shake trank ich 1977 in Marseille am Vieux Port. Dort gab es die exotischsten Sorten wie Pistaccio, Ananas, Pfirsch, Mango etc.
    VW Stoecken ist mir ein Begriff.
    Von 17 DM Stundenlohn kann man hier nur traeumen (ich verdiente bis 2008 zweieinhalb Jahre lang $ 11/hr, davon kann man in den USA nicht existieren, Gehaltserhoehungen gab es im Call Center grundsaetzlich nicht, gestreikt hat merkwuerdigerweise trotzdem niemand).
    In der Hollaendischen Kakaostube und in der Parfuemerie Liebe war ich oft, auch bei Sachse & Heintzelmann und Schmorl & Seefeldt...von solch herrlichen grossen Buchhandlungen kann man heute nur noch traeumen!
    Als wir 2015 einen Tag in Hamburg mit shopping verbrachten (man bekommt im Grossraum Boston nirgends Seidenblusen), wollte ich zuletzt als Belohnung in die riesige Thalia Buchhandlung in der Grossen Bleichen, das ist in der Naehe des Jungfernstiegs und der Binnenalster.
    Nun,Thalia gab es leider nicht mehr, stattdessen hatte man darin die 400. Boutique eroeffnet. :cursing: :cursing: :cursing:
    Hi Chrissie,
    siehst Du, was die Bücher von Dieter Zimmer angeht, bist Du mir wieder um einiges voraus :thumbup: ! Gekannt habe ich eigentlich nur "Für´n Groschen Brause", das ich damals in den Auslagen der Buchhandlungen gesehen habe und das recht erfolgreich gewesen sein muß.
    Während seiner Studentenzeit hat Dieter Zimmer u.a. auch bei dem Reifenhersteller Conti in Hannover gearbeitet, dies nur als kleine Ergänzung. Zu meiner Zeit (80er Jahre) hat m.W. Conti keine Studenten eingestellt, ich war stattdessen zwischen 1983 und 1986 über einen relativ langen Zeitraum als Werkstudent bei VW in Stöcken beschäftigt. War zwar nicht zuletzt durch die Wechselschichten ein Knochenjob, wurde aber inkl. der Schichtzuschläge sehr gut bezahlt (um 1985 um die 17,- DM/Std., während der "normale" Studententarif für Aushilfsarbeiten bei 10,-/ 12,- DM lag).
    Trüffel Güse ist leider, wie viele andere inhabergeführte Einzelhandelsunternehmen auch (z.B. Göbelhoff, Photo Dose etc.), bereits vor Jahren aus der Innenstadt von Hannover verschwunden. Immerhin gibt es aber noch die "Holländische Kakaostube", die auch gerne von Touristen aufgesucht wird.

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    Sonntag, 19. Januar 2020, 18:08

    Schmorl & Seefeldt

    Hi Chrissie,
    wenn Du in den 80er/ 90er Jahren gelegentlich bei Schmorl & Seefeldt hereingeschaut hast, könnten wir uns durchaus , ähnlich wie auf dem Flohmarkt Am Leineufer, mal über den Weg gelaufen sein. Schmorl & Seefeldt gibt es in dieser Form nicht mehr, die wurden bereits vor Jahren von Hugendubel übernommen. Weiland resp. Lehmann´s haben sich als Buchhändler nach der Jahrtausendwende für einige Zeit im Drachentöterhaus halten können, mittlerweile wurden sie von einer Roßmann- Drogerie abgelöst. Selbst die große Bahnhofsbuchhandlung (wenn man das Gebäude betritt, scharf rechts) mit dem ehemals sehr umfangreichen Zeitschriftensortiment gibt es seit zwei Jahren nicht mehr, da ist jetzt ein Bioladen drin :thumbdown: -

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    Mittwoch, 22. Januar 2020, 10:20

