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    Dienstag, 2. August 2011, 07:46

    Kult-Bücher

    Darunter verstehe ich Bücher, die schon viele Lesergenerationen begeistert haben und heute immer noch gelesen werden oder zu unterschiedlichen Zeiten immer mal wieder "in" gewesen sind.

    Anfangen möchte mit "Der Herr der Ringe" von John Ronald Reuel Tolkien, dem Klassiker der Fantasy-Literatur.

    "Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
    Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
    Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
    Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron
    Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
    Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
    Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn."


    Mit diesem Gedicht beginnt der Roman, der als "The Lord Of The Rings" im englischen Original 1954/1955 erschienen ist. Die deutsche Ausgabe kam erst Anfang der 70er in die Bücherläden. Ende der 70er hab ich ihn dann in die Finger bekommen und tage- und nächtelang darin gelesen.

    Der Herr der Ringe ist in 6 Büchern und 3 Bände (Die Gefährten, Die zwei Türme und Die Rückkehr des Königs) unterteilt. Mein erstes Herr der Ringe war die Taschenbuchausgabe (grün, 3 Bände im Sammelschuber) in der Übersetzung von Margaret Carroux, die ich nach wie vor für die beste Übersetzung halte.

    In den 70ern gab es eine Zeichentrickverfilmung von Ralph Bakshi, die jedoch nur den ersten Teil der Handlung umfasst. Da diese Verfilmung recht erfolglos blieb, wurde der 2. Teil nie gedreht. Schade, mir hat diese Verfilmung eigentlich ganz gut gefallen. Mehr Erfolg hatte dagegen die Realverfilmung von Peter Jackson. Die 3 Teile liefen von 2001 bis 2003 in den Kinos.

    Zu erwähnen ist auch noch die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe, "Der kleine Hobbit".

    2

    Dienstag, 2. August 2011, 14:22

    Kenne ich und liebe ich. Die Bücher habe ich auch schon seit vielen Jahren, ebenfalls diese grünen Paperbacks, und natürlich auch den kleinen Hobbit. Und die Filme habe ich mir auch gekauft. Ich fand die Verfilmung recht gut gelungen

    Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass es eine weitere Vorgeschichte gibt, die noch weit vor dem kleinen Hobbit liegt: Das Silmarillion. Dieses Buch finde ich etwas schwer verdaulich, einfach zu viele Namen und Figuren, aber es erklärt doch andererseits viele Zusammenhänge.

    3

    Dienstag, 2. August 2011, 17:40

    Im Westen nichts Neues

    Dieses Buch von Erich Maria Remarque ist wohl das bekannteste Anti-Kriegsbuch (obwohl, oder gerade weil, es nicht als Antikriegsbuch geschrieben wurde). Der Roman schildert die grauenhaften Erlebnisse des Kriegsfreiwilligen Paul Bäumer an der Westfront des 1. Weltkrieges, wobei durch die einfache Sprache des Ich-Erzählers der Geschichte eine beklemmende Authentizität verliehen wird.

    Ich bin und war nie ein großer Fan von Kriegsbüchern und dieses Buch habe ich nur als Schullektüre kennen gelernt, wobei es mich doch tief beeindruckt hat. Ich habe später, sowohl im In- als auch im Ausland, etliche getroffen, die diesen Buch gelesen hatten und die meisten davon ebenfalls als Schullektüre. Selbst meine Kinder (meine Tochter noch im Jahre 2010) haben dieses Buch in der Schule gelesen. 1929 erschienen scheint es sich bis heute als Schullektüre etabliert zu haben.

    Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung wurde dieses Buch 1930 von Lewis Milestone verfilmt. Der Produzent Carl Laemmle erhielt für diesen Film einen Oscar in der Kategorie „Bester Film“. In Deutschland wurde der Film bei den Aufführungen gestört, so dass viele Vorführungen abgebrochen werden mussten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der Film dann verboten. Er gilt heute noch als einer der 100 besten Filme der US-amerikanischen Filmgeschichte.

    4

    Donnerstag, 4. August 2011, 18:30

    Die Schatzinsel

    von Robert Louis Stevenson geschrieben erschien 1883 erstmals in Buchform und zählt bis heute zu den aboluten Klassikern der Jugend- und Abenteuerliteratur. Zu diesem Buch gibt es in der Rätselecke bei den Bücherrätseln schon einige Beiträge. Der Roman enthält alle Zutaten, die unser jugendliches Abenteuerherz höher schlagen ließen:
    ein Schiff auf dem weiten Ozean, eine einsame geheimnisvolle Insel, ein Schatzkarte zu einem vergrabenen Schatz, hinterlistige Piraten, verwegene Helden, darunter Jim Hawkins, ein Junge wie wir.

