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    Sonntag, 10. Juli 2011, 17:06

    Fast oder ganz ausgestorbene Dienstleistungen

    An verschiedenen Stellen wurden schon Dienstleistungen erwähnt, die es in der Form, wie wir sie in unserer Kindheit gekannt haben, nicht mehr oder kaum noch gibt. Ich habe mal begonnen, die schon genannten in einer Liste zusammenzutragen und noch ein wenig ergänzt:

    Postreisedienst (von anderen Busunternehmen übernommen)

    Telegramme (Auslandstelegramme bietet die Post nicht mehr an, Inlandstelegramme fast nur noch als Glückwunschtelegramme)

    Handvermittelte Ferngespräche über das Fernamt (vollständig automatisiert)

    Geldbriefträger (sofern Geld überhaupt noch in bar als Zahlungsanweisung zur Verrechnung angewiesen wird, muss es in der Postfiliale abgeholt werden)

    Rentendienst der Post (Rente geht heute bei den meisten aufs Konto)

    Milchmänner (die Milch muss man sich heutzutage im Geschäft holen)

    Lumpensammler (durch Papiertonnen oder -container, Altkleidersammlungen und den Sperrmüll ersetzt)

    Brötchenlieferservice der Bäckereien (bietet heutzutage keine Bäckerei mehr an)

    Kunststopferinnen (muss man heutzutage mit der Lupe suchen, wenn man ein hochwertiges Kleidungsstück kunststopfen lassen will)

    Laufmaschendienst (so billig, wie heutzutage Nylonstrumpfhosen sind, lohnt das definitiv nicht mehr)

    Hausschneiderinnen (mehr oder weniger durch die Änderungsschneidereien abgelöst)

    Hutsalons und Hutabteilungen in Kaufhäusern (Hüte sind weitgehend aus der Mode gekommen)

    Öffentliche Wannenbäder (heutzutage gibt es kaum noch Wohnungen ohne Bad und/oder Dusche)

    Gefriergemeinschaften (fast alle aufgelöst, da Gefriergeräte inzwischen für Haushalte erschwinglich sind und es auch kaum noch Hausschlachtung gibt)

    Scherenschleifer (die meisten Leute werfen stumpfe Messer und Scheren heutzutage weg oder schleifen sie bestennfalls noch selber mit einem Wetzstahl)

    Uhrmacher (wenn es hochkommt werden nur noch sehr hochwertige Uhren zur Reparatur gebracht)

    Radio- und Fernsehtechniker, die ins Haus kamen (Heutzutage muss man die Geräte selber hinbringen, und der Dienst lohnt nur noch bei sehr teuren Geräten)

    Schuster (mehr oder weniger durch Schnellschustereien ersetzt, wenn man von den orthopädischen Schuhmachern absieht)

    Möbelschreiner (seltener geworden, da heutzutage die meisten Möbel aus der Fabrik kommen)

    Tankwarte (Tankstellen sind inzwischen komplett mit Ausnahme des Bezahlens auf Selbstbedienung umgestellt)

    Drogerien mit Bedienung und Beratung (praktisch komplett durch Selbstbedienungs-Drogeriemärkte ersetzt)

    "Klowagen", zumindest in Städten (da heutzutage zumindest in den Städten jedes Haus an die Kanalisation angeschlossen ist, gibt es dementsprechend auch kaum noch Abwassergruben, die ausgepumpt werden müssen)

    Verleih von Shampooniergeräten für Teppiche in Drogerien und Supermärkten (sind mittlerweile für Haushalte erschwinglich geworden)

    Obst-Bedienungstheken in Supermärkten (auf Selbstbedienung umgestellt)

    in Supermärkten und Kaufhäusern fest angestellte Ladenhilfen, die Regale auffüllen (die Geschäfte leihen sich heutzutage Auffüllkräfte bei Subunternehmern aus)

    Beratung durch Verkäuferinnen in Kaufhäusern (ausschließlich Selbstbedienung, mit Ausnahme des reinen Kassiervorgangs)

    Schirmreparatur (Schirme sind heutzutage billig)

    Reparaturdienst für kleine Elektro-Haushaltsgeräte (die meisten dieser Geräte sind heutztage für die Mülltonne produziert)

    Fahrscheinverkauf in Bussen und Bahnen, außer durch Automaten, ansonsten nur noch Vorverkauf, der auch überwiegend durch Automaten erfolgt

    Reine Fischhändler sind auch selten geworden, Frischfisch wird fast nur noch in grpoßen Supermärkten, Lebensmittelabteilungen von Kaufhäusern und Feinkostläden verkauft, da heutzutage Tiefkühlfisch stark bevorzugt wird.

