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    Sonntag, 7. Januar 2024, 15:55

    Eine Geschichte über Daisy Duck

    Wie alt Daisy Duck mittlerweile ist, ist unter "Donaldisten" bis heute heftig umstritten. Denn: war es wirklich Daisy, die am 9. Januar 1937 ihren ersten öffentlichen Auftritt beging, als sie in dem Film "Don Donald" auf einem Balkon zu sehen war und sich bemühte, Donald Duck mit ihren Bürzelschwüngen zu verführen ?! ?(
    Ein Jahr später tauchte sie in einem nicht realisierten Filmskript von Carl Barks unter dem Namen Daisy als Fata Morgana mit einer großen Schleife in ihren Daunenhaaren auf. In "Mr. Duck Steps Out" von 1940 macht sich dagegen Donald vor dem Spiegel für eine Dame namens Daisy fein. Im gleichen Jahr wurde sie auch im Comic für die Sonntagszeitung eingeführt, gezeichnet von Al Taliaferro. Wie auch immer: bis heute ist umstritten, ob Daisy bereits im Jahre 1938 oder erst 1940 auf die Welt kam, unumstritten ist hingegen, daß auch sie eine Schöpfung von Carl Barks war.
    In "Donald´s Diary" einem Film von 1954, liest Daisy ein Buch mit dem Titel "How To Catch A Husband", und Daisy parfümiert sich daraufhin mit geheimen Lockstoffen, klimpert mit den Wimpern, und Donald läßt sich tatsächlich von ihr becircen. Er stellt sich der Familie vor, verlobt sich mit ihr, bringt den Müll weg und wäscht ab. Am Ende ist er nicht mehr der bekennende Junggeselle Donald Duck, sondern lediglich noch ein Zuchterpel mit einem Schlüsselloch im Rücken, eine Aufziehente. Dann erwacht Donald aus seinem bösen Traum. :P
    Ebenfalls im Jahre 1954 begann Carl Barks mit seiner Comicserie "Daisy´s Diary". Das Tagebuch, das Daisy führte wie so viele Mädchen, handelte von Schönheitswettbewerben und von der Haushaltsführung, aber auch vom Fahrschulunterricht und von ihren Karriereplänen. In "A Sticky Situation" von 1960 zetert sie frustriert über das starke Geschlecht: "Männer sind absolut überflüssig. Alles, was sie können, ist essen, meckern, Dreck machen, schlafen und harmlose Leute verprügeln. Wozu braucht man so was ?" Daisy´s aufbrausendes Temperament und ihre gelegentlichen Wutausbrüche machten sie, ähnlich wie Donald und Dagobert, zu einer typischen Duck, wie sie von Carl Barks und vielen anderen Zeichnern nach ihm in Szene gesetzt wurde. Aber auch hier rätseln die Donaldisten seit Jahrzehnten: warum heißt Daisy Duck, wenn sie seit vielen Jahren lediglich mit Donald verlobt ist ? Weil, so erklärt es Don Rosa, der "Historiker" der Geschichten aus Entenhausen, Daisy eine Schwester von Donalds Schwager sei, demnach wären die beiden also Cousine und Cousin. Auch ansonsten ist die Beziehung zwischen Donald und Daisy reichlich kompliziert. Jeder vergessene Geburtstag und jedes "unwürdige" Geschenk seitens Donald läßt ihr schnell den niedlichen rosa Kragen platzen. Auch stört sie sich an Donalds arbeitsscheuem Naturell und mag sein kleines rotes Auto nicht. Aber sie schafft es mühelos, ihre Berufung (wohltätige Damenkränzchen) mit ihrer Familie (Dicky, Dacky und Ducky, ihren elternlosen Nichten) unter einen Hut zu kriegen. Wenn sie sich dagegen mit Gustav Gans einläßt, Donalds Vetter, der schon seit Jahrzehnten vergeblich um Daisy wirbt, dann nur, weil dieser mehr hermacht und um ihren aus dem Ruder gelaufenen Donald ein wenig zu erziehen. Daisy liebt Donald, ihren reichlich liederlichen, aber gutherzigen Erpel, jedoch nicht bedingungslos. Nicht jeder mag sie. Manche halten sie für zickig und berechnend, kaltherzig und selbstsüchtig. Aber Daisy wollte ja auch nie von aller Welt mit Ausnahme von Donald geliebt werden. :thumbup:

    www.youtube.com/watch?v=u46FMmhhe7g

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    Montag, 8. Januar 2024, 15:18