    Das Buch wurde unzählige Male verfilmt, aber keine Fassung kommt an den Adventsvierteiler aus dem Jahre 1966 heran. Jim Hawkins, Bill Bones, Kapitän Smollet, Dr. Livesey, Trelawny, Israel Hands und natürlich John Silver scheinen direkt dem Buch entstiegen zu sein. Ivor Dean als einbeiniger John Silver war der Inbegriff eines Piraten schlechthin und noch lange nach dem Ende des 4. Teils ging uns dieses Lied nicht aus dem Sinn:

    Siebzehn Mann auf des toten Manns Kiste,
    Ho ho und die Buddel voll Rum!


    Wie lächerlich wirkt dagegen doch der Fluch der Karibik.

    5

    Donnerstag, 4. August 2011, 23:16

    http://www.youtube.com/watch?v=IPJM1Nspumg

    An diesem Intro konnte ich sehen, dass ich diesen Vierteiler definitiv als Kind nicht gesehen habe. Wenn ich auch Filmhandlungen nicht immer im Gedächtnis behalte, Musik aus Intros habe ich noch Jahrzehnte im Kopf. Aber ich fand Film und Buch echt super. Mit Fluch der Karibik kann ich momentan noch keinen Vergleich anstellen, ich habe die Filme noch nicht gesehen, obwohl sie auch schon länger auf meinem Wunschzettel stehen. Jetzt frage ich mich allerdings, ob es überhaupt noch eine gute Idee ist, sie zu sehen.

    Die Buchhandlung ist in der Verfilmung echt gut umgesetzt. Ganz ehrlich: Nach Billi Bones wäre ich auch auf den sauber angezogenen und manierlich wirkenden John Silver hereingefallen. Er stand so im krassen Gegensatz zu Billi Bones, dem Schwarzen Hund und dieser widerlichen Kreatur Pew.

    Mir ist übrigens sowohl am Buch als auch am Film etwas aufgefallen: Bei beidem hatten, wie man in der ersten Begegnung zwischen Hawkins und Ben Gunn erkennen konnte, die Übersetzer ein Problem damit, eine vernünftige Übersetzung für das Wort "marooned" zu finden. Im Film wird das Wort so genommen, wie es ist, im Buch wurde ein Wort daraus gemacht, das es gar nicht gibt: "maruniert"

    6

    Freitag, 5. August 2011, 07:19

    15 Mann auf des Toten Manns Kiste steht in der Überschrift des o.g. Links. Das ist die Übersetzung des alten Piraten Songs 15 Men on a Dead Man's Chest. Gesungen wird im Vorspann aber eindeutig von 17 Mann. Wieviel Mann nun wirklich auf der Kiste gesessen haben und wer die beiden zusätzlichen Piraten waren, könnte uns wohl nur John Silver erklären. Aber der ist ja nun schon seit vielen Jahren untergetaucht.

    7

    Freitag, 5. August 2011, 07:40

    Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass es eine weitere Vorgeschichte gibt, die noch weit vor dem kleinen Hobbit liegt: Das Silmarillion.


    Ein weiteres Werk aus der düsteren Vorzeit Mittelerdes, also auch noch weit vor den Ereignissen aus dem Herrn der Ringe, ist das vor noch nicht allzu langer Zeit erschienene Buch "Die Kinder Hurins".

    Wenn man den Herrn der Ringe aufmerksam gelesen hat, wird man einige Anspielungen auf diese alten Helden von einst erkennen. Auch dieses Buch ist eher ein episches Heldendrama mit unendlich vielen Namen von Ländern, Helden und Bösewichten, die sich kaum ein Leser behalten kann. Also nichts für zwischendurch, sondern eher was für echte Tolkien-Fans.