    Die Vorortkinos sind auch alle geschlossen, seit praktisch jeder einen Fernseher hat. Sogar von den großen Filmpalästen mussten viele schließen.

    Sägedienst für Brennholz (heutzutage kriegt man Brennholz und Anmachholz fix und fertig im Baumarkt zu kaufen)

    Kohlenhändler werden auch immer weniger, allerdings kann man Briketts bündelweise im Baumarkt kaufen.

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    Dienstag, 12. Juli 2011, 17:14

    Bei uns klingelte früher so ein bis zweimal im Jahr ein Scherenschleifer an der Tür. Er schärfte stumpf gewordene Messer und Scheren. Überhaupt wurden Handwerker noch viel stärker in Anspruch genommen. In unserem Dorf gab es einen Uhrmacher, der reparierte Taschen-, Küchen-, Armbanduhren und Wecker. Der Schuster reparierte nicht nur abgelaufene Schuhe (nicht mit einem Absatzschnelldienst zu vergleichen), sondern auch Rucksäcke, Taschen und andere Lederwaren. Radio- und Fernsehtechniker kamen noch zu bezahlbaren Preisen ins Haus. "Komm mit mir ins Wegschmeißwunderland" sangen 1970 die Krautrocker Floh de Cologne. Es dauerte nicht lange und wir waren angekommen. Jetzt braucht man diese Dienstleistungen nicht mehr.

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    Dienstag, 12. Juli 2011, 19:16

    Ja, doch, an den Scherenschleifer kann ich mich noch erinnern. Meine Mutter hatte da ein geerbtes Silberbesteck, da hat sie sich in die Messer eine Säge einarbeiten lassen, weil ihr die Messer zu stumpf waren. Ich weiß nicht mehr, was sie dafür bezahlt hat, aber wer hat auch heute noch Tafelsilber?

    Uhren sind heutzutage teilweise so billig, dass sie gar nicht mehr zur Reparatur gebracht werden.

    Daran, dass man früher noch viel zum Schuster gegangen ist, erinnere ich mich auch noch. Mein Schulranzen musste auch öfters dorthin, das war noch ein Lederranzen. Aber heutzutage gibt es fast nur noch Schnellschustereien, die nebenher auch noch Schlüsseldienst, Gravuren und Ähnliches anbieten.

    Und der Radio- und Fernsehtechniker lohnt sich nur noch bei sehr teuren Geräten. Um ehrlich zu sein, mein 30-€-Küchenradio würde ich ganz bestimmt nicht hinbringen. Aber damals mussten die Fernsehtechniker auch aus einem anderen Grund noch ins Haus kommen. So einen Plattenschrank oder eine Fernsehtruhe, wie man sie damals hatte, konnte man sich nicht einfach unter den Arm klemmen und hinbringen.

    An irgendeiner Stelle hatte ich es mal erwähnt, dass mein Vater Schreiner war. Der hat es noch gelernt, Möbel komplett herzustellen. Sein Meisterstück war ein schönes Sideboard, das meine Mutter heute noch hat. Zeitweise hatten meine Eltern ein Wochenendhaus, da hat mein Vater eine Einbauküche und ein Hochbett gebaut. Heutzutage werden Möbel nur noch in Möbelfabriken hergestellt, und die meisten Schreinereien sind auf Fenster und Türen spezialisiert. Auch der Betrieb, in dem mein Vater gelernt und bis zu seiner Pensionierung gearbeitet hat, war irgendwann nur noch auf Fenster spezialisiert.

