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    Donnerstag, 4. Juni 2015, 18:17

    Kleine Chronik der 60er Jahre - 1969

    16. Januar: Auf dem Prager Wenzelsplatz verbrennt sich der tchechische Student Jan Palach aus Protest gegen die Besetzung der CSSR durch sowjetische Truppen.
    16. Januar: Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet über das erste deutsche Institut für Informatik, das in Karlsruhe gegründet wurde.
    20. Januar: In Washington wird R. M. Nixon als 37. Präsident der USA und Nachfolger von L.B. Johnson vereidigt.
    23. Januar: Nach heftiger öffentlicher Kritik wegen seines Verhaltens im Rahmen von Wiedergutmachungsleistungen kündigt Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier seinen Rücktritt an.
    5. Februar: Bundespräsident Heinrich Lübke beginnt seine vierte Afrikareise , die zugleich die letzte Auslandsreise seiner Amtszeit ist.
    9. Februar: Ein neues Großraum- Verkehrsflugzeug vom Typ "Boeing 747" (Jumbo- Jet) unternimmt seinen Jungfernflug.
    16. Februar: Weite Teile des Bundesgebietes, vor allem Norddeutschland, sind von einer schweren Schneekatastrophe betroffen.
    17. Februar: Die traditionellen Rosenmontagsumzüge werden durch Schnee und Kälte beeinträchtigt.
    1. März: Der Sportfunktionär Willy Daume zieht sich aus der Führung des Deutschen Sportbundes zurück, um sich ganz der Vorbereitung der Olympischen Spiele 1972 widmen zu können.
    3. März: In Kap Kennedy startet das Raumschiff "Apollo 9". Auf seinem Flug soll die Funktionstüchtigkeit der Mondlandefähre erprobt werden.
    5. März: Gustav Heinemann wird in West- Berlin zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Heinrich Lübke gewählt.
    6. März: Die VW- Tochter Auto Union und die NSU- Werke schließen sich zur Audi NSU Auto Union AG zusammen.
    18. März: Die Bundesregierung beschließt in Bonn konjunkturdämpfende Maßnahmen.
    7. April: Mit zahlreichen Staus, Unfällen und Todesopfern endet der Osterreiseverkehr. Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen um 22 Grad in der gesamten Bundesrepublik kommt es zu einem "Massenverkehr ins Grüne".
    18. April: Auf einem außerordentlichen Parteitag in Bad Godesberg greifen die Sozialdemokraten die Politik der CDU/ CSU scharf an.
    28. April: Nach einem negativ verlaufenden Referendum tritt der französische Staatspräsident Charles de Gaulle zurück.
    30. April: Die Bundesrepublik weist laut BfA mit 763.300 die höchste Zahl an offenen Stellen der gesamten Nachkriegszeit auf.
    4. Mai: Mit einem absoluten Besucherrekord geht nach neuntägiger Dauer die 23. Hannover- Messe zu Ende.
    15. Mai: In Bonn billigt der Bundestag die Reform des Nichtehelichenrechts. Dadurch werden uneheliche Kinder ehelichen rechtlich gleichgestellt.
    19. Mai: In Mainz wählt der Rheinland- Pfälzische Landtag Helmut Kohl zum neuen Ministerpräsidenten.
    24. Mai: Zwei Spieltage vor Abschluß der Bundesligasaison steht der FC Bayern München als Deutscher Fußballmeister fest.
    29. Mai: Die Bundesrepublik und Frankreich unterzeichnen in Paris eine Vereinbarung über das europäische Airbus- Projekt A- 300.
    12. Juni: Mit dem Gesetz über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall verabschiedet der Bundestag in Bonn eines der wichtigsten sozialpolitischen Gesetze der Nachkriegszeit.
    24. Juni: In der Bundesrepublik sorgt die Investmentfirma IOS des US- Amerikaners Bernie Cornfeld für Schlagzeilen.
    27. Juni: Während der Sommerferien gilt erstmals in der Bundesrepublik ein Wochenendfahrverbot für LKW.
    8. Juli: Die CDU veranstaltet in Essen ihren Kongreß zur bevorstehenden Bundestagswahl. Im Mittelpunkt der Reden stehen u.a. deutschland- und ostpolitische Themen.
    8. Juli: In Karlsruhe wird der Fotogroßhändler Hannsheinz Porst wegen landesverräterischer Beziehungen zu einer 33- monatigen Gefängnisstrafe verurteilt.
    14. Juli: In München wird der Grundstein für die Bauten der Olympischen Sommerspiele 1972 gelegt.
    16. Juli: Das US- Raumschiff "Apollo 11" startet zu seinem Mondlandeunternehmen.
    20. Juli: Erstmals in der Geschichte landen Menschen auf dem Mond. Um 21.18 Uhr MEZ setzen die beiden Astronauten Aldrin und Armstrong mit der Mondlandefähre "Eagle" auf dem Mond auf.
    20. Juli: In Stuttgart endet der 14. Deutsche Evangelische Kirchentag, auf dem es zu heftigen Auseinandersetzungen um den innerkirchlichen Führungsstil gekommen war.
