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    Dienstag, 29. Januar 2013, 21:37

    Wie schade,

    meine ich, dass diese wunderbare Seite nur von wenigen regelmäßig genutzt wird. Wie ich erfahren habe, sind wir nur 30 Interessenten. Das ist für mich viel zu wenig, denn es müsste doch mehr geben, die sich gern an Vergangenes erinnern und hier dafür doch beste Voraussetzungen finden. Ich frage mich, was man tun könnte, um mehr auf diese Seite aufmerksam zu machen. Haben Sie konkrete Ideen? Würde eine Chat-Funktion zur Popularisierung beitragen? Was sonst könnte man tun? Ich möchte eine Diskussion anregen, um "Das waren noch Zeiten!" vom Mauerblümchendasein zu befreien. Die verdienstvollen Betreiber dieser Seite verdienen unsere volle Unterstützung! Ich bitte herzlich um Beiträge.

    2

    Mittwoch, 30. Januar 2013, 17:21

    Textbeiträge

    Schon richtig, was Du festgestellt hast. Was hältst Du davon, wenn Du anderen mit gutem Beispiel vorangehst und hier Beiträge aus Deinem Erfahrungshorizont einstellst? Das muß gar nichts Schöngeistiges oder Hochgestochenes sein, wir reflektieren hier ja im wesentlichen über unsere Kindheit und Jugend in den 60ern.
    Also: gib Dir einen Ruck und sei dabei !

    3

    Mittwoch, 30. Januar 2013, 21:10

    Das stimmt, dass wir hier nur ein kleiner Kreis sind, denn von den 30 Mitgliedern gibt es nur wenige, die hier regelmäßig schreiben. Umso erfreulicher, dass hier in nicht ganz 2 Jahren mit über 1800 Beiträgen doch ein schönes Stück Zeitgeschichte dokumentiert ist.

    Die Kinder der 60er wuchsen ja nicht mit PC und Internet auf und selbst heute ist dies für diese Altersklasse nicht selbstverständlich. Viele Besucher der Webseiten erfreuen sich an den Seiten über Fernsehen, Musik, Comics oder lesen einfach nur im Forum mit ohne selbst Beiträge zu verfassen. Deshalb mein Ratschlag: Einfach mal mitmachen und die ein oder anderen Erinnerungen niederschreiben. Vielleicht springt dabei ja ein Funken über und der ein oder andere schließt sich dem Kreis an.

    4

    Freitag, 1. Februar 2013, 19:53

    Das Argument,

    sich fleißig durch eigene Beiträge zu beteiligen, damit Mitleser zum aktiven Mitmachen animiert werden, ist richtig. Ich bin 1949 geboren und kann so einiges über die 50er und 60er Jahre schreiben. Grundsätzlich möchte ich bemerken, dass vieles, was heute über diesen Zeitraum berichtet wird, nicht meinen persönlichen Erfahrungen entspricht. Es war trotz (oder gerade deshalb?) der angespannten politischen Weltlage eine Zeit, in der man mitmenschlich miteinander umging. Das Gespräch überm Gartenzaun sorgte für gute Kontakte, man bot Nachbarschaftsdienste wie selbstverständlich an und nahm sie auch dankbar entgegen. Es war ein Geben und Nehmen. War man auf Reisen, versorgte die Frau oder der Mann von nebenan den Garten, passte aufs Haus auf und leerte den Briefkasten. Verlässlichkeit war angesagt und musste nicht eingefordert werden. Muffig und spießig war die Zeit? Na ja, wenn man das mit heutigen Moralvorstellungen sieht, schon. Aber wie werden künftige Generationen unsere jetzige Zeit sehen? Welche Vorwürfe werden dann laut? Darüber denke ich oft nach, wenn man über die 50er und 60er Jahre nur negativ spricht.

    Fortsetzung folgt in relevanter Rubrik

    5

    Freitag, 1. Februar 2013, 21:37

    Das ist doch ein interessanter Beitrag, der wohl noch einige Diskussionen hervorrufen wird. Ich würde diesen Thread deshalb gern in einen anderen Bereich verschieben, der nicht so versteckt und ausschließlich für Mitglieder ist.