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    Montag, 1. August 2011, 20:59

    Tankwarte, wie man sie früher kannte, die einem nicht nur den Wagen betankten, sondern auch die Windschutzscheibe sauber machten und Ölstand und Reifendruck kontrollierten, gibt es inzwischen auch nicht mehr. Sogar als Nicht-Autofahrerin fällt mir das auf. Das war früher sogar ein Lehrberuf mit dreijähriger Lehrzeit. Heutzutage sind die Tankstellen rein auf Selbstbedienung ausgerichtet. Nur bezahlen muss man noch bei einem Angestellten, in diesen Tankstellen-Supermärkten, in denen es neben Autozubehör auch Lebensmittel, Getränke, Zigaretten, Zeitschriften und anderes zu kaufen gibt.

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    Dienstag, 2. August 2011, 06:50

    Tankwarte gab es auch noch Mitte der 70er, als ich noch mein erstes Auto hatte. Man fuhr an die Tankstelle, sagte volltanken oder für 10 DM und den Rest erledigte der Tankwart. Einmal sagte ich für 20 DM und der Tankwart hatte dann nicht aufgepasst und vollgetankt, ich musste aber trotzdem nur 20 DM bezahlen. War aber kein großer Unterschied, für 20 DM war damals so ziemlich das gleiche wie volltanken.

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    Sonntag, 14. August 2011, 22:48

    Drogerien, in denen man noch bedient und beraten wird, zum Beispiel zu nicht apothekenpflichtigen Heilmitteln und kosmetischen Mitteln, gibt es auch kaum noch. Sie sind mittlerweile fast überall von Selbstbedienungsmärkten, in denen es nur noch abgepackte Ware und keine Beratung mehr gibt, abgelöst worden. Ich kann mich an eine solche Drogerie noch erinnern. Meine Oma kaufte dort außer Kosmetika, Kräutertees und Putzmitteln auch immer mal wieder ein Fläschchen Weingeist, das brauchte sie, weil sie selber Eierlikör gemacht hat. Und in der Vorweihnachtszeit konnte man dort auch bestimmte Gewürze kaufen, die man für die Weihnachtsbäckerei brauchte, wie zum Beispiel Lebkuchengewürze und Rosenwasser, das braucht man für Marzipan.

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    Montag, 15. August 2011, 19:16

    Sie sind mittlerweile fast überall von Selbstbedienungsmärkten, in denen es nur noch abgepackte Ware und keine Beratung mehr gibt, abgelöst worden.


    Das trifft neben den Drogerien auf fast alle Warenhäuser zu. Von den "Tante-Emma-Läden" will ich hier gar nicht reden. Auch die großen Kaufhäuser, wie etwa Karstadt, hatten noch in jeder Abteilung genügend Verkaufspersonal. Egal ob bei Bücher, Schallplatten, Spielzeug oder Bekleidung, es dauerte nie lange, dann kam auch schon ein/e Verkäufer/in mit der Frage: "Kann ich Ihnen helfen" oder so ähnlich. Auch hatte jede Abteilung noch ihre eigene Kasse, Bücher bezahlte man gleich an der Buchkasse, Schallplatten an der Schallplattenkasse usw. Heute findet man auch da kaum noch Beratung. Kassen gibt es nur sehr wenige, da steht man dann Schlange. Manchmal gibt es in einem gesamten Stockwerk keine Kasse mehr. Wie ein König fühlt man sich als Kunde schon lange nicht mehr.

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    Dienstag, 16. August 2011, 04:54

