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    Dienstag, 28. November 2017, 17:28

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Man nannte ihn Hombre / Hombre (USA 1967)

    Der 1966 von 20th Century Fox unter der Regie von Martin Ritt produzierte Spätwestern mit sozialkritischer Tendenz bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihen von Produktionen, die bis in die 70er Jahre hinein mit der bis dahin tradierten Konvention des amerikanischen Mythos vom "Wilden Westen" brachen und die diesen stattdessen hinterfragten und in Einzelfällen sogar negierten.
    Für Martin Ritt wurde es seine erfolgreichste Spielfilminszenierung. Gern hätte er "Hombre" noch stärker sozialkritisch akzentuiert, z.B. durch die Besetzung eines "echten" Indianers für die Rolle des Protagonisten. Zu dieser Zeit hätte eine filmische Umsetzung dieser Art jedoch keinerlei Chance erhalten,mittels finanzieller Unterstützung seitens einer der "Major Companies" realisiert werden zu können. Daher lag es angesichts eines für damalige Zeiten eher heiklen Plots näher, einen Filmstar wie Paul Newman als Publikums- "Zugpferd" für die Hauptrolle zu verpflichten. Die Mehrzahl der Außenaufnahmen fand in der herben, ariden Landschaft Arizonas statt.
    Die Verfilmung entstand auf der Basis des Romans von Elmore Leonard und erzählt uns die Geschichte des bei den Apachen aufgewachsenen Weißen John Russell (Paul Newman), der auch "Hombre" genannt wird.
    Durch seinen Freund Mendez (Martin Balsam) erfährt er vom Tod seines Vaters, der ihm in der nahegelegenen Kleinstadt Sweetmary eine Pension hinterlassen hat. "Hombre" beabsichtigt keinesfalls, diese zu übernehmen, sondern will sie veräußern und von dem Erlös eine Herde Mustangs kaufen. Zu diesem Zweck reist er mit der von einer gemischten Reisegesellschaft eigens gecharterten Postkutsche in die nächstgrößere Stadt.
    Die sehr heterogene Gruppe besteht aus dem Regierungsbeamten für indianische Angelegenheiten Dr. Favor (Frederic March) und seiner Frau Audra (Barbara Rush), der ehemaligen Pensionspächterin "Jessie" Brown (Diane Cilento) sowie Billy Lee Blake (Peter Lazer) , seiner frustrierten Frau Doris (Margaret Blye) und dem äußerst zwielichtigen Cicero Grimes (Richard Bone).
    Während der Reise zeigen sich bereits deutliche erste Spannungen unter den Passagieren. So wird Russell genötigt, auf den Kutschbock umzusteigen, während sich Grimes zunehmend bedrohlich verhält und die junge, neugierige Doris Blake fast vergewaltigt. In Erwartung kommenden Ungemachs distanziert sich "Hombre" Russell immer mehr von der Reisegruppe, deren Kutsche kurz darauf von Banditen unter ihrem "Boß" Grimes abgefangen und überfallen wird. Die Bande flieht zunächst mit 12.000,- Dollar, die Regierungsagent Favor unterschlagen hatte, und nimmt dessen Frau als Geisel mit. Überraschend gelangt Russell in den Besitz eines Gewehrs, schießt zwei der Banditen vom Pferd und gelangt so erneut in den Besitz des geraubten Geldes. Ohne Pferde flieht die restliche Reisegruppe unter der eher widerwilligen Führung des ortskundigen Russell zu Fuß in die Berge.
    Der korrupte Indianeragent Favor möchte die Kontrolle über das Geld und den letzten Wasservorrat an sich reißen, wird jedoch von Russell überwältigt und ohne Proviant in die Wüste entlassen.
    Der Rest der Gruppe verschanzt sich in einem aufgelassenen Bergwerk, um dort weiteren Angriffen der Outlaws begegnen zu können. Dort trifft nach einiger Zeit auch Favor ein, der die Aussichtslosigkeit seines Bemühens, ohne Wasser durch die Wüste zu gelangen, erkannt hat. Schließlich gelangen auch die Banditen zum Bergwerk und binden ihre Geisel in der Sonne fest, um die Herausgabe des Geldes zu erzwingen. Während der nur vorgetäuschten Geldübergabe kommt es zum abschließenden "Showdown", bei dem der Anführer der Outlaws, Grimes, zwar erschossen wird, jedoch auch "Hombre" Russell verletzt wird und stirbt.
    Obwohl der Film zu einem der Kinoerfolge des Jahres 1967 wurde und allein in den Vereinigten Staaten ein Einspielergebnis von über 6,5 Millionen $ erzielte, folgten keine adäquaten Auszeichnungen. Denkbar ist, daß die Produktion die Diskriminierung der amerikanischen Ureinwohner zumindest anriß und damit seiner Zeit noch um einige Jahre voraus war.
    "Man nannte ihn Hombre" räumt als sozialkritischer Spätwestern der späten 60er Jahre zeitgeistgerecht mit einigen Mythen dieses Genres auf, indem er seinen Zuschauern eine überaus realistische Darstellung über menschliche Verhaltensmuster in Extremsituationen aufzeigt. Ich würde jedoch nicht so weit gehen, das Werk daher als "Antiwestern" zu bezeichnen.
    Das Buch zum Film erschien 1987 in deutscher Übersetzung im Heyne-Verlag. Seine filmische Umsetzung halte ich auch über fünfzig Jahre nach seiner Entstehung immer noch für überaus sehenswert :thumbup: :thumbup: .

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    Montag, 19. Juni 2023, 18:26

    David Canary in "Man nannte ihn Hombre"

    Interessant fand ich beim erneuten Anschauen auf Arte, daß auch David Canary darin in einer Nebenrolle als Strauchdieb zu sehen ist, der von Paul Newman alias "Hombre" zweimal recht unsanft "behandelt" wird und letztlich auch daran stirbt. Canary war vielen deutschen Zuschauern durch seine Rolle als "Candy" in vielen Spätfolgen der Westernserie "Bonanza" bestens bekannt.

    www.youtube.com/watch?v=YhWwjN0kAJE