•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Donnerstag, 4. Januar 2018, 22:47

    Erfolgreiche deutsche Kinoproduktionen der 60er Jahre - Die Edgar Wallace- Filme

    Trotz ihres großen Publikumserfolgs vornehmlich in den 60er Jahren sind die Rialto- Produktionen dieser Zeit von der damaligen schreibenden Filmkritik durchweg verrissen worden. Was dagegen für die Produzenten zählte, war vornehmlich der kommerzielle Erfolg in einem Umfeld, in dem der Besucherschwund in den Kinos stetig zunahm, da immer mehr ehemalige Kinogänger dieser Jahre sich dem neuen Unterhaltungsmedium Fernsehen zuwandten.
    Wie kam es nun zu der Erfolgswelle von beachtlichen 32 Edgar Wallace- Filmen, die Rialto- Film zwischen 1959 und 1972 in die Kinos beförderte ? Die Grundidee stammte von dem Constantin- Programmberater Gerhard F. Hummel, der darin von dem Dänen Preben Philipsen und dem Chef des Constantin- Filmverleihs, Wilfried Barthel, unterstützt wurde. Philipsen und Barthel begaben sich zunächst nach London und besuchten dort die Tochter des 1932 verstorbenen Krimiautors, Penelope Wallace. Zunächst sicherte man sich die Filmrechte an den Romanen "The Fellowship of the Frogs / Der Frosch mit der Maske" und "The Crimson Circle / Der rote Kreis". Beide Filme wurden 1959 realisiert und entwickelten sich zu ausgesprochenen Überraschungserfolgen an den Kinokassen, so daß Rialto sich anschließend umgehend die Filmrechte an dem Gesamtwerk des Krimiautors sicherte.
    Die meisten der filmischen Umsetzungen wurden von Horst Wendlandt produziert, der später auch zum Mitgesellschafter von Rialto wurde.
    Die Besetzungsliste bestand aus einigen damals bereits populären, aber vermutlich aus Kostengründen auch aus einer Reihe von zunächst eher unbekannten Darstellern. Dazu gehörten insbesondere Siegfried Lowitz, Heinz Drache, Eddi Arent, Klaus Kinski und Joachim Fuchsberger. Während Drache und Fuchsberger in die Rolle des ermittelnden Kommissars schlüpften, übernahm Arent meist die Rolle des "Side Cicks," und Kinski (wie sollte es anders sein) übernahm den Part des ewigen Bösewichts.
    Die weiblichen Rollen besetzten u.a. Karin Dor, Sophie Hardy, Renate Ewert, Eva Anthes, Brigitte Grothum und ebenso die frühe Uschi Glas.
    Inhaltlich unterschieden sich die frühen Wallace- Verfilmungen auffallend von der darauffolgenden Phase ab ca. 1961. In "Der rote Kreis" (1960) und "Der grüne Bogenschütze" (1961) führte Jürgen Roland Regie. Während die erstgenannte Inszenierung durchaus noch als spannungsgeladener Thriller bezeichnet werden kann, erwies sich letztere doch sehr als Krimikomödie. Sehr nahe an der literarischen Vorlage lagen dagegen "Der Frosch mit der Maske" (1959) sowie "Die Bande des Schreckens" (1960). Mit "Die toten Augen von London" (1961) übernahm A. Vohrer die Regie und läutete damit eine neue Ära bei den filmischen Wallace- Umsetzungen ein.
    Zu den qualitativ besten Produktionen dieser Zeit gelten "Die toten Augen von London" (1961), "Das Gasthaus an der Themse" (1962) und "Die Tür mit den sieben Schlössern" (1962).
    Ab 1965/66 zeigte das Sujet erste Ermüdungserscheinungen, obwohl alle Filme ab 1966 in Farbe gedreht wurden. Die Drehbücher dieser Jahre orientierten sich nur noch sehr oberflächlich an der literarischen Vorlage und verließen diese bei den letzten vier Produktionen sogar gänzlich. Dementsprechend nahm das Publikumsinteresse sukzessive ab, so daß 1972 die Reihe mit "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" abgeschlossen wurde.
    Die Edgar Wallace- Fime gelten heute m.E. nicht ganz zu Unrecht als typische kommerzielle Zeitgeistprodukte der deutschen Filmindustrie der 60er Jahre. Nicht vergessen sollte man bei dieser Beurteilung, daß sie nahezu paßgenau in den Jahren der westdeutschen Hochkonjunktur und Vollbeschäftigung einem breiten Publikum Unterhaltung und Entspannung vom aufreibenden Arbeitsalltag boten und somit durchaus ihren Zweck erfüllten ... :thumbup: .