    24. Juli: Das US- Raumschiff "Apollo 11" wassert nach seinem erfolgreichen Mondlandeunternehmen wohlbehalten im Pazifik.
    31. Juli: In Tellingstedt verunglückt die 27- jährige deutsche Schlager- und Chansonsängerin Alexandra tödlich.
    2. August: Bei Demonstrationen gegen das Ausfliegen von festgenommenen Wehrdienstverweigerern kommt es in West- Berlin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
    2. August: Zum vorläufig letzten Mal strahlt die ARD die populäre Quizsendung "Einer wird gewinnen" mit Hans- Joachim Kulenkampff aus. Rund 25 Millionen Zuschauer in Europa verfolgen diese 43. Sendung von "EWG".
    12. August: In Nordirland eskalieren die Kämpfe zwischen Protestanten und Katholiken. Am 19. August wird der britischen Armee die Verantwortung für die Sicherheit in diesem Krisengebiet übertragen.
    14. August: Nach der CDU startet auch die SPD in die "heiße Phase" des Bundestagswahlkampfes.
    17. August: In den USA geht das Woodstock- Festival nach drei Tagen zu Ende.
    23. August: Auf dem Düsseldorfer Messegelände beginnt die "Teenage- Fair". Neun Tage lang zeigen 116 Unternehmen Waren, die auf jugendliche Konsumenten zielen. Die Messe wird von rund 300.000 Personen besucht.
    1. September: Nach einer Änderung des § 175 ist Homosexualität unter Erwachsenen in der Bundesrepublik künftig straffrei.
    9. September: Der französische Staatspräsident Georges Pompidou stattet der Bundesrepublik als erstem Land nach seiner Amtsübernahme einen Besuch ab.
    25. September: Aufgrund anhaltender DM- Spekulationen werden die deutschen Devisenbörsen bis zur Bundestagswahl geschlossen.
    28. September: Bei den Wahlen zum 6. Deutschen Bundestag bleibt die CDU/ CSU stärkste Fraktion. Als einzige der im Bundestag vertretenen Parteien verzeichnet die SPD Stimmengewinne. Das Wahlergebnis läßt die Bildung einer SPD / FDP- Koalition offen.
    1. Oktober: Der französische Prototyp des Überschall- Düsenverkehrsflugzeuges "Concorde" durchbricht bei seinem 45. Versuch erstmals die Schallmauer.
    3. Oktober: SPD und FDP verständigen sich im Anschluß an die Bundestagswahl auf die Bildung einer sozialliberalen Koalition.
    7. Oktober: Die DDR feiert mit Festveranstaltungen und Militärparaden den 20. Jahrestag ihres Bestehens.
    13. Oktober: Die Bundeswehr verliert ihren 100. Starfighter. Der Pilot kann sich mit dem Schleudersitz retten.
    15. Oktober: In verschiedenen Städten der USA protestieren Millionen von Menschen am "Tag M" gegen den Vietnam- Krieg.
    16. Oktober: Die Bundestagsfraktion der CDU/ CSU bestätigt Rainer Barzel als Fraktionschef. Zugleich wird Kai- Uwe von Hassel als Bundestagspräsident nominiert und am 20.10. auch gewählt.
    22. Oktober: In Bonn wird das Kabinett der sozialliberalen Koalition vereidigt.
    24. Oktober: Die neue Bundesregierung läßt die DM um 8,5 % aufwerten.
    28. Oktober: Vor dem Bundestag gibt Bundeskanzler Willy Brandt seine Regierungserklärung ab.
    8. November: Mit dem Start ihres ersten eigenen Satelliten "Azur" verzeichnet die Bundesrepublik einen wichtigen Erfolg in der Raumfahrt.
    10. November: In den USA wird die erste Folge der Vorschulkinder- Serie "Sesame Street" ("Sesamstraße") ausgestrahlt.
    14. November: Von Kap Kennedy startet mit "Apollo XII" das zweite Mondlandeunternehmen der Geschichte.
    20. November: Presseberichte über die Massaker von US- Soldaten an Dorfbewohnern in My Lai (Südvietnam) lösen weltweites Entsetzen aus.
    28. November: Die Bundesrepublik beschließt die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages.
    5. Dezember: Liesel Westermann und Eddy Merckx werden von der internationalen Sportpresse zu "Weltsportlern des Jahres" gewählt.
    13. Dezember: In verschiedenen bundesdt. Städten kommt es zu Protestdemonstrationen gegen den Vietnamkrieg.
    18. Dezember: DDR- Staatschef Walter Ulbricht schlägt Verhandlungen über die "Aufnahme gleichberechtigter Beziehungen" zwischen der DDR und der Bundesrepublik vor.
    24. Dezember: In seiner Weihnachtsansprache geht Bundeskanzler Willy Brandt u.a. auf Fragen der Friedenspolitik ein. Außerdem weist er auf die Hilfsbedürftigkeit derer hin, die im "Schatten der Wohlstandsgesellschaft" leben.
    25. Dezember: Zu Weihnachten werden weite Teile Europas von einer Grippewelle erfaßt, die zahlreiche Tote fordert.
    30. Dezember: New Yorker Filmkritiker wählen Constantin- Gavras´"Z" zum "Film des Jahres".
    31. Dezember: Der weltberühmte "Star- Club" in Hamburg- St. Pauli muß aus wirtschaftlichen Gründen schließen.