    8

    Freitag, 5. August 2011, 10:36

    Natürlich kenne ich die Schatzinsel und "Im Westen..." scheint sich
    wirklich in den Schulen etabliert zu haben. Wir hatten es in Klasse
    12 in Deutsch während sowohl Buch als auch beide Verfilmungen
    !930, 1980?) bei meiner Tochter im Geschichtsunterricht eingesetzt
    wurden. Meine Eltern haben noch eine Erstausgabe aus den 30er
    Jahren, die aus dem Nachlass eines Onkels meines Vaters stammt.
    Jener Onkel (geb. 1898) hatte das Vergnügen gleich zweimal auf
    Staatskosten Frankreich kennen zu lernen (1916-1919 und 1943-1945). Als Kriegsteilnehmer hatte er das Buch gleich nach seinem Erscheinen erworben und es hat die Zeit bis zu seinem Tod 1979 überstanden. Ich erinnere mich daran, daß er sagte, genau so wie
    es dort beschrieben wird, wäre es tatsächlich gewesen. Er war
    1917 in französische Gefangenschaft geraten und kam in ein Lager
    bei Narbonne. Trotz Kriegsgefangenschaft sprach er nie negativ
    über das Land und die Leute. 1944 geriet er in Frankreich in
    britische Gefangenschaft, so daß er auch noch England kennen
    lernen konnte.

    9

    Freitag, 5. August 2011, 14:57

    Zitat

    Gesungen wird im Vorspann aber eindeutig von 17 Mann.
    Genau genommen haben diese Chorsänger "finfzehn Mann" gesungen, also fünfzehn Mann. Das waren Rumänen oder Tschechen, die konnten kein Ü aussprechen.


    Habe darüber was in der Wikipedia gefunden:

    Zitat

    Musik [Bearbeiten]
    Für die Filmmusik wurde nach Vermittlung durch den Komponisten Robert Mellin (der 1965 die Musik zum Abenteuervierteiler Don Quijote von der Mancha geschrieben hatte) der tschechische Komponist Jan Hanuš verpflichtet, der, ob der umfangreichen Arbeit, Hilfe von seinem Kollegen Luboš Sluka in Anspruch nahm. Eingespielt wurde die Musik vom Filmorchester Praha (FISYO) mit ca. 45 Personen unter Mitwirkung eines gemischten Chores von Pavel Kühn. Allerdings waren die Sänger der deutschen Sprache nicht mächtig und mussten den umfangreichen Text des Piratenliedes Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste phonetisch lernen. Deshalb hatten sie große Probleme mit der Aussprache und es klingt undeutlich.
    Herstellungsleiter Walter Ulbrich hielt die Musik für sehr gelungen, und obwohl Robert Mellin der Ansicht war, dass sie einmalig sei und nicht weiter zu verwenden, setzte er sie sowohl in Auszügen für die Nachfolgeproduktionen „Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer“ (1968) als auch bei „Die Lederstrumpferzählungen“ (1969) ein.
    Aber egal, ob 15 oder 17, diese Musik ist ein Ohrwurm, und jetzt spukt mir dieses Lied ständig im Kopf herum.


    Zitat

    Aber der ist ja nun schon seit vielen Jahren untergetaucht.
    Könnte es sein, dass Stevenson, indem er Silver hat entkommen lassen, sich ein Hintertürchen offen gelassen hat, für eine Fortsetzung, die er dann doch nie geschrieben hat? Es gibt Verschiedenes, das dafür spricht, auch wenn Jim Hawkins sich ja geschworen hatte, nie mehr zu der Insel zurückzukehren, obwohl das Silber und die Waffen noch auf der Insel geblieben sind, Ben Gunn hatte ja nur den Hauptschatz gefunden.

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    Freitag, 5. August 2011, 19:43

    Könnte es sein, dass Stevenson, indem er Silver hat entkommen lassen, sich ein Hintertürchen offen gelassen hat, für eine Fortsetzung, die er dann doch nie geschrieben hat? Es gibt Verschiedenes, das dafür spricht, auch wenn Jim Hawkins sich ja geschworen hatte, nie mehr zu der Insel zurückzukehren, obwohl das Silber und die Waffen noch auf der Insel geblieben sind, Ben Gunn hatte ja nur den Hauptschatz gefunden.


    Wie der Fluch der Karibik als eines von vielen Beispielen zeigt, ist es manchmal besser, wenn es keine Fortsetzungen mehr gibt. An den ersten Teil wäre wohl keine Fortsetzung herangekommen und der Schluss des Buches lies noch etwas Platz für unsere eigenen Fantasien (wie wir nach 100 Jahren die Insel wieder entdecken und auf die Überreste der Piraten und natürlich des Schatzes stoßen).