    Goofy - Micky´s Sidekick

    Ich muß gestehen, daß ich mit "dem lustigen Goofy" während des Jahres 1967, als ich regelmäßig die MM las, nie so richtig warmgeworden bin. Im Vergleich zum differenzierten Charakterbild eines Donald Duck wird er mir bereits damals zu einseitig auf die Rolle von Micky´s Sidekick ausgelegt gewesen sein, eine Einschätzung, die ich bis heute aufrecht erhalte. Aber wie es so schön heißt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. ;)
    Bereits Ende der 40er Jahre war Goofy der Held in einigen amerikanischen MM- Zeitungsstrips, und im Jahre 1953 erhielt er sogar seine eigene Comicheft- Reihe. Goofy- Geschichten waren und sind bis zum heutigen Tag vor allem im MM- Magazin sowie in den LTB´s zu finden. In den 70er und 80er Jahren erschienen darüber hinaus ca. dreißig Comicalben, in denen Goofy in die Rolle berühmter Persönlichkeiten der Geschichte wie Leonardo da Vinci oder Louis Pasteur schlüpfte. Zwischen 1979 und 1988 gab es sogar ein "Goofy Magazin", das neben speziellen Goofy- Geschichten Nachdrucke alter Disney- Klassiker von Donald Duck und Ede Wolf unter der Bezeichnung "Nostal- Goof" sowie Berichte und Reportagen aus der Welt des Sports enthielt.
    Am bekanntesten dürfte Goofy jedoch in seiner Rolle des "Supergoof" sein, die mir persönlich noch am besten gefiel. Erfunden wurde diese Figur von dem Zeichner Paul Murry sowie dem Texter Del Connell. Bereits bevor er mit "Superkräften" ausgestattet wurde, machte sich Goofy im Juli 1965 mit einem schwarz gefärbten Bettlaken auf die Jagd nach dem "Schwarzen Phantom" und konnte es eher zufällig zur Strecke bringen (The Phantom Blot meets Super Goof). Im Juli 1967 erschien dann die Geschichte "The Thief of Zanzipar", in der Goofy in seinem Vorgarten den legendären Erdnußstrauch findet, mit dessen Hilfe er sich in einen Superhelden verwandeln kann. Supergoof - Geschichten erschienen fast ausschließlich in den MM- Comics. Zusätzlich hatte der Superheld auch einmal einen Auftritt in dem witzigen Hörspiel "Supergoof- Die gestohlene Pyramide" von 1971, das in diesem Blog bereits einmal verlinkt wurde. In den LTB´s erschien Supergoof erst verhätnismäßig spät ab Band 288 von 2001.
    Goofy gehörte, ähnlich wie Donald Duck, zu den frühen Figuren von Walt Disney, die von Art Babbit erdacht wurde. Nabbit charakterisierte seine Schöpfung einmal wie folgt:
    "Stellen sie sich Goofy als eine Mischung aus einem ewigen Optimisten, einem leichtgläubigen barmherzigen Samariter, einem Halbidioten, einem schusseligen, gutmütigen farbigen Jungen und einem Hinterwäldler vor." Ursprünglich hieß er "Dippy Dawg" (verdrehter Hund), wurde dann aber ab 1939 endgültig in Goofy umbenannt. Seinen ersten Filmauftritt hatte er bereits 1932 in dem Trickfilm "Micky´s Revue", sein erster Solo- Auftritt erfolgte dann im Jahre 1939 in dem Streifen "Goofy and Wilbur". Die 40er Jahre waren dann geprägt von vielen Filmen, in denen sich Goofy meist vergeblich in allem möglichen Sportarten versucht. Charakteristisch ist dabei das Phlegma, mit dem Goofy seine ständigen sportlichen Rückschläge gleichmütig zur Kenntnis nimmt. In den 50er Jahren wandelte sich Goofy dann zu einer Figur, die stellvertretend für das amerikanische Bürgertum mit Ehefrau, Haus und Kind sein sollte. In diesen Filmen wurden Alltagssituationen parodiert, z.B. das Verhalten im Straßenverkehr.

