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    Dienstag, 21. Juni 2011, 17:33

    Küchenspezialitäten von früher

    Kennt ihr noch "kalter Hund"? Den haben meine Oma und meine Mutter immer mal gemacht, besonders zu Kindergeburtstagen. Vor ein paar Monaten bin ich mal auf die Idee gekommen und habe das Rezept wieder mal ausgegraben und mich drangegeben. Den kalten Hund habe ich dann meinen inzwischen erwachsenen Kindern mal zum Probieren gegeben, als sie zu mir zum Kaffeetrinken kamen, die waren echt begeistert!

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    Dienstag, 21. Juni 2011, 21:23

    "Kalter Hund" kenne ich nicht, nur "Kalter Kaffee". Bei uns gab es öfter mal "Gebackene Knödel", das war einfach Knödelteig aus Kartoffeln (der wurde früher noch selbst gemacht) in der Pfanne gebraten. Besser bekannt als Kartoffel-Puffer. Dazu gab es Apfelmus, im Herbst selbst eingemacht.
    Früher wurde überhaupt noch viel mehr selbst gemacht. Besonders gerne erinnere ich mich an die Weihnachtsplätzen, da gab es so viele verschiedene Sorten und der Christstollen wurde auch noch selbst gebacken.

    3

    Dienstag, 21. Juni 2011, 21:53

    Reibekuchen! Damit kenne ich mich natürlich als Kölnerin bestens aus! Ich mache den Teig dafür auch am liebsten noch selber.

    Wer Kalten Hund nicht kennt, hier eine Erklärung: Das war ein Kekskuchen, der in einer Kastenform aus Schokoladen-Kokosfett-Puderzuckermasse abwechselnd mit Butterkeksen geschichtet und anschließend über Nacht im Kühlschrank oder im Keller kaltgestellt wurde, bis er am nächsten Tag fest war und gegessen werden konnte.

    4

    Mittwoch, 22. Juni 2011, 17:18

    Kuchen wurde bei uns früher ständig gebacken. Käsekuchen, Apfelkuchen, Mohnstrudel, Streuselkuchen bis hin zum Christstollen zu Weihnachten. Den Begriff "Kalter Hund" kannte ich nicht, den Kekskuchen aus dem Kühlschrank aber schon. Zum Kuchen aus dem Kühlschrank fällt mir ein alter Werbespruch ein "Unsere Oma backt im Kühlschrank eine Torte", ich glaube der war von Dr. Oetker. Backmischungen waren bei uns aber tabu. Alles wurde selber gebacken.

    5

    Mittwoch, 22. Juni 2011, 17:57

    Damit kenne ich mich natürlich als Kölnerin bestens aus!
    Dann gibt es neben dem "Kalten Hund" wohl ab und zu auch noch einen "Halve Hahn"? Die müsste es dort heute auch noch geben.

    6

    Mittwoch, 22. Juni 2011, 18:38

    Bei uns hieß der 'kalte Hund' 'Speckkuchen'

    :)

    7

    Mittwoch, 22. Juni 2011, 20:44

    Den Halven Hahn kann man heute noch in praktisch jeder kölschen Kneipe bekommen.

    Ja, bei uns wurde für sonntags auch immer gebacken. Und wenn es keinen Kuchen gab, dann gab es Waffeln. Das Waffeleisen von meiner Oma war noch ein richtig schweres Teil. Das hat sie dann immer mit einer Speckschwarte gefettet, nicht mit Margarine, wie man es heutzutage meistens macht. Zu den Waffeln gab es oft Milchreis, natürlich selbstgekocht.

    Da wir einen Garten hatten, mit Obstbäumen, wurden in der entsprechenden Zeit natürlich auch Obstkuchen gebacken, das restliche Obst wurde eingemacht.

    8

    Dienstag, 8. November 2011, 09:56

    Reibekuchen! Damit kenne ich mich natürlich als Kölnerin bestens aus! Ich mache den Teig dafür auch am liebsten noch selber.

    Wer Kalten Hund nicht kennt, hier eine Erklärung: Das war ein Kekskuchen, der in einer Kastenform aus Schokoladen-Kokosfett-Puderzuckermasse abwechselnd mit Butterkeksen geschichtet und anschließend über Nacht im Kühlschrank oder im Keller kaltgestellt wurde, bis er am nächsten Tag fest war und gegessen werden konnte.
    Kalten Hund esse ich heute noch gerne.