    11

    Freitag, 5. August 2011, 20:00

    Ich erinnere mich daran, daß er sagte, genau so wie
    es dort beschrieben wird, wäre es tatsächlich gewesen.


    Remarque war ja als 19jähriger Soldat im Sommer 1917 tatsächlich an der Westfront im Einsatz. Er wurde jedoch schon bald durch mehrere Granatsplitter verwundet und verbrachte die restliche Kriegszeit in einem Armee-Lazarett. Dort dürfte er, neben seinen eigenen Erfahrungen, auch von anderen Kriegsverwundeten von dem Schrecken an der Front gehört haben. Dies erklärt wohl die beklemmende Authentizität mit der der Kriegsalltag als auch das Leben und Sterben im Lazarett beschrieben wird.

    12

    Freitag, 5. August 2011, 20:20

    Zitat

    Wie der Fluch der Karibik als eines von vielen Beispielen zeigt, ist es manchmal besser, wenn es keine Fortsetzungen mehr gibt.
    Das ist wahr. Ich bin schon auf das Prequel "Portobello Gold" gespannt, das ja Jahre nach der Schatzinsel als eigene Geschichte herausgekommen ist und das die in der Schatzinsel erwähnten Geschehnisse in der Vergangenheit behandelt, also wie der Schatz geraubt wird, wie Flint den Schatz mit Hilfe von sechs Piraten auf der Insel vergräbt, unter anderem Allardyce, den man in der Schatzinsel als Wegweiser wiederfindet, und wie Flint alleine zum Schiff zurückkehrt und Billi Bones später in den Besitz der Schatzkarte kommt und Silver und dessen Leuten entkommt. Ich hoffe, das ist nur annähernd so gut. Ich habe es schon hier liegen, bin aber noch nicht dazu gekommen, es zu lesen.

    13

    Freitag, 5. August 2011, 20:47

    "Portobello Gold" kenne ich noch nicht. Ich wusste gar nicht, dass es zu der Schatzinsel noch eine Vorgeschichte gibt. Leider gibt es keine Neuauflagen. Jetzt suche ich nach einer einigermaßen lesbaren gebrauchten Ausgabe, evtl. eBay oder Amazon.

    14

    Freitag, 5. August 2011, 21:08

    Ich habe es auch über den Amazon Marketplace gekauft, in recht gutem Zustand.

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    Sonntag, 7. August 2011, 09:52

    Tom Sawyers Abenteuer

    von Mark Twain zählt neben der Schatzinsel zu den Klassikern der Jugendliteratur. Es ist die Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, zwei Jungen, die uns sehr sympathisch waren. Tom schwänzte gerne die Schule, ging unliebsamen Arbeiten aus dem Weg, prügelte sich und hatte lauter Flausen im Kopf. Huckleberry Finn hingegen ging erst gar nicht in die Schule, hatte keinen festen Wohnsitz, lebte meistens in einem Fass und rauchte schon. Die Geschichte spielt Mitte des 19. Jahrhunderts in einem kleinen Ort am Mississippi und enthält alle Zutaten für ein spannendes Jugendbuch: Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Verbrechen, ja sogar Mord und viele Abenteuer. Das Buch erschien 1876 und fast zeitgleich auch in deutscher Sprache. Wegen der Verwendung von Alltagssprache und Kraftausdrücken, kam das Buch in Amerika erstmal auf den Index.

    Wie die Schatzinsel wurde auch dieses Buch unzählige Male verfilmt und genau wie bei der Schatzinsel ist auch hier die für mich beste Verfilmung ein Adventsvierteiler, diesmal aus dem Jahre 1968. Auch dieser Vierteiler hält sich eng an die Erzählung und umfasst neben dem kompletten Buch Tom Sawyers Abenteuer auch Teile aus den Anfängen von Huckleberry Finn. Der Film endet an der Stelle, an der sich die beiden Freunde aus den Augen verlieren. Huckleberry Finn reißt von seinem alkoholabhängigen Vater aus und fährt mit seinem Freund, dem Neger Jim, auf einem Floß den Mississippi hinunter. Wer wissen wollte, was ihm auf dieser Reise wiederfuhr und ob sich die beiden Freunde jemals wieder begegneten, der musste auch das Buch Huckleberry Finn lesen(Wikis und DVDs gab es noch nicht).

