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    Dienstag, 27. September 2016, 20:09

    Illustrierte Klassiker

    Von dieser bis in die frühen 70er herausgegebenen populären Comic- Reihe besaß ich in den 60ern exakt zwei Hefte: Heft 37 ("Rob Roy") und Heft 132 ("Die Wasa"). Wahrscheinlich sind mir die beiden Ausgaben vor allem durch die spektakulären Titelbilder in der Erinnerung verblieben, durch die sich diese Serie auszeichnete. Beim Inhaltlichen sah es dann gelegentlich etwas ernüchternder aus: eigentlich handelte es sich bei vielen Ausgaben nicht um reinrassige Comics, sondern eher um illustrierte Erzählungen für Kinder und Jugendliche, ähnlich wie bei dem deutschen Gegenentwurf der "Abenteuer der Weltgeschichte" respektive der "Bunten Welt" aus dem Lehning- Verlag.
    "Illustrierte Klassiker" war ein Importformat aus den USA und lief dort ab 1941 zunächst unter dem Titel "Classic Comics". Ab Band 35 wechselte man zu "Classics Illustrated", dieser Titel hatte bis zu der Einstellung der Serie im Jahre 1971 Bestand.
    Bei uns in Deutschland wurde die ersten acht Ausgaben in den Jahren 1952/53 durch den Rudl- Verlag relativ erfolglos verlegt, da vielen kleineren Verlagen zu dieser Zeit ein effektives Vertriebssystem fehlte. 1952 übernahm der Verlag Internationale Klassiker die Reihe, der die Stafette nach 31 Ausgaben an den Bildschriften- Verlag (BSV) weitergab. Dieser verlegte alle weiteren Hefte der Nummern 32 bis 205 bis zur Einstellung der Reihe im Jahre 1972.
    Von den einzelnen Ausgaben erschienen oft mehrere Auflagen, die von Laien oft nur schwer zu unterscheiden sind. Maßgebend ist dabei die Endnummer der am Schluß jedes Heftes jeweils aufgeführten Titelliste, mit der ältere Ausgaben nachbestellt werden konnten, die sogenannten "HLN".
    Daneben existieren späte Auflagen aus den Jahren 1971/72, die leicht an der veränderten "gelben Leiste" auf der Titelseite zu erkennen sind und die sich aufgrund ihres günstigen Preises ideal für Einsteiger in dieses Sammelgebiet eignen.
    Ungewöhnlich für die deutschen Verlagsverhältnisse der 60er und der frühen 70er Jahre war, daß die Hefte überwiegend im Ausland gedruckt wurden, so in Dänemark, Schweden und sogar im damals sozialistischen Polen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich vielleicht auch, daß der Verkaufspreis der im Vergleich zu den meisten anderen Comic- Reihen deutlich umfangreicheren Hefte zwischen 1956 und 1972 konstant bei einer Mark gehalten werden konnte.
    Ursprünglich trat die Reihe mit dem Anspruch an, die "spannendsten Geschichten der Weltliteratur" einem jüngeren Lesepublikum näherzubringen. Daher waren die Hefte in den USA und Deutschland über Jahre beliebte Erwachsenenmitbringsel, da sie "lehrreicher" erschienen als reguläre Comics. Später wich man von diesem Konzept jedoch ab und beschrieb darüber hinausgehend das Leben bedeutender Persönlichkeiten oder den Ablauf wichtiger historischer Ereignisse.
    Die "Illustrierten Klassiker" werden von den ehemaligen Lesern der 50er/ 60er Jahre auch heute noch gern gesammelt, erreichten jedoch nie das Preisniveau anderer Golden- Age Comics wie Akim, Sigurd, Micky Maus, Fix und Foxi oder Felix. Das mag an der recht durchwachsenen inhaltlichen Qualität mancher Ausgaben sowie an der Tatsache liegen, daß es hier keine durchgehenden Serienhelden gab, mit denen sich die damaligen Leser identifizieren konnten.
    Dennoch sind die "Klassiker" neben ihrem nostalgischen Wert schon aufgrund der sehr ansprechenden Titelbilder, die damals einen sehr hohen Kaufanreiz ausübten, auch heute noch überaus sammelwürdig :thumbsup: .