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    Dienstag, 31. Dezember 2013, 17:06

    Silvester und Neujahr in den 60ern

    Silvester wurde in unserem Haushalt nicht geknallt, obwohl ich es gerne getan hätte.
    Das lag daran, daß mein Vater 1945 als Zwölfjähriger den Krieg noch am eigenen Leib verspürt hatte, mit allen menschlichen Grausamkeiten, die dazugehörten, und dabei dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist.
    Kurz, geknallt werden durfte nicht, und wir haben uns dann am darauffolgenden Neujahrstag darauf verlegt, die Blindgänger von den Straßen aufzusammeln und zu zünden.
    Daß das auch mit Gefahren verbunden war, haben wir damals noch nicht realisiert. Meist handelte es sich auch nur um kleine Sprengkörper aus den sog. "Matten", die wir aufknickten und das Schwarzpulver dann so abfackelten.
    Erinnern kann ich mich noch daran, daß das Wetter um Neujahr herum in den 60ern meist deutlich kälter war als heute. Wir zogen also in voller Montur mit der unvermeidlichen Pudelmütze durch die Gassen.

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    Montag, 6. Juli 2015, 11:22

    Ja das Feuerwerk

    fanden wir als Kinder super. Wobei, wir durften ja nur die Bänder-Kracher und Heuler zünden.

    Eine Episode 65/66 und 66/67 möchte ich doch zu besten geben.

    Vorab: es gab verschiede Arten und Klassen von Krachern. Neben den oben erwähnten Bändern, weiße mit einer geschlungenen Schnur, und dann die richtigen, roten Böller. Schließlich noch die Kanonenschläge, die wir auch "Kordel-gewickelte" nannten.

    Meine Großmutter mütterlicherseits knallte kräftig mit, wobei ich - als ältester Enkel - ihr die Kracher anzünden durfte. Ich zündete an, sagte ihr, sie soll noch einen Moment warten, bist die Schnur richtig glüht, und ihn dann im hohen Bogen wegwerfen. Das ging minutenlang gut, bis sie aus der Kiste, wo das ganze Feuerwerk ausgepackt lag, einen Kanonenschlag erwischte. Na, dachte ich, das wird ein lauter Knall. Ich zündete - und wer diese Art noch kennt, weiß, dass sie nur kurz sprühen.
    "Schmeiß weg!" - "Der glüht ja noch gar nicht?" - "Schmeiß weg!" ... ich konnte gerade noch den Kopf zur Seite drehen, als der Schlag losging. Oma´s Ring- und Mittelfinger waren jetzt so dick wie ihr Daumen.

    Am darauffolgenden Silvester hatte sie wohl aus dieser "heimtückigen" :) Erfahrung gelernt. ?!? Wir schauten in den vorm Haus befindlichen Busch und sahen, dass da was sprüht. Meine Oma, hat an diesem Silvester alles sofort nach dem Anzünden weggeworfen: in diesem Fall auch die Gold-und Silberregen..... :)
    8) The Smoker You Drink, The Player You Get 8)

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    Freitag, 8. Dezember 2017, 13:01

    Illegales Feuerwerk

    In meiner Familie wurde an Silvester immer Krach gemacht, Tischfeuerwerk in der Wohnung und um Mitternacht dann die Böller. Ich habe das auf 3 Raketen reduziert, diese Zeremonie behalte ich bei, die Zigarre lass ich mittlerweile weg :)

    Dieses Geballer fing bei uns früher schon vor Weihnachten an, der Verkauf der Feuerwerkskörper ging irgendwann im Dezember los, gesetzlich war das wohl noch nicht geregelt. Blindgänger wurden dann neujahrsmorgentlich gesammelt und in abenteuerlichen und z.T. nicht ungefährlichen Aktionen zur Zündung gebracht. Das gesammelte Schwarzpulver in ein Spalttablettenröhrchen (damals noch aus Blech, da war alles möglich von zischendem Verglühen bis zur echten Explosion mit herumfliegenden Blechfetzen) mit dem Rest einer Zündschnur von einem China-Böller .... das da nichts schlimmes passiert ist.

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    Donnerstag, 18. März 2021, 16:29

    Als ich an Silvester im Theater eingeschlossen wurde

    Ich glaube, dieses Abenteuer aus meiner Kindheit habe ich hier noch nicht geschildert.
    Im Dezember 1966 kauften meine Eltern ihr Reihenhaeuschen am Stadtrand von Braunschweig.
    Mein Vater arbeitete als Assistenzarzt im Krankenhaus, und zusaetzlich als Theaterarzt, was ihm bei jedem Einsatz zwei Freikarten einbrachte.
    Abwechselnd nahm er meine Mutter oder mich mit ins Theater - zwischen 1964 und 1973 war ich als Kind/Teenager wohl um die 70 Mal im Braunschweiger Staatstheater.
    Ich weiss nicht mehr genau, ob es "Der Graf von Luxembourg" mit René Kollo gewesen ist, den wir (mein Vater und ich) uns am Silvesterabend 1966 im Theater anschauten, aber ich erinnere mich noch, dass mein Vater im 2. Akt zu einem verletzten Buehnenarbeiter gerufen wurde. Er sagte zu mir, dass ich in der Halle auf ihn warten solle.
    Die Operette war irgendwann zu Ende. Ich holte meinen Mantel in der Garderobe ab, wartete eine Weile in der Halle, aber mein Vater kam immer noch nicht zurueck, und ich hatte auch keine allzu grosse Lust, mitten in diesem Gewusel von Theatergaengern zu stehen, die auf ihre Maentel warteten, also ging ich den langen Flur zum Balkon entlang, und schaute mir die vielen Fotos von alten Opern- und Theaterauffuehrungen an den Waenden an.
    Als ich am Balkon stand und auf den Steinweg und die roten Ruecklichter der Autos blickte, gingen ploetzlich die Lichter aus. Aber als ich wieder in der Halle war, hatte sich das Theater mittlerweile geleert und war abgeschlossen.

    Ich sah mich in der dunklen Halle um, entdeckte ein rotes Samtsofa und meinen Mantel, und dachte, zur Not kann ich auf dem Sofa uebernachten und mich mit meinem Mantel zudecken.
    Inzwischen hatte mein Vater den verletzten Buehnenarbeiter ins Holwede Krankenhaus gebracht, und war dann geistesabwesend nach Hause gefahren, und meine Mutter fragte ihn: "Wo hast du Christine gelassen?"
    Er rief umgehend den Theaterdirektor an, und traf sich eine halbe Stunde spaeter vor dem Staatstheater mit ihm.
    Und ich hatte eine originelle Geschichte zu erzaehlen, als der Schulunterricht nach den Weihnachtsferien wieder begann. :)