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    Donnerstag, 3. September 2015, 20:03

    Zur Entwicklung der Elastolin Kunststoffiguren aus Polystyrol

    Der "Mercedes" unter den Aufstellfiguren dürfte für uns Kids der 60er die Elastolin- Figur aus Kunststoff gewesen sein. Die Objekte der Begierde, von der Firma Hausser produziert, wurden sorgfältig in Deutschland handbemalt und waren schon allein deshalb deutlich teurer als Vergleichsfiguren einfacherer Provenienz, z.B. von Jean Höfler oder Produkte aus Fernost. Wie entstanden nun diese Kunststoffiguren ?
    Bereits Ende der 30er Jahre gab es bei Hausser erste Überlegungen, aus Kunststoff gespritzte Soldatenfiguren in das lfd. Produktionsprogramm, das damals im wesentlichen aus Massefiguren bestand, aufzunehmen. Die Serienfertigung stand bereits kurz vor der Aufnahme, jedoch machte der Krieg dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung, da die Spritzmaschine für kriegstechnische Zwecke beschlagnahmt wurde.
    Erst nach dem Krieg kamen ab 1952 die ersten aus Polystyrol gespritzten Westernfiguren auf den Markt, die sogenannte "J- Serie". Weiter ging es dann mit "Karl May" - und "Prinz Eisenherz"- Figuren.
    Neben der Produktion der Kunststoffiguren wurde die der Figuren aus Masse in vollem Umfang weitergeführt.
    Bis in die 60er Jahre lief die Produktion von Masse- und Polystyrolfiguren parallel. Der Katalog von 1967 führte dann letztmalig Masse- Figuren im Angebot.

    Summarische Aufstellung der Elastolinfiguren aus Polystyrol mit Ersterscheinungsdaten der Fa. Hausser:

    - Römische Legionäre, ab 1961
    - Wikinger, ab 1962
    - Hunnenreiter, ab 1962
    - Normannische Bogenschützen, ab 1963
    - Normannen (inkl. Prinz- Eisenherz- Serie), ab 1955
    - Ritter des Hochmittelalters, ab 1958
    - Landsknechte, ab 1962
    - Türken, ab 1964
    - Wildwest, J- Figuren, ab 1952
    - Wildwest, Indianer, ab 1956
    - Wildwest, Trapper, ab 1954
    - Wildwest, US- Bürgerkrieg, ab 1973
    - Wildwest, Karl May- Figuren, ab 1955
    - Afrikanische Großwildjagd, ab 1957
    - Regimenter des 18. Jahrhunderts, ab 1971
    - Soldaten des 20. Jahrhunderts, ab 1962
    - Tiere, ab 1959
    - Krippen- und Märchenfiguren, ab 1964

    Nach der Insolvenz der Firma Hausser im Jahre 1983 wurden Teile der Produktionsanlagen von der Fa. Preiser übernommen und einige Modellreihen bis zum heutigen Tag fortgeführt. Diese meist auf Mauritius bemalten Figuren unterscheiden sich i.d.R. durch eine veränderte Sockelplatte, auf deren Unterseite der "Hausser- Punkt" fehlt. Orthodoxe Sammler lehnen die Preiser- Modelle der letzten Jahre bisweilen ab, da die Bemalungen oft nicht mehr den alten Standards entsprechen und recht grell erscheinen.
    Weiterführende Literatur:
    - Peter Müller: Sammlerhandbuch für Elastolin Kunststoff- Figuren, Band 1, Rottenbach 2006. Sehr detailliert angelegtes Werk, das alle Produktions- und Farbvarianten der Römer, Wikinger, Hunnen, Normannen, Ritter und Landsknechte aufführt. Leider fehlt bis heute der Folgeband 2.
    - Andreas Pietruschka: Elastolin Kunststoff- Figuren und Zubehöre. Bestimmungsbuch und Preiskatalog. Berlin 2007. Das zur Zeit beste Standardwerk auf dem Markt.
    - o.V: Schaustücke. Die schönsten Schaustücke der Firma Hausser 1960 bis 1983- gestaltet von Josef Tonn. Berlin 1999. Ein wunderschönes "Bilderbuch" der Werbedioramen, die Hausser insbesondere in den 60er/ 70er Jahren von Josef Tonn herstellen ließ. Hier wird gezeigt, was "spielerisch" mit den Elastolin Polystyrol- Figuren maximal darstellbar war.