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    1

    Freitag, 6. Mai 2011, 15:37

    Wandel der Zeiten ...

    Ich will zwar nicht die Spießigkeit und Enge zurückhaben, die es in den Sechzigern zweifelsohne auch gab, aber manchmal wünsche ich sie mir zurück eben auch in Sachen Erziehung, Verhalten von Kindern usw. ...

    Heute haben wir verglichen mit damals das entgegengesetzte Extrem, alle machen was sie wollen ...

    An meiner Arbeitsstelle werden regelmäßig Führungen (u.a.) für Kinder veranstaltet. Wir wären früher in einem solchen Fall selbstverständlich sozusagen mucksmäuschenstill durch das Gebäude gegangen, man hätte uns gesagt daß da Leute arbeiten und man sie dabei nicht stört, und das hätten wir selbstverständlich akzeptiert. Heute schreien und toben sie herum daß es eine Zumutung ist, und wenn man ihnen auf der Treppe begegnet kann man froh sein wenn sie einen nicht umrennen ... Indiskutabel. Finde ich. Oder auch in Restaurants, was da manchmal abgeht mit ganz kleinen Kindern ... Doch, sie hatten schon was für sich, die Sechziger.

    :)

    2

    Freitag, 6. Mai 2011, 22:02

    Für mich bestanden die 60er zum größten Teil aus Verboten. Dort durfte man nicht spielen, verboten. Laute Musik im Mietshaus, verboten. Abends spannede Filme sehen, verboten. Sich sonntags dreckig machen, verboten usw. Den Jungs sah man es noch öfters nach, wenn sie mal über die Strenge schlugen, aber Mädchen mit nem Willen, bekamen was auf die Brillen oder so ähnlich.
    Heute fast das Gegenteil. Die Kinder machen was sie wollen. Kein Respekt mehr, sagt man was, lachen sie nur, wird man etwas grober kommen die Eltern mit dem Anwalt. Ich denke die große Zunahme von Alkoholismus oder Gewaltbereitschaft resultiert aus der Unsicherheit. Sie kennen keine Grenzen und haben keine Orientierung. Konsquenzen tragen und Verantwortung haben sie nie gelernt. Zudem kommen viele aus zerrütteten Familien, ein intaktes Familienleben kennen heutzutage die wenigsten.
    Man muss sich aber nicht wundern, lassen doch die Erwachsenen heutzutage jedes Werte- und Rechtsempfinden vermissen. Wo sind denn noch die Vorbilder? Was zählt sind Geld und Macht, eine egoistische Spaßgesellschaft, die ehrlichen und die Malocher sind die Dummen.

    3

    Freitag, 6. Mai 2011, 22:29

    Schon in der Werbung wird den Leuten sugeriert, daß man mit Täuschen und Tricksen weiterkommt ... was ist das für eine Basis ...

    4

    Donnerstag, 16. Juni 2011, 07:25

    Man sieht es ja an unseren Politikern mit ihren kopierten Doktorarbeiten.

    5

    Donnerstag, 16. Juni 2011, 10:51

    In diesem Zusammenhang darf man aber auch nicht vergessen, daß es so etwas wie eine "Anforderungsexplosion" gegeben hat.
    War früher für fast alle Handwerksberufe der Hauptschulabschluss völlig ausreichend, wird heute zumindest
    ein guter Realschulabschluss verlangt. Für Ausbildungen mit Real-
    schulabschluss werden heute Abiturienten genommen.
    Galt früher an der Uni der Satz "immatrikuliert und nicht krepiert
    = examiniert" kann dies heute vor dem Hintergrund von Turbo-
    Studien und hohen Abbruchquoten nicht mehr angenommen werden.
    Je höher die Anforderungen steigen, desto mehr wird versucht
    auch mit Tricks diesen zu genügen.

    6

    Samstag, 18. Juni 2011, 19:59

    Das Problem dabei ist nur, dass die Schüler/innen und angehenden Lehrlinge oder Studenten von heute nicht wirklich schlauer sind als wir früher! Und vielleicht sind die Anforderungen der Unternehmen daher auch inzwischen nach oben gesetzt worden - würde jedenfalls passen.
    Das Theater fing doch schon damals mit der sogenannten Ganzheitsmethode beim Lesen und Schreiben lernen an und hört bei den ständigen Rechtschreibreformen auf. Da wird doch den Schülern alles passend mundgerecht serviert - oder fragt die mal, ob die heute noch die "Eselsbrücken" kennen und verwenden, die wir damals gelernt und benutzt haben?? Und ich habe schon VOR der Rechtschreibreform gesagt, wer nicht weiß, wann "daß" mit "ß" geschrieben wird, dem hilft auch die Rechtschreibreform nicht weiter.
    Meine Bekannte ist Lehrerin an einer Hauptschule, da kenne ich genug Stories über die Schüler/innen der heutigen Zeit.....

    7

    Samstag, 18. Juni 2011, 20:34

    Dass das Dass ein Dass ist und kein Das, das ist schwer.