    Auch typisch für die 60er war die Feuerzangenbohle. Man versammelte sich am Abend um einen Tisch und es wurde ein Zuckerkegel mit Alkohol übergossen und angezündet. Das bläuliches Licht, durch das verbrennen und übergießen, verbreitete eine gemütliche Atmosphäre.

    Da zu gab es Salzstangen für uns Kinder ( wie durften natürlich nicht davon trinken)
    Die Erwachsenen hatten ihren Käseigel, als Fliegenpilze dekorierte Tomaten, gefüllte Schinkenröllchen und eventuell auch Toast Hawaii

    Beliebt waren in der Zeit auch leere Chiantiflaschen, die mit Tropfkerzen für intime Beleuchtung sorgten.

    9

    Dienstag, 8. November 2011, 13:46

    Feuerzangenbowle wurde bei uns nicht gemacht, aber sehr häufig normale Bowle, mit Erdbeeren aus dem Garten. Ich besitze noch heute das alte Bowlegefäß von Oma, nur die dazugehörigen Glastassen sind im Laufe der Zeit kaputtgegangen, und ich benutze das Bowlegefäß auch nur noch als reines Zierstück, mit Dekorsand und kleinen Figuren gefüllt.

    Käseigel, Schinkenröllchen, FliegenpilzTomaten, gefüllte Eier usw. erinnern mich an die kalten Büffets meiner Mutter. Darin war sie echt gut. Davon habe ich auch schon viele angerichtet. Und den Kalten Hund muss ich noch heute für meine schon erwachsenen Kinder machen, wenn sie zum Kaffee kommen.

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    Dienstag, 15. November 2011, 10:10

    RE: Küchenspezialitäten von früher

    Kennt ihr noch "kalter Hund"? Den haben meine Oma und meine Mutter immer mal gemacht, besonders zu Kindergeburtstagen. Vor ein paar Monaten bin ich mal auf die Idee gekommen und habe das Rezept wieder mal ausgegraben und mich drangegeben. Den kalten Hund habe ich dann meinen inzwischen erwachsenen Kindern mal zum Probieren gegeben, als sie zu mir zum Kaffeetrinken kamen, die waren echt begeistert!
    Da ich zu meinem Geburtstag nur eine Person einladen durfte, war mir auch nicht erlaubt zu anderen Kindern auf den Geburtstag zu gehen.
    Bei uns in der Nähe wohnte eine Familie mit mehreren Kindern, bei der ich mich gerne aufhielt. Die hatten ganz wenig Geld, die Kinder hatten zu viert ein Zimmer, aber trotzdem wurde ich dort herzlich aufgenommen. Mir gefiel das dort gelebte Familienleben.
    Als eines dieser Kinder Geburtstag hatte, kam man zu mir nach Hause( meine Eltern waren ja arbeiten) und holte mich zur Feier.

    Dort aß ich zum erstenmal Kalten Hund. Der schmeckte mir so gut, das ich meine Mutter bat doch auch mal welchen zu machen.
    Da ich ja nicht zu anderen Kindern gehen durfte, war natürlich schon wieder lügen angesagt woher ich Kalten Hund kannte.

    Sie machte auch mal kalten Hund, der meinem Vater so gut schmeckte, das er ihn fast alleine aß. Dann nicht mehr, das wäre zu viel Arbeit.


    Ich kaufte mir nun Kekse, schmolz Blockschokolade in der Sonne und schmierte sie auf die Kekse.
    Das war nicht so der Brüller, an den Geschmack erinnere ich mich heute noch.


    Jetzt gibt es immer bei uns an Weihnachten kalten Hund und jedesmal denke ich an diese nette Familie.

    11

    Dienstag, 15. November 2011, 15:52

    Zitat

    Dann nicht mehr, das wäre zu viel Arbeit.
    Wo ist denn das viel Arbeit? Bei uns wurde der immer gemacht, wenn mal nicht genug Zeit zum Backen war, oder für Geburtstage oder zu Weihnachten zusätzlich zu anderem Kuchen. Mann, ich kriege schon wieder Appetit drauf, wenn ich nur dran denke!

    Ein anderer ungebackener "Kuchen", den es bei uns hier und da gab, war der Zwiebackkuchen. Das war schlicht und einfach Zwieback, der abwechselnd mit gekochtem Vanillepudding in eine Form geschichtet wurde. Auch sehr lecker.