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    Sonntag, 7. August 2011, 13:39

    Oh ja, das war spannend, sowohl das Buch als auch der Adventsvierteiler (der auch auf meinem Wunschzettel steht). Tom war echt clever, wie er seine Strafarbeit verkauft hat. Auf so eine Idee müsste man erst mal kommen!

    17

    Freitag, 12. August 2011, 18:18

    Dracula

    der Roman von Bram Stoker aus dem Jahre 1897 ist wohl der erste Vampirroman der Literaturgeschichte. Er prägte wie kein anderer das Bild des Vampirs und machte den Grafen aus Transylvanien zum Ahnherrn aller Gruselthriller.

    Jonathan Harker, ein Anwaltsgehilfe aus London reist nach Transylvanien um mit dem Grafen Dracula einen Kaufvertrag über ein Haus in London abzuschließen. Ist die Reise zum Schloß des Grafen schon geheimnisvoll, so muss er dort erkennen, dass der Graf kein natürliches menschliches Wesen ist. Der Anblick von Blut macht ihn nervös, er hat kein Spiegelbild und ist tagsüber nicht zu sehen. Harker erkennt, dass er in dem von Wölfen bewachten Schloss gefangen ist und schließt in Todesängsten mit seinem Leben ab, als ihn schließlich doch noch die Flucht gelingt. Graf Dracula ist inzwischen aber schon in London angekommen, wo recht seltsame und schauerliche Dinge geschehen.

    Der Roman ist Reise-, Abenteuer-, Liebes- und Gruselgeschichte zugleich. Es gibt keinen einzelnen subjektiven Erzähler, sondern die Geschichte besteht aus einer Folge von Tagebucheinträgen, Briefen, Zeitungsartikel und Phonographaufnahmen unterschiedlicher Personen, die von Anfang an eine beängstigende Stimmung aufbauen und die Spannung bis zum letzten Satz halten.

    Den großen, weltweiten Erfolg seines Romanes erlebte Bram Stoker nicht mehr. Er starb in finanziell bescheidenen Verhältnissen 1912 in London, zehn Jahren vor der ersten Verfilmung seiner Vampirgeschichte, den Stummfilmklassiker "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" von Friedrich Wilhelm Murnau mit Max Schreck in der Hauptrolle, der jedoch nicht autorisiert war und vor allem den Mittelteil und Schluss der Handlung start veränderte. 1931 folgte die erste offiziell zugelassene Verfilmung mit Bela Lugosi in der Rolle des untoten Grafen. Christopher Lee wurde Ende der 50er und in den 60er-Jahren als Graf Dracula durch eine Reihe von Horrorfilmen aus den Hammerstudios bekannt, die aber mit der Handlung von Bram Stokers Roman nicht mehr viel gemein hatten. Aus den vielen Dracula-Verfilmungen sticht der unter der Regie von Francis Ford Coppola gedrehte Film aus dem Jahre 1992 heraus, der sich nah an das Original hält und aus meiner Sicht die bisher beste Dracula-Verfilmung darstellt.

    Von den vielen Vampirbüchern und -filmen überwiegen leider bei weitem die schlechten, so dass dieses Genre etwas in Verruf geraten ist. Viele kennen Vampirgeschichten nur noch aus Action-Serien wie "Buffy" oder "True Blood" oder die niedlich, netten Vampire aus den "Biss" Teenie-Liebesromanen von Stephenie Meyer. Wer originelle und spannende Handlung sucht, sollte da besser zu Bram Stokers Original greifen, das, obwohl schon über 100 Jahre alt, die modernen Vampirgeschichten wie Twilight oder andere, weit in den Schatten stellt. Denn in diesem Buch "gibt es keine Hoffnung mehr, wenn er kommt - ER: Dracula" (Text vom Umschlag des Heyne-Taschenbuchs Dracula von Bram Stoker).

    18

    Freitag, 12. August 2011, 20:40

    RE: Dracula

    Christopher Lee wurde Ende der 50er und in den 60er-Jahren als Graf Dracula durch eine Reihe von Horrorfilmen aus den Hammerstudios bekannt, ...