    RE: Schmorl & Seefeldt

    Hi Uwe,
    wie schade, dass es Schmorl & Seefeldt nicht mehr gibt.
    Hugendubel kenne ich nur aus Muenchen. Da war ich im Februar 1996 mal laengere Zeit drin, und mochte vor allem die Sofas und Sessel, die man in allen Ecken fand, wo man sich mit Buechern niederlassen konnte.
    Sessel gibt es hier bei uns bei Barnes & Noble auch, aber sie sind immer alle besetzt, wenn ich mal auf der Suche nach einem Buch bin.
    An Weiland oder das Drachentoeterhaus erinnere ich mich nicht mehr.
    Auch die Bahnhofsbuchhandlung sagt mir nichts.
    Braunschweig hatte durch die gesamten 60er und 70er Jahre hindurch einen wunderbaren internationalen Zeitschriftenladen (da gab es mehr Angebot als in jedem grossen Flughafen) am Bohlweg neben dem Rathaus.
    Dort gab ich jeden Monat ein kleines Vermoegen an Taschengeld fuer Mademoiselle Age tendre, Salut les Copains, Ciné Télé Revue (kombinierte Fernseh- und Kinozeitschrift aus Belgien), Photoplay und Silver Screen aus.
    Die Ciné Télé Revue erschien woechentlich, und brachte interessante Berichte aus Hollywood von einer aelteren Dame (Joan MacGregor), die wohl von Hollywood aus fuer Ciné Télé Revue berichtete, aehnlich wie Karin von Faber fuer HOER ZU und Frances Schoenberger fuer BRAVO.
    Das waren die besten Zeiten, da stand wirklich noch viel Interessantes in den Zeitschriften drin.
    Um 1971/1972 herum war ich wahnsinnig neidisch auf die Franzosen, denn dort lief lt. Cin♪0 Télé Revue die US TV Serie "Peyton Place" im Fernsehen (in Deutschland mal wieder nicht wie so oft).
    Kabel 1 oder Pro7 zeigte dann die Farbfolgen (1966 - 1969) in den fruehen 90er Jahren, aber die sind laengst nicht so gut wie die s/w Folgen (1964 - 1966).
    2009 kam ich dann endlich dank ioffer an die komplette Serie heran...das war die laengste Suche meines Lebens.
    Hi Chrissie,
    wenn Du in den 80er/ 90er Jahren gelegentlich bei Schmorl & Seefeldt hereingeschaut hast, könnten wir uns durchaus , ähnlich wie auf dem Flohmarkt Am Leineufer, mal über den Weg gelaufen sein. Schmorl & Seefeldt gibt es in dieser Form nicht mehr, die wurden bereits vor Jahren von Hugendubel übernommen. Weiland resp. Lehmann´s haben sich als Buchhändler nach der Jahrtausendwende für einige Zeit im Drachentöterhaus halten können, mittlerweile wurden sie von einer Roßmann- Drogerie abgelöst. Selbst die große Bahnhofsbuchhandlung (wenn man das Gebäude betritt, scharf rechts) mit dem ehemals sehr umfangreichen Zeitschriftensortiment gibt es seit zwei Jahren nicht mehr, da ist jetzt ein Bioladen drin :thumbdown: -

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    Mittwoch, 22. Januar 2020, 16:10

    Peyton Place und der deutsche Buchhandel

    Hi Chrissie,
    Peyton Place ist auch meines Wissens nie zeitnah im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden. Keine Ahnung warum, vielleicht war den damaligen Programmeinkäufern die Serie zu "amerikanisch", who knows.
    Das allmähliche Sterben des deutschen Buchhandels ist schon ein Trauerspiel. Soweit ich mich erinnere, gab es Anfang der 80er, als ich in Hannover aufschlug, ein halbes Dutzend gut eingeführte Buchhandlungen allein in der City. Davon ist i.W. nur noch Hugendubel als Nachfolger von Schmorl & Seefeldt übriggeblieben.
    Die große Bahnhofsbuchhandlung hat überwiegend vom Reisepublikum gelebt. Internationale Presse gab´s dort zuhauf. Interessehalber habe ich mir mal in den 80ern eine "Prawda" zugelegt, um anzutesten, ob mein Russisch noch zu etwas taugte. Lesen konnte ich das meiste, aber verstehen... :wacko:
    Die meisten Reisenden "daddeln" heute während der Zugfahrt mit ihrem Mobile Phone oder haben ihr "Kindle" dabei. Von daher war es abzusehen, daß auch die großen Bahnhofsbuchhandlungen nach und nach verschwinden würden. Traurig, aber unumgänglich, because they´ve to make money... ;(

    10

    Donnerstag, 23. Januar 2020, 13:08

    RE: Peyton Place und der deutsche Buchhandel

    Hi Uwe,
    Du warst so mutig, Russisch zu lernen? Wow!
    Das bewundere ich sehr.
    Meine Mutter versuchte, mir zu Beginn der 70er Jahre Polnisch beizubringen, weil ich in Deutsch, Englisch und Franzoesisch Klassenbeste war, aber fuer Italienisch und Polnisch hatte ich einfach kein Talent (ich besuchte in den 80er Jahren einen Italienisch Kurs in der VHS, gab nach dem ersten Kurs auf).
    Aber ich kann auf Russisch und auf Polnisch von 1 bis 10 zaehlen. Immerhin. :D
    Und an Ausdruecke wie "Spassiba" (Danke) und "Dobri Dschen" (Guten Tag) (im Polnischen "Dschen dobri") erinnere ich mich noch.
    "Mein Gott" heisst auf Polnisch "mui bosche".

