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    Mittwoch, 10. Mai 2017, 18:13

    Sternstunden des Spielfilms der 60er Jahre - Das war der Wilde Westen / How the West Was Won (USA 1962)

    Die opulente Western- Kompilation mit fast drei Stunden Laufzeit unter Beteiligung von vier Regisseuren und 24 Spitzenstars der damaligen Zeit war für mich stets der absolute Höhepunkt dieses Genres, dem m.E. in den Folgejahren kaum noch adäquate Produktionen folgten. Selbst mit den Italowestern der späten 60er Jahre konnte ich nicht mehr allzu viel anfangen, da mir in diesen Filmen immer etwas zuviel romanische "Italianita" durchschimmerte, die meiner Meinung nach in authentischen Westernproduktionen nichts verloren hatte :thumbdown: .
    Wie auch immer: MGM ließ sich Anfang der 60er Jahre von einer Artikelserie im Life- Magazin inspirieren, die die Erschließung des amerikanischen Westens zwischen 1830 und 1890 in einzelnen Episoden dokumentierte.
    Das Management beschloß, dies auch filmisch umzusetzen und beauftragte den Produzenten Bernard Smith, im Rahmen einer Monumentalproduktion erstmalig das innovative, dreistreifige Cinerama- Format zu verwenden.
    Als nachteilig erwies sich allerdings in den Folgejahren, daß diese Produktionstechnik zwar in den dazu geeigneten Filmtheatern sehr eindrucksvoll wirkte, jedoch bei der Zweitverwertung im Fernsehen nur bedingt sendetauglich war, da die Stöße der drei Filmstreifen hier deutlich zu erkennen waren und es zu Verzerrungen am Bildrand kam.
    Gewonnen werden konnten für die Inszenierung vier namhafte Regisseure: John Ford, Henry Hathaway, George Marshall und Richard Thorpe. Letzterer wird gelegentlich unterschlagen, war jedoch für die Zwischenszenen als Bindeglieder zwischen den einzelnen Episoden verantwortlich.
    Der Film wartete mit einem geradezu gigantischen Staraufgebot auf, darunter Lee J. Cobb, Henry Fonda, Karl Malden, Gregory Peck, George Peppard, Debbie Reynolds, James Stewart, John Wayne, Richard Widmark, Walter Brennan, Agnes Moorehead, Harry Morgan sowie Spencer Tracy in der Rolle des Erzählers.
    Im Jahre 1964 gewann "How the West was won" drei Oscars in den Kategorien bestes Drehbuch, bester Schnitt und bester Ton. Darüber hinaus erhielt der Film fünf weitere Oscar- Nominierungen und wurde 1997 in das "Nation Film Registry" aufgenommen.
    Der Spielfilm gliedert sich in fünf weitgehend eigenständige Teilhandlungen, die verschiedene Dekaden in der Eroberung des amerikanischen Westens, dargestellt an familiär- menschlichen Einzelschicksalen, abbilden.
    In "Der Fluß" (um 1830) geht es um das Zusammentreffen des Trappers Linus Rawlings (James Stewart) mit einer Siedlerfamilie unter der Führung des Patriarchen Zebulon Prescott (Karl Malden), die er nach einigen Abenteuern vor Kalamitäten bewahrt und deren Tochter Eve (Carroll Baker) er letztendlich heiratet und mit der er seßhaft wird.
    In "Der Planwagen" (um 1850) geht es um die Erlebnisse von Eve´s Schwester Lily (Debbie Reynolds), die im Vergnügungsgewerbe arbeitet, eine kalifornische Goldmine erbt (die sich im Nachhinein als wertlos erweist), und die sich gegen hartnäckige Bewerber auf Freiersfüßen zur Wehr setzen muß. Erst in Cleve van Valen (Gregory Peck) findet sie den von ihr ersehnten Traummann, an den sie sich binden kann.
    In "Der Bürgerkrieg (1861 bis 1865) geht es um die unterschiedlichen Lebensschicksale eines Unionssoldaten und eines Angehörigen der Konföderierten Armee. Zeb Rawlings (George Peppard) kehrt nach nach dem Ende des Krieges desillusioniert wieder auf den elterlichen Hof zurück, erfährt dort vom Tod seiner Mutter und beschließt daraufhin, weiter in den Westen zu ziehen.
    "Die Eisenbahn" (1865 bis 1870) beschreibt den Bau der transkontinentalen Eisenbahn und den weiteren Werdegang von Zeb Rawlings, der nun als Offizier in der US- Kavallerie dient. Nach fruchtlosen Konflikten mit den Sioux, die sich gegen den Raub ihres Territoriums zur Wehr setzen, entschließt sich Zeb, weiter nach Arizona zu ziehen.
    In "Die Desperados" (um 1885) trifft die nun alt gewordene Lily ihren Neffen Zeb, der US- Marshal geworden ist und den Überfall auf einen Eisenbahnzug durch seinen persönlichen Widersacher vereiteln kann.
    "Das war der wilde Westen" ist ein monumentales Meisterwerk für alle Westernfreunde aus der späten Blütezeit des Genres, das trotz einiger zeittypischer Längen auch nach rund 55 Jahren immer noch einen hohen Unterhaltungswert besitzt. Seit der Film auch als Blu Ray- Edition erschienen ist, sind auch die technischen Probleme, die mit der Cinerama- Technik enstanden sind, weitgehend beseitigt und die Produktion garantiert einen ungetrübten Sehgenuß vor dem heimischen Fernseher :thumbup: :thumbup: .