    Das kann ich gut bestätigen. Es gab in meiner Kindheit schon Selbstbedienungsläden, Edeka, Kaiser´s Kaffee (der anfangs noch eher auf Kaffee, Tee, Gebäck, Schokoladenwaren u.ä. spezialisiert war), Spar und Konsum, was später der Coop wurde. Die Läden waren kleiner und überschaubarer, und oft kannten die Verkäuferinnen einen noch beim Namen. Diese Geschäfte hatten ein überschaubares Sortiment, und man wurde an der Obsttheke noch bedient, das gibt es in den heutigen Supermärkten auch nicht mehr, da kriegt man Obst und Gemüse zum Selber-Abwiegen, was dann an der Kasse noch mal kontrolliert wird. Bedienungstheken gibt es nur noch für Fleisch, Wurst und Käse, wo es als Alternative dann aber auch die Sachen in der SB-Theke gibt. Die meisten Supermärkte haben heutzutage noch nicht einmal mehr eigene Ladenhilfen, die die Regale auffüllen und sich im Sortiment auskennen. Alles nur noch Leihkräfte von Subunternehmern, die wirklich rein für das Auffüllen der ihnen zugewiesenen Regale zuständig sind.

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    Donnerstag, 18. August 2011, 22:42

    So, und weiter. Ich erwähnte an einer anderen Stelle den "Klowagen", der uns die Abwassergrube am Haus einmal monatlich auspumpte. Zuletzt habe ich so einen Wagen vor mehr als 20 Jahren gesehen. Zumindest in größeren Städten sind mit Sicherheit die Häuser auch alle an die Kanalisation angeschlossen. Auf dem Land könnte das unter Umständen noch anders aussehen.

    Die weiter oben erwähnte Drogerie bot auch Ausleihe von Teppichshampooniergeräten an. Diese Geräte waren in meiner Kindheit noch ziemlich teuer. Zeitweise wurde das auch in einigen Supermärkten und Drogeriemärkten angeboten. In den letzten Jahren habe ich nicht mehr gesehen, dass dieser Service noch angeboten wird. Wer heutzutage seinen Teppich noch shampooniert, kauft sich wohl eher so ein Gerät, sie sind gar nicht mehr so teuer.

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    Montag, 29. August 2011, 14:34

    Schirmreparatur wird meines Wissens auch nicht mehr angeboten Bei uns in der Nähe gab es einen Laden, in dem Taschen, Schulranzen und auch Schirme angeboten wurden. Dort konnte man einen Schirm auch zur Reparatur abgeben. Aber Schirme sind heutzutage billig.

    Und im Elektroladen konnte man kleine Haushaltsgeräte zur Reparatur abgeben. Heutzutage lassen sich viele der kleinen Haushaltshelfer nicht mal mehr öffnen.

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    Freitag, 16. September 2011, 19:28

    Fahrscheinverkauf in den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es seit etwa Mitte der 70er Jahre nur noch aus Automaten, entweder in den Fahrzeugen selbst oder an den Haltestellen, ansonsten in manchen Schreibwarengeschäften und Kiosken, die Vorverkaufsstellen sind, in den Kundendienststellen der Verkehrsbetriebe und an den Fahrkartenschaltern der größeren U-Bahn-Stationen. Früher war der Fahrscheinverkauf in den Bussen und Straßenbahnen Aufgabe der Schaffner, die saßen hinten in den Fahrzeugen, später verkauften dann die Fahrer die Fahrscheine. Nach und nach wurden dann aber die Busse und Bahnen alle mit Automaten bestückt, und die Fahrer verkauften dann auch keine Fahrscheine mehr. Das Doofe ist nur, hat man nicht genug Kleingeld bei sich, dann kann man nur hoffen, dass einem jemand von den anderen Fahrgästen einen Schein wechseln kann, denn die Automaten nehmen keine Scheine an. Auch in den Zügen der Deutschen Bahn gibt es keinen Fahrscheinverkauf mehr, alles nur noch im Vorverkauf, und auch das zu einem großen Teil nur noch aus Automaten, denn die kleineren Bahnhöfe, besonders die S-Bahnhöfe, haben oft gar keinen Fahrkartenschalter mehr.

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    Sonntag, 25. September 2011, 14:20

    Reine Fischhändler scheinen auch selten geworden zu sein. Ich kann mich noch entsinnen, meine Oma kaufte ihren Fisch für freitags immer bei einem Fischhändler. Heutzutage kriegt man Frischfisch fast nur noch an den Fischtheken größerer Supermärkte und in den Lebensmittelabteilungen von Kaufhäusern wie Kaufhof, eventuell noch in Feinkostgeschäften, die auch andere Sachen verkaufen . Aber heutzutage wird Fisch auch sehr viel tiefgekühlt verkauft, oft genug auch in Form von Fischstäbchen, Fischfrikadellen und Ähnlichem.