    Grundsätzlich kann ich den Aussagen nur zustimmen. Gerade auf dem Dorf waren die zwischenmenschlichen Beziehungen wohl noch enger. Man war für die Sorgen und Leiden der Mitmenschen viel aufgeschlossener, was zum einen daran lag, das es eine Anonymität wie in einer größeren Stadt nicht gab, zum anderen waren die Menschen noch nicht so von Informationen überschüttet und abgebrüht wie heute im Zeitalter von Internet, Social Networks und Reality-TV. Man hatte weniger Freunde, die waren aber real und nicht virtuell und das wichtigste: man konnte sich auf sie verlassen.

    6

    Samstag, 2. Februar 2013, 17:39

    Das Internet selbst ist eigentlich zu einem Problem geworden um im Internet und seinen Foren schreiben zu können. Denn es frißt Zeit. Zeit die einfach fehlt um sich groß austauschen zu können.Ich merke es an mir selber das ich beim rumstöbern einfach immer wieder Seiten entdecke die mich aufhalten weil sie mich intressieren. Würden mich einfach nur Comics aus den 60ern etwas bedeuten, wie es vor über 30 Jahren noch war, wär es ganz einfach da alles erforscht und übersichtlich daliegt. Aber im Verlauf der Jahrzehnte ist mein Spektrum immer breiter geworden so das ich heute alles zusammentrage was wir Jungs damals in den 60ern gern gehabt hätten aber nie bekommen haben. Und so ist das stöbern nach sammelbaren und Infos darüber auch ein Zeitfresser geworden aber auch unglaublich toll. Dazu gibts heute auch eine Menge gute Bücher über diese Zeit und was es da alles gegeben hat. und mittlerweile auch viele DVDs alter Serien und Filme die alle gelesen und geschaut werden wollen. Nicht zu vergessen die vielen Bücher aus der damaligen Zeit die man ja heute per Mausclick zusammentragen kann und die ich als fast 60er immer noch gern lese. Ja und in Rente bin ich auch noch nicht, muss noch ganz schön was tun. Und Familie gibts auch noch und alte Kumpel mit denen man auch mal ein paar Bierchen trinken gehen will. Und trotzdem versuch ich immer wieder Zeit rauszuschlagen um etwas zu schreiben über das damalige Lebensgefühl auch für meine Tochter um ihr etwas zu hinterlassen was ihr Papa damals so getrieben hat. Hab auch schon viele Artikel für verschiedene Sammlerzeitschriften gemacht aber da hab ich mich aus diversen Gründen etwas zurückgezogen. Ja und vielleicht mach ich dann mehr hier da dieses Forum meiner Interessenlage ja auch weitgehend entspricht. Themen für Neues oder Ergänzungen gibts ja hier für mich genug. Es wär ja auch schade wenn es mangels Beiträge zum einschlafen käme.
    Und wenn dann andere mitgezogen würden.

    Grüsse Eiwennho

    7

    Samstag, 2. Februar 2013, 19:59

    Sozialverhalten und Nachbarschaft damals und heute

    Ein schon vor Jahren in den Ruhestand getretener Schiedsmann mit viel "Berufserfahrung" sagte mir kürzlich etwas, das mir sehr zu denken gab:

    In den 50ern und 60ern waren Nachbarn i.d.R. nützlich und gegenseitig hilfsbereit.
    In den 70ern und 80ern wurden Nachbarn überflüssig.
    Seit den 90ern wurden Nachbarn lästig.

    Erklärt hat er mir das mit dem exzessiv gestiegenen Wohlstandsniveau seit den Fünfzigern. Seit den 70ern verfügten breite Bevölkerungsschichten über Kaufkraftüberschüsse. Man hatte es vielerorts nicht mehr nötig, Nachbarn um Hilfe zu bitten. In dieser Zeit begann auch die Herumprozessiererei aus teils nichtigen Anlässen.
    Der Mann mußte es wissen, er hatte es mit zahlreichen Schlichtungen zu tun.

    8

    Sonntag, 3. Februar 2013, 17:37

    Das Internet selbst ist eigentlich zu einem Problem geworden um im Internet und seinen Foren schreiben zu können.