    www.youtube.com/watch?v=Tz6xXPa-8pA

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    Donnerstag, 11. Januar 2024, 14:31

    Tick, Trick und Track

    Die Anfänge der drei sympathischen Jungs gehen auf die amerikanischen Silly- Symphony Sonntagsseiten aus dem Jahre 1937 zurück, in denen die Brüder zum ersten Mal auftraten und mit ihren Streichen für viel Aufregung sorgten. Doch diese hatten Folgen, denn sie brachten ihre Eltern an den Rand des Wahnsinns und ihren Vater sogar ins Krankenhaus. Deshalb bat Donald Ducks Schwester Della ihren Bruder, die Drillinge zumindest vorübergehend bei sich aufzunehmen und auf sie aufzupassen. Aus dem Provisorium wurde ein Dauerzustand, zumal Della Duck spurlos aus dem Disney- Universum verschwand, und mit der Zeit wuchsen Donald und seine drei Neffen zu einer engen Familie zusammen. Dazu trug nicht zuletzt der Beitritt der Jungs in die Pfadfindergruppe "Fähnlein Fieselschweif" im Jahre 1951 bei.
    Tick, Trick und Track (in den USA heißen sie Huey, Dewey und Louie) unterscheiden sich äußerlich lediglich durch ihre verschiedenfarbigen (rot, blau und grün) Pullover und Mützen. Sie gelten als durchaus intelligent und erfinderisch und finden oft sehr kreative Lösungen für zahlreiche Probleme, an denen ihr Onkel Donald oft verzweifelt. Gleichzeitig haben sie einen ausgeprägten Sinn für Humor und spielen gerne Streiche. Die Namen der drei sind nur in deutschen Comics und Filmen gebräuchlich, während sie in anderen Landessprachen durchaus anders heißen, z.B. Riri, Rifi und Loulou in Frankreich. Die drei sind Mitglieder der Pfadfindergruppe "Fähnlein Fieselschweif" und haben dort zahllose nützliche und praktische Dinge gelernt, z.B. das Entzünden von offenen Feuern oder das Binden von Knoten. Als besonders versierte Pfadfinder haben sie bereits einige Abzeichen für gelöste Aufgaben und Prüfungen erhalten. Auch ihre Umwelt schätzen die drei sehr und gehen rücksichtsvoll mit ihr um. Bei den Pfadfindern haben sie auch ihr schlaues Buch erhalten, in dem umfangreiches Wissen niedergeschrieben ist und das ihnen schon so manches Mal aus kniffligen Situationen geholfen hat.

    www.youtube.com/watch?v=EZFWNgCS2LQ

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    Freitag, 12. Januar 2024, 16:03