    Trenne nie St, denn es tut ihm weh.

    Nach l, n, r, das merke ja,
    steht nie tz und nie ck.

    8

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 13:34

    An die vielen Verbote kann ich mich auch noch erinnern besonders in Mietshäusern oder Wohnanlagen. Zum Glück hatten wir ein eigenes Häuschen, aber wenn man jemanden besuchte galten diese
    Verbote natürlich schon. Es war z.B. verboten Rasenflächen zu betreten oder im Treppenhaus Lärm zu machen. Auch die Mittagsruhe musste eingehalten werden. Die Definition von Lärm
    lag selbstverständlich bei irgendwelchen Bewohnern oder beim Hausmeister, der oft nach alter Art (Blockwart!) für Ordnung sorgte. Überhaupt spielten persönliche Empfindungen von Erwachsenen eine viel wichtigere Rolle als heute. Wurde evtl. ein
    zu lautes Radio geduldet, wenn ein genehmes Programm lief, wurde sofort eingeschritten, wenn "dieser Krach" oder der "Ami-
    Mist" zu hören war. Lärm war auch nicht gleich Lärm, so war
    beispielsweise das Klirren der Bierflaschen des Hausmeisters völlig in Ordnung wenn er diese in den Keller brachte, aber Klapperlatschen im Treppenhaus gingen gar nicht. Leider konnte
    man gegen dieses Messen mit zweierlei Maß nicht allzuviel unternehmen, denn als Kind oder Jugendlicher hatte man sowieso
    nichts zu sagen.

    9

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 13:44

    Und heute dürfen alle machen was sie wollen ... z.B. das Grundsatzurteil in Sachen Kinderlärm: Schwachsinn ...

    X(

    10

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 14:53

    Ich denke Du verwechselst da etwas. Das Urteil gegen Kinderlärm bezieht sich auf die Duldung von Kitas in Wohngebieten und hat
    mit ungerechtfertigter Reglementierung nichts zu tun. Gerade in
    den sechziger Jahren gab es noch viel mehr Kinder und die spielten
    auf der Straße, weil es a) weniger Spielplätze gab und b) das Spielen auch noch ohne größeres Risiko dort möglich war. Zwar schimpften manche ältere Leute über den Lärm, aber auf die Idee
    wegen so etwas vor Gericht zu gehen wäre wohl niemand gekommen. Man sollte unterscheiden, was "zum Leben dazugehört"
    und wo individuelle Interessen in überzogener Weise durchgesetzt
    werden sollen. Mit "Anarchie" hat dies nichts zu tun.

    11

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 15:05

    Besten Dank für die [vermeintliche] Belehrung, Herr Lämpel ...

    8)

    Ich verwechsele gar nichts. Unsere Zeit & Gesellschaft verschlabbert [allgemein] in schwer erträglicher Weise. Aber so ist es halt ... Auflösungserscheinungen [wohin man schaut]. Bis das Pendel wieder in die andere Richtung schwingt.

    12

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 15:08

    Gerade in den sechziger Jahren gab es noch viel mehr Kinder und die spielten auf der Straße
    Zu der Zeit pflegten sie auch noch erzogen zu werden und waren deutlich erträglicher ...

    13

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 15:48

    Belehren möchte ich eigentlich nicht. Aber wie kann man der
    Verschlabberung entgegentreten und wollen wir wirklich, daß
    das Pendel in eine ganz andere Richtung umschlägt. Das hat
    absolut nichts mit Verfall zu tun, vielmehr geht es hier um den Umgang mit einer radikal veränderten Welt.

    14

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 15:56

    Belehren möchte ich eigentlich nicht. Aber wie kann man der
    Verschlabberung entgegentreten und wollen wir wirklich, daß
    das Pendel in eine ganz andere Richtung umschlägt. Das hat
    absolut nichts mit Verfall zu tun, vielmehr geht es hier um den Umgang mit einer radikal veränderten Welt.
    Die Spießigkeit der Sechziger möchte ich auch nicht zurück, das erwähnte ich schon zu Beginn des Threads. Alles hat halt Vor- und Nachteile, auch die Sechziger ...

    Die Welt ist verändert, ja ... und einiges davon ist halt Unfug. Z.B. daß man, da Übererziehung halt falsch ist, nun das Gegenteil praktiziert ...

    Aber schön daß Du den Ball auf einer sachlichen Ebene zurückspielst. (Das habe ich in anderen Foren schon anders erlebt ...)

    15

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 17:19

    Simpl, Uhu, ich sehe in Euren Argumenten keinen Widerspruch. Ursache ist der Wandel der Gesellschaft von einer Werte- hin zu einer Warengesellschaft. Nicht mehr das Sein (also der Charakter) sondern das Haben (Status, Besitz) bestimmt den Wert eines Menschen. Der Ende der 60er eingeschlagene Weg zur Selbstverwirklichung führte zum Egoismus. Jeder versucht das Beste für sich selbst heraus zu holen (was mit den anderen dabei passiert ist egal). Den Kindern werden lang und breit ihre Rechte erklärt. Von Pflichten redet niemand mehr (die letzte verbliebene Pflicht, die Wehrpflicht, wurde gerade abgeschafft). Respekt vor Menschen (Eltern, Lehrer oder einfach nur ältere Menschen) findet man kaum noch, dafür aber umso mehr Respekt vor Sachen (tolle Autos, Schicki-Micki-Kleidung, der neueste Elektronik-Schrott).