    "Schaffa" heisst Schrank im Polnischen. Den haeufigen Fluch meiner Mutter (hollerajassnapschiakreff aka son of a bitch) habe ich heute noch im Ohr. :D :D :D
    Meine Mutter hatte in den 60er/70er Jahren zero Geduld und explodierte beim geringsten Anlass. Zum Glueck ist sie mittlerweile ausgeglichener geworden. Das Alter ist manchmal doch zu etwas gut.

    Du ahnst nicht, WIE OFT ich seit 1972 ARD und ZDF wegen "Peyton Place" angeschrieben habe, aber ich erhielt nur dumme Standardantworten, man sei nicht interessiert, diese Serie fuers deutsche Fernsehpublikum einzukaufen.
    Ich komme gerade nicht auf den Namen (war es Programmdirektor Viehoefer?), aber mich aergerte immer masslos die Behauptung der Fernsehallgewaltigen in den regelmaessig erscheinenden HOER ZU Interviews, dass (angeblich!) alles, was im US Fernsehen erfolgreich sei, auch nach Germany importiert wuerde, und das entsprach ganz einfach nicht der Wahrheit.
    Ich sah ja damals auch ganz ohne Internet in den auslaendischen Zeitschriften, was im US Fernsehen erfolgreich war, und was uns Deutschen vorenthalten wurde.
    "Combat!" mit Rob Morrow (der Vater von Jennifer Jason Leigh) ist ein weiteres Beispiel. Das haette man nach der Ausstrahlung von "Holocaust" 1980 doch durchaus einkaufen und senden koennen. Ist hier bis heute eine der beliebstesten classic TV series.

    Als ich 2002 aus Deutschland auswanderte, gab es in Hamburg noch jede Menge Buchhandlungen, aber ich hatte meine gleich um die Ecke auf der Grindelallee und bestellte mir dort alles, was mich interessierte. Ich gab damals ein kleines Vermoegen fuer Buecher aus. Bis etwa 2000 wurden meine amerikanischen Lieblingsschriftsteller alle noch ins Deutsche uebersetzt, seit 2000 wird Nancy Thayer (mit der ich seit 1988 befreundet bin) nicht mehr uebersetzt, ich lese sie seitdem notgedrungen auf Englisch.
    Mittlerweile werden von meinen Lieblingsschriftstellern weder Nelson DeMille noch Peter Robinson (DCI Banks) noch Barbara Erskine ins Deutsche uebersetzt, und die einzige deutsche Schriftstellerin, die ich noch gern lese, ist Charlotte Link (ich mag Krimis).
    Nur Mary Higgins Clark erscheint noch beim Heyne Verlag.

    Kostenlose Buchmagazine wie "Buch Journal" und "Buch Aktuell" sowie die im Herbst erscheinenden Verlagsprogramme (an so etwas kommt man in den USA gar nicht heran, lediglich unsere public library bietet die monatlich erscheinende "Book Page" an, eine kostenlose Zeitschrift, allerdings viel duenner als das "Buch Journal") unterrichteten mich bis 2001 regelmaessig ueber die fuer mich interessanten Buecher.
    Meine Freundin aus Duesseldorf schickt mir einmal im Jahr "Buch Journal" zu, und in den letzten 17/18 Jahren konnte ich den eindeutigen Trend der deutschen Buchverlage erkennen, mehr und mehr deutsche und arabische Autoren zu verlegen, und dafuer kaum noch amerikanische oder britische Bestsellerautoren. Das ist schon schade, denn nicht jeder liebt hochgeistige, anspruchsvolle Literatur...ich lass mich gern von einer spannenden Handlung unterhalten, im Film wie im Buch.
    Andererseits zwang mich dieser deutsche Trend weg vom Angelsaechsischen dazu, mein Englisch zu vervollkommnen, und bis auf historische Romane kann ich nun jedes Buch auf Englisch lesen (ohne ein Woerterbuch hinzu zu ziehen). Und ich gebe mein Geld halt bei amazon.com aus statt bei amazon.de, wo ich mir nur noch deutsche DVD's bestelle.
    Die einzigen Buecher aus Germany, die mich noch reizen, sind die ueber's WW II Trauma, unter dem ja viele Menschen meiner Generation (die Kriegsenkel) leiden.