    Dazu möchte auf den, bisher leider wenig beachteten, Beitrag "Lernen, gestern und heute" in der Rubrik Alltag -> Schule hinweisen. Heute scheint ohne Internet nichts mehr zu gehen und die Lehrer setzen heute voraus, dass Kinder spätestens nach der Grundschule Zugang zum Internet haben.
    Wie kürzlich gelesen gehört nach einem BGH Urteil das Internet inzwischen zur Lebensgrundlage. Wie sich die Zeiten ändern.

    9

    Sonntag, 3. Februar 2013, 17:45

    RE: Sozialverhalten und Nachbarschaft damals und heute


    Seit den 90ern wurden Nachbarn lästig.


    Lästige Nachbarn gab es wohl zu allen Zeiten. Die "Herumprozessiererei" gab es in den 60ern aber noch nicht. Liegt vielleicht auch an der Zunahme der Rechtsschutzversicherungen, die damals bei den "Normalbürgern" nicht üblich waren. Viele Meinungsverschiedenheiten wurden noch von "Mann zu Mann" ausgemacht und wenn der Sohnemann mal was angestellt hatte und dabei erwischt wurde, wurde auch das noch zwischen den Betroffenen ohne Anwälte erledigt.

    10

    Sonntag, 3. Februar 2013, 21:24

    Umgangsformen damals und heute

    Auch die "Züchtigung" von Kindern durch Erwachsene wurde damals noch anders beurteilt. Die Hausbesitzer in unserer Straße verfügten noch über jeweils ca. 700 Quadratmeter Ackerfläche ganz in der Nähe. Als wir dort aus Bequemlichkeit einfach mal über den hohen Maschendrahtzaun kletterten, stand Opa Müller aus der Nachbarschaft verdeckt auf der anderen Seite und schwalbte uns eine wegen dieser Unbotmäßigkeit. Wir haben uns dann abends bei unseren Eltern darüber beschwert und bekamen ausnahmslos eine Abfuhr.
    Heute gäb´s umgehend eine Anzeige von Seiten der Eltern und erhebliche juristische Probleme für Opa Müller, verbunden mit entsprechenden Kosten.
    Auch in der Mittelschule hatten wir damals noch vereinzelt Lehrer, die gerne mal züchtigten. Dieses Thema hatten wir ja bereits an anderer Stelle.

    11

    Montag, 4. Februar 2013, 22:14

    RE: Umgangsformen damals und heute



    Auch die "Züchtigung" von Kindern durch Erwachsene wurde damals noch anders beurteilt. Die Hausbesitzer in unserer Straße verfügten noch über jeweils ca. 700 Quadratmeter Ackerfläche ganz in der Nähe. Als wir dort aus Bequemlichkeit einfach mal über den hohen Maschendrahtzaun kletterten, stand Opa Müller aus der Nachbarschaft verdeckt auf der anderen Seite und schwalbte uns eine wegen dieser Unbotmäßigkeit. Wir haben uns dann abends bei unseren Eltern darüber beschwert und bekamen ausnahmslos eine Abfuhr.
    Heute gäb´s umgehend eine Anzeige von Seiten der Eltern und erhebliche juristische Probleme für Opa Müller, verbunden mit entsprechenden Kosten.
    Auch in der Mittelschule hatten wir damals noch vereinzelt Lehrer, die gerne mal züchtigten. Dieses Thema hatten wir ja bereits an anderer Stelle.



    Uns Kindern wurde damals in unserem Tun Grenzen gesetzt, manchmal drastisch, oft aber sehr überzeugend durch Worte. Wir fühlten uns dadurch nicht verletzt, sondern ERNST GENOMMEN. Heute wird aus dem arg strapazierten Begriff der Toleranz Gleichgültigkeit. Man schaut lieber weg als hin. Beweise für diese These liefern das Verhalten bei Gewalt in öffentlichen Räumen, also auf Straßen, Bahnhöfen etc., wo erforderliche Hilfeleistung oft unterbleibt. Früher war es für Gewalttäter schon schwieriger, unerkannt zu entkommen. Man mischte sich ein. Die soziale Kontrolle war stärker. Der heute belächelte Satz: "Das tut man nicht" war keine Phrase, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Übereinstimmung in Fragen der Unterscheidung von Gut und Böse. Das lernte man früh von den Eltern, das bestätigte auch der Lehrer in der Schule. Niemand nahm daran Anstoß. Bis heute hat mir dieser Satz ein friedvolles Auskommen mit meinen Mitmenschen ermöglicht.