    Daniel Düsentrieb

    Aufgetaucht ist er erstmalig im Jahre 1952 in einem Comic, doch eine Art Vorläufergestalt kam bereits 1937 in einem Trickfilmentwurf von "Interior Decorators" vor. Carl Barks steuerte zwei neuartige Charaktere zu diesem Film bei, eine davon wurde später zu Franz Gans, während die andere zwar nicht zur Verwendung kam, jedoch die spätere Grundlage für die Figur des Daniel Düsentrieb bildete. Als Carl Barks für seine Geschichte "Eine peinliche Enthüllung / Gladstone´s Terrible Secret" in Heft 140 der Reihe "Walt Disney´s Comics and Stories" eine Figur benötigte, ließ er auf nur fünf Panels den späteren Daniel Düsentrieb vorbeihopsen. Dieser versuchte in der Geschichte, mithilfe einer Hüpfstelze und eines umgeschnallten Butterfasses Sahne in Butter zu verwandeln.
    Im Jahre 1956 wurde Daniel Düsentrieb in einer vierseitigen Geschichte für die "Uncle Scrooge"- Hefte erstmals zur einer Hauptfigur gekürt. 1962 erhielt er sogar seine eigene Heftreihe, die mangels kommerziellen Erfolgs jedoch bald wieder eingestellt wurde. Barks meinte zu diesem speziellen Charakter in späteren Jahren: "Hätte ich gewußt, daß ich einmal ein eigenes Heft mit Düsentrieb- Geschichten machen würde, hätte ich ihn nur etwa so groß wie Donald oder Dagobert gemacht. Dann wäre er leichter zu zeichnen gewesen. Er war ein großer, schlaksiger Hühnervogel, der nicht so einfach in die Bilder mit den Enten hineinpaßte".
    Was zeichnet nun Daniel Düsentrieb im Besonderen aus ? Er macht seine Erfindungen aus Freude an seiner Kreativität statt aus schnöder Profitgier und paßt somit perfekt in das Klischee des "Garagenerfinders". Seine erfolgreichen Erfindungen verkauft er oft unter ihrem tatsächlichen Wert. Er hat durchaus "nützliche" Sachen wie den Brotschmierapparat, die Dunkelbirne, das tragbare Loch oder das Telefon mit eingebautem Bügeleisen erfunden, kann aber auch innerhalb kürzester Zeit ein überlichtschnelles Raumschiff konstruieren und weist sogar in diesem Zusammenhang die Existenz von Tachyonen nach. Insbesondere für Onkel Dagobert und für Donald Duck hat er immer die passende Erfindung parat, und wenn es einmal etwas hakt, hilft ihm sein kleiner , selbstgebauter Roboter Helferlein (Little Helper).
    Im Vergleich zu Donald oder Dagobert Duck stand die Persönlichkeitsstruktur von Daniel Düsentrieb von Anfang an fest: ein etwas weltfremder, zerstreuter Erfinder, dessen Maschinen und Konstruktionen jedoch oft anders arbeiten als ursprünglich geplant. Die Figur des Daniel Düsentrieb (im amerikanischen Original: Gyro Gearloose) soll auch ein wenig die Persönlichkeit ihres Erfinders Carl Barks widerspiegeln, der selbst gerne Tüftler und Erfinder geworden wäre. Der als Alliteration enstandene deutsche Name "Daniel Düsentrieb" stammte wie immer von der kongenialen Übersetzerin Frau Dr. Erika Fuchs.

    www.youtube.com/watch?v=O-Vt5uIPOrM

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    Samstag, 13. Januar 2024, 15:37

