•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Sonntag, 22. Juni 2014, 18:17

    Bill der Grenzreiter

    Die Westernserie "Bill der Grenzreiter" ist für mich eine der kuriosesten Reihen, die vom Lehning -Verlag je herausgebracht wurde. Bis heute sind die hierzu erhältlichen Informationen recht spärlich, ja einander teils wiedersprechend.
    Im August 1959 begann Lehning mit der Veröffentlichung der italienischen Lizenzproduktion "BILL DER GRENZREITER" im Piccolo -Format. Geschildert werden die Abenteuer des kanadischen Mounties Bill und seiner Kollegen, die in Fort Moovie, gelegen in den nördlichen Rocky Montains, stationiert sind und dort für Recht und Ordnung zu sorgen haben.
    Die erste Piccolo - Serie mit "Bill"- Abenteuern lief in 57 Heften bis September 1960 und wurde ab Februar 1960 durch die Großbandreihe "BILL DER ROTE REITER" ergänzt. Die frühen Ausgaben bis Großband 12 kommen sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch sehr ungelenk, ja primitiv daher. Ergänzt wurden Sie durch einen farbigen Neudruck der Serien Gert und Jörg (letzterer unter neuem Namen als Heiko), beides Formate von Hansrudi Wäscher aus den Fünfzigern.
    Ab Großband 13 änderte man den Namen der Serie in "SERGEANT BILL". Sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich betätigten sich neue Urheber, die der Reihe zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung verhalfen.
    Mit Heft 34 wurde das Konzept nochmalig verändert. "Sergeant Bill" wurde nun unter Änderung der Titelgestaltung mit "Jim der Cowboy" vereinigt, so daß man ab sofort zwei Westernserien in einem Heft vorfand.
    In den Großbänden 57 bis 67 wurde das Konzept letztmalig verändert. Angeboten wurde nun wiederum "BILL DER GRENZREITER" in Kombination mit Jim der Cowboy. Eigentlich handelte es sich bei diesen letzten 11 Bill- Geschichten um einen Etikettenschwindel, da es sich hier lediglich um Nachdrucke der Piccolo-Reihe "Harry der Grenzreiter" aus den Jahren 1953 bis 1955 handelte.
    Vermutlich ging dem Verlag danach das Material aus, denn mit Heft 67 wurde die Reihe im November 1962 eingestellt.
    Neben den Piccolos und Großbänden existiert noch ein 1960 erschienener Sonderband mit dem Titel "Die Hütte im blauen Tal", der von vielen Fans trotz fehlender Numerierung als Piccolo Sonderband 34 angesehen und in entsprechende Sammlungen auch so eingegliedert wird.
    An dem "Bill"- Epos haben sich diverse Zeichner und Autoren beteiligt, so daß die Serie recht inhomogen wirkt. Insbesondere die Großbände ab Heft 13 sind aber durchaus gut entwickelt und gezeichnet und somit auch heute noch lesenswert.
    Warum der Verlag Titel und Kombinationen in dieser Reihe derart häufig änderte, wird wohl eins der Geheimnisse der Lehning- Verantwortlichen in den frühen 60er Jahren bleiben. Wahrscheinlich waren wie fast immer rein kommerzielle Aspekte dafür entscheidend.

    BILL DER GRENZREITER
    August 1959 - September 1960, Piccolo- Reihe, Heft 1 bis 57

    BILL DER ROTE REITER
    Ab Februar 1960, Großbandreihe Heft 1 bis 12

    SERGEANT BILL
    ab August (?) 1960, Großbandreihe Heft 13 bis 33

    SERGEANT BILL / JIM DER COWBOY
    ab ? , Großbandreihe Heft 34 bis 56

    BILL DER GRENZREITER / JIM DER COWBOY
    ab ? bis Nov. 1962, Großbandreihe Heft 57 bis 67

    BILL DER GRENZREITER
    Die Hütte im blauen Tal, Großband 1960
    (sammlerintern als Piccolo Sonderband 34)

    Die Häufigkeit, mit der insbesondere die Bill- Großbände im Markt vorhanden sind, ist sehr unterschiedlich.
    Generell sind einige der Hefte heute so selten, daß selbst größere Fachhändler meist keine kompletten Serien durchgängig anbieten können. Gesucht sind die Piccolos 1 und 57 sowie die Großbände 1 bis 12, insbesondere in Zustand 1-2 und besser. Noch relativ häufig findet man die Großbände 29 bis 67, auch wenn es hier einige Ausreißer gibt, die seltener angeboten werden.
    Der Sonderband von 1960 wird zwar unter Sammlern in Durchschnittserhaltung 2 recht ordentlich (um 30,-/ 50,- Euro) bezahlt, ist aber noch relativ häufig am Markt zu finden.

    Von den Piccolos 1 bis 57 gibt es Nachdrucke des Dargatz- Verlags von 1992/ 93.
    Der Verlag Norbert Hethke hat dagegen die Großbände 1 bis 67 in den Jahren 1993 bis 1996 neu verlegt, die heute im Netz immer wieder einmal günstig angeboten werden.