    Viele Grüße aus Berlin und noch einmal vielen, vielen Dank dafür, dass es diese wunderbare Seite gibt


    Christophorus







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    Dienstag, 5. Februar 2013, 17:03

    Die Generation der Manierenlosen

    Völlig richtig. Ich habe an einer norddeutschen Uni viel mit Studenten zu tun. Bei manchen habe ich den Eindruck, sie hätten die ersten 20 Jahre im Busch gelebt. Mindestsozialisation: Fehlanzeige. Und das Schlimme daran ist: sie können nichts dazu. Diese jungen Menschen sind weder besser noch schlechter als unsere Generation, nur: hier haben mindestens zwei Elterngenerationen erzieherisch völlig versagt. Ich habe es mittlerweile auch aufgegeben, da in irgendeiner Form "nachbessern" zu wollen, da ich weder Missionar noch Sozialtherapeut bin. Das böse Erwachen kommt spätestens dann, wenn diese Semester ihren Abschluß machen und in Berufsfelder streben (z.B. Kundenbetreuung), die ein gewisses Mindestmaß an Umgangsformen erfordern.

    13

    Freitag, 8. Februar 2013, 10:10

    Die Generation der Manierenlosen - Nicht nur die Jugend!

    Eine ähnliche Diskussion hatten wir auch schon im Thread "Wandel der Zeiten" in der Rubrik Familie.

    Man darf dabei nicht vergessen, es war unsere Generation, die sich gegen die autoritäre Erziehung unserer Elterngeneration aufgelehnt hat. Nach meiner Meinung zu Recht! Gewiss gab es auch gute autoritäte Erziehung, genauso wie es heute auch gute antiautoritäre Erziehung gibt. Der Weg zurück zur autoritären Erziehung kann aber nicht die Lösung sein.

    Gute Manieren kann man lernen, aber was nützen sie, wenn der Rest nichts taugt. Was nützen mir die guten Manieren der "Nieten in Nadelstreifen"? Wo man hinschaut, überall Korruption, Intrigen, täuschen und tricksen. Eigener Vorteil, nicht aus eigener Leistung sondern auf Kosten anderer. Der Ehrliche ist der Dumme, ob im Sport, in der Politik oder Gesellschaft. Die Versprechen von heute werden schon morgen gebrochen und keinen störts. Nein, nicht die Manieren vermisse ich, sondern echte Werte.

    Unsere Elterngeneration kannte noch Werte wie Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit, Treue und Pflichten gegenüber der Gemeinschaft. Unsere Generation hat diese Werte und Pflichten über Bord geworfen. Nicht das Wohlergehen der Gemeinschaft, die Rechte des Einzelnen, Selbsterwirklichung standen im Mittelpunkt. Aus der Werte- wurde eine Warengesellschaft. Der Respekt vor den Menschen wurde erstetzt durch den Respekt vor Dingen, tolle Autos, tolle Häuser, Elektronikkram. Welche Vorbilder können wir der Jugend denn noch bieten?

    Es war unsere Generation, die jene Werte, deren Fehlen wir heute bei den Jugendlichen beklagen, weggeworfen hat.