    Im o.g. Beispiel müssten beide Seiten von ihrem hohen (Individualismus)Ross herabsteigen. Die Erwachsenen müssen einsehen, dass Kinder ein wichtiger Beitrag zur Gesellschaft sind, die ihren (im wahrsten Sinne des Wortes) Spielraum benötigen und dabei natürlichweise auch schon mal etwas laut sind und den Kindern muss man beibringen, dass es eben auch Pflichten gibt und das auch alte Tugenden wie z.B. Höflichkeit durchaus noch ihre Berechtigung haben.

    16

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 17:55


    "Im o.g. Beispiel müssten beide Seiten von ihrem hohen (Individualismus)Ross herabsteigen."
    Wird ja richtig interessant hier ...

    Mit konstruktiver Kritik, auch 'Tacheles reden', habe ich keinerlei Probleme ... finde ich gut ...

    Andererseits: Individualismus ist das große Thema Hermann Hesses, den ich sehr verehre bzw. zu dem ich eine dicke fette 'Seelenverwandtschaft' oder wie immer man das nennen mag empfinde ... Von dem Ross kriegt mich keiner runter ...

    :)

    Klar sind Kinder auch mal laut. Aber müssen sie es z.B. bei einer Behörde sein ? Vorgestern erlebt, Leute kümmern sich um ihre Ausweise und dazwischen rennen schreiende Kinder herum und keinen stört's offenbar ... bzw. alle fügen sich ... Idiotisch, in meinen Augen ...

    Bei uns gegenüber ist ein Kindergarten. Da ist es nicht nur [in völlig hemmungslos undisziplinierter und überzogener Weise] laut wenn die Kinder da sind sondern auch wenn sie gebracht oder abgeholt werden ... man hat den Eindruck die Leut' genießen demonstrativ provokativ ihre neue Narrenfreiheit ...

    17

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 18:01

    Oder in Lokalen ... da könnte ich manchmal ausflippen und das ist auch schon vorgekommen ...

    8)

    18

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 18:31

    Hermann Hesse schätze ich auch sehr. Sein "Steppenwolf" war in meiner Jugendzeit ein Kultbuch (genauso wie "Haben und Sein" von Erich Fromm). Ich bin auch für Individualismus und gegen Gleichmacherei, solange das nicht auf Kosten anderer geht. Wie schrieb schon Rosa Luxemburg: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden".

    Eltern haben für ihre Kinder nicht nur das Recht auf Kita-Plätze, Kinder- und Erziehungsgeld, sondern auch die Pflicht zur Erziehung. Wenn die Eltern ihrer Verantwortung nicht nach kommen, werden sie es auch ihren Kindern nicht beibringen können und diese dann wiederum ihren Kindern nicht. Kann man die Kinder, die sich in öffentlichen Einrichtungen wie Lokalen, Arztpraxen, Zügen usw. daneben benehmen, für ihr schlechtes Benehmen verantwortlich machen? Haben wir uns damals anders benommen, weil wir anders waren oder weil wir nur anders erzogen wurden? Eine gute Erziehung muss nicht wie früher autorität sein, aber sie muss Respekt, Verantwortung und neben Rechten auch Pflichten vermitteln können. Das ist nicht immer einfach (weis ich aus Erfahrung).

    19

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 19:00

    "Kann man die Kinder, die sich in öffentlichen Einrichtungen wie Lokalen, Arztpraxen, Zügen usw. daneben benehmen, für ihr schlechtes Benehmen verantwortlich machen?"


    Sie sind die Spiegel ihrer bescheuerten (Verzeihung) Eltern, das ist schon klar ...

    Der Mensch ist halt nicht von Natur aus "gut", und Kinder sind nicht [nur] "niedlich". So einfach ist das ... Und deshalb muß man ihnen halt Grenzen setzen ...

    8)

    20

    Mittwoch, 29. Juni 2011, 19:16

    Früher erzogen aber nicht nur die Eltern. Da war einmal die Großfamilie also Großeltern, Tanten und Onkel. War man da zu Besuch, musste man sich entsprechend benehmen. Auch die Schule war nicht nur Bildungs- sondern auch noch Erziehungseinrichtung. Ebenso Kirche, Vereine und der Meister zog dem Lehrling auch schon mal die Ohren lang. Auf der Straße wurde man auch schon mal von fremden Erwachsenen getadelt, wenn man zum Beispiel über einen Rasen lief, den man nicht betreten durfte.

    Heute hat die Gesellschaft die Kindererziehung komplett abgegeben und die Eltern sind vielzusehr mit sich selbst beschäftigt.