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    Donnerstag, 18. Mai 2017, 21:56

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Zwei Banditen / Butch Cassidy and the Sundance Kid (USA 1969)

    Die Westernkomödie aus den späten 60ern war vor knapp fünfzig Jahren ein typischer "Zeitgeistfilm" dieser Epoche, der aber gerade aus diesem Grund auch heute noch überaus sehenswert ist, sieht man von den herausragenden Hauptdarstellern und der phantastischen Filmmusik von Burt Bacharach, allem voran natürlich dem Erfolgshit "Raindrops keep fallin´on my head" , einmal ab.
    Gesehen habe ich das Werk vermutlich erstmalig im öffentlich- rechtlichen Fernsehen der 70er Jahre, für entsprechende Kinobesuche fehlte mir damals das nötige Kleingeld.
    "Zwei Banditen" wurde in den USA wider Erwarten der kommerziell erfolgreichste Film des Jahres 1969, lief dort ab September in den Kinos und startete zeitnah auch in den bundesdeutschen Filmtheatern ab Oktober des gleichen Jahres.
    Das Drehbuch verfaßte William Goldman, der sich an wahren Begebenheiten der "Hole- in- the Wall- Bande" orientierte, die in den 1890er Jahren ihr Unwesen trieb. Regie führte George Roy Hill.
    Obwohl der Film zunächst nur in relativ wenigen amerikanischen Großstadtkinos anlief, wurde er sehr schnell zum Kassenschlager und zu einem der kommerziell erfolgreichsten Western aller Zeiten. Die ausgelassene Mischung aus Westernkomödie und Gangsterfilm verharmloste seine Protagonisten zu sympathischen Antihelden mit vielen persönlichen und "fachlichen" Fehlern und paßte somit perfekt zum Zeitgeist der ausgehenden 60er Jahre.
    1970 erhielt "Butch Cassidy and the Sundance Kid" vier Oscars für das beste Drehbuch, den besten Titelsong, die beste Filmmusik und die beste Kamera. Außerdem wurde der Film noch für die Kategorie beste Regie, bester Film und bester Ton nominiert.
    Der Plot dreht sich ganz um das Leben und (eventuelle) Sterben der beiden sympathischen, gutaussehenden Zug- und Bankräuber Butch Cassidy (Paul Newman) und Sundance Kid (Robert Redford). Nach zahlreichen Überfällen wird eine Freiwilligentruppe aufgestellt, die den beiden gegen eine Prämie das Handwerk legen soll.
    Die Truppe stellt den Gangstern eine Falle, aus der diese nur mit knapper Not entkommen können. Dennoch werden sie weiter von ihren Verfolgern unter der Führung von Lefort (der im Film anonym bleibt) und dem indianischen Fährtenleser Lord Baltimore verfolgt. Zusammen mit Sundance´ Freundin Etta Place (Katherine Ross) flieht die Bande nach Bolivien und setzt dort ihre "Tätigkeit" über einige Jahre erfolgreich fort. Schließlich entscheiden sich Butch und Sundance, zumindest vorübergehend "ehrbar" zu werden und bewachen die Lohngelder einer Silbermine. Bei einem Abwehrgefecht tötet Butch zum ersten Male einen Menschen, worauf Freundin Etta sich entschließt, wieder in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Schließlich nehmen Butch und Sundance ihre Verbrecherkarriere wieder auf, werden von der bolivianischen Polizei gestellt, umzingelt und durch Schüsse verletzt.
    Der Film endet mit der legendären Sprungsequenz, in der sich die beiden aus der Deckung begeben und diese Momentaufnahme mit einem Standbild eingefroren wird, während der Kommandant der "Rurales" den Feuerbefehl erteilt. Das endgültige Schicksal der beiden Outlaws bleibt also zumindest hypothetisch offen und bietet dem geneigten Zuschauer Raum für Spekulationen.
    "Zwei Banditen" ist ein wunderbar verrückter Spätwestern, der nahezu perfekt den Zeitgeist der beginnenden 68er Kulturrevolution mit seiner Auflehnung gegen das Establishment widerspiegelt, durch hervorragende Hauptdarsteller glänzt und sich darüber hinaus durch eine herausragende Filmmusik auszeichnet. Das Werk ist meines Erachtens auch heute noch uneingeschränkt generationenübergreifend sehenswert :thumbup: :thumbup: .