    14

    Freitag, 8. Februar 2013, 19:22

    Generationenkonflikte in den 70ern

    Da bin ich nicht ganz Deiner Meinung. Natürlich haben wir in den 70ern auch unseren Generationenkonflikt ausgelebt und uns gegen vermeintlich antiqierte Ansichten unserer Eltern aufgelehnt. Was die halbe Generation vor uns, nämlich die 68er, von uns unterscheidet, ist die Verlagerung ihres Generationenkonfliktes auf die politische Ebene. Sie haben ihre Eltern pauschal als "Tätergeneration", die für Auschwitz verantwortlich war, diffamiert. Im Endeffekt haben sie das Erfolgsmodell einer damals noch weitgehend bürgerlich geprägten Gesellschaft mit dem entsprechenden Grundkonsens negiert und als "faschistoid" in Abrede gestellt. Das Resultat sehen wir 40 Jahre später: Ehescheidungen en masse. Traumatisierte Kinder, die oft beziehungsunfähig oder -unwillig sind und sich als junge Erwachsene lieber ´nen Hund als einen Partner suchen. Frustierte Männer und Frauen, die insbesondere in Grosstädten ein oft einsames Leben führen und kinderlos bleiben. Das alles und noch viel mehr hat uns die 68er Kulturrevolution in reichem Maße beschert. Und wir als Kinder der 60er waren die erste Generation, die in vollem Umfang davon betroffen war und noch ist.
    Selbst Daniel Cohn-Bendit mußte in einer Diskussion zugeben: "Unsere Gesellschaft ist nach ´68 zwar freier, aber alles andere als besser geworden".
    Ein gewisses Mindestmaß an Manieren gehört in hochentwickelten, arbeitsteiligen Gesellschaften wie der unseren einfach zur Mindestausstattung. Charakterschweine und Egoisten hat es zu allen Zeiten gegeben und wird es immer geben. Auch hierin irren Linksideologen, wenn sie behaupten, daß "Charaktere" durch die gesellschaftlichen Umstände geprägt werden. Jede Großmutter mit Kindern und Enkeln kann Dir das Gegenteil beweisen.
    Ich gebe Dir in sofern recht, als uns ein gesellschaftlicher Grundtypus in den letzten Jahrzehnten weitgehend abhanden gekommmen ist: der des bescheidenen, einfachen, arbeitsamen Menschen. Dieser Typus war in unserer Kindheit noch weit verbreitet. Dagegen trifft man heute allerorten auf Rechthaber, Egomanen und kleine Geister, die von ihrer Wichtigkeit überzeugt sind.
    Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten 40 Jahre sind ein weites Feld, über das man ganze Bücher schreiben kann. Hoffen wir, das in politisch und wirtschaftlich schwierigeren Zeiten (die mit Sicherheit kommen werden) unsere Gesellschaft die damit verbundenen Herausforderungen meistern kann. Ich für meinen Fall bin da eher skeptisch.

    15

    Samstag, 9. Februar 2013, 10:38

    Nun kann man sich über halbe Generationen hin oder her streiten und auch die Ursachen waren mannigfaltig. Die Zeit dieses Wandels waren die 60er, die wir, abhängig von Geburtsjahr, -ort oder-familie, mehr oder weniger aktiv miterlebt haben. Das war auch kein rein deutsches Phänomen, wenn auch die deutsche Vergangenheit der Nazizeit und der verlorenen Kriege eine wichtige Rolle gespielt haben.

    In den 60ern hat sich Deutschland "internationalisiert". Angefangen vom amerikanischen TV-Serien, den Superhelden-Comics, der Beat- und Rockmusik, den Protestbewegungen gegen den Vietnamkrieg (und Krieg allgemein), bis hin zur Hippie-Bewegung und der Drogenszene. Und nätürlich hat auch die Gesellschaft einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Sozialisation der Kinder, wie viele Eltern schmerzlich erfahren mussten, deren Kinder in die "falschen Kreise" gerieten.

    Es war eine aufregende und interessante Zeit, über die man wahrlich Bücher schreiben könnte und es ist schön, dass hier im Forum Zeitzeugen der 60er über diese Zeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln berichten. Insofern bleibt zu hoffen, womit wir wieder bei der Überschrift dieses Threads sind, dass sich an den Beiträgen und Diskussionen zu dieser doch recht interessanten Zeit noch einige mehr beteiligen. An Themen fehlt es jedenfalls nicht.