    12

    Donnerstag, 28. Mai 2015, 10:42

    Mittlerweile ist das Sortiment im Supermarkt wesentlich internationaler geworden, als zum Beispiel noch in den 70ern. Ich kann mich noch recht gut erinnern, dass ich mir Mitte der 70er Jahre mal die Hacken abgelaufen habe, um ein paar nicht alltägliche Gewürze, wie Kreuzkümmel, Kurkuma und Koriander zu bekommen. Letztendlich bin ich im Kaufhof fündig geworden, nachdem ich in den Supermärkten kein Glück hatte. Ich hatte damals ausländische Bekannte, eine tunesische Familie und eine deutsch-indische Familie, dort war ich einige Male zum Essen, und ich habe zu Hause dann Verschiedenes nachgekocht. Heute kriegt man diese Sachen entweder im normalen Supermarkt (Couscous beispielsweise sogar als Instant-Variante) oder man schaut in den verschiedenen Online-Shops.

    Dafür hat man oft genug Schwierigkeiten, bestimmte Sachen zu finden, die früher in der Alltagskost ganz selbstverständlich waren. Beispielsweise habe ich früher ganz gerne frische Erbsensuppe gekocht, und zwar mit Schweineohren und -schnauze. Halbe Schweinsköpfe bekam man ganz selbstverständlich im Supermarkt, ziemlich preiswert. Aber heutzutage findet man kaum noch Schweinsköpfe, und wenn man danach fragt, wird man sogar noch komisch angesehen. Auch Innereien wie Rinderherz oder Schweinenierchen findet man immer seltener. Rinderherz wurde bei uns zu Hause öfters zu Sauerbraten verwendet, und saure Nierchen habe ich auch immer mal gerne gemacht. Aber heutzutage ist es leichter an exotischen Kram dranzukommen, als an solche Alltagssachen von früher.

    13

    Dienstag, 1. März 2016, 16:32

    Auweia, was mir gerade in den Sinn kommt:
    Bei uns gab es oftmals Hähnchen oder Suppenhuhn und meine Schwester und ich fanden es immer ziemlich eklig, wenn das Vieh ausgenommen wurde. Weggeworfen wurde so schnell nichts und jetzt festhalten: Meine Mutter nahm die Gurgel raus, ließ sie etwas antrocknen, schüttete etwas Sand rein, legte sie zu einem Kreis und fügte das eine Ende in das andere. Wenn die Gurgel dann vollkommen getrocknet war, hatte man eine Rassel.
    Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih, pfui, baaah !!

    14

    Donnerstag, 23. Juni 2016, 17:18

    ja ja die Dialekte

    Den Halven Hahn kann man heute noch in praktisch jeder kölschen Kneipe bekommen.
    ich war mal mit 2 Freunden in Köln. Dort hing in der Kneipe ein Schild: Halver Hahn 2 DM.

    Mensch, dachte ich, günstig für eine "halbes Hähnchen"

    Die Kellnerin hat uns Gott sei Dank noch vor der Bestellung aufgeklärt....
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)

    15

    Mittwoch, 9. Mai 2018, 17:29


    Dafür hat man oft genug Schwierigkeiten, bestimmte Sachen zu finden, die früher in der Alltagskost ganz selbstverständlich waren. Beispielsweise habe ich früher ganz gerne frische Erbsensuppe gekocht, und zwar mit Schweineohren und -schnauze. Halbe Schweinsköpfe bekam man ganz selbstverständlich im Supermarkt, ziemlich preiswert. Aber heutzutage findet man kaum noch Schweinsköpfe, und wenn man danach fragt, wird man sogar noch komisch angesehen.
    Das verhält sich diametral zu Lachsköpfen. Die wurden früher weggeworfen. Fragte man danach, gab es diese kostenlos, später immerhin noch preiswert, und aktuell muss man richtig Geld dafür bezahlen. Der Grund ist die gestiegene Nachfrage durch Russen und Asiaten, bei denen die Köpfe eine beliebte Zutat ist. Ein chinesischer Feuertopf, zubereitet von der Frau eines Freundes (Chinesin und ausgebildete Köchin) hat mich überzeugt. Allerdings erst nachdem der Schluckauf, ausgelöst durch die enorme Schärfe, wieder abgeklungen war :cursing: :D