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    Montag, 3. Oktober 2011, 18:50

    Zu dieser Zeit, wo letzten warmen Sommertage vorbei sind, bereite man sich früher langsam auf den Winter vor. Neben dem Einlagern von Kohlen und Briketts gehörte auch das Anfeuerholz hinzu. Es wurde in runden Stücken von ca. 1 m Länge geliefert. Zu groß für den Ofen.

    Es gab so etwas wie einen Sägedienst. Dieser hatte auf seinem Traktor einen zusätzlichen Aufbau mit einem umlaufenden Sägeblatt. Sie kamen meistens zu zweit mit dem Traktor vorgefahren. Der Eine reichte die Holzscheite an, der Andere schob sie dann zum Sägeblatt. Ich durfte aus sicherer Entfernung zusehen. Am Ende lag auf dem Hof ein Stapel von nur noch ca. 30 cm langen Holzscheiten. Diese musste mein Vater am Wochenende mit seiner Axt noch klein hacken. Die kleinen Holzstückchen kamen in einen Korb, wurden in den Keller gebracht und dort aufgestapelt. Für den Ofen musste immer Kohle und Holz aus dem Keller geholt werden.

    Diese gußeisernen Kohleöfen gibt es kaum noch. Seit einigen Jahren sind Kaminöfen in Mode gekommen. Dafür gibt es aber schon ofengerechte Holzbriketts und fertiges Anfeuerholz.

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    Montag, 3. Oktober 2011, 22:10

    Das stimmt, heutzutage kann man sein Kaminholz fix und fertig im Baumarkt kaufen. Und auch Anmachspäne in Tüten. Die großen Baumärkte verkaufen ja Kaminöfen, und das Brennholz verkaufen sie einem auch direkt. Und sogar Briketts in Bündeln.

    An Holz hatten wir natürlich nie Mangel, mein Vater konnte immer mal wieder Abfallholz aus der Werkstatt mitbringen, und meine Oma brachte manche leere Apfelsinenkiste vom Markt mit, die waren schnell kleingemacht.

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    Montag, 24. Oktober 2011, 21:24

    Nicht nur im Baumarkt. Selbst bei ALDI gibt es diese Woche Anfeuer- und Kaminholz zu kaufen. Fertig portioniert abgepackt.

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    Montag, 24. Oktober 2011, 22:46

    Und in den Baumärkten kann man heutzutage Briketts in Bündeln kaufen, habe ich da schon gesehen. Es gibt ja auch nicht mehr so viele Kohlenhändler, wie man das früher noch kannte. Dabei sind Kaminöfen wieder groß in Mode.

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    Dienstag, 25. Oktober 2011, 16:31

    Als ich gestern morgen gegen 8 unser Haus verließ, stank der halbe Ort (Kleinstadt mit 8000 Einwohnern am Nordrand der dt. Mittelgebirge) bei Windstille nach Verbrennungsabgasen aus Feststofföfen. Unsere Kaminfetischisten waren bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mal wieder aktiv. In der nahe gelegenen Großstadt war dagegen die Luft deutlich besser (überwiegende Wohnblockbebauung mit Fernwärmeheizung). Mittlerweile ist der "Kaminwahn" für mich zum Reizthema geworden, zumal wohl auch gelegentlich Dinge verbrannt werden, die dort nicht hineingehören. Ein Anwohner hatte vor Jahren wegen zunehmender Geruchsbelästigung schon einmal die Gerichte bemüht, jedoch ohne eindeutiges Ergebnis.