    16

    Samstag, 9. Februar 2013, 21:07

    Nun gut fang ich halt auch mal an. Aber das wird sich über ein paar Beiträge und ein paar Tage hinziehen da ich meine Erinnerungen nicht einfach so schnell schnell abhandeln kann.
    Geboren und aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof in Mittelfranken und bis zu meinem fünfzehnten Lebensjahr hab ich eigentlich ein freies und tolerantes Leben genossen.
    Zu verdanken hab ich das vor allem meinen Großeltern und auch meinen Eltern die aber mit viel Arbeit auch nicht viel Zeit hatten uns drei Rabauken, meine beiden Kumpels waren fast im selben Alter, in die Schranken zu weisen. Mein Urgroßvater war in unserer Gemeinde Bürgermeister der aber, da er sich weigerte in die Partei einzutreten zurücktreten musste. Meine Großeltern heirateten 1936 und vor allem meine Großmutter war schon von Anfang an gegen das Braune Gesocks, wie sie immer sagte. Das brachte mit fortschreitender Kriegstätigkeiten aber auch immer mehr Probleme mit sich. Wir hatten in unserer Gemeinde den größten Bauernhof und mein Großvater war als absolut unabkömmlich eingestuft. Aber unser Ortsbauernführer neidisch und ganz dunkelbraun intervenierte solange bis mein Opa im Herbst 1941 einrücken musste. Mit 39 Jahren und Herzproblemen. Als Ersatz bekamen wir eine zwanzigjährige aus der Ukraine. Unser Obf sagte dann mal zu meiner Oma "Das hast du jetzt von deinem losen Mundwerk, jetzt steckt dein Mann in Russland". Meine Oma hat mir dann mal gesagt, wenn ich da ein Messer gehabt hätte hätte ich in abgestochen. Mein Opa ist dann mit seinen Einheiten dann fast bis in den Kaukasus marschiert und dann auch wieder fast zurück. Anfang 1944 bekam er dann einen Lungendurchschuss und kam schwerverwundetet nach Hause. Unser Obf gab aber immer noch keine Ruhe und so musste er mit seinem Kranken Nachbarn anfang April 1945,die Amerikaner standen kurz vor Nürnberg, noch zum Volkssturm einrücken, aber er doch etwas Militär erfahren vorne zum Tor rein und hinten mit Entlassschein wieder raus. Und nach Hause gelaufen.
    Meinen Großvater hab ich als grossen stattlichen Mann in Erinnerung der aber immer etwas still und fast menschenscheu war. Im Gegensatz zu meiner Großmutter die immer Quirrlig und vorne dran war. Als Kinder haben wir dann meinen Opa immer nach seinen Kriegserlebnissen gefragt aber er hat immer eisern geschwiegen und uns nie auch nur das geringste darüber erzählt. Er ging in seiner Arbeit auf dem Hof auf und vor allem in seinem Garten und seinen vielen Blumen die er mit wahrer Leidenschaft züchtete. Und oft saß er dann auf seiner Bank darin, einer unserer Katzen auf dem Schoss und starrte gedankenverloren dahin. Wo er da wohl war? Fast immer zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekam ich von ihm ein Taschenmesser geschenkt. Ein richtiger Junge braucht was zum schnitzen. Zu meinem elften Geburtstag bekam ich dann ein Fahrtenmesser geschenkt und dann hat er etwas zu mir gesagt das ich nie vergessen hab. "Bub als dein Vater so alt war wie du war da ein Zeichen drin das war voll Blut und Hass und Untergang und jetzt ist da eins drin von Völkerverständigung und Frieden und Freude, halts in Ehren" Das hab ich heute noch und gelegentlich verwend ichs auch noch. Von meinem Opa hab ich nie ein böses Wort uns gegenüber gehört noch jemals eine Schellen empfangen auch wenn mir mal wieder heftig über die Stränge geschlagen haben. Seit etlichen Jahren bin ich nun am Bücher sammeln von den Einheiten mit denen er hat ziehen müssen um so vielleicht etwas von seinen Erlebnissen und seinem Gemütsleben so wie ich ihn kannte zu erfahren. Und was ich da so erfahren hab, ich hätt auch nichts mehr gesagt.

