Hier ist ein Artikel ueber deutsche Kinderbuecher nach dem WW II:
http://www.kinderundjugendmedien.de/inde…und-oesterreichIch konnte Ruth Hoffmann nicht darin finden.
Elizabeth Enright, Enid Blyton und Norman Dale (obwohl alle drei ins Deutsche uebersetzt wurden) werden darin auch nicht erwaehnt.
Ich bekenne mich schuldig: wann immer wir meine Oma in Muenchen besuchten, lauschte ich stundenlang AFN. In Braunschweig war es BFBS. Diese Sender fand ich damals mit 11 oder 12 Jahren schon viel ansprechender als die eher biederen deutschen Radiosender wie den Deutschlandfunk mit seinem Schlager Derby etc.
Und meine Amerikanisierung vollzog sich, ohne jemals einen Amerikaner zu Gesicht zu bekommen.
Was mir an den amerikanischen Filmen so gut gefiel, war die Tatsache, dass die Kinder und Jugendlichen in amerikanischen Familien ernst genommen wurden. Man wollte ihre Meinung hoeren, man ging auf die Kinder und Jugendlichen ein. Sie hatten mehr Freiheit, die Eltern vertrauten ihnen. Das war so ganz anders als in den 60er Jahren in Deutschland. Die deutschen Kinder hatten nur Pflichten, aber kaum Rechte.
Ich hatte strenge Eltern, intellektuell und hochgebildet zwar, aber leider sehr sehr streng, und Widerworte wurden mit Ohrfeigen bestraft.
Ich fand schon als Kind, dass es in amerikanischen Familien wesentlich demokratischer zuging als in deutschen.
Ausserdem hatten amerikanische Schueler nur von Montag bis Freitag Schulunterricht und 3 Monate Schulferien im Sommer (wo sie sich allerdings ihr Taschengeld mit babysitten und Zeitung austragen aufbesserten), wir hatten bis Sommer 1974 immer 6 Tage die Woche Unterricht. Und Sonntags musste ich in die Sonntagsschule in der Kirche.
Auf Nord III liefen hin und wieder alte US Filme im Original, die ich mir dann per Tonband aufnahm und immer wieder abspielte, was mein Englisch deutlich verbessert hat.
Immer noch Bezug nehmend auf den Artikel/link im ersten post meines threads: Zugang zu den Amerikahaeusern hatte ich erst ab 1987, als mein erster Ex-Mann und ich nach Hamburg zogen. Leider wurde dieses Amerikahaus 7 oder 8 Jahre spaeter geschlossen, aber vorher besuchten wir dort etliche Lichtbildervortraege (und nicht nur ueber die USA, auch ueber Neuseeland) und ich lieh mir viele englischsprachige Buecher aus.
Die CARE Pakete spielten in den Erzaehlungen meiner Eltern, die beide die Nachkriegszeit als Teenager erlebt haben, eine wichtige Rolle. Uebereinstimend erzaehlten sie mir, dass sie die schweren Nachkriegshungerjahre nur dank der reichhaltigen CARE Pakete ueberlebt haetten. Als Fluechtlinge ging es ihnen wohl schlimmer als den meisten Deutschen, die im WW II nicht aus ihren Haeusern vertrieben wurden und gute Kontakte zu Lebensmittelhaendlern hatten.
Zu amerikanischer Kuechentechnik kann ich nichts Positives beitragen.
Nach wie vor mag ich die Idee ueberhaupt nicht, dass die Kuechenzeile teil des Wohnzimmers ist (in vielen amerikanischen Haeusern ist das leider der Fall, was uns zoegern laesst, einen treppenlosen eingeschossigen Bungalow zu suchen).
Mich macht es ehrlich gesagt nervoes, wenn mir jemand beim Kochen und Backen zuschaut bzw wenn der Fernseher dabei laeuft.
Mir ist eine Kueche mit Tuer lieber, die ich hinter mir zu machen kann, wo kein neugieriger Schaeferhund nachschaut, was ich denn so treibe.

Hingegen bin ich pro Geschirrspueler und ganz besonders pro Waeschetrockner, der einem ungeheuer viel unnuetze Arbeit wie nasse Waesche auf die Leine haengen und im Fall von Regen immer noch nass wieder von der Leine abnehmen erspart. Und man muss nicht mehr buegeln, was auch immens zeitsparend ist.
Man kann als Rentnerin ohne weiteres 7 oder 8 Ladungen Waesche an einem Tag waschen und trocknen, wenn man Fruehaufsteherin ist wie ich. Nach 2 Tagen bin ich durch mit dem Waesche waschen und habe 5 bis 6 Wochen Ruhe, ehe es wieder losgeht.
Auch Autos mit Automatik empfinde ich als Segen. Wie sehr quaelte ich mich in der Fahrstunde in Braunschweig mit der verhassten Gangschaltung im Auto herum!
Der Gipfel des Luxus, seit ich in den USA lebe, sind fuer mich aber die Klimaanlagen, die hier an der US Ostkueste in praktisch jedem Haus ein wichtiger Bestandteil sind, und die uns die viel zu langen und zu feuchten Sommermonate ertraeglich machen.
Fast jedes Haus und praktisch jedes Auto besitzt eine Klimaanlage.
Was mir an den US Kuechen ausserordentlich missfaellt sind die hier so beliebten Gasherde, wahre Ungetueme mit viel schweren Eisenverstrebungen, die man halt in den Geschirrspueler stecken muss, und deren Oberflaechen sich nur sehr schwer sauber halten lassen (weshalb ich sie mit einem Badelaken abdecke, um Staubansammlung und Hundehaaransammlung zu vermeiden).
Seit Jahren liege ich meinem Mann mit dem Wunsch nach einem pflegeleichten Ceranherd in den Ohren...
Schoen hingegen finde ich den Selbstreinigungsmechanismus des Backofens.
Robotstaubsauger sind leider nur fuer die Benutzer hilfreich, die keine Kabel auf dem Boden liegen haben, weil die Robotstaubsauger dazu neigen, Kabel zu schlucken. Ausserdem kann man sie wegen der Treppe nicht aus den Augen lassen.
Stimmt, die BRAVO war eindeutig pro-amerikanisch mit Frances Schoenberger als Hollywood Korrespondentin und viel Klatsch und Tratsch aus Hollywood (aber das laesst sich auch von der HOER ZU sagen, wo Karin von Faber aus Hollywood berichtete).
Allerdings irrt die BRAVO in einem Pubkt: auch wenn es in den USA liberaler zuging, hat man bis heute unterm Strich weniger Freizeit, weil hier der Beruf einen hoeheren Stellenwert hat als in Germany.
The German works to live, the American lives to work. Daran ist was Wahres dran!
"Job" ist kuerzer als das Wort "Beruf". Und "Quiz" ist kuerzer als "Ratespiel".
Was mich an der neuen deutschen Rechtschreibung gewaltig gestoert hat (und was ich seitdem kategorisch nicht in meine eigene Rechtschreibung uebernommen habe), sind eingedeutschte englische Worter wie Tipp oder Topp, beide stammen aus dem Englischen und werden nunmal Tip und Top buchstabiert, da muss man im Deutschen kein zweites "p" hinzufuegen.
"Rauhreif" sieht einfach huebscher aus als "Raureif".