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    Dienstag, 25. Oktober 2011, 16:57

    Bei mir in der näheren Umgebung gibt es eine Wohnsiedlung, da hatten sie lange Jahre diese Warmluftheizungen, wo es einen zentralen Ofen gab, der mit Holz und Briketts beheizt wurde. Die anderen Räume wurden über regulierbare Schlitze in den Wänden mit Wärme versorgt. Ich weiß nicht, ob noch jemand das System kennt. Aber das war mal recht beliebt. Die Leute waren zufrieden damit. Vor ein paar Jahren hat die Wohnungsgesellschaft die Häuser alle auf Gasheizung umgestellt. Wirklich glücklich damit ist kaum einer von den Mietern, die hätten am liebsten die alte Warmluftheizung wieder, trotz Brikettschlepperei. Jetzt ist für sie nämlich nicht nur das Heizen teurer, sie sagen auch alle, die Wärme wäre nicht mehr so angenehm, trockenere Luft und so.

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    Dienstag, 25. Oktober 2011, 18:55

    Heizen in den 60ern

    Zu den in den letzten Jahren so in Mode gekommenen Kaminöfen: die in Frage kommenden Nachbarn haben meist "sowohl als auch", also Fernwärme als auch diese Feststofföfen. Auf Nachfrage wurde meist entgegnet, diese Öfen wären "rustikaler" und "romantischer", man würde ja schließlich auf dem Land wohnen usw. Na ja...

    In den 60ern fingen wir ganz klein mit zwei Kohleöfen in der Küche und im Wohnzimmer an. Ersterer hatte eine Kochplatte , die auch in meinen ersten Lebensjahren benutzt wurde und Anfang der 60er durch einen Gas- und später Elektroherd abgelöst wurde. Beschwerlich war immer die Kohlenschlepperei bis in die erste Etage unserer Mietwohnung mit den damals üblichen, leicht konisch zulaufenden Kohleeimern. Brennstoffe waren neben den "Fidibussen" zum Anmachen Eierkohlen aus gepresstem Kohlenstaub und natürlich Briketts mit der Prägung "Union".

    Ende der 60er wurde unser Kohleofen dann durch einen Ölofen abgelöst, der meine Eltern letztendlich aber nicht befriedigte, da oft ein feiner Ölgeruch in der Zimmerluft lag und öfter gelüftet werden mußte. Ab 1973 hatten wir dann nur noch zentralgeheizte Wohnungen und waren aller Mühen ledig.

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    Freitag, 3. Mai 2019, 22:19

    Ofenfan

    Ich muss gestehen, ich bin ein Kaminofen-Fan. Die modernen Öfen haben eine weit besserem Wirkungsgrad als die alten "Kokler" .
    Ich hatte mal einen finnischen Tulikivi-Ofen, komplett aus Speckstein gemauert. Lediglich die Ofentür war aus Glas und Eisen sowie der Aschekasten aus Blech.
    Der Vorteil dieser Öfen: das Holz wird schnell und mit viel Sauerstoff, also relativ sauber verbrannt. So hält sich die Geruchsbelästigung in Grenzen. Problematisch wird es, wenn den "Dauerbrandöfen" die Luft abgestellt wird damit das Holz langsamer abbrennt, oder anders gesagt, man will Holz bzw. Brennmaterial sparen. Das führt zu unsauberem Abbrand mit ordentlich Schadstoffen und Geruchsbelästigung, schlimmstenfalls kann es zu Versottung oder Glanzruß im Schornstein führen.

    Der Tulikivi hat fast ausschließlich Strahlungswärme erzeugt, also langwellige Strahlung. Diese erwärmt kein Gas (also Luft), sondern nur "Feststoffe", Mauern, Möbel, etc. Dies wird selbst bei 20 Grad Raumtemperatur als angenehm empfunden. Die Gemütlichkeit, die von einer sichtbaren Feuerstelle ausgeht, ist sowieso nicht zu toppen.

    In meiner aktuellen Wohnung habe ich -leider- lediglich eine normalen Kaminofen, mit immerhin akzeptablen Wirkungsgrad, der aktuell brennt, denn die Eisheiligen sind wohl dieses Jahr eher die Eiseiligen ^^ .

    Neulich hatte ich tatsächlich mal wieder den Geruch einer Kohle oder Brikett-Verbrennung in der Nase. Das war mir sehr vertraut, der "Duft" meiner Kindheit, denn ab Herbst hat die ganze Straße so gerochen.