    Duck Tales

    Die in den USA zwischen 1987 und 1990 ausgestrahlte Serie war weltweit äußerst erfolgreich, zumal sie die erste Disney- Produktion war, in der Onkel Dagobert (Scrooge McDuck) eine tragende Hauptrolle spielte. In persönlicher Erinnerung geblieben ist mir insbesondere der Trailer in deutscher Übersetzung, als ich die Reihe gelegentlich mit meinen Kindern angeschaut habe.
    Die erste Staffel (1987-1988 ) der Duck Tales bestand aus 65 Episoden, während die zweite (1988-1990) noch einmal 35 Folgen umfaßte. Mit insgesamt einhundert Episoden bildeten die Duck Tales die längste Disney- Serie, bis sie von Phineas & Ferb abgelöst wurde. Die ersten fünf Episoden wurden auch am Stück als Pilotfilm (Duck Tales auf Schatzsuche) ausgestrahlt. Für die Animation von Duck Tales war das japanische Studio TMS Enterprises sowie die taiwanesischen Wang Film Productions zuständig. Eine Folge (Arme reiche Ente) wurde von den australischen Burbank Films produziert. Die deutsche Synchronisation der ersten Staffel erfolgte ab 1989 im Auftrag der ARD. Duck Tales wurde bei uns zunächst im Vorabendprogramm und später im Disney Club, im Käpt´n Blaubär Club und im Tigerenten Club ausgestrahlt.
    Hauptfigur der Duck Tales ist, wie bereits erwähnt, Onkel Dagobert, der bis zu diesem Zeitpunkt lediglich in drei Filmen und in einigen Werbespots zu sehen war. In Duck Tales- Neues aus Entenhausen wird er sowohl von Tick, Trick und Track, aber auch von weiteren bisher noch nicht filmisch in Erscheinung getretenen Figuren wie Daniel Düsentrieb, Gustav Gans, Mac Moneysac oder von Gundel Gaukeley begleitet. Die ebenfalls von Carl Barks geschaffenen und in zahlreichen Comics aufgetretenen Panzerknacker wurden in animierter Form erstmals in Duck Tales als unterschiedliche Persönlichkeiten aufgeführt und zu diesem Zweck auch mit eigenen Namen ausgestattet. Neu eingeführt wurden die Figuren Quack, der Bruchpilot (Launchpad McQuack), der Butler Johann (Duckworth) sowie die Gouvernante Frieda (Mrs. Beakley) und ihre Enkelin Nicky (Webby Vanderquack). Desweiteren kommen in den späten Folgen der tollpatschige Pfadfinder Doofy (Doofus), der schusselige Buchhalter Fenton Crackshell sowie sein alter Ego, der Superheld "Krach Bumm Ente" (Gizmoduck) sowie die Steinzeitente Bubba vor. An den letzten beiden Figuren bemängelten viele Disney- Fans, daß diese nicht in die Welt von Entenhausen passen würden. Erstaunlicherweise kommt Donald Duck nur in acht Episoden der ersten Staffel, hauptsächlich in Nebenrollen, vor. Die meiste Zeit dient er lediglich als deckschrubbender Matrose auf dem Flugzeugträger von Admiral Griemitz. In der Episode "Im Goldrausch" tritt erstmalig Dagoberts einzige große Liebe, Nelly (als "Glitzer Goldie") auf, die auch in Don Rosas "Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden" eine Rolle spielte.
    Im Jahre 1990 gab es mit Duck Tales: Der Film - Jäger der verlorenen Lampe" noch einen zusätzlichen Kinofilm. 2015 wurde ein Reboot der Reihe angekündigt, die seit 2017 auf dem Sender Disney XD ausgestrahlt wird.
    Duck Tales erhielt in den USA auch zwei Comic- Serien. Dreizehn Ausgaben wurden zwischen 1988 und 1990 bei Gladstone verlegt, während achtzehn weitere Hefte bei Disney Comics in den Jahren 1990 und 1991 herausgegeben wurden. In den Jahren 2018 und 2019 brachte das LTB eines Sonderreihe unter der Bezeichnung "Lustiges Taschenbuch Duck Tales" heraus.

    www.youtube.com/watch?v=3lVt3_Sea8A

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    Sonntag, 14. Januar 2024, 17:12

    Micky Mouse

    Ich finde diesen Beitrag aus Youtube aus dem jahr 1959 interessant.
    Ehrlich gesagt wundert es mich sehr, dass 1959 immer noch keine Enid Blyton Buecher gelesen wurden, obwohl Blyton vom Bluechert und Erika Klopp Verlag ab 1950 verlegt wurde:

    Was Schüler in den 50er Jahren gelesen haben (Dokumentation, 1959) (youtube.com)

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    Sonntag, 14. Januar 2024, 19:36

    RE: Micky Mouse

    Ich finde diesen Beitrag aus Youtube aus dem jahr 1959 interessant.
    Ehrlich gesagt wundert es mich sehr, dass 1959 immer noch keine Enid Blyton Buecher gelesen wurden, obwohl Blyton vom Bluechert und Erika Klopp Verlag ab 1950 verlegt wurde:

