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    Dienstag, 31. Juli 2012, 21:49

    Kirmes und Rummelplätze in den 60ern

    Nein, die gute alte Zeit mit nostalgischen Karussels und Buden haben wir nicht mehr erlebt. Die 60er waren bereits weitgehend von durchtechnisierten Fahrgeschäften und Verkaufsbuden geprägt, die ihre Ware überwiegend vom Großhandel bezogen. Sicher gab es auch noch die berühmte Schiffsschaukel und Kettenkarussels, diese wurden aber immer weniger nachgefragt, und nach dem Gesetz der freien Marktwirtschaft war hier der zu entrichtende Fahrpreis am geringsten. Nichtdestotrotz: für uns Kids der 60er war der Rummel eine phantastische Erlebniswelt ! Am beliebtesten waren bei uns Autoscooter, Achterbahnen und Geisterbahnen. Die dabei gespielten aktuellen Hits taten später ein übriges, um die Attraktivität zu erhöhen. Bei den "Freßbuden" war Zuckerwatte zumindest bei mir am beliebtesten, gefolgt von Paradiesäpfeln und ... dem teuren Backfisch im Brötchen. Losbuden, bei denen man damals oft überdimensionale Teddies oder Puppen als Hauptpreis gewinnen konnte, waren eine weitere Attraktion. Comickenner werden sich noch an Süßwarenstände mit "Onkel Otto´s Wundertüte" erinnern, in denen Comicremittenden zum kleinem Preis erhältlich waren. Das Kernproblem blieb immer die Finanzierung des Ganzen. In den ersten Jahren ging ich noch mit meinen Eltern zur Kirmes, wobei sich mein Vater als durchaus spendabel erwies. Später dann mit meinen Kumpels, wobei unser Budget nur selten 5,- DM überschritt. Ein Freund "erarbeitete" sich Freifahrten am Nachmittag, indem er nach der Schule auf dem Platz etwas mithalf. "Junge Leute zum Mitreisen" wurden von einigen Fahrgeschäften gesucht und dies wäre für uns sehr reizvoll gewesen, nur waren wir damals noch zu jung dafür. Unser Lindenplatz, auf dem das Ganze mehrmals im Jahr stattfand, ist heute überbaut und Parkplatz für S- Bahn Pendler geworden. Schade drum !

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    Samstag, 4. August 2012, 18:37

    Kirmes war damals für uns Kinder ein Höhepunkt jedes Jahres. Bei uns war die Kirmes immer Anfang September. Sie begann am Samstag Nachmittag nach dem Kirmesumzug und endete nach 3 Tagen am Montag Abend. Während meiner ganzen Kindheit hat sich an den Attraktionen kaum etwas geändert. Jedes Jahr die gleichen Buden und Schausteller. 2 Schießbuden, eine Losbude, ein Süßwarenstand, Kinderkarussell, Schiffschaukel, Autoscooter und natürlich das Bierzelt, das für uns Kinder aber noch nicht von Interesse war. Eine kleine Dorfkirmes eben. Größere Attraktionen wie Geisterbahn oder Achterbahn gab es nicht. Die gab es in der Stadt auf dem Ochsenfest, das aber nur alle 3 Jahre stattfand.
    Für die Kirmes gab es immer ein paar Mark Kirmesgeld. Nicht viel, aber im Vergleich zu heute, waren die Preise auch noch nicht so hoch. Ich habe noch ein Bild vom Kinderkarussell. 6 Fahrten kosteten damals eine Mark. Heute sind es nicht nur Euro statt Mark, das Verhältnis hat sich auch noch fast umgedreht.
    »Franko« hat folgendes Bild angehängt:
    • kirmes62.jpg

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    Samstag, 4. August 2012, 22:59

    Kirmes und Wundertüten

    Eine besondere Faszination übten auf uns die an den Süßwarenständen erhältlichen Wundertüten aus, meist von der Firma Heinerle zum Preis von 10 oder 20 Pfennig. Faszinierend auch deshalb, weil es diese Tüten am Büdtchen in unserer Nachbarschaft so nicht gab. Der Inhalt bestand meist aus einer kleinen, süßen Beilage in Form eines eigenartigen "Puffreises " und einer Plastikfigur oder eines Fragments davon. Wie wir heute wissen, war der Hauptlieferant für diese Beilagen die Firma Jean Höfler, die vor allem durch ihre Ritter- und Westernfiguren mit der anonymen Markung " West - Germany" bekannt wurde. In meiner Zeit (Mitte 60er) wurde für Wundertüten gerade eine mich faszinierende Zirkusserie aufgelegt, die sowohl Tierfiguren als auch Teile für komplette Zirkuswagen umfaßte. Um hier komplett zu werden, insbes. bei den Fahrzeugen, mußte man allerdings eine erkleckliche Anzahl von Tüten erwerben. Daher blieb es für mich meist bei Fragmenten ohne Räder und Seitenelemente. Heute sind diese "Wundertütenprodukte" ein eigenes Sammelgebiet, für das eine umfassende Katalogisierung leider immer noch aussteht. Für komplette, ungeöffnete Wundertüten mit Inhalt aus den 50ern und 60ern werden von Nostalgikern teils exorbitante Liebhaberpreise im Netz bezahlt. Gelegentlich finden sich hier noch kleine Restlagerbestände aus alten Büdtcheninventaren.

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    Samstag, 8. Juni 2013, 16:09

    Erinnern kann ich mich ans Oktoberfest in München, wo es Fahrgeschäfte gab mit Flugzeugen, die man so steuern konnte, daß man mit dem Hebel nach oben gesteuert wurde. Weil ich mir nichts sehnlicher wünschte als mit diesem Karussell zu fahren, quengelte ich. Leider konnten wir nach dem Bierzeltbesuch das Karussell nicht mehr finden und ich mußte mich mit Schiffen zufrieden geben, mit denen ich im Kreis umherflitzte.

    Es gab auch so Scheiben, die sich drehten. Da konnten die Leute draufgehen und es drehte sich immer schneller. Wer es schaffte, am längsten draufzubleiben, hatte gewonnen.

    Ponyreiten ist Gott lob heute verboten.