Film Noir,


der "schwarze Film", ist eine nach dem Ende des 2. Welkrieges entstandene, aus Frankreich stammende Bezeichnung für dunkle, finstere Filme. Dunkel und finster bezieht sich hierbei sowohl auf die Technik (Schwarz-weiß-Aufnahmen, Beleuchtung, Schattenbilder, dunkle Großstadt, Regen usw.) häufig wurde an Originalschauplätzen bei Nacht gedreht, als auch auf den Inhalt (Verbrechen, insbesondere Mord) der Filme. Die meisten dieser Filme entstanden in den Jahren nach Ende des 2. Weltkrieges und spiegeln den Nihilismus der Kriegs- und Nachkriegszeit wider. Die Helden des Film Noir sind nicht mehr die untadeligen Kämpfer für Recht und Gesetz, sondern gescheiterte, desillusionierte Existenzen, korrupt, intrigant, häufig dem Alkohol verfallen, lasterhaft und moralisch fragwürdig. Die Wurzeln dieses Genres liegen im deutschen expressionisten Stummfilm und viele der Filmemacher stammten aus deutschsprachigen Ländern (Fritz Lang, Billy Wilder, Fred Zinnemann, Robert Siodmak u.a.).
Star vieler "schwarzen Filme" war zweifellos Humphrey Bogart. Er spielte u.a. die Hauptrolle in "Die Spur des Falken", der allgemein als der erste Vertreter des Film noir angesehen wird. Die Zeit des Film noir endete Ende der 50er-Jahre, als sich die düstere, pessimistische Stimmung der Nachkriegsgesellschaft aufhellte und der Schwarz-weiß-Film weitgehends vom Farbfilm verdrängt wurde. Als letzter Film noir gilt Orson Welles "Im Zeichen des Bösen". Gleichwohl gab es auch später immer wieder Filme, die thematische, visuelle oder andere Elemente des klassischen Film noir verwendeten.


Film Noir





Abbildungen (von oben nach unten):
1: Späte Sühne, HÖRZU Ausgabe 15/1967, Axel-Springer-Verlag
2: Das verlorene Wochenende, HÖRZU Ausgabe 36/1964, Axel-Springer-Verlag
3: Tote schlafen fest, HÖRZU Ausgabe 14/1970, Axel-Springer-Verlag


  • Zurück zur Übersichtsseite