    Was Schüler in den 50er Jahren gelesen haben (Dokumentation, 1959) (youtube.com)


    Aufgrund ihres großen Erfolgs gab es wohl auch Neider, die insbesondere im UK veranlaßt haben sollen, daß die Bücher Enid Blytons aus den Schulbibliotheken verschwanden. Google nimmt dazu recht ausführlich Stellung. Angeblich wären diese zu primitiv verfaßt und die Protagonisten zu "bürgerlich". In späteren Jahrzehnten warf man ihr vor, daß ihre Bücher "rassistisch" seien, da die Bösewichter meist dunkler Hautfarbe oder Ausländer gewesen seien. Ich selbst kann das nicht beurteilen, da ich nie ein Buch von ihr gelesen habe, meine mich aber erinnern zu können, daß während meiner Kindheit ihre Werke eher als "Bücher für Mädchen" galten. ;)

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    Montag, 15. Januar 2024, 15:03

    Oma Duck

    Erfunden wurde sie von dem amerikanischen Zeichner Al Taliaferro, der durch seine damalige Schwiegermutter, Donnie M. Wheaton, inspiriert wurde, die ebenfalls auf einer Farm lebte und eine ähnliche Haartracht trug. Oma Duck erschien erstmalig auf einem Porträt im Hintergrund des Zeitungsstrips vom 11. August 1940 und tauchte am 27. September 1943 erstmals persönlich auf, als sie Donald am Bahnhof den Hals wusch. Zwei Tage später wurde erstmals thematisiert, daß die alte Dame auf einem Bauernhof lebte, der in den damaligen frühen Strips jedoch noch keine große Rolle spielte. Erst in den Zeitungsstrips der 50er Jahre war ihr Landhaus zumindest in Ansätzen zu sehen.
    Disney- Fans streiten bis heute darüber, ob der erste Auftritt Oma Ducks in Comics bereits 1945 oder erst im Jahre 1947 stattfand. Denn: die Oma in Carl Barks Geschichte "Best Christmas" / "Das schönste Weihnachtsfest"s sah nicht nur anders aus, sondern verhielt sich auch anders als in späteren Geschichten. Zwei Jahre später trat bei Barks dann mit der Zehnseiten- Geschichte "The Masters of Melody" / "Musikalischer Unfug" eine mehr oder weniger "endgültige" Oma Duck auf. In dem von Barks gezeichneten Comic "Donald´s Grandma Duck" / "Manche mögen´s laut" von 1950 trat Oma Duck schließlich erstmalig als Titelheldin auf. Zum ersten Mal sah man ihren Bauernhof in vollem Umfang, auch das legendär gewordene Elektromobil tauchte auf, und Franz Gans wurde ihr nun als ständiger Knecht zur Seite gestellt.
    In den Walt Disney Comics folgten anschließend zwischen 1950 und 1954 diverse Abenteuer mit der resoluten Großmutter, und in den späteren europäischen Produktionen von Egmont wurde Oma Duck mit schöner Regelmäßigkeit als Titelheldin eigener kurzer Geschichten eingesetzt, am gelungensten zwischen 1976 und 1984 in etlichen Geschichten des spanischen Zeichners Antoni Gil- Bao, dessen archaischer Zeichenstil hervorragend zu den Comics mit Oma Duck paßte.
    In welchem Umfeld ist Oma Duck anzusiedeln ? Ihr Bauernhof liegt außerhalb Entenhausens, und dort baut sie Gemüse, Obst und Getreide an und hält ihr Vieh, das sie beinahe wie Haustiere behandelt. In diesem Umfeld soll sie einst auch den jungen Donald Duck großgezogen haben. Oma Duck fährt ein Elektromobil, das neben Donalds Auto das wohl bekannteste immerwiederkehrende Fahrzeug in den Disney- Comics darstellt.
    In der seit 1990 entstandenen Geschichtenserie "Oma Duck erzählt..." trommelt die rüstige alte Dame die gesamte Familie Duck zusammen, um abends am Lagerfeuer oft mehrteilige romantische Abenteuer aus vergangenen Zeiten zu erzählen.

