Das waren noch Zeiten!

Stabilitätskriterien, Europäische Finanzstabilisierungsfazilität, Europäischer Stabilitätsmechanismus, komplizierte Begriffe für den einfachen Sachverhalt das Politiker zwar gerne Mehrausgaben bewilligen und freigiebig Wahlgeschenke machen, aber nur sehr ungern Rücklagen bilden und sparen. Das ist nicht nur seit der Euro- (oder besser Staatsschulden)Krise so. Auch in den 60ern gab es schon einen Stabilitätspakt, das sog. "Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft" von 1968.

Darüber weis heute wahrscheinlich keiner mehr Bescheid und es ist für die Frage auch nicht notwendig. Gesucht ist nämlich nur der Politker, der in einer Rede vom 16.10.1968 vor dem Bundestag zu eben diesem Stabilitätsgesetz zu hören ist. Und auch damals musste wieder die Drohung mit den dunklesten Jahren deutscher Geschichte herhalten.

Wie heißt dieser Politiker, Mitglied der damaligen Bundesregierung? (Sollte nicht allzu schwer sein)

Das war Franz Josef Strauß, einer der unsymphatischsten Politiker aller Zeiten, ein wahres Brechmittel.

Richtig. Franz Josef Strauß war damals in der großen Koalition Bundesminister der Finanzen. Er arbeitete eng mit dem sozialdemokratischen Wirtschaftsminister Karl Schiller zusammen. Die beiden erhielten die Spitznamen Plisch und Plum nach einer Hundegeschichte von Wilhelm Busch.

Zu Franz Josef Strauß kann man sehr unterschiedlicher Auffassung sein, eines muss man ihm lassen: Bei ihm wusste man stets woran man war. Er war keiner jener unzuverlässigen Kehrt- und Wendehälse von denen es heutzutage viel zu viele gibt.

Eine der markantesten Persönlichkeiten in der deutschen Politik der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Mit unqualifizierten Anfeindungen muß so jemand halt leben ... Hübsch wie er bei einer Rede in Essen auf derlei reagierte.