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    Montag, 26. September 2016, 18:38

    Humboldtschule

    Eine der auffallend schwach dokumentierten Vorabendserien der ARD aus den 60er Jahren ist die Reihe "Humboldtschule". Dies ist umso erstaunlicher, als es sich um die erste Serie des öffentlich- rechtlichen Fernsehens handelte, die diese Thematik behandelte. Mir blieb die Reihe in den 60ern völlig unbekannt, was darauf hindeuten könnte, daß dieses Format nicht in allen regionalen Vorabendprogrammen ausgestrahlt wurde.
    "Humboldtschule" wurde in den Jahren 1963/ 64 von der Bavaria Film München produziert. Auftraggebender Sender soll die damalige "Werbung im Südwestfunk GmbH" gewesen sein. Die Reihe lief 1964 über 18 s/w Episoden im üblichen 25- Minutenformat in einigen (?) Vorabendprogrammen der ARD.
    Die Serie schildert den schulischen Alltag einer achten Klasse des Humboldtgymnasiums. Hauptthemen sind die üblichen Differenzen zwischen Lehren und Schülern, Schülerstreiche, die individuellen Probleme einzelner Schüler beim "Drehen einer Ehrenrunde", die Bewältigung von Klassenarbeiten sowie die Organisation und Austragung eines Schülerwettbewerbs.
    Die Serie arbeitet realitätsnah recht personalintensiv mit einem Lehrerkollegium, zu dem Schulleiter Berlin (Theo Frisch- Gerlach), Oberstudienrat Gamwitzer (Heinz Beck), Studienrat Häussermann (Eduard Loibner) sowie die Assessoren Kraus (Marie- Louise Hengherr) und Vohwinkel (Dieter Geissler) gehören. Man beachte das deutliche Übergewicht des männlichen Lehrkörpers, der in den 60ern in dieser Konstellation nicht ganz unüblich war.
    Zu den Schülern gehören u.a. Hans- Georg Schradeck (Ulf Söhmisch), Helmut Gröschel (Hans- Jürgen Tögel), Lutz Schneider (Jürgen Clausen), Erich Kammhöfer (Werner Enke) und Sylvester Wöhler (Ulrich Hölscher). Darüber hinaus spielte Ulli Philipp das erste in der achten Klasse vertretene Mädchen, mit den unvermeidlichen Auswirkungen auf ihre Mitschüler...
    Anfragen von Serienfans der "Humboldtschule" bei verschiedenen Regionalsendern haben bisher zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt, so daß man davon ausgehen kann, daß die Serie entweder verschollen ist oder derzeit noch unter anderen Archivalien unentdeckt schlummert. Hier wären die entsprechenden Nischenanbieter wie Pidax gefragt, die über mehr Marktmacht verfügen und den Sendern noch einmal intensiver auf den Zahn fühlen könnten.
    Parallel zur TV- Serie erschien 1964 im Engelbert- Verlag ein Fernsehbuch von Kurt Vethake unter dem Titel:
    Humboldtschule macht Geschichte(n), das heute nicht mehr allzu oft am Markt auftaucht und insbesondere in Toperhaltung von Spezialsammlern gesucht wird.
    Als erste TV- Schulserie schrieb "Humboldtschule" in den frühen 60er Jahren Fernsehgeschichte. Zu hoffen bleibt, daß diese thematisch hochinteressante Reihe noch wieder auffindbar ist und im Netz oder als DVD- Pressung eines Tages wiederveröffentlicht werden kann :thumbsup: .

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    Samstag, 28. Januar 2017, 18:47

    Buch

    Dank eiwennho hab ich ein gut erhaltenes Exemplar des Buches, aber leider immer noch nicht gelesen. Die Serie kenne ich zwar vom Titel her, hab sie aber als Kind verpasst. Ich durfte ohnehin nur eine bestimmte Anzahl an Episoden pro Tag ansehen, musste immer auf ein oder zwei interessante Serien, die am selben Tag liefen verzichten zu Gunsten meiner Lieblingsserien.
    Und Fernsehverbot war fuer mich die empfindlichste Strafe, das gab es auch ziemlich oft. Ich hatte sehr strenge Eltern, war ein hoffnungsloser Fall in Mathe, und das zog natuerlich schlechte Matheklassenarbeiten nach sich, und prompt wieder Fernsehverbot. Von den ewigen Nachhilfestunden mal ganz abgesehen...
    Ich bin heute noch damit beschaeftigt, all die Folgen der Serien anzusehen, die ich damals wegen Verbot verpasst habe :)!