    Wird fortgesetzt Eiwennho

    17

    Freitag, 24. Mai 2013, 11:02

    So geht das nicht

    Hallo,

    ich bin zwar neu hier, aber ich verstehe auch nicht warum diese tolle Seite nur so wenige Leser hat. Was ich nun garnicht verstehe ist die Tatsache warum hier der Beitrag von christophorus nicht weiterverfolgt wird. Ich hatte Mühe die letzten Postings zu lesen, das sie mir einfach zu lang waren. Mit dem eigentlichen Inhalt hatten die nichts mehr zu tun. Damit will ich nicht sagen das die Beiträge nicht gut waren, das Gegenteil ist der Fall. Wichtig sollte doch nur sein, die Mitgliederzahl zu erhöhen und da wird hier eindeutig zu wenig getan. Leider meine ich auch, das sich der Betreiber dieser Seite wenig Mühe gibt seine Mitgliederzahl zu erhöhen. Man kommt sich hier ein bisschen verloren vor, das mag auch an der geringen Mitgliederzahl liegen. Nur wenn neue Mitglieder aus die Seite kommen und sie werden nicht aufgenommen, wird das manche vielleicht davon abhalten sich anzumelden bzw. sich einzubringen.

    Als Fazit für mich komme ich zu dem Schluss das es schade wäre wenn diese Seite BEDEUTUNGSLOS werden würde.


    Dieter

    18

    Freitag, 24. Mai 2013, 18:10

    RE: So geht das nicht

    Dieses Forum ist ein Angebot an die Leser meiner Webseite "Das-waren-noch-Zeiten Die 60er" die 60er Jahre mit ihren eigenen Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die Unterhaltung, z.B. mit der Rätselecke sollte dabei nicht zu kurz kommen.

    Im Rückblick auf die gut 2 Jahre seit Bestehen diese Forums muss ich sagen, dass ich hier vieles wieder gefunden und auch Neues gelernt habe. Richtig ist, dass wir hier stets nur eine kleine Anzahl von aktiven Mitgliedern waren. Die einzige Werbung bisher sind meine Webseiten über die 60er und das Forum selbst. Jeder kann dazu beitragen oder auch nur einmal eine Frage stellen. Jedes neue Mitglied wird hier willkommen geheißen. Wie sich jedes Mitglied hier einbringt liegt an ihm selbst. Eine Bewertung anhand von Beiträgen gibt es nicht. Quantität war nie ein Anspruch dieses Forums.

    Da Du aber nicht der erste bist, der sich eine größere Anzahl an aktiven Teilnehmern wünscht (die Anzahl der Leser ist gar nicht einmal so gering, glaubt man den Statistiken des Providers), bleibt die Hoffnung, dass sich dies der eine oder andere Leser zu Herzen nimmt und sich hier zum Mitschreiben überwindet. Neue Ideen sind immer willkommen.

    19

    Freitag, 24. Mai 2013, 18:26

    Zum Zweck des Forums

    Ich denke mal, daß es nicht der ausschließliche Zweck einer Seite oder dieses Forums sein sollte, neue Mitglieder zu gewinnen.
    Ich tummle mich, bedingt durch meine Hobbies, auf verschiedenen Foren und muß leider immer wieder feststellen, daß zunächst interessante Diskussionen in gegenseitige Beschimpfungen und Verunglimpfungen ausarten. Viele, ich nenne sie mal "Gestörte", verstecken sich nun mal gern hinter der Anonymität, die das Internet bietet.
    Im Vergleich dazu haben wir hier geradezu paradiesische Zustände, die ich persönlich als angenehm empfinde. Eine Belebung durch neue Teilnehmer würde ich auch begrüßen, nur sollte man auch die mögliche Kehrseite dieser erhöhten Frequentierungen in Betracht ziehen. Da bedarf es dann u.U. eines Moderators, der bei "Entgleisungen" rechtzeitig die Notbremse zieht.

    20

    Freitag, 24. Mai 2013, 19:18

    Sorry, dem kann ich nicht in allen Punkten zustimmen!! Der Sinn eines Forums ist ein " EHRLICHER " Austausch von vielen Meinungen. Wenn jemand sich mit einem Nicknamen anmeldet handelt er für mich nicht ehrlich. Damit will ich nicht sagen das er ein unehrlicher Mensch ist! Sich hinter Anonymität zu verstecken ist für MICH völlig indiskutabel.

    Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich mich auch vorgestellt :thumbsup: Allerdings erfolgte ausser vom Admin keine Reaktion. Soviel zum Willkommen.

    Damit werde ich mich jetzt aus der Diskussion heraushalten.