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    Dienstag, 16. Januar 2024, 15:11

    Franz Gans - Der Faulpelz

    Franz Gans hat im Disney- Universum meist nur eine Nebenrolle gespielt. Der Gänserich mit dem blauen Hütchen, der roten Schleife und der schwarzen Weste hielt sich meist unauffällig im Hintergrund, um so seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen zu können: Essen und, auf seinen Rechen gestützt, wegzudösen. Es war bereits im Jahre 1938, als der ewig hungrige "Gus Goose" im Hintergrund einer winzigen Streifengeschichte von Bob Karp und Al Taliaferro aus der Taufe gehoben wurde.
    Nach glaubwürdigen Angaben des Egmont Ehapa- Verlags erschien Franz Gans das erste Mal auf einem Bild, das Donald Duck an eine Wand nageln wollte. Bereits kurze Zeit darauf, am 9. Mai 1938, tauchte Franz Gans dann vor Donalds Wohnung auf und begann, sich als sehr eigenwillige Persönlichkeit in Entenhausen zu etablieren.
    Comicfreunde sollten sich vom Eindruck kindlicher Einfältigkeit nicht irritieren lassen, denn ein Dummerchen ist Franz Gans durchaus nicht. Auf der Suche nach Befriedigung seiner elementaren Bedürfnisse legt er eine geradezu phänomenale Bauernschläue an den Tag. In den frühen Donald- Comics wurde die ländliche Herkunft von Franz Ganz aufgezeigt, dies durchaus mit Eigenschaften, die später nicht mehr weiterentwickelt wurden. So sah man ihn in seinen frühen Jahren etwa als Bauer auf seinem eigenen Hof und einmal sogar, wie er Donalds ewiger Verlobter Daisy nachstellte. Erst Carl Barks war es, der Franz Gans im Jahre 1950 eine dauernde Anstellung als Knecht auf dem Hof von Oma Duck verschaffte. Ein einziges Mal durfte Franz Gans sogar der Held von Entenhausen sein, als er in der Geschichte "Reise zum Mittelpunkt der Erde" Donald, Onkel Dagobert sowie Tick, Trick und Track eher beiläufig vor der vernichtenden Wirkung eines glühenden Lavastroms rettete.

    www.youtube.com/watch?v=wZEpPjZOLPw

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    Samstag, 20. Januar 2024, 15:59