    Ja, es ist trostlos, dass heutzutage nur noch auf diese winzigen Handys geblickt wird. Fuer mich als Kurzsichtige war das von Anfang an nicht attraktiv. Ich trage immer ein Buch mit mir herum, im Flugzeug, beim Arzt, beim Friseur. Ich habe ein altes flip phone (kein smart phone) fuer Notfaelle im Auto liegen und lade es alle 3 Wochen mal wieder auf, benutze es aber nur, um AAA anzurufen, wenn ich wieder mal einen Platten habe oder der Motor nicht anspringt.
    Hi Chrissie,
    Peyton Place ist auch meines Wissens nie zeitnah im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden. Keine Ahnung warum, vielleicht war den damaligen Programmeinkäufern die Serie zu "amerikanisch", who knows.
    Das allmähliche Sterben des deutschen Buchhandels ist schon ein Trauerspiel. Soweit ich mich erinnere, gab es Anfang der 80er, als ich in Hannover aufschlug, ein halbes Dutzend gut eingeführte Buchhandlungen allein in der City. Davon ist i.W. nur noch Hugendubel als Nachfolger von Schmorl & Seefeldt übriggeblieben.
    Die große Bahnhofsbuchhandlung hat überwiegend vom Reisepublikum gelebt. Internationale Presse gab´s dort zuhauf. Interessehalber habe ich mir mal in den 80ern eine "Prawda" zugelegt, um anzutesten, ob mein Russisch noch zu etwas taugte. Lesen konnte ich das meiste, aber verstehen... :wacko:
    Die meisten Reisenden "daddeln" heute während der Zugfahrt mit ihrem Mobile Phone oder haben ihr "Kindle" dabei. Von daher war es abzusehen, daß auch die großen Bahnhofsbuchhandlungen nach und nach verschwinden würden. Traurig, aber unumgänglich, because they´ve to make money... ;(

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    Donnerstag, 23. Januar 2020, 14:39

    Sprachen und Bücherjournale

    Hi Chrissie,
    Sprachen haben mich eigentlich schon immer interessiert. Mein Großvater sprach als Angehöriger der deutschen Minderheit in Bromberg fließend Deutsch, Polnisch und auch Russisch. Mein "Gymmi" in Barmen war neusprachlich ausgerichtet, und dort habe ich zwischen 1973 und 1976 Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch belegt. Zum Russischunterricht ging´s einmal die Woche quer durch das Tal der Wupper mit der Schwebebahn von Barmen bis nach Vohwinkel. Seltsam war, daß der dortige Lehrer (ein Deutscher) mich namentlich kannte, obwohl er mir persönlich völlig unbekannt war. Ein "Geheimnis", das ich bis heute nicht lösen konnte. Vermutlich kam das über die Bekanntschaft zu meinen Eltern, anders kann ich mir das nicht erklären ?( .
    Russische Grammatik ist schwer (sechs Fälle), während die kyrillische Schrift relativ einfach zu lernen ist. "Gemacht" habe ich Russisch eigentlich nur, um meinem Großvater und meiner damaligen Freundin zu imponieren. Als dann die Grammatik immer schwieriger wurde, habe ich weitgehend die Segel gestrichen.
    Polnisch kann ich nur noch wenige Worte (Djien dobre, prosche, djienkuje, smatschnego, duppa, gnuj usf.), die ich von meinem Vater aufgeschnappt habe, der polnische Spielkameraden hatte, ab 1939 aber auf die deutsche Schule in Bromberg geschickt wurde.
    Die sehr informativen Bücherjournale des deutschen Buchhandels gibt es m.W. auch heute noch. Ich werde mal bei Hugendubel nachschauen, ob dem tatsächlich noch so ist.

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    Freitag, 24. Januar 2020, 19:34

    RE: Sprachen und Bücherjournale

    Hi Uwe,
    fuenf Sprachen - Du bist ja ein wahres Multitalent!!!
    Ja, Ute schickt mir nach wie vor jedes Jahr 3 oder 4 Buchjournal zu (ich glaube, Buch Aktuell wurde eingestellt), und ich freu mich, dass ich dadurch die deutschen Neuerscheinungen verfolgen kann (auch wenn der Trend in Germany leider weg von den britischen und US Bestsellern und hin zum deutschen und arabischen Autor geht).
    Hi Chrissie,
    Sprachen haben mich eigentlich schon immer interessiert. Mein Großvater sprach als Angehöriger der deutschen Minderheit in Bromberg fließend Deutsch, Polnisch und auch Russisch.
    Die sehr informativen Bücherjournale des deutschen Buchhandels gibt es m.W. auch heute noch. Ich werde mal bei Hugendubel nachschauen, ob dem tatsächlich noch so ist.