    Die Filme habe ich Anfang der 70iger heimlich mit meiner großen Schwester im Fernsehen gesehen. Abends als unsere Eltern schon im Bett waren. Wir haben uns ganz schön gegruselt. Das Buch habe ich ein paar Jahre später auch gelesen. Allein der Erzählstil aus Tagebucheinträgen und Briefen machen dieses Buch schon lesenwert. Ich konnte gar nicht mit dem Lesen aufhören. Toll finde ich die Komödie Tanz der Vampire von und mit Roman Polanski und bei der Mel Brooks Parodie Tot aber glücklich mit Leslie Nielsen bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gekippt. Die Coppola-Verfilmung mit Gary Oldman und Winona Ryder ist nicht nur gut umgesetzt sondern auch ziemlich erotisch. Das was heutzutage an Vampirfilmen und Serien zu sehen ist, ist jedoch allessamt großer Mist. Da liebe ich doch diesen alten, verstaubten, fast schon etwas gemütlichen Grusel.

    19

    Dienstag, 30. August 2011, 14:07

    1984

    lag Anfang der 70er, als ich das Buch zum ersten Mal las, gar nicht mehr so weit in der Zukunft, zumindest nicht mehr ganz so weit wie noch 1948 als George Orwell dieses Buch schrieb (der Titel 1984 ist ein Zahlendreher des Jahres 1948). Inzwischen liegt das Jahr 1984 nicht mehr in der Zukunft, sondern schon ein ganzes Stück in der Vergangenheit. Zwar ist die Utopie George Orwells bisher nicht (oder noch nicht ganz) eingetreten, aber die Möglichkeit das es so werden könnte besteht immer noch und wird wohl bestehen bleiben solange es Menschen gibt.

    1984 beschreibt einen totalitären Überwachungs- und Präventionsstaat, in dem eine Parteielite um den "Großen Bruder" das Volk beherrscht. "Big Brother is watching you", überall, zu jeder Zeit, mittels sogenannter Telvisoren und wo mal keine Telvisoren sind, lauern Spitzel und Denunzianten. Der "gläserne Bürger" führt ein Leben, das geprägt ist von Versorgungsproblemen, ständiger Überwachung, Angst und Mangel an persönlichen Beziehungen. Unwissenheit ist Stärke, Freiheit ist Sklaverei und Krieg ist Frieden lauten die Wahlsprüche der Partei.

    Es gibt 4 Ministerien. Das Ministerium für Wahrheit manipuliert sämtliche Nachrichten, Bücher, Zeitungsartikel, Bild- und Tonaufzeichnungen. Das Ministerium für Überfluss erstellt die 3-Jahres-Pläne, die laut offiziellen Meldungen ständig erreicht bzw. übertroffen werden, obwohl die Bevölkerung veramt ist und bleibt. Das Minsterium für Frieden befasst sich mit Kriegspropaganda und damit, den immerwährenden Krieg aufrecht zu halten und schließlich das gefüchteste Ministerium, das Ministerium für Liebe, das eine Gedankenpolizei unterhält, die Abweichler aufspürt, verhört, solange foltert, bis sie „umgedreht” sind und sie schließlich umbringt.

    Auch nach über 60 Jahren seit seinem Erscheinen ist das Buch immer noch aktuell. Big Brother, der gläserne Bürger oder Überwachungsstaat sind nur einige Begriffe, die auch heute noch von Vielen verwendet werden, die das Buch nicht einmal kennen.

    20

    Mittwoch, 31. August 2011, 09:25

    Wir hatten "1984" in Englisch und es war 1981 sogar Thema der
    Abiturarbeit. Dazu kam "Brave New World" von A.Huxley. Aufgabe
    war, die beschriebenen Gesellschaften zu vergleichen und darzu-
    stellen mit welchen Methoden sozial erwünschtes Verhalten her-
    beigeführt werden soll.
    Im übrigen ist "1984" eindeutig inspiriert vom Personenkult, den
    Diktatoren der 30er und 40er Jahre betrieben haben. Vieles erinnert an Ereignisse, die in Russland während der Stalin-Ära tat-
    sächlich stattgefunden haben. In seinem Buch "Animal Farm" zeigt
    Orwell, wie totalitäre Regime entstehen können am Beispiel einer
    Fabel. Orwell war ursprünglich ein Marxist und war bitter enttäuscht darüber, was aus dieser Lehre im damaligen Ostblock
    gemacht worden war.
    Des weiteren wurden in "1984" Lebensverhältnisse dargestellt, die
    während der Kriegszeit in England durchaus üblich waren (Lebens-
    mittelrationierung, Kriegspropaganda, Bomenangriffe usw.). Zur
    damaligen Zeit konnte sich wahrscheinlich jeder Leser noch daran
    erinnern.