    Über die Geschichte der "Maus" in Deutschland

    Neu an dem erstmalig 1951 in Deutschland erschienenen Comic- Format war zum einen das Inhaltliche, aber auch die Farbe, denn die Hefte wurden im Vierfarbdruck hergestellt, während deutsche Produktionen, z.B. die legendären Lehning- Piccolos, aus Kostengründen oft nur in s/w verlegt wurden. Das bunte Monatsheft, verlegt bei Ehapa, war mit 75 Pfennig entsprechend teuer, denn dieser Betrag entsprach damals annähernd einem durchschnittlichen Stundenlohn. Dennoch gingen von der ersten Ausgabe der MM bereits 130.000 Hefte über den Ladentisch, denn die Hefte dürften für die Kids der frühen 50er Jahre eine kleine Sensation gewesen sein, die, wie in diesem Jahrzehnt üblich, im Freundeskreis rege weitergereicht und getauscht wurden. Dementsprechend gestalten sich die auf uns Sammler überkommenen Erhaltungen insbesondere von Heften der frühen 50er Jahre, als das Geld in vielen Haushalten noch überaus knapp war, oft als kleines "Problem".
    Bald stieg die Auflage der MM auf über 400.000, und der Erscheinungsrhythmus wurde zunächst auf 14tägig und später sogar auf wöchentlich beschleunigt. Dabei blieb es dann fast sechzig Jahre lang.
    In Deutschland war man aus den bekannten Gründen relativ spät dran, denn in Italien, Frankreich und Großbritannien erschienen schon in den 30er Jahren Zeitschriften mit den Disney- Charakteren. Erste Chefredakteurin des "Micky Maus Magazins" und von enormer Bedeutung für die Entwicklung des Formats in Deutschland war die Kunsthistorikerin Frau Dr. Erika Fuchs. Als Übersetzerin der amerikanischen Originaltexte hob sie deren Sprache schon fast auf ein literarisches Niveau. Erika Fuchs leistete einen unschätzbaren Beitrag zur Bereicherung der deutschen Sprache und zur Etablierung des Comics als Spielart der Popkultur in Deutschland. Aus diesem Grund ist Frau Fuchs heute auch ein eigenes Museum in Schwarzenbach an der Saale gewidmet, und selbst das Feuilleton der FAZ ist fest in der Hand von Fuchs- Bewunderern.
    Das Micky Maus - Magazin, das Fuchs bis zum Jahre 1988 verantwortlich leitete, erreichte in den ersten Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung zeitweise Rekordauflagen von über einer Million Exemplare. Nach einem rasanten Absturz seit der Jahrtausendwende hat es sich heute bei einer Druckauflage von lediglich nur noch 70.000 Exemplaren eingependelt und erscheint nur noch alle zwei Wochen. Allerdings gibt Ehapa parallel dazu noch eine ganze Reihe weiterer Disney- Publikationen heraus, die noch höhere Auflagen erzielen, so die LTB oder Sondereditionen mit den Geschichten des legendären Zeichners Carl Barks . Deutlich erkennbar ist, daß diese Ausgaben sich zunehmend auf Sammler und weniger auf den Nachwuchs konzentrieren, der zu nicht unerheblichen Teilen in die "Elektronik" abgewandert ist.
    Als die Maus nach Deutschland kam, war sie bereits die wohl bekannteste Comic- Figur weltweit. Obwohl die Premiere des Films "Steamboat Willie" vom 18. November 1928 als "offizielles" Geburtsdatum Mickeys angenommen wird, hatte die Maus ihren ersten Auftritt bereits am 15. Mai 1928 in dem Kurzfilm "Plane Crazy".
    Ursprünglich galt Micky Maus eher als Lückenbüsser, denn bis in die späten 20er Jahre war Disneys Star eine Figur namens "Oswald the Lucky Rabbit", ein Hase, der Micky ziemlich ähnlich sah. Allerdings hatte Walt Disney die Rechte an dieser Figur an seinen Geschäftspartner Universal Pictures verloren. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Ub Iwerks entwickelte der findige Unternehmer dann die ersten Mickey Mouse- Cartoons, während Universal weitere Oswald- Filme auf den Markt brachte. Heute dagegen gehören die Markenrechte an Oswald wieder zu Disney.
    Mickey Mouse veränderte sich relativ rasch nach den ersten Cartoons, und dies nicht nur optisch, sondern auch charakterlich. War die Maus in den frühen Filmen noch ein kecker, draufgängerischer Kerl mit teils flegelhaftem Benehmen, so wurde sie bald braver, glatter und nahezu bieder. Die "wilden" Charaktereigenschaften übernahm dagegen ihr hauseigener Mitbewerber Dagobert Duck, dessen Popularität gerade wegen seiner Ungeschliffenheit und weiterer "besonderer" Charaktereigenschaften rasch der Maus den Rang ablief. Obwohl Mickey Mouse im Laufe der weiteren Jahre manchen Imagewechsel versuchte, wirkte sie in den zahllosen Comic- Heften, die seit den 40er Jahren erschienen und die bald zum Hauptmedium wurden, im Vergleich zum nur allzu menschlichen Donald häufig eher farblos und langweilig. Dies fiel auch dem Schreiber dieser Zeilen bereits im Jahre 1967 auf, als er sich in diesem Jahr nach und nach den kompletten Jahrgang der MM (mit Sonnenblende und Flugzeugbildern) zulegte.

    www.youtube.com/watch?v=alccII-qO4M