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    Freitag, 5. Juni 2015, 02:09

    Zitat

    15. Mai: In Bonn billigt der Bundestag die Reform des
    Nichtehelichenrechts. Dadurch werden uneheliche Kinder ehelichen
    rechtlich gleichgestellt.
    Vor dieser Reform waren nichteheliche Kinder mit ihren Vätern gesetzlich nicht verwandt. Die Väter hatten keinerlei Rechte an ihren Kindern, wenn die Mütter es nicht wollten, sie waren reine Zahlväter. Desgleichen waren nichteheliche Kinder auch weder ihren Vätern noch der väterlichen Familie gegenüber erbberechtigt. Außerdem standen nichteheliche Kinder (auch von volljährigen Müttern!) ausnahmslos unter Amtsvormundschaft des Jugendamts. Diese Amtsvormundschaft wurde nach der Reform, sofern die Mutter volljährig war, durch eine Amtspflegschaft ersetzt, die sich im Wesentlichen auf Vaterschaftsanerkennung, Erbrecht und Unterhaltsangelegenheiten beschränkt hat. Auch diese Amtspflegschaft gibt es seit dem 30. Juni 1998 nicht mehr. Seit der Kindschaftsreform 1998 gibt es nur noch eine freiwillige Beistandsschaft, also die Mutter kann sich ihrerseits an das Jugendamt wenden, wenn zum Beispiel kein Unterhalt gezahlt wird.

    Im Grunde genommen war die 70er Reform nichts Halbes und nichts Ganzes, denn völlig gleichgestellt waren nichteheliche Kinder den ehelichen nicht. So gab es zum Beispiel beim Erbrecht Unterschiede. Nichteheliche Kinder waren lediglich gegenüber dem Vater erbberechtigt, aber nicht gegenüber seiner Familie, den Großeltern beispielsweise. Und auch dann war das nichteheliche Kind auch kein gleichberechtiger Erbe, konnte beispielsweise nicht Teil einer Erbengemeinschaft werden, sondern hatte nur einen finanziellen Erbersatzanspruch in Höhe des Erbteils. Seit der 1998er Reform sind nichteheliche Kinder erbrechtlich anderen gesetzlichen Erben, ihren Halbgeschwistern beispielsweise, gleichberechtigt und können auch Teil einer Erbengemeinschaft werden.

    Auch was das Umgangsrecht des Vaters zu seinem Kind anging, gab es einige Besonderheiten. Er hatte zwar nun ein Auskunftsrecht gegenüber der Mutter (regelmäßige Berichte über sein Kind und Fotos), ein Umgangsrecht gegen den Willen der Mutter konnte er aber nur schwer durchsetzen. Er musste dazu dem Vormundschaftsgericht glaubhaft machen, dass der Umgang zum Wohl des Kindes notwendig wäre. Auch ein gemeinsames Sorgerecht war damals nicht vorgesehen, das alleinige Sorgerecht lag bei der Mutter. Seit der 1998er Reform dagegen haben nicht nur die Väter ein (auch einklagbares) Umgangsrecht mit ihren Kindern, sondern die Kinder auch ein Recht auf Umgang mit ihren Vätern. Und ein gemeinsames Sorgerecht beider Eltern kann ebenfalls vereinbart werden.

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    Freitag, 5. Juni 2015, 18:28

    Wobei die Ausgestaltung des gesetzlichen Rahmens und die aktuellen richterlichen Entscheidungen zwei verschiedene Dinge sind. Habe gerade wieder so einen Fall im Bekanntenkreis, in dem es sowohl um das Sorgerecht als auch um Zahlungen zum Unterhalt geht. Ich gehe jede Wette ein, daß auch in diesem Fall die mir persönlich bekannte Mutter das alleinige Sorgerecht zugesprochen erhält.